KI als Türsteher? Google will besseren Schutz für Jugendliche


Social Media stand in den vergangenen Monaten immer wieder in der Kritik. Das galt insbesondere für die Alterskontrollen der Anbieter, die sich von den Kids leicht umgehen lassen. Der teilweise laxe Umgang mit geltenden Bestimmungen im Jugendschutz sorgte rund um den Globus für wachsenden politischen Druck. Diesem beugt sich nun Google.
KI kontrolliert das Alter
In einem Blogeintrag hat der Konzern einen ähnlichen Schritt angekündigt, den auch Meta bei Facebook gehen will. Bisher ist es für jugendliche Nutzer vergleichsweise einfach, bestehende Festlegungen hinsichtlich des Mindestalters zu umgehen. Künftig sollen die Möglichkeiten des maschinellen Lernens für die Überprüfung genutzt werden. Dabei wird das Verhalten eines Nutzers auf altersspezifische Merkmale hin analysiert. Finden sich in diesem Anhaltspunkte, dass ein unter 18-Jähriger versucht, nicht altersgerechte Inhalte aufzurufen bzw. sich Nutzerkonten anzulegen, für die er als zu jung eingeschätzt wird, wird die Anfrage blockiert.
Zunächst wird die KI für die Alterskontrolle in den USA eingeführt und hinsichtlich der Erkennungs- und Schutzmechanismen weiter optimiert. Anschließend soll die neue Funktion in weiteren Ländern eingeführt werden. Details hierzu werden jedoch nicht verlautbart.
Mehr Kontrolle mit Family Link
Daneben kündigt der Konzern weitere Optimierungen der bisherigen Funktionen an. So wird bei als jugendgefährdend eingestuften Inhalten künftig nicht nur ein Warnhinweis eingeblendet. Die Funktion kann von Nutzern, deren Gerät über Family Link einer elterlichen Kontrolle unterliegt, in den Einstellungen nur per Opt-Out deaktiviert werden.
Mit dem Update von Family Link soll es Eltern darüber hinaus leichter gemacht werden, ihrem Nachwuchs im Netz über die Schultern zu schauen. So werden nun sämtliche Möglichkeiten zur Überwachung der Bildschirmzeit in den Vordergrund gerückt. An dieser Stelle wird zudem ein neues Feature integriert: Schulzeit. Damit können Eltern den Funktionsumfang der von ihren Kindern genutzten Android- und Chrome-Geräte während der Schulstunden begrenzen, etwa indem der Zugang zu Apps eingeschränkt wird.
Darüber hinaus können Eltern nach dem Update, das im kommenden Monat ausgerollt werden soll, stärker in die Kommunikation der Kinder eingreifen. Über Family Link erhalten sie dann nicht nur die Möglichkeit, Kontakte auf das jeweilige Smartphone aufzuspielen, sondern sie können auch festlegen, dass nur zu diesen eine Verbindung aufgebaut werden kann.
Kinder dürfen selber zahlen
Neben den verbesserten Optionen für die Kontrolle durch die Eltern, erweitert Google auch den Funktionsumfang der über Family Link kontrollierten Konten. In den damit verbundenen Wallets können von den dahinter stehenden Erziehungsberechtigten Zahlkarten hinterlegt, aber auch entfernt werden. Außerdem können sie die Transaktionen jederzeit einsehen. Die Kids können damit künftig nicht nur die Bezahlfunktion vollumfänglich nutzen. Darüber hinaus können sie ihren Wallets auch Gutscheine oder Veranstaltungstickets hinzufügen.