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LG Tone Free FN6 im Test: Leise Killer

NextPit LG Tone Free headphones
© nextpit

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Bei Smartphones droht LG immer mehr den Anschluss zu verpassen. Doch den Zubehörtrend der True-Wireless-Kopfhörer lässt sich der Mobile-Pionier nicht entgehen. Mit dem Modell Tone Free FN6 hat LG momentan sogar ein Alleinstellungsmerkmal in petto. UV-C-Leuchtioden im Ladecase

desinfizieren während des Aufladens die Kopfhörer-Oberflächen und machen somit Keimen den Garaus. Aber für gute Kopfhörer müssen sie schon noch etwas mehr bieten. Wie steht es um Bedienung, Klang und Akkuleistung? Um das herauszufinden, hatte ich die LG Tone Free FN6 im Test

LG Tone Free

Pro

  • Antibakterielle Ladecase-Beleuchtung
  • Gute App mit vielen Funktionen
  • Lautstärke am Ohr verstellbar
  • Ladecase mit Wireless Charging

Contra

  • Sound fehlen Lautstärke und Volumen
  • Preis zu hoch für die Klangleistung
LG Tone Free
LG Tone Free
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LG Tone Free: Preis und Verfügbarkeit

Die True-Wireless-Kopfhörer LG Tone Free mit der vollständigen Modellbezeichnung HBS-FN6 sind seit Juli 2020 in Deutschland erhältlich. Zum Start kosteten sie 149 Euro. Inzwischen bieten Online-Händler sie bereits ab 125 Euro an. Ihr könnt zwischen einem weißen und einem schwarzen Finish wählen.

LG Tone Free: Design und Verarbeitung

Genau wie die Oppo Enco W31 kleidet LG die Tone Free FN6 in ein charmantes rundes Gehäuse. Öffnet Ihr es, verbreitet die Hightech-Pillendose Scifi-Flair. Für kurze Zeit schimmern Leuchtdioden blau-lila und bieten damit einen Vorgeschmack, welche Behandlung den Kopfhörern während des Aufladens bei geschlossenem Deckel zuteilwird. Die LED leuchten nämlich im ultravioletten Spektrum, was die meisten Keime überhaupt nicht abkönnen. Dadurch killt das Licht LG zufolge lautlos 99,9 Prozent von Koli- und Staphylokokken-Bakterien auf den Silikonaufsätzen und dem inneren Netzgewebe. Einmal ordentlich durchzuputzen kann nicht schaden, weil Ohrstöpsel mehr Bakterien als ein Küchenschneidebrett beherbergen können, erklärt LG.

NextPit LG Tone Free case open
UV-Licht reinigt die LG-Kopfhörer beim Aufladen. / © NextPit

Die kompakten Kopfhörer selbst sehen so schnuckelig aus, dass man Ihnen gar nicht zutraut, derartige Schmutzfinke zu sein – wozu sie unser aller täglicher Einsatz ja auch erst macht. Das Lautsprechergehäuse und der daran nahtlos anschließende Steg sind schön klein und halten sich optisch im Ohr dezent zurück. Für eine allumfassende Abdichtung blieb da nicht viel Platz. Gemäß der IPX4-Schutzklasse hält das Gehäuse Spritzwasser stand, ist aber nicht staubdicht. Dem Gewicht kommt das alles zugute. Mit fünf Gramm pro Ohrhörer und insgesamt 50 Gramm für das ganze Set, gibt LG Euch ein angenehm leichtes Reisegepäck mit auf den Weg.

NextPit LG Tone Free headphones close up
Dank flexibler Silikonaufsätze sitzen die Kopfhörer gut im Gehörgang./ © NextPit

Einrichtung und Bedienung

Die True-Wireless-Kopfhörer lassen sich so einfach mit einem Smartphone koppeln, wie man es von einem Modell mit Bluetooth 5 erwarten sollte. Deckel auf, Bluetooth an, im Menü verbinden, fertig. Allerdings könnt Ihr sie immer nur mit genau einem Gerät koppeln. Für die Kontaktaufnahme mit einem zweiten ist ein Reset nötig.

Die Ohrhöhrer-Gehäuse geben Euch eine erfreulich vielfältige und präzise Touchbedienung an die Hand. Standardmäßig ist das Touchpad wie folgt konfiguriert. Drückt Ihr einmal links oder rechts, startet oder stoppt Ihr einen Track. Dank des Tragesensors pausiert die Musik übrigens auch, wenn Ihr die Tone Free aus dem Ohr nehmt. Ein Doppeltipp links senkt die Lautstärke, einer rechts erhöht sie. Das ist prima, denn eine Lautstärkesteuerung am Ohrhörer ist keine Selbstverständlichkeit – aber beispielsweise die Oppo Enco Free und Sennheiser Momentum True Wireless 2 bieten sie auch. Dreimal rechts oder links zu drücken, führt Euch zum nächsten Track.

In der vorbildlich umfangreich und übersichtlich gestalteten Begleit-App für Android und iOS lassen sich die Tasten für die Musiksteuerung nahezu frei belegen. Zum Beispiel könnt Ihr auch die Sprachassistenten Siri und Google Assistent damit aktivieren, wenn Ihr stattdessen auf eine andere Funktion verzichtet. Nicht ändern lässt sich die Steuerung von Anrufen. Mit einem Tipp nehmt Ihr sie an, mit zweien legt Ihr auf. 

LG Tone Free
In der App könnt Ihr umfassende Einstellungen vornehmen. / © NextPit

Auf Wunsch könnt Ihr von den LG Tone Free FN6 automatisch SMS vorlesen lassen, wenn Ihr diese Funktion in der App freischaltet. Ferner lässt sich dort der Ambient Mode aktivieren. Dabei lassen die Außenmikrofone Umgebungsgeräusche durch, damit Ihr Eure Umwelt akustisch trotzdem wahrnehmt, während Ihr Musik hört. An den Ohrhörern schaltet Ihr den Transparenzmodus mit einem langen Druck auf das Touchpad ein oder aus.

Und noch eine sinnvolle Funktion: Wie alle anderen True-Wireless-Kopfhörer auch, haben schusselige Zeitgenossen die kleinen Dinger mitunter schnell verlegt. Über einen Suchruf in der App findet Ihr die LG Tone Free FN6 leichter. Auf Knopfdruck zwitschern sie mit ansteigender Lautstärke, bei deren höchster Stufe Ihr die Hörer aber auf keinem Fall probeweise im Ohr selbst haben solltet.

LG Tone Free: Audio

Okay, aber wie klingen die denn jetzt? Direkt aus dem Karton hinterlassen die LG Tone Free FN6 einen etwas kühlen und benebelten Eindruck. Mir fehlen entsprechend Wärme und Klarheit. LGs Soundsoftware-Zulieferer Meridian würde wohl sagen, er hätte die Lautsprecher für Hifi-Puristen neutral abgestimmt. Ich würde antworten: „So macht das einfach keinen Spaß.“

Die vier auswählbaren Klangprofile ändern wenig daran. Hörbar besser wird es durch den Equalizer, dessen Konfiguration ich in zwei persönlichen Profilen abspeichern kann. Damit lässt sich arbeiten. Damit ist was herauszuholen. Wenn ich Bass und Höhen auf diese Weise verstärke, dann klingen die LG Tone Free FN6 im Test wenigstens brauchbar.

NextPit LG Tone Free headphones front
Die LG Tone Free werden soundtechnisch nicht jeden umhauen. / © NextPit

Das Soundtuning von Meridian zeigt also durchaus Wirkung. Doch im Vergleich zu anderen Kopfhörern der gleichen Preisklasse bleibt der Klang der LG Tone Free FN6 trotz beherzten Algorithmeneinsatzes dünn, schwach und leise – irgendwie kraft- und lustlos. Es fehlt an Volumen, Brillanz und Tiefgang. Die miniaturisierte Soundhardware der sehr kleinen Sechs-Millimeter-Treiber setzt dem Klangpotenzial enge Grenzen, die offenkundig trotz trickreicher digitaler Signalverarbeitung nicht zu sprengen sind. Das ist wohl der Preis der kompakten Bauweise, bei der ästhetisches Understatement in diesem Fall auch mit akustischer Zurückhaltung einhergeht.

Wer nur sprachbetonte Audiostücke hört, bei denen es nicht auf absolute Klangqualität ankommt, freut sich vielleicht, dass die passive Geräuschdämmung der Kopfhörer die Umwelt gut außen vor hält. Die elektronische Schalltechnik ANC haben die LG Tone Free FN6 allerdings nicht an Bord.

LG Tone Free: Akku

Bei der Akkuleistung schneiden die LG Tone Free FN6 besser ab. Mit sechs Stunden Musikspielzeit holen die Ohrhörer viel aus Ihren 55-Milliamperestunden-Akkus heraus. Im Case lassen sie sich anhand des dortigen 390-mAh-Akkus zweimal komplett aufladen. Diese zwölfstündige Reserve geht für eine derart kompakte Transportbox in Ordnung. 

Habt Ihr mal wenig Zeit, reichen fünf Minuten Schnellladen für eine Stunde Spielzeit. Vollgetankt sind Ohrhörer und Case nach zwei Stunden. Länger dauert es, wenn Ihr die Transportbox induktiv aufladet. Genau wie die Samsung Galaxy Buds+ unterstützt das LG-Modell den Qi-Standard. Wireless Charging ist bei True-Wireless-Kopfhörern ein rares, allerdings auch nebensächliches Feature.

Praktisch: Wie viel Reserve noch im Ladecase steckt, zeigt eine LED mit einem dreistufigen Farbcode. Die verbleibende Power der Ohrhörer könnt Ihr sogar in Prozent in der Begleiter-App ablesen.

Abschließendes Urteil

Die LG Tone Free FN6 sind ein feines Stück Elektronik, in dem sehr viel Know-how und gute Komponenten stecken. Angesichts von Leuchtdioden mit antibakteriellem UV-Licht, Wireless Charging und einer tollen App mit jeder Menge Konfigurationsfreiheit bieten die Kopfhörer vieles, was andere Modelle nicht am Start haben. Auch die Touchbedienung und das charmante Design können sich sehen lassen. Nur ausgerechnet bei einem Kernelement, der Soundhardware, hat LG gegeizt. Gegen die Einschränkungen der kleinen Treiben ist selbst die ausgefeilte Audiosignalverarbeitung machtlos. Bei der Preisgestaltung zeigt sich der Hersteller dann zu eigenen Gunsten sehr großzügig. 

Für viel weniger Geld erhaltet Ihr beispielsweise mit den Huawei Freebuds 3i einen besseren Klang und ANC. Touchbedienung, Wetterschutz, eine gute App zumindest für Android und halbwegs kompaktes Design bieten sie ebenfalls. Nur auf Gimmicks wie Wireless Charging und einen lautlosen Bakterienkiller müsst Ihr verzichten.

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Zu den Kommentaren (4)
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4 Kommentare
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  • 4
    Karl Dulle 17.10.2020 Link zum Kommentar

    Mal abgesehen vom Ohrenschmalz... erscheint mir der Klang-Test nicht gerade fair, allein schon weil der Tester unverhohlen die typische Badewanne-Signatur als Stein der Weisen ansieht.


  • 19
    torsten hofmann 08.09.2020 Link zum Kommentar

    Wer dieses Produkt wegen der Fähigkeit das Ohrenschmalz zu desinfizieren kauft sollte sich Gedanken über ein Bad machen. Evtl können die Mitmenschen davon auch profitieren.


    • 19
      Bernhard Feder 09.09.2020 Link zum Kommentar

      Gebe ich Dir recht Torsten. Ich nutze seit Jahren, ich weiß schon gar nicht mehr wie lange, In-Ear-Kopfhörer, aber das die jedesmal desinfiziert werden müssten, auf die Idee bin ich nie gekommen. Wieder ein unnützes Future, dass tatsächlich ohne entscheidenden Nutzen ist. Es gab auch mal Müllbeutel, die eine desinfizierende Schicht hatten. Sind auch wieder vom Markt verschwunden. Weder vom Ohrenschmalz, noch von einem Müllbeutel geht eine Gefahr aus. Es sei denn, Morgen erklärt uns die Behörde RKI, Corona wird von Ohrenschmalz übertragen. Dann werden die Dinger ein Renner hier in Deutschland.


  • 23
    Gelöschter Account 08.09.2020 Link zum Kommentar

    Die Contra sagen doch schon einiges

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