LG Tone Platinum SE im Test: Was Tone-Träger aushalten müssen
Zur IFA hat LG neue In-Ear-Hörer vorgestellt - die LG Tone Platinum SE. Die Umhänge-Kopfhörer besitzen eine Google-Assistant-Taste und wollen mit Harman-Kardon-Sound begeistern. In unserem Test zeigt sich: Die Konstruktion stellt viele vor eine ganz besondere Herausforderung.
Pro
- Google-Assistant-Taste
- Klang
Contra
- Wirkung auf andere
LG Tone Platinum SE: Preis und Verfügbarkeit
Ein ganz günstiges Vergnügen ist das Headset LG Tone Platinum SE nicht. Deutsche Preise sind aktuell leider nicht bekannt, in den USA ist es aber für 199 US-Dollar gelistet.
LG Tone Platinum SE: Design und Verarbeitung
Klassische Kopfhörer sind oftmals sperrig und unpraktisch, In-Ears häufig sehr empfindlich gegen Berührungen und fallen leicht aus den Ohren. LG hat seit einigen Jahren In-Ear-Kopfhörer im Angebot, die einerseits klassische In-Ears sind, aber ein robustes Gehäuse mitbringen, das sich einfach um den Hals tragen lässt und bei Bedarf die Kabel einzieht.
Das klingt erst einmal praktisch. Ist es im Alltag auch irgendwie. Schön ist, dass die Kabel der Stöpsel nicht so leicht hin und her rutschen, es auch keine Steuerungseinheit gibt, die an einem Ohr hängt. Die dünnen Audiokabel müssen auch nicht komplett raus gezogen sein. Schon nach einer kurzen Weile spüre ich die Tone Platinum SE nicht mehr, habe aber trotzdem ein sicheres Gefühl, das nichts abfällt.
In Sachen Verarbeitung macht der Kopfhörer ebenfalls einen guten Eindruck. Die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt.
LG Tone Platinum SE: Software
Eines der Highlights ist die Google-Assistant-Taste. Die muss nach dem Bluetooth-Pairing einmalig im Google Assistant eingerichtet werden. Das geht schnell und der Assistant schlägt auch noch vor, die dazugehörige LG-App zu installieren.
${app-kr.mintech.btreader_hk}Jetzt hat die Assistant-Taste zwei Funktionen: Einmal kurz drücken verrät Euch die Zeit und ob es Benachrichtungen gibt, die Euch der Assistant auch vorliest. Praktisch. Drücken und halten erlaubt Euch, dem Assistant einen Sprachbefehl einzuflüstern.
Das ist kein Hexenwerk und klappt wie erwartet. Leider hört das Headset selbst aber nicht auf "Okay Google", was etwas schade ist - es braucht also stets den Druck auf die Taste oder das Smartphone in der Nähe.
Ein weiteres nützliches Feature ist die Assistant-Taste in einer App wie Google Übersetzer. Das erfordert aber einiges Training, bis eine Unterhaltung richtig klappt. Wenn ein Gespräch dann klappt, hört der Tone-Träger die Übersetzung im Ohr, der andere liest die Antworten auf dem Smartphone, das auch vorlesen kann.
Klappt auch, für die Stolperfallen kann LG nichts: In meinen Tests konnte ich mich mit meinen Gesprächspartnern über die Inhalte in Englisch austauschen. Tatsächlich waren die Übersetzungen oft ganz gut, zuweilen aber falsch oder unvollständig. Es reicht für kurze und einfache Fragen, komplexe Debatten sind hiermit nicht möglich. Für etwas mehr Orientierung in einem fremden Land kann das Feature aber wohl zum Einsatz kommen.
LG Tone Platinum SE: Audio
LG setzt bei den Kopfhörern auf Technik von Harman Kardon, was man auch hört. Ich höre vor allem Alternative, aber auch gerne mal was ruhigeres oder etwas Jazz - also ganz unterschiedliche Musikrichtungen. Der Sound ist schön klar und detailliert, Bässe könnten etwas kräftiger sein. Jedenfalls klingen die Kopfhörer sehr gut, besser als ich erwartet hatte.
Technisch ist das Tone Platinum SE vorne mit dabei. Unklar ist, ob es zum Beispiel Codecs wie aptX unterstützt. Mein Pixel 2 XL gibt mir aber die Option, HD-Audio mit dem AAC-Codec zu aktivieren - das reicht mir.
Abschließendes Urteil
Die LG Tone Platinum SE Kopfhörer sind sicher eine Geschmackssache. Sie klingen gut und haben mit der Google-Assistant-Taste einige praktische Funktionen.
Etwas unschlüssig bin ich mir mit dem Format. Denn Kopfhörer um den Hals zu tragen ist gewöhnungsbedürftig. Im Büroalltag war es ganz praktisch, denn so habe ich schnell den Überblick über Benachrichtigungen und kann die Kopfhörer auch schnell mal rausziehen. Schade ist, dass es kein aktives Noise-Cancelling gibt - im Großraumbüro unverzichtbar.
Unterwegs ist es für viele ein ungewohnter Anblick. So ungewohnt, dass ich sogar von Zeugen meines Auftritts direkt auf die Tone Platinum SE angesprochen wurde. Leider war das Feedback insgesamt eher negativ, auch dann noch, nachdem ich die positiven Seiten der Konstruktion ausgiebig dargelegt habe.
Mein Gedanke dazu ist folgender: Wir sind den Anblick von In-Ears und klassischen Kopfhörern gewohnt. Dagegen wirkt es sehr technisch, seine Kopfhörer gewissermaßen um den Hals zu hängen. Der Hals ist traditionell eher der Platz für eine schmucke Kette, nicht für ein technisches Gerät. Mich stört das nicht so sehr, aber viele Menschen fremdeln damit. Das muss man als Tone-Träger wohl aushalten.
Ich habe die LG Tones seit dem HBS 730 und natürlich viele Nachfolger. Ich mag die Geräte und der Sound ist wunderbar, klar und mit dem nötigen Bass!
Die hier getesteten Platinum SE sind aber zu teuer für den Einstieg würde ich daher die Tone Active+ HBS A100 empfehlen, haben alle HD Codecs und Sound ist MEGA!
Lediglich die Gesprächsqualität mit Bluetooth ist nicht wirklich gut...
Da sind die Tone Infinim HBS 900 die Besten und oft nur noch über die Ebay Kleinanzeigen günstig zu finden 😉
Mmh...warum bringt nicht Ohropax mal ihre Ohrstöpsel als Bluetooth Kopfhörer raus?😅