LG V10 im Test: Für G4-Fans, die es noch größer mögen
Das V10 ist LGs Antwort auf 2015er Phablets Samsung Galaxy Note 5, Galaxy S6 Edge+, das Motorola Moto X Style oder das Google Nexus 6P. In Jahr 2015 stellt LG mit dem V10 sein drittes High-End-Gerät vor. Den Auftakt gab das Bananen-Phone G Flex 2, dann folgte das G4 und nun macht das V10 den Abschluss. Ob LG damit den Anschluss an die Phablet-Oberklasse schafft, verrät Euch unser LG-V10-Test. Für Kurzentschlossene gibt es aktuell das LG V10 inklusive 200 GB microSD-Karte.
Pro
- Robuste Verarbeitung
- Zweites Display
- Akku austauschbar
- Speicher erweiterbar
- Außerordentliche Kamera/-software
- Manueller Modus für Foto/Video/Audio
- Schnellladen in 1 Stunde
Contra
- Fingerabdrucksensor kaum Mehrwert
- Akkulaufzeit
- Preis
- Gewicht
LG V10: Preis und Verfügbarkeit
Ab Januar 2016 kommt das LG V10 nun doch nach Deutschland! Das jedenfalls hat LG im Dezember 2015 in Berlin auf einer kleinen Pressekonferenz bekanntgegeben. Das V10 wird in Deutschland in den Farben Space Black und Luxe White zum Preis von 649 Euro in den Handel kommen. 1&1 bietet das LG V10 im All-Net-Pro Tarifbundle für monatlich 44,99 Euro ohne Zuzahlung an. Amazon lockt hingegen mit einer kostenlosen 200-GB-microSD-Karte, wenn Ihr das LG V10 bis zum 24.01.2016 bei Amazon kauft.
LG V10: Design und Verarbeitung
Das LG V10 ist ein ganz schöner Prügel von einem Smartphone. Es ist 160 x 79 x 8,6 Millimeter groß und 192 Gramm schwer. Und es ist auch so robust wie man vom ersten Eindruck her annimmt.
Dieser Eindruck wird dominiert von der 5,7 Zoll großen Glasfront und den glänzenden Flanken aus rostfreiem Edelstahl. Der restliche Body besteht aus Polycarbonat. Sein Rücken wirkt sportlich-robust und erinnert an das Moto Maxx.
LG hat in der oberen Displayrahmenkante ein Novum untergebracht. So wird der obere der ohnehin schmalen Displayränder (Bildschirmausnutzung von 70,8 Prozent) zusätzlich nutzbar. Erstmals nutzt man den Raum neben der Selfie-Kamera aus und stellt dort in einem Sekundär-Display Infos dar, während das Hauptdisplay ausgeschaltet bleibt.
Durch die abgerundete Form der Rahmenkanten wirkt das V10 noch schlanker als es ohnehin schon ist. Im Vergleich zum G4 wurde es einen Millimeter schmaler.
Anders als das kurvige LG G4 ist das V10 vorne und hinten komplett flach. Nicht einmal die Kamera steht hervor, wie es bei vielen anderen Smartphones inzwischen der Fall ist.
Mit seinem großen Format muss sich das LG V10 messen lassen mit einem Galaxy S6 Edge+ oder einem Nexus 6P und ich muss sagen, dass es sich weniger Edel anfühlt. Das Samsung ist außerdem geschlagene 46 Gramm leichter. Dafür ist das V10 griffiger und robuster.
LG V10: Display
Das Hauptdisplay des LG V10 löst in üppigen 2.560 x 1.440 Punkten (515 ppi) auf (Galaxy S6: 577 ppi, Note 5: 515 ppi, LG G4: 538 ppi). Anders als das G4 setzt LG hier aber auf ein IPS-Display. Das verbraucht (theoretisch) mehr Strom und ist (sichtbar) weniger hell als das P-OLED in den anderen LG-Modellen.
Der Sekundärbildschirm befindet sich oben rechts in der Ecke und ist, rein ergonomisch betrachtet, ziemlich schlecht platziert. Wenn man das V10 nicht in zwei Hände nimmt, kann man die dort abgelegten App-Verknüpfungen kaum antippen. Auf die ganze Funktion des Zweitdisplays gehe ich später ein.
LG V10: Besonderheiten
Der kleine Zweitbildschirm stellt unterschiedliche Inhalte dar. Wenn das Hauptdisplay ausgeschaltet ist, zeigt er eine Auswahl aus folgenden Inhalten an:
- Benachrichtigungen
- Datum und Uhrzeit
- Akkustand
- Kamera-Zugriff
- WLAN-Schalter
- Taschenlampe
- Musik-Kontrolle
Bei eingeschaltetem Hauptdisplay werden die Optionen noch vielfältiger. Dann listet der Zweitbildschirm die zuletzt geöffneten Apps auf und erleichtert Multitasken ungemein. Wenn es mehr sind, als dargestellt werden können, könnt Ihr horizontal durch die Liste wischen.
Ihr könnt die oben abgelegen Verknüpfungen auch festlegen. So könnt Ihr Eure häufigsten Kontakte dort ablegen und schneller erreichbar machen.
Befindet Ihr Euch in der Kamera-App, könnt Ihr in den Buttons des Zusatzdisplays Profi-Einstellungen zur Belichtung vornehmen.
Ich empfinde das Zweitdisplay insbesondere im Standby als Bereicherung und wäre angenehm überrascht, es auch im LG G5 zu sehen.
Fingerabdrucksensor
Der Fingerabdruck wird Teil des künftigen Betriebssystems Android 6.0 Marshmallow. Doch bisher ist er eher ein Zusatz und eine weitere Entsperrmethode. Diese stellt sich aber als weniger handlich heraus als LGs patentierter Knock Code, bei dem man unterschiedliche Quadranten des ausgeschalteten Displays in festgelegter Reihenfolge antippt.
Abgesehen vom Entsperren des LG V10 kann man den Fingerabdruck auch für QuickMemo benutzen. Technisch ist der Fingerabdrucksensor einwandfrei und erkennt meine Fingerspitze meistens und zügig.
Robust nach Militär-Standard 810G
Militär-Normen im Android-Bereich kennt man eigentlich nur von Outdoor-Smartphones, und jene sind meist technisch recht uninteressant. Das LG V10 hingegen ist bestimmt kein lahmes Smartphone und trotzdem überraschend widerstandsfähig. Stöße und extreme Temperaturen können es nicht umbringen. LG verspricht aber nicht, dass das V10 ein Wasserbad überlebt.
LG-Spezialitäten
- Auch das LG V10 hat wieder den klassischen Infrarot-Sender und die passende Fernbedienungs-App dabei.
- Der Besagte Knock-Code macht das Entsperren zum Kinderspiel.
- Die Bildschirmtastatur könnt Ihr größer und kleiner machen.
- Beim ersten Aktivieren könnt Ihr Euch 100 GB kostenlosen Google-Drive-Speicher sichern.
LG V10: Software
Das LG V10 wird mit Android 5.1.1 Lollipop ausgeliefert und noch vor Ablauf des Jahres auf Android 6.0 Marshmallow aktualisiert. Die Zahl der vorinstallierten und nicht-löschbaren Apps hat erfreulicherweise abgenommen. Nur noch Quick Remote, Backup, LG Health und QuickMemo müllen Eure App-Übersicht voll. Im Vergleich zu den LG-Geräten der vergangenen zwei Jahre ist das so gut wie nichts.
Die Benutzeroberfläche heißt LG UX 4.0 und sie ist identisch mit der, die man schon vom LG G4 kennt. Sie ist bestimmt nicht die schönste von allen Smartphones, aber sehr nützlich und intuitiv. Vielleicht entscheidet sich LG beim G5 endlich für eine neue Oberfläche.
LG V10: Performance
Im LG V 10 werkelt ein Qualcomm Snapdragon 808 (sechs Kerne) mit maximal 1,8 GHz und einem Adreno-418-Grafikchip. 4 Gigabyte Arbeitsspeicher helfen beim intensiven Multitasking. Damit ist das LG V10 vergleichbar zum G4 ausgestattet, hat aber noch ein Gigabyte mehr Arbeitsspeicher.
Im Leistungsindex erreicht es 73,5 Prozent der Punkte des Galaxy S6 Edge+. Bei 3D-Spielen und beim Abspielen von 4K-Videos treten keine Hitzeprobleme oder Ruckler auf, sodass Ihr im Alltag mit der Leistung des LG V10 sehr glücklich werdet.
Auch wenn die theoretische Leistung des LG V10 hinter der der Konkurrenz zurückbleibt, schlägt es sich in anspruchsvollen Aufgaben des Alltags wacker. Wer trotzdem mehr Punkte haben will, muss zum Galaxy S6 Edge+, zum Google Nexus 6P oder zum Xperia Z5 Premium greifen.
LG V10: Audio
Der Gehäuselautsprecher befindet sich LG-untypisch am unteren Gehäuserand. Er ist laut, rauscht aber, wenn man ihn aufdreht. Bei der Wiedergabe von Videos im Querformat kommt man oft mit dem Finger auf den kleinen Grill und dann verstummt der Klang nahezu.
Das V10 spielt Musik mir 32 Bit Abtastgenauigkeit ab. Davon habt Ihr natürlich nur mit Kopfhörern etwas. Hört Ihr oft verlustfrei komprimierte Musik, wird Euch der Unterscheid mit dem passenden HiFi-Kopfhörer auffallen.
LG V10: Kamera
Den hervorragenden Kameras des LG V10 könnte ich einen oder zwei separate Artikel widmen. Alleine die App macht die V10-Kameras zu einem Schmankerl.
Hauptkamera
Rein optisch ist die Kamera dieselbe wie im G4: Die f/1,8-Blende reißt das Auge im Dunkeln so weit auf wie kaum eine andere Smartphone-Knipse. Das dynamische Duo aus optischem Bildstabilisator und dem Laser-Fokus stellt jedes Motiv scharf.
Das Interface der Kamera-App wird zum Teil auf das zweite Display ausgelagert und gibt Euch schnelle Zugriffe zu ISO, Verschlusszeit, Weißabgleich, manuellem Fokus, Blendweite und mehr. Wenn Ihr drauf steht, könnt Ihr Euch die Bilder auch im Rohformat ausgeben lassen und später im Lightroom oder ähnlichem nachbearbeiten.
Die Fotos sind gut, leiden aber ein wenig bei Lichtmangel. Der manuelle Modus kann hier mit den richtigen Knöpfchen für bessere Bilder sorgen. Die Schärfe der Fotos ist unleugbar. Jedoch muss ich zugeben, dass die Farben zum Teil übersättigt werden.
Selfie-Kamera
Dass das LG V10 zwei Frontkameras hat, hat nichts mit 3D-Effekten zu tun. Beide haben einen 5-Megapixel-Sensor. Ihre Optiken erzeugen aber unterschiedliche Winkel, sodass die eine sich für Selfies und die andere für Groufies (Gruppen-Selfies) besser eignet. Die eine hat einen 120-Grad-Winkel, die andere nur 80 Grad.
Manueller Modus für Bild und Ton
Mit der Kamera könnt Ihr in 4K-Auflösung, mit 60 Bildern pro Sekunde oder mit 24 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Im Video könnt Ihr den ISO-Wert von Hand regeln und diverse Einstellungen am Bild vornehmen.
Für einen besseren Klang könnt Ihr Rauschunterdrückung, Mikrofonverstärkung und mehr einstellen. So könnt Ihr auch in windigen Außenaufnahmen noch verständliche Interviews aufnehmen, sofern Ihr diese geschickt in den Menüs einstellt.
Im Screenshot seht Ihr nicht alle Buttons des Interface, da manche von ihnen auf das Zweitdisplay ausgelagert werden. Und das ist nicht Teil des Screenshots.
LG V10: Akku
Der Schwachpunkt des LG V10 ist definitiv der Akku. Mit nur 3.000 mAh ist er eher durchschnittlich. Und in ein 5,7-Zoll-Phablet hätte man ruhig etwas mehr Kapazität unterbringen können. Das OnePlus 2 beweist dies mit immerhin 3.300 mAh.
Ich komme mit ihm dennoch gut über den Tag und muss es erst nach rund 24 Stunden wieder aufladen. Im AnTuTu Battery Benchmark sammelt es 6.366 Punkte und liegt damit etwa gleichauf mit dem Galaxy S6 Edge+ (6.659 Punkte).
Anders als die meisten anderen Geräte dieser Klasse kommt das LG V10 noch mit einem Wechsel-Akku daher. Geht Euch unterwegs der Saft aus, steckt Ihr einfach Euren Ersatz-Akku ein, den Ihr für wenig Geld kaufen könnt. Alternativ könnt Ihr das V10 in einer Stunde voll aufladen.
LG V10: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Das V10 hat alles, wonach die Industrie aktuell verlangt: Fingerabdrucksensor, super-hochauflösendes Display, verblüffende Kamera. LG hat sogar die Wünsche seiner Stammkunden erhorcht und ist dem microSD-Slot und dem Wechsel-Akku treu geblieben.
Die Superkraft des V10 liegt jedoch in seiner Verarbeitung. Kaum ein Smartphone dieses Formats ist so robust. Doch ist es wirklich die Superkraft, um die Besitzer eines 600-Euro-Smartphones gebeten haben?
Dieser Artikel wurde von Eric Herrmann aus dem Spanischen übersetzt.
Also ich hab ein LG G4 welches den selben Prozessor verbaut hat. Ich bin mehr als zufrieden damit. Das Ding läuft super und bisher hat noch nie was gehangen. Selbst mit der qhd- Auflösung läuft z.b. Asphalt 8 komplett ruckelfrei.
Auch sonst lässt sich alles mögliche gleichzeitig machen ohne dass ea ruckelt. Ich bezeichne mich durchaus als poweruser der schon so manches Smartphone benutzt hat. Auch z.b. das g3 davor. Das g4 hat bisher den besten prozessor von allen davor. Vor allem wird der Prozessor netmal richtig heiß. Manchmal warm aber nie so dass man sich sorgen machen müsste. Auch wenn er "nur" mit 2* 1,8 GHz + 4*1,4 GHz läuft muss ich sagen dass der während der Nutzung definitiv mehr Dampf macht als man erwarten würde. Er lauft auf jeden fall ein gutes Stück besser als der vom g3. Liegt wohl an den 64bit des snapdragon 808. rein von den Zahlen her würde man es net denken aber im direkten Vergleich (hab ja mein g3 noch) läuft das g4 schin deutlich flotter.
Ich finde der 808 läuft so schnell dass kein normalnutzer in die Nähe der maximalpower des Prozessors kommt. Sogar ich als poweruser schaff es nicht dass da was hängt.
Mehr Power braucht keiner finde ich.
Habe mir das LG V10 mal beim Saturn angeschaut. Ist ein ziemlicher Wucht Brummer, vor allem weil ich selber ein Motorola Nexus 6 nutze. Schade ist nur, dass der Prozessor derselbe geblieben ist. Besser wäre es gewesen, wenn LG mit dem V10 gewartet hätte und dem V10 den QSD 820 eingepflanzt hätte.
Wieso hat es so wenig Punkte in AnTuTu? Das Moto x Style hat über 70.000
Es gibt verschiedene Antutu-Benchmarks. Hier wird auf einen einen Akku-Benchmark eingegangen, der natürlich mit dem Performance-Benchmark, den Du anspricht, nicht vergleichbar ist.
Kuckt doch mal weniger nach den Benchmarks! Geht doch in den Laden und nehmt die Dinger in die hand!
Der snapdragon 808 der ja auch im g4 verbaut is (hab das g4) ist mehr als ausreichend. Man sollte bedenken dass der Prozessor mit 64bit läuft und wirklich sehr flott arbeitet. Wie bereits in meinem anderen Post erwähnt schaff ich es nicht dass das Teil ruckelt. Solche Monster von Prozessoren wie im s6 oder wie der snapdragon 820 braucht eigentlich niemand. So gut wie keiner wird diese cpus an ihre Grenzen bringen können.
Ich schaff das netmal bei dem 808 der ja auch im v10 verbaut wird. Und ich mache oft vieles parallel damit.
Die Performance von dem Teil ist definitiv mehr als man braucht.
Hat alles was für mich wichtig ist PERFEKT
Fast perfekt,der Akku ist zu schwach und mir persönlich viel zu groß.
Ja, dieses Telefon ist selbst im Vergleich zu MEINEM Telefon ein "Monstrum". Und was den Akku angeht: Gut, dass man ihn wechseln kann. Aber das war´s dann offenbar mit den "Wechselakkus" auch beim letzten "Akku-Wegwerf-Rebellen", LG.
Ich finde das LG V10 ist schon ein super Phone. Wenn es nach Androidpit geht müßten wir alle mit einem Samsung herum laufen. Am Anfang der Test werden die Lg`s gelobt, doch am Ende schlecht gemacht. Es gibt einfach nicht das perfekte Smartphone. Unsere Geschmäcker sind einfach zu unterschiedlich.
Dabei ist das S6 alles andere als gut,die haben ordentlich Probleme mit dem Teil.
Alleine der wackelnde Homebutton,ruckeln und der schwache Akku sind schon lächerlich,etc.
Wie soll man denn dann bitte noch oben an die Leiste kommen???
Für mich würde das Feature mit dem Zweitdisplay unterhalb des Hauptdisplays mehr Sinn machen... Ich habe keine Krakenfinger
Würd's auch mal zeit das es hier her kommt und andere anbieter es haben!!!
Ist das V10 schon im Deutschland erhältlich?
Ich könnte dir jetzt eine Antwort auf deine Frage geben. Aber du könntest auch einfach den Artikel lesen.
im artikel steht aber nur das es nach deutschland kommt leider nicht ob es schon erhältlich ist.
hat mit googeln allerdings keine minute gedauert bis ich wusste ab wann es in der schweiz erhältlich ist
Es ist bestellbar bei Amazon und 1&1 - es ist also erhältlich ;)
die sd mit 200 GB beizugeben finde ich echt mal klasse..macht das Gerät für den einen oder anderen sicher attraktiver .
Geile ist ^^ bei Contra, Fingersensor kaum Mehrwert^^ , aber wenn es MS gar nicht erst einbaut ist es schlecht xD
Da stimmt was mit dem Amazon-Link nicht.
Bei mir funktioniert er. Wo führt dich der Link denn hin?