LG V50 ThinQ im Hands-on: Für den großen Wurf fehlt was
Nein, LG ist nicht mit einem faltbaren Smartphone auf dem Mobile World Congress erschienen. Für ein solches Gerät ist es noch zu früh, sagt der Hersteller. Der südkoreanische Hersteller hat jedoch das LG V50 ThinQ angekündigt, ein 5G-Smartphone, das versucht, den faltbaren Modellen der diesjährigen MWC-Konkurrenz irgendwas entgegen zu stellen.
LG V50 ThinQ: Ein Smartphone-Blick in die Zukunft
Wie es für einen Generationssprung üblich ist, hat das LG V50 ThinQ als Nachfolger des V40 ThinQ neue Tricks dazugelernt. In diese Fall ist es auch gleich ein zukunftsweisendes Merkmal, denn das V50 ist in der Tat das erste 5G-Smartphone von LG, das ins Rennen um den Support für den neuen Kommunikationsstandard startet.
Das V50 ThinQ ist derzeit für den US-amerikanischen und südkoreanischen Markt bestimmt. Wie schon beim LG G8 war LG in Bezug auf Preis und Verfügbarkeit eher zurückhaltend. Das Smartphone soll aber auf jeden Fall erst beim US-Anbieter Sprint ankommen und später bei anderen Betreibern verfügbar sein.
LG reiht sich damit in die Hersteller ein, die derzeit dedizierte 5G-Geräte auf den Markt bringen, obwohl es noch keine wirkliche Nachfrage seitens der Nutzer gibt. Darüber hinaus ist die Infrastruktur zur Unterstützung von 5G noch im Aufbau - bzw. hierzulande noch nicht einmal im Stadium der Frequenz-Vergabe - und die Situation ist von Land zu Land unterschiedlich. Trotz allem ist 5G ein heißes Thema in der Smartphone-Industrie, das angesprochen werden muss, wenn man nicht am Katzentisch sitzen möchte, während die anderen am großen Tisch diskutieren.
LG geht drei wichtige Punkte an
Mit dem V50 ThinQ versucht der südkoreanische Hersteller gleich mehrere Probleme anzugehen: die Akkulaufzeit, das zu starke Erwärmen des Gerätes und, dass das vorherige Phablet der V-Serie etwas zu groß und unhandlich war.
LG integriert in das Smartphone daher ein Kühlsystem mit Dampfkammern, einen vielversprechenden 4.000 mAh großen Akku und bietet ein elegantes Design in einem Gehäuse, das nur etwas dicker ist als beim V40 (8,3 vs 7,8 mm). Die Leistung wurde dank des Qualcomm Snapdragon 855 mit 6 GByte RAM ebenfalls verbessert.
Das beste OLED auf dem Markt?
Das V50 ThinQ ähnelt auf den ersten Blick seinem Vorgänger. Hier gibt es eine Dual-Kamera und ein 6,4 Zoll großes FullVision OLED Display im 19,9:9-Format mit QHD+ Auflösung und einer Notch. LG präsentiert es als das beste OLED-Display auf dem Markt und geht damit in direkte Konkurrenz zu Heimrivale Samsung und verspricht besonders gute Farbgenauigkeit.
Ob LG hier wirklich abliefert, wird unser ausführlicher Test zeigen müssen. Auf jeden Fall hat und das Display beim ersten Ausprobieren gut gefallen und die Farben wirkten überaus lebendig.
Fünf Kameras und trotzdem ohne ToF-Sensor des LG G8
Auf der Rückseite ist die Triple-Kameras neben dem LED-Blitz angeordnet. Die horizontal angeordneten Sensoren bieten 12 + 16 + 12 Megapixel (Standard, Superweitwinkel und Tele). Die ist gut in das Gehäuse integriert, sodass das Kameramodul nicht wie bei vielen anderen Konkurrenten auf dem Markt heraussteht. Der runde Fingerabdrucksensor verbleibt ebenfalls auf der Rückseite. Aber zurück zur Kamera, einer der Schlüsselkomponenten des LG V50.
Diese bietet einen manuellen Modus und eine ganze Reihe von Funktionen, mit denen Ihr mit Filtern, Bokeh-Effekt (auch in Videos), KI-Unterstützung, Aufnahme in 4K und HDR 10 "herumspielen" könnt. Wenn es um Videos geht, kommt auch eine spezielle Taste für YouTube-Streaming ins Spiel. Diese Funktion wurde als "designed for 5G" präsentiert, ist aber in Wirklichkeit auch auf dem G8 vorhanden. So oder so tut die nichts anderes, als den schnellen Start der YouTube-App zu ermöglichen.
Auf der Vorderseite ist eine Dual-Kamera zu finden, die sich aus einem Standard 8-Megapixel-Sensor und einem 90° Weitwinkel-Sensor mit 5 Megapixel zusammensetzt. Was fehlt ist der beim LG G8 verbaute ToF-Sensor, der die Entsperrung über die Hand und spezielle Gesten-Steuerung ermöglicht.
Eine unverständliche Entscheidung, dass man hier ein Smartphone für die Zukunft und dann noch nicht allzu lange nach dem V40 vorstellt und dann nicht mit mindestens den gleichen Features wie das LG G8 ausstattet. Es ist ein bisschen so, als ob man hier zwei Smartphone-Hälfte zeigt, die zusammen ein vollständiges Gerät ergeben hätten.
Zwei Bildschirme für ein faltbares Erlebnis
Wie bereits erwähnt, hat LG noch kein faltbares Smartphone im Gepäck, sich aber eine nettes Gadget für das V50 ThinQ überlegt. So kann man an das Telefon einen 6,2 Zoll großen FHD+ OLED Sekundärbildschirm anschließen, der über ein spezielles Cover mit dem Gerät verbunden wird.
Die Vorteile dieser Funktion: Die Möglichkeit, in Echtzeit auf die Bilder-Vorschau der verschiedenen Kameras zugreifen, ein intensiveres Spielerlebnis (eines der Displays fungiert als Joypad), der Zugriff auf zwei Apps gleichzeitig sowie die Möglichkeit, Screenshots bequemer und schneller aufzunehmen und zu teilen. Der zweite Bildschirm kann auch als Display-Blitz genutzt werden, um bessere Selfies bei schlechten Lichtverhältnissen zu schießen.
Je nachdem, wie Ihr Euer Smartphone verwendet (sei es Gaming oder Fotografieren), kann das zweite Display äußerst nützlich sein. Die Frage bleibt: Wie viel kostet das zusätzliche Zubehör? Hier wählt LG hoffentlich einen günstigen Preis oder legt es bei Vorbestellern bei, um einen Anreiz zu schaffen.
LG weißt auch noch einmal darauf hin, dass der Markt für faltbare Smartphones im Moment, d.h. 2019, noch sehr begrenzt ist und dass der Hersteller daher nicht die Notwendigkeit verspürt, Ressourcen in einen noch zu teuren und nicht vollständig ausgereiften Nischenbereich zu investieren. Eine völlig verständliche Position. Aber das zweite Display scheint fast als Platzhalter dafür herzuhalten.
LG V50 ThinQ: Technische Daten
Vorläufiges Urteil
LG gibt nicht auf und will mit der Markteinführung seines 5G-Smartphones zeigen, wie man sich auf die Zukunft vorbereitet und gleichzeitig den Technologien der Gegenwart Schritt halten will. Allerdings hat man sich dafür dazu entschieden, das LG V50 zusammen mit dem LG G8 herauszubringen, statt eine 5G-Variante des G8 oder des älteren V40.
Die Marke möchte damit auch aufzeigen, dass sich die G-Serie im Moment auf LTE und die V-Reihe auf 5G konzentriert. Trotzdem bleibt es schwierig, die Strategie hinter der Einführung von zwei Flaggschiffen desselben Unternehmens zu verstehen, bei denen sich keines der beiden wirklich vom anderen abzuheben scheint. Wieder einmal haben wir von der Kamera, über das Display bis hin zum Stereo-Sound ein gutes Smartphone vor uns, besonders für Multimedia. Aber es könnte für das Gerät wohl erneut schwierig werden, seinen Platz zu finden.
Entscheidend für mich wird sein, ob die Kamera mit S10 und mate 20 gleichzieht. Gut reicht nicht...das V40 käme wegen zu kleinem Akku und nicht optimaler Kamera (Huawei und Samsung setzen die Messlatte) für mich nicht infrage. .Wenn ja, finde ich es top: Zukunftssicher mit 5 g, Hifi Chip (mit sehr guten Kopfhörern ein Genuss), grosser Akku, Topprozessor, Klinke, Speicher erweiterbar, schickes Design, nach kurzer Zeit meist "erschwinglicher" als Toptechnik von Samsung oder Apple.
Die Gehäusequalität und innere Aufgeräumtheit von Lg ist gut. Blöd nur, wenn man das Gerät in Asien bestellen muss und dann keine normale Garantie hat. Mein asiatisches geliebtes V10 hatte bootloop und war nach 1.5 Jahren damit Schrott.
Was das Case anbelangt: man kann den Zweitbildschirm z.B. als grosse Tastatur nutzen...zwei Anwendungen parallel....Also bis 150 Euro fände ich das okay....auch als Gag. Eine Hülle braucht man sowieso.
131 Gramm bei 6,4 Zoll und 4000mAh, kann nicht sein 🤣
Hi, es sind natürlich 183 Gramm ;)
ein ticken größer das Display ,aber sonst top .
Ich möchte nur mal daran erinnern, dass LG das V40 in Deutschland gerade einmal vor 3 Wochen für 899€ veröffentlicht hat.
Und jetzt kommt schon der Nachfolger mit 21% größerem Akku und generell neuer Hardware.
Und selbst im Rest der Welt ist das V40 gerade einmal 5 Monate alt und es kommt schon der Nachfolger...
Und sorry, aber dieses Display-Case ist ja wohl ein Witz... ^^ man siehe sich mal an, wie Filme und Co. aussehen, die über beide Bildschirme gehen. Die werden so behandelt, als gäbe es zwischen den Screens keinen Abstand, obwohl dazwischen ein ~1-2cm Rand ist...
Da kann ich nur zu 100% zustimmen. Ich sehe wahrlich überhaupt keinen logischen Einsatzzweck für dieses komische Display-Case. Und die Strategie von LG muss mittlerweile wohl niemand mehr verstehen ... Aber hey, immerhin können wir uns auf ein neues LG V-Smartphone im Sommer freuen :D (wenn überhaupt ...)
Erst mal abwarten, denke ich... Vielleicht ist auf Dauer gerade dieses Display-Case im Moment die bessere Alternative zu den faltbaren Displays, weil die mit mechanicher Beanspruchung vielleicht nicht so klar kommen, wie gedacht.
Zwei (!!!) Bildschirme zu haben hat aus meiner Sicht aber sehr wohl einige Vorteile, z. B. für Multitasking oder wenn man zwei Anwendungen zur gleichen Zeit braucht. Auch dafür wird es glaubhafte Interessenten geben.
Sieht schon jetzt besser aus als das V40 und dank 4000er Akku ein würdigerer Nachfolger für mein derzeitiges LG V30 📱😇