Libratone Track+: Gute In-Ear-Kopfhörer mit effektivem Noise-Cancelling
Der Markt für Bluetooth-Kopfhörer ist kaum mehr zu überblicken und trotzdem bringen die Hersteller immer weitere auf den Markt. Libratone will mit einer schlichten und eleganten In-Ear-Variante mit aktiver Geräuschunterdrückung zum Kauf locken, aber ist der Track+ von Libratone sein Geld auch wert?
Pro
- Schlichtes Design
- Guter Tragekomfort
- Effektives Noise-Cancelling
- Guter ausgewogener Klang
Contra
- MicroUSB-Ladebuchse
- Dynamisches Noise-Cancelling (City Mix) nur per App
- Kann nur mit einem BT-Gerät verbunden werden
Libratone TRACK+: Preis und Verfügbarkeit
Kabellose In-Ear-Kopfhörer sind vor allem bei sportlich aktiven Nutzern sehr gefragt. Solche Kopfhörer sind schweißresistent, sitzen auch bei sportlichen Aktivitäten immer sicher in den Ohren und da diese per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden sind, stören auch keine Kabel. Aber nicht nur Sportler, sondern auch normale Smartphone-Nutzer sind durchaus eine Zielgruppe für Libratone Track+, da diese eine aktive Geräuschunterdrückung besitzen. Mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 199 Euro sind die Libratone Track+ sicher nicht die günstigsten In-Ear-Bluetooth-Kopfhörer am Markt, aber Libratone zählt auch nicht zu den Preisbrechern, sondern positioniert sich gegen Beats, Sennheiser und Bose.
Schlichtes Design und unverknotbar
Produktdesign muss nicht spektakulär und auffällig sein. Persönlich bin ich ein großer Fan von simple designten Produkten mit klaren unverspielten Linien. Deshalb spricht mich auch die Optik der Libratone Track+ insgesamt an. An Bedienelementen am Kopfhörer selbst gibt es keine auffälligen Besonderheiten. Neben dem kombinierten Ein- und Ausschalter, der auch durch längeres Drücken den Bluetooth-Pairing-Modus aktiviert, gibt es noch die üblichen drei Tasten für Lautstärke-Justierung und der zentralen Multifunktionstaste für Play/Pause, eine Taste für Track vor- oder zurückspringen.
Wichtiger als das Design ist bei Kopfhörern immer noch der Tragekomfort. Mit 86 Gramm Gesamtgewicht ist das Track+ leicht genug um nicht unangenehm während der Nutzung aufzufallen, aber gleichzeitig kann man es bei Nichtnutzung immer noch gut um den Hals baumeln lassen - ohne dass sie verloren gehen. Zwar gibt es keine Magnethalterung, womit sich die beiden Ohrstecker zusammengehalten werden, aber wirklich vermissen tut man dieses Feature nicht.
Im Lieferumfang des Track+ packt Libratone neben einem MicroUSB-auf-USB-Typ-A-Kabel noch drei paar Silikon-Ohrstecker und ein Paar Ohrflügel bei, der für einen sicheren Halt sorgt. Eine Transportbox oder -tasche gibt es leider nicht. Dafür sind die Kabel so gestaltet, dass man die Track+ für den Transport einfach zusammenknüllen und in die Hosentasche stecken kann. Beim herausnehmen springen diese dann wieder in Ihre Ausgangsposition. Kabelbrüche sollen laut Hersteller damit auch vermieden werden.
Dynamische Geräuschunterdrückung nur per App
Für die erweiterte Steuerung der Kopfhörer - sprich für den Equalizer -, der Nutzung der Noise-Cancelling-Funktion und auch um einen weitere Libratone-Kopfhörer zu koppeln, benötigt man eine App. Gut ist, dass Libratone eine universelle App für das gesamte Produktportfolio nutzt, sodass zwischen verschiedenen Produkten des Herstellers hin- und herspringen kann, wenn man mehrere nutzt.
Da das Track+ über ein regelbares Noise-Cancelling mit einem dynamischen Modus und einer kompletten Durchreichung der Umgebungsgeräusche bietet, ist man auf die App angewiesen. Ohne die App k ann man die Funktion für aktive Geräuschunterdrückung nicht anpassen - also wenn man die Libratone Track+ zum Beispiel mit einer kompatiblen Smartwatch oder einem anderen kompatiblen Bluetooth-Gerät koppelt. Stattdessen verharrt das Libratone Track+ dann in der über die App zuletzt ausgewählten Einstellung. Es wäre eine intelligente Doppelbelegung der Lautstärketasten sinnvoll gewesen, damit man ggf. auch ohne die App das Noise-Cancelling-Level manuell anpassen kann.
Insgesamt lässt sich das Noise-Cancelling manuell in vier Stufen nutzen. In Stufe 1 wird statt unterdrückt sogar Umgebungsgeräusche mit +6db durchgereicht. In Stufe drei ist NC mit 0 db nicht aktiv und die passive Abschirmung hält ausreichend Lärm vor dem Eindringen ab. Bei Stufe 3 (-12db) und in Stufe 4 (-20db) greift das aktive Noise-Cancelling ein und reduziert den Umgebungslärm elektronisch. Will man nicht selbst die Anpassung via App durchführen, dann schaltet man einfach den City-Modus ein. In diesem Modus filtert das Track+ gesteuert von der App und je nach Bewegungsgeschwindigkeit, stufenlos die Intensität der Geräuschunterdrückung. Nett gedachte Funktion, aber im Alltag funktioniert die Justierung für meinen persönlichen Geschmack nicht effektiv genug.
Tipp: Direkt nach der ersten Einrichtung solltet Ihr über Einstellungen -> Power Off auch die automatische Abschaltung konfigurieren. Ab Werk ist diese auf 30 Minuten eingestellt, diese Zeitspanne ist doch sehr groß definiert. Ich persönlich empfehle diese auf 10 Minuten zusetzen. Das verlängert die Akkulaufzeit etwas.
Libratone TRACK+: Audio
Im Soundcheck erweisen sich die Libratone Track+ als ausgewogen und neutral. Selbst wenn man den sehr einfach einfach gehaltenen „Equalizer“, der eigentlich Soundprofile darstellt, nutzt, wird man nicht mit übertrieben Bässen oder klirrenden Höhen bombardiert.
Auch beim Telefonieren sind die Track+ immer noch gut nutzbar. Verwendet werden hier beide Mikrofone, die auch für die Geräuschunterdrückung genutzt werden. Während mehrerer Testtelefonate in unterschiedlichen Umgebungen hat sich keiner meiner Gesprächspartner über verzerrte Stimmen, zu viel Umgebungsgeräusche oder andere Audio-Problemen beschwert.
Libratone TRACK+: Akku
Richtige Dauerläufer sind die meisten Bluetooth-Kopfhörer wahrlich nicht. Die Bluetooth-Verbindung nagt an der Laufzeit und erst recht die aktives Noise-Cancelling. Nutzt man alle Features des Track+ und führt zwischendurch ein zwei Telefonate im Dauerbetrieb, schafft das Track+ knapp 6 Stunden Laufzeit. Ohne aktive Geräuschunterdrückung, in mittlerer Lautstärke und einer gleichbleibenden Entfernung zwischen Smartphone und Kopfhörer schafft man durchaus die vom Hersteller angegeben 8 Stunden.
Abschließendes Urteil
Die Libratone Track+ sind durchaus empfehlenswerte Bluetooth-In-Ear-Kopfhörer, die man sowohl für leichte sportliche Aktivitäten und im Alltag nutzen kann. Das ANC ist durchaus effektiv und das Klangbild ist neutral gehalten. Die Akkulaufzeit zwischen sechs und acht Stunden reicht für den normalen Alltag, kann aber auf langen Reisen zum Problem werden. Immerhin lässt sich das Track+ während des Ladens weiterhin nutzen - nicht unbedingt Standard bei kabellosen In-Ear-Kopfhörern, aber so wird der Ladevorgang extrem in die Länge gezogen und der Tragekomfort tendiert auf null, da nun ein Kabel samt Akkupack stört.
Der Preis von satten 199 Euro ist natürlich hoch, aber betrachtet man die Premium-Konkurrenz zu Libratone Track+, das wären Bose und Sennheiser, dann liegt der dänische Hersteller am unteren Rand der Preisskala.
Mich hätte interessiert ob aptx HD mit an Bord ist.
Ich will jetzt wirklich nicht der Showstopper sein, aber ganz ehrlich und ohne Euch was Böses zu wollen...
Bitte, bitte, bitte hört auf über Dinge zu schreiben, die hier NICHT reinpassen und von denen in Eurem Team scheinbar KEINER auch nur ein bisschen Ahnung hat.
Woran machst du denn diese beiden Punkte fest? 🤔
Das frage ich mich auch!
"Im Soundcheck erweisen sich die Libratone Track+ als ausgewogen und neutral."
Ein Test über Kopfhörer ohne auch nur minimal im Detail auf den Klang einzugehen. Es wird viel über die App geschrieben aber der Hauptpunkt, nämlich das Klangbild, wird komplett ignoriert. Solche Aussagen kann man wohl über JEDEN Kopfhörer in der Preisregion treffen. Ich kann Michaels Aussage nur nachvollziehen, aus diesem Test erfährt man alles, außer das worauf es ankommt, vorallem bei dem Preis.
PS: "Entspannter, toll abgestimmter Klang: Der Klang des Libratone Track+ befindet sich auf hohem Niveau und ist tendenziell warm ausgelegt, mit sanften Höhen und einem kräftigen runden Bass, der Mittenbereich (Gesangsstimmen) spielt dazu passend wunderbar natürlich auf."
Das hier haben Giga zum Klang geschrieben. Ziemlich peinlich wenn selbst Giga das besser hinbekommt...
Viel Klang kann da ohnehin nicht drinstecken, denn dafür sind die Kopfhörerchen zu klein.
Hallo Claudia.
Unter anderem an dem Punkt, dass über einen nicht unwichtigen Part bei Kopfhörern - der Klang... - leider gar nichts geschrieben steht. Die zwei bis drei Sätze unter der Headline "Audio" haben auch nichts mit einer klanglichen Beurteilung zu tun.
Vielleicht bin ich da aufgrund meiner privaten und beruflichen Vergangenheit im HiFi High End-Segment überkritisch, aber ich würde es andersrum auch als deplatziert empfinden, wenn Blogs oder Zeitschriften wie What Hi-Fi?, AUDIO, Stereo etc. anfangen würden, ihrer Leserschaft zu erklären, dass das neue Galaxy S9 ein abgerundetes Glas-Display hat und ansonsten ähnlich ausgestattet ist wie ein BlackBerry KEY2...
Ich fände Kopfhörer-Tests auch bei AndroidPit super! Dann muss hierzu aber auch recherchiert werden, Vergleichstests gemacht werden und der wichtige Teil "Audio" KOMPETENT beschrieben werden. Und das kann dann halt nur jemand, der sich bei diesem Thema wirklich auskennt.
Schönen Feierabend und netten Gruß
Ich finde ein paar kleine Abstecher machen sich sehr gut. Warum nicht? Bitte mehr! 🤓
Was soll an solchen oder ähnlichen Ohrsteckerchen bitte 199 oder mehr Euro wert sein? Dazu noch eine App starten, Akku so lala, und BT ist eh nicht so toll. Die Dinger bestehen mehr aus Marketing als aus Substanz......🙈
völlig übertrieben teuer. Preis/Leistungssieger sind eh die Meizu EP52. Die solltet ihr mal testen. :) Schicke Verpackung, langer Akku, bombastischer Sound für 30€. bestellt bei aliexpress oder geekbuying weiß ich nicht mehr. Das Design wurde aufjedenfall von den Meizu extrem abgekupfert