Marshall MID A.N.C. im Test: Endlich Ruhe dank Active Noise Cancelling
Wer den Namen Marshall hört, denkt an laute Gitarren, wummernde Bässe und tobende Fans auf Konzerten. Genau dieses Feeling sollen auch die Kopfhörer vermitteln. Das neuste Modell, das ab sofort zu kaufen ist, ist der Marshall MID A.N.C., der erste Kopfhörer der Marke, der mit aktiver Geräuschunterdrückung ausgestattet ist. Wir haben ihn getestet.
Preis und Verfügbarkeit
Der Marshall MID A.N.C. kostet 269 Euro und ist ab heute erhältlich. Mit diesem Preis ist er der teuerste Kopfhörer von Marshall Headphones, sogar das Over-Ear-Modell Marshall Monitor Bluetooth kostet mit 249 Euro etwas weniger. Das ist also der Preis, den man für Active Noise Cancelling bezahlen muss.
Design und Verarbeitung
Beim Design folgt Marshall Headphones dem Erbe der Marke konsequent. Der ikonische Marshall-Schriftzug ist gleich dreimal auf dem Kopfhörer zu finden: Rechts und links an den Ohren und an der Innenseite des Kopfpolsters. Die Scharniere zum Zusammenklappen des Kopfhörers sind aus Metall und sehr stabil, kein Vergleich mit den günstigen Plastik-Scharnieren, die Marshall in den günstigeren Modellen einsetzt und die zum Zerbrechen neigen. USB- und Klinkenbuchse sind am rechten Ohrenteil angebracht, ebenso der Schieberegler für das Active Noise Cancelling. An der linken Seite sitzt der Bedienknopf aus Messing.
Das Design des Marshall-Kopfhörers ist gelungen, keine Frage. Aber ein, zwei Details darf man dem Hersteller schon negativ ankreiden. Der Knopf für die Geräuschunterdrückung dürfte ruhig auch aus Messing sein, der vergoldete Schriftzug auf den Ohrenteilen ebenfalls. Der Kunststoff soll zwar aussehen wie etwas Hochwertiges, ist aber beim Anfassen schlichtes Hartplastik. Das Over-Ear-Modell Monitor aus gleichem Hause fasst sich ein wenig angenehmer und hochwertiger an. Unter dem Strich gibt es zwar wenig auszusetzen an der Qualität, doch für den Preis werden einige Kunden sicher etwas mehr erwarten.
Eine Hülle gehört zum Lieferumfang
Zum Lieferumfang des Marshall-Kopfhörers gehören nicht nur ein Micro-USB-Kabel und ein hochwertiges Klinkenkabel mit Spiralwicklung, vergoldeten Kontakten und Fernbedienung, sondern auch eine Hülle aus schwarzem Kunstleder, die innen mit rotem Samt ausgekleidet ist. Damit lässt sich der Kopfhörer sicher und gleichzeitig stylisch transportieren.
Der Marshall-Kopfhörer ist bequem zu tragen
Bedient wird der Marshall-Kopfhörer über den Vier-Wege-Schalter an der linken Seite. Das klappt beim neuen MID A.N.C. ebenso gut wie bei den bisherigen Marshall-Kopfhörern. Eine kleine LED leuchtet weiß, rot oder blau je nach Funktion. Rechts sitzt der Schiebeschalter für die Geräuschunterdrückung, die ein- und ausgeschaltet werden kann. Der Tragekomfort ist mit dem dick gepolsterten Bügel und den weichen Ohrpolstern sehr angenehm. Auch als Brillenträger kann man den Marshall MID A.N.C. problemlos mehrere Stunden am Stück tragen.
Der Marshall MID A.N.C. hat, wie die meisten Kopfhörer von Marshall Headphones, einen recht warmen, vollen Klang, der vor allem bei Rockmusik richtig gut rüber kommt. Man bildet sich sogar ein, ab und an einen Hauch des rauen, etwas heiseren Klangs der alten Marshall-Verstärker zu hören. Auch bei voll aufgedrehter Lautstärke - und das ist wirklich ziemlich laut - klirrt und verzerrt der Marshall-Kopfhörer im Test nicht. Marshall unterstützt Bluetooth aptX.
Die Geräuschunterdrückung arbeitet vergleichsweise dezent und kommt vor allem bei gleichbleibenden Geräuschen zum Tragen. Rauschen im Flugzeug oder im Zug filtert der MID A.N.C. im Test recht zuverlässig heraus, Gespräche und andere Dinge werden nur ein wenig abgedämpft - das klappt mit Over-Ear-Kopfhörern ohne ANC teils gleich gut, weil diese das komplette Ohr umschließen. Der leichte Druck, der auf dem Ohr entsteht, wenn die Geräuschunterdrückung eingeschaltet ist, ist normal und nach ein paar Momenten nicht mehr zu spüren.
Günstige Bluetooth-Kopfhörer: Das bekommt Ihr für bis zu 100 Euro
Wer jedoch andere Musik hört, sollte sich vielleicht auch andere Kopfhörer zum Vergleich anhören. Für klassische und elektronische Musik ist der MID A.N.C. meiner Meinung nach weniger gut geeignet, dazu ist der Klang zu warm und nicht präzise genug. Generell ist beim Klangempfinden vieles subjektiv, deshalb lohnt es sich, mehrere Kopfhörer auszuprobieren, bevor man viel Geld ausgibt.
Langer Musikgenuss dank starkem Akku
Der Akku des Marshall MID A.N.C. wird über Micro-USB geladen und soll mit aktiver Geräuschunterdrückung 20 Stunden Laufzeit ermöglichen, ohne sogar 30 Stunden. Das ist zwar abhängig von der Lautstärke, aber im Test hält der Kopfhörer tatsächlich angenehm lange durch. Die 20 oder gar 30 Stunden erscheinen, wie schon beim ebenfalls mit 30 Stunden angegebenen Marshall Monitor Bluetooth, durchaus realistisch. Wenn der Akku leer ist, kann man mit dem Klinkenkabel immer noch Musik hören, wenn auch natürlich ohne Geräuschunterdrückung.
Abschließendes Urteil
Der neue Marshall-Kopfhörer sieht sehr schick aus und sitzt auch bei längerer Nutzung bequem auf den Ohren. Und lange Nutzung macht der Kopfhörer auch gut mit, die 20 Stunden mit ANC oder 30 ohne Geräuschunterdrückung schafft der MID im Test recht problemlos. Die Tasche ist ein Hingucker und sorgt für stets sicheren Transport. Trotzdem bleiben ein paar Zweifel, ob der Preis gerechtfertigt ist. Der Klang ist recht speziell und nicht für alle Musikrichtungen gleichermaßen geeignet. Das Material dürfte etwas hochwertiger sein, die Ohrenpolster sind nicht so ohne Weiteres zu wechseln. Und ANC bekommen andere, vor allem Platzhirsch Bose, besser hin. Man bezahlt bei Marshall also auch den Style mit. Wer das im Kopf behält, kann mit dem Marshall MID A.N.C. durchaus glücklich werden, wenn der Musikgeschmack zum Sound passt.
Ich habe vor kurzem den "Marshall Mid Bluetooth On-Ear" für knapp unter 100 gekauft. Der ist so gut abgeschirmt, dass man den eigenen Blutfluss hört. ANC
Alle anderen Werte entsprechen dem im Artikel genannten Gerät.
Meiner Meinung nach macht die aktive Geräuschunterdrückung den Ton nur schwammig (mit anderen Kopfhörern selbst getestet), kostet Akkuleistung und erhöht den Preis ungerechtfertigt deutlich.
Ist bei diesem Modell der Akku wechselbar , oder muss der Nutzer nach ca.1000 Ladezyklen eine Fachwerkstatt aufsuchen ?
Hmmm. Zeigt wieder ganz gut warum ich immernoch nicht auf eine Klinke verzichten will, 269€ sind schon ziemlich viel für ein paar gute Bluetooth-Kopfhörer. Bei meinen Recherchen habe ich kaum gute Kopfhörer gefunden die unter 60€ kosten und die billigsten waren oft Sportkopfhörer und keine On- oder Over-Ears. Mit Klinke hingegen findet man oft schon ab 30€ echt brauchbare Kopfhörer. Ich habe z.B. 40€ für meine Koss Porta Pro bezahlt, sind zwar vom Aussehen gewöhnungsbedürftig, klingen dafür aber schon ziemlich gut.
Der Porta Pro ist auch ein günstiger Klassiker, den man sich für unterwegs immer wieder mal holen kann.
"Mit Klinke hingegen findet man oft schon ab 30€ echt brauchbare Kopfhörer. Ich habe z.B. 40€ für meine Koss Porta Pro bezahlt, sind zwar vom Aussehen gewöhnungsbedürftig, klingen dafür aber schon ziemlich gut."
Haben aber kein active noise cancelling, da sie über die Klinke nicht mit Strom versorgt werden können. Im Gegensatz stehen bluetooth-Kopfhörer mit eingebautem Akku oder Kopfhörer mit USB- oder Lightninganschluss, welche ebenso noise cancelling ermöglichen. Oder eingebaute DAC's. Und das ist eben der Nachteil der Klinke. Und gute in-ears mit USB- oder Lightninganschluss und eingebautem DAC gibt's auch schon ab 40€. Ich sehe da wieder keine Vorteile der Klinke.
Klar aber das sind eben In-Ears und bei den meisten Modellen speziell für den Sport. Will man On- oder Over-Ears muss man da oft schon mehr bezahlen wenn die auch was taugen sollen. Außerdem ist Noisecancelling bei In-Ears eh nicht so wichtig da die im Normalfall schon sehr viel von der Aussenwelt abschneiden auch ohne Noisecancelling solange die vernünftig in den Ohren sitzen. Es gibt ja auch Noisecancelling-Kopfhörer mit Klinke, so ist es nicht.
InEars mit USB oder Lightning eh ja... Da kannst du auch gleich den bei jedem Smartphone mitgelieferten Müll benutzen.
Speziell Lightning-Kopfhörer sind Schrott, weil man die ausschließlich an iPads und iPhones nutzen kann. Selbst wenn man im Apple Kosmos wohnt, ist das Müll.
Und ein in die Kopfhörer eingebauter DAC bringt dir auch wenig bis gar nichts, wenn du nicht mal die Dateien anständig rübergefunkt bekommst, um gute DACs auszunutzen. FLAC-Dateien mit Bluetooth. Toller Witz.
wenn es um gute Tonqualität geht, kommt NICHTS, absolut gar nichts, an die Klinke ran.
Und bei OverEars braucht es auch nicht zwingend irgendeine aktive Geräuschunterdrückung. Die Passive arbeitet meistens mehr als ausreichend. Mit einer aktiven Geräuschunterdrückung verkleinerst du die ohnehin zu kurzen Laufzeiten nur noch mehr. Toller Vorteil.
Aber rede dir nur weiterhin ein, dass die Klinke keine Vorteile hat. Oh man.
FLAC-Dateien mit Bluetooth funktionieren. Schon mal was von LDAC gehört. Zudem würde ich an Deine Ausdrucksweise arbeiten, oder mal nen Gang zurückschalten.
"Speziell Lightning-Kopfhörer sind Schrott, weil man die ausschließlich an iPads und iPhones nutzen kann."
Wo nutzt Du die Kopfhörer sonst noch? Und warum Schrott? Hast Du die schon im Gebrauch?
"wenn es um gute Tonqualität geht, kommt NICHTS, absolut gar nichts, an die Klinke ran."
Was für Geräte hast Du denn zu Hause stehen, um Tonqualität beurteilen zu können? Zudem dürfte jeder Tonqualität anders definieren, weil wir alle unterschiedlich hören.
"Aber rede dir nur weiterhin ein, dass die Klinke keine Vorteile hat."
Für mich hat sie keine.