MEDION Akoya E2228T im Lesertest: Testbericht von Emilio
Vor einiger Zeit haben wir 10 Tester für einen 360-Grad-Laptop gesucht und natürlich auch gefunden. In der letzten Wochen durften sie das Gerät testen, aber auch kein Wort darüber verlieren. Nun dürfen sie ihr Schweigen endlich brechen und wir präsentieren Euch die 10 Testberichte. In diesem Artikel dürfen wir Euch den Testbericht von Emilio vorstellen. Viel Spaß beim Lesen!
Das MEDION Akoya E2228T gehört zu einer neuen Generation Notebooks, welche mit kompakten Abmessungen, Touchdisplay und einem Scharnier zur 360-Grad-Nutzung im sogenannten Tabletmodus ausgestattet sind. Geschaffen für den mobilen Einsatz, eignen sich sogenannte Convertibles vor allem für Pendler wie Studenten/Schüler oder Berufstätige, die nicht auf einen klassischen PC setzen können oder wollen.
MEDION bewirbt am Akoya E2228T besonders den Fingerabdrucksensor, das 11,6 Zoll große Full-HD Display, sowie (logischerweise) das 360-Grad-Scharnier.
Ich als Pendler zwischen mehreren Lehreinrichtungen und anderen Veranstaltungen, der auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, habe mich im vergangenen Jahr intensiv mit dem Thema Ultrabooks und Convertibles (die Bezeichnung für dünne Notebooks mit Touchdisplay und 360-Grad-Modus) beschäftigt. Ich suchte ein Gerät, welches mich praktisch den ganzen Tag, von der morgendlichen Recherche über das Hausarbeiten schreiben oder Präsentationen erstellen am Nachmittag, bis zum Serienschauen am Abend im Bett begleiten kann.
Tabletmodus, passive Kühlung, starker Prozessor, hochwertige Verarbeitung sowie leichte Transportabilität waren die Grundvoraussetzungen.
Fündig wurde ich schlussendlich beim Asus Zenbook Flip, einem Highend-Gerät, mit neuestem Intel Core m3 Prozessor, 8 GByte RAM und 13,3 Zoll großem Screen. Mit 1000 Euro sicherlich kein Schnäppchen, doch an meinem neuen Begleiter wollte ich nicht sparen.
Sicherlich lässt sich das MEDION Akoya nicht mit meinem Zenbook vergleichen, doch gibt das Asus einen guten Maßstab zu den Highend-Convertibles und lässt so eine kritische Bewertung des Akoya zu.
MEDION Akoya E2228T: Design und Verarbeitung
Das MEDION Akoya E2228T verfügt über ein Außengehäuse mit Metalloptik. Beim genauen betasten lässt sich jedoch erfühlen, dass es sich (entgegen dem Asus Zenbook) nicht um ein Vollmetallgehäuse, sondern vielmehr um eine Art Metalllegierung ähnlich dem LG G5 handelt. Die Legierung macht leider einen etwas weniger wertigen Eindruck, geht für die Preisklasse des Gerätes jedoch völlig in Ordnung.
Im Inneren wurde sowohl für die Tastatur, als auch für die Verkleidung schwarzes Plastik verwendet. Die Kanten am Innenrahmen sind nicht abgerundet aber auch nicht auffallend scharfkantig.
Die Gelenke für die 360-Grad-Handhabung sind aus hochwertigem Metall und machen einen stabilen Eindruck, ebenbürtig dem Asus Zenbook.
Besonders die Kompaktheit des gesamten Gerätes gefällt mir. Das Display hat die richtige Größe und dank der vergleichsweise dünnen Displayrahmen passt das Gerät mit seiner 28 cm Breite gut in jede Studententasche und findet auch genug Platz auf dem Schoß, um in einer Besprechung oder Vorlesung mitschreiben zu können. Lediglich die Gerätehöhe stört etwas und lässt das Gerät etwas klobig wirken.
Alle Teile des Akoyas wirken gut verarbeitet. Es finden sich keine Spaltmaße und auch die Tastatur sowie die Innenseiten lassen sich nur leicht eindrücken, ohne zu knarzen.
MEDION Akoya E2228T: Display
Wie schon erwähnt besitzt das MEDION Akoya E2228T ein 11,6 Zoll großes IPS-Touchdisplay. Das Display ist mit seiner Full-HD Auflösung ausgesprochen scharf und auch die Blickwinkel gehen in Ordnung. Die maximale Displayhelligkeit könnte etwas höher sein, ist aber für die meisten Arbeiten im Haus ausreichend. Etwas enttäuschend ist die Farbgebung des Displays. Im Vergleich zum Zenbook Flip besitzt das Display des MEDIONs einen leichten Gelbstich, wodurch auch der Farbkontrast etwas leidet.
Die Toucheingabe ist, sowohl im Tabletmodus als auch im normalen Betrieb völlig ebenwürdig mit dem des Asus Zenbook Flip.
MEDION Akoya E2228T: Tastatur
Zum Tippen stellt das MEDION eine QWERTZ- Tastatur aus schwarzem Hartplastik. Die Tasten besitzen einen guten Hub, sind jedoch aufgrund der doch recht geringen Größe nicht immer leicht zu erreichen, schnell hat man eine andere Taste mit erwischt. Alles in Allem kann die Tastatur jedoch überzeugen und eignet sich grundsätzlich auch zum schreiben größerer Arbeiten und zum Verfassen längerer Texte.
Das Trackpad fühlt sich durch die Plastikoberfläche wenig hochwertig an und könnte etwas sensibler reagieren, taugt aber zum gelegentlichen kurzen Navigieren.
MEDION Akoya E2228T: Software
Auf dem Convertible läuft standartmäßig Windows 10 mit entsprechenden Anpassungen für den Tabletmodus, bzw. den Touchscreen oder auch den Fingerprinter. Das OS läuft durchweg stabil und ist minimalistisch und übersichtlich gehalten, wer schon mit Windows 10 gearbeitet hat, wird sich auf Anhieb zurechtfinden. Leider sind jedoch, wie bei viele anderen Windows 10 Geräten, viel Bloatware und diverse (überflüssige) Anwendungen und Applikationen vorinstalliert.
Erfreulicherweise gibt es zu dem Gerät ein Jahresabonnement für Office 365 dazu.
MEDION Akoya E2228T: Performance
Die Performance ist der Bereich, indem das MEDION Akoya E2228T nicht komplett überzeugen kann. Im inneren des Geräts taktet ein nun schon etwas älterer Intel Atom x5-Z8300 aus dem Jahre 2015. Hinzu kommen 4 GByte RAM, was für ein Gerät der Einsteigerklasse wiederum guter Standard ist. Logischerweise eignet sich diese Hardware nicht zum Bearbeiten von Bildern oder gar Videos. Jedoch laufen die meisten Officeanwendungen relativ stabil und auch normales surfen lässt sich, wenn auch teilweise mit kleineren Ladezeiten, bewältigen.
Enttäuschend ist der integrierte Speicher. Von den sowie schon viel zu knappen 64 GByte Flash-Speicher stehen, nach der Installation des Firefox Browsers und der Beseitigung der meisten Bloatware lediglich 35 GByte freier Speicher zur Verfügung.
MEDION Akoya E2228T: Multimedia
Wie bei meinem Zenbook finden sich auch beim MEDION Akoya nur zwei USB Typ A Anschlüsse (1x USB 2.0, 1x USB 3.0). Dank meiner Bluetooth- Maus, die sich in dem meisten Fällen auch unkompliziert koppeln lässt, stellt dies kein Problem dar. Die Bluetooth Verbindungen liefen sowohl über meinen Kopfhörer (Sony MDR 1000x), meiner Bluetoothbox (UE Megaboom) als auch über mein Handy (Samsung Galaxy S7 Edge) durchweg stabil und lässt auch die Verbindung vom mehreren Geräten zu. An den Seiten des Geräts findet sich noch ein HDMI Port, ein Headphone-Jack und ein Schubfach für eine SD Karte.
Eine absolute Enttäuschung sind leider die intern verbauten Lautsprecher. Sie klingen absolut schwach, sehr leise und sehr blechern und sind selbst für ein kurzes YouTube-Video absolut nicht geeignet. Die Positionierung am unteren Rand ist ebenfalls schlecht gewählt.
MEDION Akoya E2228T: Akku
Nach nur vier Tagen Nutzungszeit kann ich über die Akkulaufzeit nur ein vorläufiges Fazit ziehen. Grundsätzlich ist die Akkulaufzeit (dank schwachem Prozessor?) nicht schlecht, reicht jedoch nicht für einen ganzen Tag mobiler Nutzung ohne Zwischenladen. Dies soll jedoch kein großer Kritikpunkt sein, da mir kein Notebook bekannt ist, das diesen ganzen Tag Nutzung schafft.
Dreht man die Displayhelligkeit des Gerätes herunter, um beispielsweise abends zu arbeiten oder einen Film zu sehen, verliert der Akku jedoch nur wirklich wenige Prozentpunkte.
Wenn der Energiespeicher jedoch einmal leer sein sollte, dauert das Laden des 10.000 Milliamperestunden starken Akkus leider überdurchschnittlich lange (ca. 2,5 bis 3 Stunden). Das mitgelieferte Netzteil ist zwar recht kompakt, verfügt jedoch leider über einen eigenen Anschluss (also kein Powerbankladen über USB Typ-C alla Macbook) und ist mit knapp über einem Meter viel zu kurz bemessen.
MEDION Akoya E2228T: 360-Grad-Modus
DAS Merkmal des MEDION Akoya E2228T ist die 360-Grad-Funktion, welche aus dem standardmäßigen Notebook in einem Handgriff ein Windows 10 Tablet macht. In der Praxis funktioniert dieser Modus tatsächlich gut und ohne Probleme. Ab einem Neigungswinkel von mehr als 180 Grad, wechselt das Gerät in den Tabletmodus und deaktiviert die Tastatur und das Trackpad. Für Eingaben stellt Windows 10 eine Tastatur, die jedoch leider immer erst etwas kompliziert durch den Tastaturknopf neben der Uhr unten rechts am Display geöffnet werden muss.
In der Praxis erweist sich vor allem der „Zeltmodus“ als hilfreich, wenn beispielsweise ein Video geschaut werden soll. Im richtigen Tabletmodus ist das Gerät mit seinen 1,14 Kilogramm doch schwer in der Hand zu halten.
MEDION Akoya E2228T: Sonstiges
Neben den Standardfunktionen von Windows 10 und dem 360-Grad-Modus hat das MEDION Akoya noch weitere kleiner Extras zu bieten:
An erster Stelle steht hier natürlich der Fingerabdrucksensor, der sich auf dem Trackpad befindet. Der Scanner ist überraschend schnell und sehr präzise und insgesamt besser als der meines Galaxy S7 Edge und erleichtert so die Bedienung des Geräts.
Was ich besonders im Tabletmodus vermisste, war eine haptische Lautstärkewippe an der Außenseite des Geräts, denn so ist die Lautstärkeregelung immer etwas unkomfortabel.
Auch fehlte ein meiner Meinung nach sehr wichtiger Zusatz in Form einer Transorttasche. Gerade bei einem Notebook, welches für leichte Portabilität und Mobilität konstruiert wurde, ein Unding, da die Legierungsoberfläche ohne Schutz wirklich schnell in der Tasche oder im Rucksack Schaden nehmen wird.
Ungewöhnlicherweise findet sich unter dem Display des Convertibles eine Webcam. Beim ersten genaueren Spezifizieren und den ersten Selfies fühlte ich mich an die Kamera des Moto G aus dem Jahre 2013 erinnert. Die Bilder sind wirklich von schlechter Qualität und rauschen schon bei guten Lichtverhältnissen. Zudem ist die Positionierung der Kamera schlecht gewählt, denn durch den weiten Abstand zwischen Linse und Bildschirm, schafft man es beinahe nie gleichzeitig in die Webcam und auf das Display zu schauen.
Zum Abschluss nun noch ein mir persönlich wichtiges Feature des Akoya E2228T, der Lüftung. Wobei genauer gesagt werden muss, dass es eigentlich keinen Lüfter gibt. Dies ist wahrscheinlich der schwachen Prozessorleistung geschuldet, welche auf keine Kühlung angewiesen ist. Durch die passive Kühlung des Geräts kann man ganz entspannt abends im Bett recherchieren oder Filme schauen, ohne sich ständig die Bettdecke anzusaugen und auch beim Arbeiten werde ich nicht wie meine Kollegen mit ihren Uralt- oder Gaming-Laptops alle paar Minuten von einem aufheulenden Lüfter gestört und kann so ganz entspannt meine Texte verfassen. Ein Feature, dass ich unter keinen Umständen mehr missen will.
MEDION Akoya E2228T: Fazit
Das MEDION Akoya gehört zu den Einsteigergeräten im großen, immer weiterwachsenden Markt der Convertibles. Wer Highend-Rechenpower oder eine edle Aufmachung vom Akoya erwartet, wird wohl enttäuscht werden. Vielmehr bietet das MEDION-Gerät einen verlässlichen Begleiter im Schul-, Uni- oder Berufsalltag, mit dem man gut und produktiv arbeiten kann und der alle wichtigen Grundeigenschaften, welche ein Gerät für diesen Einsatz bieten sollte, aufweisen kann.
Besonders die kompakten Maße, in Verbindung mit der passiven Kühlung und netten Zusatzfeatures wie einem schnellen Fingerabdrucksensor, machen das Akoya zu einem Allrounder, der sowohl im beruflich-/schulischen Alltag beim Verfassen von schriftlichen Arbeiten als auch als Freizeitbegleiter beim Surfen oder Serienschauen nach getaner Arbeit seine Dienste leistet.
Lediglich bei der Performance und den verbauten Materialien muss man Abstriche machen, insgesamt lässt es sich mit dem Gerät jedoch gut arbeiten.
Mit dem Akoya E2228T will MEDION vor allem Schüler oder Studenten ansprechen, die keine Unsummen für ihren portablen Begleiter für die Unis und Schulen des Landes ausgeben können oder möchten und dennoch auf ein verlässliches Gerät vertrauen möchten, das sie auch weit über den Schul- oder Unialltag begleiten kann.
Gemessen an einen ungefähren Preis von 250-350 Euro kann das Gerät insgesamt durchaus überzeugen.