MEDION Akoya E2228T im Lesertest: Testbericht von Wolfgang M.
Vor einiger Zeit haben wir 10 Tester für einen 360-Grad-Laptop gesucht und natürlich auch gefunden. In der letzten Wochen durften sie das Gerät testen, aber auch kein Wort darüber verlieren. Nun dürfen sie ihr Schweigen endlich brechen und wir präsentieren Euch die 10 Testberichte. In diesem Artikel dürfen wir Euch den Testbericht von Wolfgang vorstellen. Viel Spaß beim Lesen!
Das MEDION Akoya E2228T ist ein 11,6-Zoll-Convertible im niedrigeren Preissegment. Ob es jedoch preiswert oder einfach nur billig ist, werde ich für Euch in diesem Test näher beleuchten.
Vorab ein paar Worte zu meinem Testprofil: Ich verbringe viel Zeit vorm Computer. Tagsüber im Büro, aber auch abends in der Freizeit. Dann spiele ich gerne Casual Games oder recherchiere und schreibe für meinen Reiseblog reiseblitz.com. Für einen Blog ist es wichtig, immer und überall Content produzieren zu können. Daher brauche ich ein portables Gerät mit einer guten Tastatur.
Aktuell habe ich drei Geräte im Einsatz: Als schnelles und starkes Arbeitstier für Zuhause einen Acer Aspire V15 Laptop mit 15,6-Zoll-Bildschirm, 16 GB RAM und einer ordentlichen Grafikkarte, auf dem ich auch gerne mal ein bisschen zocke. In der Arbeit habe ich ein Surface Pro 4 mit 12,3-Zoll-Monitor. Aus meiner Sicht die absolute Referenz in der Klasse der Convertibles. Es gehört zu den besten Geräten, die ich kenne. Zu guter Letzt der direkte Konkurrent: Mein Gerät für unterwegs. Ein 10,1 Zoll Acer Aspire Switch 10, ebenfalls ein Convertible. Ob ich dieses zukünftig mit dem Medion E2228T ersetzen kann, will ich im Test herausfinden.
MEDION Akoya E2228T: Design und Verarbeitung
Optisch überzeugt das E2228T. Die Außenhülle fasst sich angenehm an. Zugeklappt liegt das Gerät gut in der Hand. Die Scharniere sind leichtgängig, aber nicht zu locker und halten das Display stabil in Position. Die schwarze Innenseite mutet hochwertig an und ist griffig.
Die Verarbeitung ist leider nicht ganz optimal. Beim Auflegen der Handballen knarzt das Gehäuse jedes Mal. Zudem ist es nicht sehr verwindungssteif und lässt sich leicht eindrücken. Hoffentlich führt dies langfristig nicht zu Beschädigungen.
Mit einem Gewicht von 1.152 Gramm ist das Gerät guter Durchschnitt. Mein deutlich kleinerer 10-Zoll-Acer bringt 1.081 Gramm auf die Waage. Das Surface hat bei fast identischer Größe 1.103 Gramm Gewicht. Da ich das MEDION-Gerät hauptsächlich unterwegs nutzen möchte perfekt!
MEDION Akoya E2228T: Ausstattung
Hier beschränkt sich MEDION auf das Nötigste. Neben Laptop und Bedienungsanleitung liegt noch das Ladekabel bei. Dieses ist leider recht kurz. Wenn ich wie sonst auf der Couch sitze, erreiche ich keine Steckdose. Bleibt also zu hoffen, dass die Akkulaufzeit überzeugt.
Anschlüsse hat das kleine Gerät einige. Links die Strombuchse, einen USB 3.0 Port und einen Mini-HDMI-Anschluss. Auf der rechten Seite eine 3,5 mm Klinkenbuchse, einen USB 2.0 Port und – besonders erfreulich – einen MicroSD-Kartenslot. Auch hier kann ich also meine Bilder direkt von der Kamera übertragen.
MEDION Akoya E2228T: Display
Das E2228T hat ein 11,6 Zoll Full HD-Display. Das Panel ist sehr hell und stellt Farben klar und kräftig dar. Auch an der Bildschärfe gibt es nichts auszusetzen.
Durch diesen Test habe ich jedoch gelernt, dass IPS-Displays einen Kristalleffekt haben können. Dieser ist schwer zu beschreiben, aber vor allem auf weißen Hintergründen erscheint es dann, als würde der Bildschirm „glitzern“. Da ich sonst mit matten Displays arbeite, fällt mir das sehr auf. Mal sehen, ob ich mich daran gewöhne.
Sehr interessant sind die verschiedenen Standmodi. Durch das 360-Grad-Scharnier kann das Gerät in alle möglichen Positionen gebracht werden. Praktisch fürs Filme schauen oder lesen unterwegs.
MEDION Akoya E2228T: Tastatur
Die Tastatur ist für mich als Blogger das wichtigste Element. Ich schreibe im 10-Finger-System und das schnell. Die Tasten sind ausreichend groß und die Tastenabstände nur etwas schmaler als bei größeren Geräten. Der Druckpunkt ist gut. Ein labbriges oder schwammiges Tippgefühl kommt zu keiner Zeit auf. An sich wäre das E2228T also ideal für schnelles Tippen unterwegs geeignet.
Leider gibt es aber wieder Mankos. Zuweilen reagieren die Tasten recht träge. Besonders lästig ist das bei der Shift-Taste. Rasches Tipptempo führt häufig zu unbeabsichtigter Kleinschreibung.
Durch das kleine Format des Geräts berühre ich außerdem beim schnellen Tippen häufig versehentlich das Touchpad mit den Handballen. Dadurch springt der Cursor unkontrolliert an eine andere Textstelle. Ich hoffe, dass das nur eine Gewöhnungssache ist. Dieser Testbericht ist jedenfalls vollständig und fast ohne Fluchen auf dem Gerät entstanden.
MEDION Akoya E2228T: Software
Das E2228T ist ordentlich mit Software vollgepackt. Aus meiner Sicht ist vieles davon unnötige Bloatware. Einige vorinstallierte Minispiele, eine 30-Tage-Testversion des McAfee-Virenscanners, die CyberLink Media Suite und einige weitere Programme blockieren zum Teil völlig unnötig Speicherplatz.
Die CyberLink MediaSuite habe ich nur kurz getestet. Ich finde die Bedienung nicht sehr intuitiv und den Funktionsumfang recht eingeschränkt. Für einfache Bildbearbeitung wie Helligkeit oder Kontrast reicht das Programm aber aus. Auch die Collagen weiter oben habe ich damit problemlos erstellt.
MEDION legt dem Paket ein Gratisjahr für Office 365 bei. Eine nette Zugabe, auch wenn es dafür mittlerweile genug kostenfreie Alternativen gibt.
Auch Cortana habe ich ausprobiert. Leider ist ihr Funktionsumfang in Österreich eingeschränkt. Die Spracherkennung klappt überraschend gut. Einfache Anfragen nach anstehenden Kalenderterminen beantwortet mir Cortana direkt. Wie hoch der Eiffelturm ist, kann sie mir nicht aus dem Stegreif sagen, sie startet aber automatisch eine Bing-Suche. Hier ist der Google Assistant schon deutlich weiter. Für mich sind digitale Assistenten derzeit noch ganz klar mehr Spielerei als sinnvolles Tool.
MEDION Akoya E2228T: Performance
Die Performance ist für ein Gerät dieser Kategorie in Ordnung. Klarerweise ist das E2228T kein Gaming-Monster. Das erwarte ich von so einem Gerät aber auch nicht. Der Intel-Atom-Prozessor werkelt artig vor sich hin und ist zusammen mit den 4 GByte Arbeitsspeicher für die meisten Alltagsaufgaben völlig ausreichend.
Hervorzuheben ist die wirklich schnelle Festplatte. Vom komplett ausgeschalteten Zustand bis zum Sperrbildschirm braucht das Gerät nur knapp 25 Sekunden, ein ausgezeichneter Wert! Der MicroSD-Kartenslot ist ebenfalls flink unterwegs und erkennt meine Karte ohne Verzögerung.
Das Touchpad reagiert gut. Eingaben werden fehlerfrei erkannt, Mehrfingergesten wie Zoomen oder Scrollen nimmt das Gerät ohne Murren an. Einzig bei der Präzision ist noch minimal Luft nach oben. Wer feine Kanten ausschneiden oder Bilder pixelgenau skalieren möchte, sollte besser eine Maus mitnehmen. Im Alltagsgebrauch fällt das jedoch nicht auf.
Etwas unangenehm ist die Wärmeentwicklung des Geräts. Sowohl beim Laden als auch nach längerem Betrieb erwärmt sich die Unterseite stark. Ohne Unterlage auf dem Schoß wird es an den Oberschenkeln nach einiger Zeit kuschelig warm.
Insgesamt leistet sich das Gerät aber in dieser Kategorie keine gröberen Schnitzer und überzeugt mich mit einem soliden Gesamtpaket.
MEDION Akoya E2228T: Multimedia
Der aus meiner Sicht größte Schwachpunkt des Geräts: Das Multimediapaket. Die integrierten Lautsprecher sind eine Katastrophe. Selbst die Windowsbenachrichtigungstöne klingen blechern und seltsam verzerrt. Von YouTube-Videos oder Musik ganz zu schweigen. Entertainment aller Art lässt sich also nur mit Kopfhörer sinnvoll genießen.
Auch die Webcam ist nicht der Hit. Das Bild ist verwaschen, die Farben schwammig. Die Kamera reicht also maximal für einen kurzen Videochat.
Vollkommen unlogisch ist für mich die Platzierung der Kamera unter dem Display direkt über der Tastatur. Das ist ok, wenn das Display im Zeltmodus auf dem Kopf steht. Nutzt man das Gerät aber im Notebook- oder Standmodus sollte man ein schönes T-Shirt oder Dekolletee haben. Diesen Bereich fängt die Kamera dann nämlich ein.
Speicherplatz für Musik, Bilder und Videos ist aus meiner Sicht ausreichend vorhanden. Von den angegebenen 64 GByte Festplatte sind anfänglich 40,6 GByte frei verfügbar.
MEDION Akoya E2228T: Akku
Der Akku macht einen guten Eindruck. Ich habe das Gerät zu Beginn einmal vollständig aufgeladen. Da das Ladekabel wie eingangs erwähnt sehr kurz ist, arbeite ich seitdem ausschließlich über den Akku. Seitdem habe ich jeden Abend ein, zwei Stunden mit dem E2228T Texte geschrieben, E-Mails gecheckt und ein paar YouTube-Videos angeschaut. Jetzt, drei Tage später steht der Akku bei 26 %. Das finde ich vollkommen akzeptabel. Nähert man sich den 20 % aktiviert sich von selbst der Stromsparmodus. Unter Volllast habe ich das Gerät nicht getestet. Mir ist es wichtig, dass es im Alltagsgebrauch durchhält und das tut es anstandslos.
MEDION Akoya E2228T: Sonstiges
Wirklich begeistert hat mich der Fingerabdrucksensor. Die Einrichtung ist kinderleicht und der Scanner reagiert schnell. Der Entsperrvorgang braucht keine zwei Sekunden. Die Erkennungsquote liegt bislang bei 100 %. So schnell gebe ich ein langes Passwort nicht ohne Vertippen ein.
MEDION Akoya E2228T: Fazit
MEDION macht mit dem Akoya E2228T vieles richtig, aber leider auch einiges falsch.
Ich kenne den Preis des Geräts nicht, würde aber vermuten, dass er unter 300 Euro liegt. Mehr würde ich dafür nicht ausgeben. Würde ich es mir kaufen? Wahrscheinlich nicht. Zu sehr stören mich die vielen Kleinigkeiten, allen voran die ungewollten Textsprünge durch versehentliche Berührungen.
Ich sehe das E2228T ganz klar als Einsteigergerät für die breite Masse. MEDION hat in der Vergangenheit hauptsächlich über Aldi/Hofer vertrieben. Ich gehe also davon aus, dass auch dieses Modell genau dafür konzipiert wurde. Für Anwender, die einfach ein handliches Gerät für Zuhause auf der Couch oder gelegentliche Reisen suchen, ist das MEDION Akoya E2228T sicherlich ok. Power User oder Audiophile sollten lieber ein paar Euro mehr investieren.
Abschließend danke ich AndroidPIT ganz herzlich, dass ich am Test teilnehmen durfte!