Der beste günstige Luftreiniger: Medion MD 10444 im Test
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von gerade einmal 129,95 € ist der Medion MD 10444 günstiger als die Konkurrenz von Dyson, Philips und AEG. Dennoch ist der smarte Luftreiniger laut Herstellerangaben für Räume mit bis zu 70 m² ausgelegt und soll die darin enthaltene Luft zu 99,99 % von Viren, Bakterien und Kleinstpartikeln befreien. Überzeugt der Reiniger im Alltag? Auf zum NextPit-Test.
Pro
- Sehr gutes "Preis-Reinigungs-Verhältnis"
- Schlichte Optik
- Angenehmer Geräuschpegel
- Spannende Möglichkeiten zur Automatisierung
Contra
- Im Test nur Alexa-kompatibel
- Luftstrom nicht steuerbar
- Schwierige Einrichtung
- Stromkabel fest verbaut
Kurzfazit & Kaufen
Mit dem MD 10444 bietet Medion einen günstigen und überraschend leistungsstarken Luftreiniger mit HEPA-14-Klassifizierung an. Wer seine Raumluft von Pollen, Aerosolen und unangenehmen Gerüchen befreien will, der kauft für nur etwa 130 € ein fähiges Gerät. Dieses fällt allerdings beim Thema Smart-Home, beim Design und bei der Bedienung zurück. Gleichzeitig lässt er sich nicht als Ventilator zur Abkühlung im Sommer nutzen.
Reicht Euch das? Dann findet Ihr tagesaktuelle Preise für den Medion MD 10444 im nachfolgenden Preisvergleichselement. Alternativ findet Ihr über diesem Absatz Shop-Links direkt in den Onlineshop von Medion.
Design & Set-Up
Schlichter als das Design des Medion MD 10444 geht's kaum – ein weißes Viereck mit Schaltflächen auf der Oberseite. Die Einrichtung ins Smart-Home bereitete mir im Test Probleme, denn ich musste das die Verbindung manuell und exklusiv über ein Android-Smartphone herstellen. Dadurch wird die "User-Experience" mit dem Medion-Gerät zu einer nervigen Angelegenheit.
Gefällt:
- Schlichtes, unauffälliges Design
- Einfache Bedienung über responsive Touch-Oberflächen
- Display samt LED-Ring für Luftqualität
Gefällt nicht:
- Einrichtung im Test sehr umständlich
- Stromkabel fest eingebaut
- Kombiniertes Filterelement
Ein großes Meisterwerk mit Red-Dot-Design ist der Medion MD 10444 freilich nicht. Der Hersteller entscheidet sich offenbar dazu, den Luftreiniger möglichst unauffällig zu gestalten, kleidet das gesamte Gerät in weiß und wagt es lediglich, die Ecken des rechteckigen Geräts ein wenig abzurunden. Was beim Auspacken ein wenig schnöde ist, fügt sich jedoch gut in Wohnzimmer, Küchen und sonstige Umgebungen ein.
Habt Ihr einen Platz zum Aufstellen erkoren, solltet Ihr den Luftreiniger zuallererst auf den Bauch legen. Anschließend nehmt Ihr die Rückenplatte ab und befreit den kombinierten Luftfilter von seiner Ummantelung aus Plastik. Wieder eingesetzt lasst Ihr die magnetische Rückenplatte wieder einrasten und schaltet den Luftreiniger über den ins Display integrierte An-Knopf ein.
Nun beginnt die eigentliche Einrichtung in Euer Smart-Home. Theoretisch reicht es hierbei, den Pairing-Mode über Gedrückthalten zu aktivieren. Anschließend soll man die Verbindung bequem unter Eingabe des heimischen WLAN-Passwortes in der Life-Plus-App von Medion herstellen. Hierbei ist es wichtig, zu beachten, dass der Luftreiniger nur in WLAN-Netzwerken mit 2,4-Gigahertz funktioniert. Da die meisten 5-Ghz-Router auch diesen Kanal unterstützen, sollte das in der Regel kein Problem sein – Medion könnte aber deutlicher darauf hinweisen.
Problematisch in meinem Test war allerdings, dass die Einrichtung über mein Apple iPhone 13 mini nicht funktionieren wollte. Als Alternative habe ich ein Android-Handy eingesetzt, bei welchem die "automatische" Einrichtung ebenfalls nicht funktionierte. Erfolgreich war ich erst, als ich den An-Knopf noch einmal festhielt und so in den manuellen Pairing-Mode wechselte. Hier müsst Ihr Euch erst in ein WLAN-Netzwerk des Medion MD 10444 einwählen, bevor Ihr den smarten Luftreiniger mit der Cloud verbindet. Die Einrichtung gestaltete sich ingesamt als schwierig und ein wenig nervig.
Ohne Smart-Home oder nach der Einrichtung ist die Bedienung am Gerät aber durchaus überzeugend. Die Touch-sensitiven Oberflächen sind responsiv und die Beschriftung klar genug, um die gewünschten Features auch ohne Anleitung zu finden. Medion platziert darüber hinaus einen Haltegriff an der Rückseite des Luftreinigers, praktisch für den Einsatz in mehreren Räumen.
Was es am Design des Medion MD 10444 jedoch zu bemängeln gibt: Das Stromkabel ist fest eingebaut, was immer für eine schlechtere Reparierbarkeit steht. Darüber hinaus ist das Filterelement im Rücken des Luftreinigers kombiniert und erlaubt so kein separates Austauschen von Aktivkohlefilter und HEPA-Luftfilter.
Konzeptuell hat sich AEG bei ähnlicher Bauweise zudem einen cleveren Trick einfallen lassen. Durch einen Klappmechanismus lässt sich der nach oben strömende Luftstrom umleiten, wodurch der von uns ebenfalls getestete AEG Pure Multi 7000 bei Bedarf zum Ventilator wird. Das Medion-Modell bietet diese Funktion nicht, kostet aber auch deutlich weniger.
Filter- und Reinigungsleistung
Medion vertraut im MD 10444 auf einen 3-in-1-Filter, bestehend aus Vorfilter, HEPA-Filter und Aktivkohlefilter. Laut Herstellerangaben ist dieser nach HEPA-14 zertifiziert, erreicht also eine 99,995 prozentige Reinigungsleistung der Schwebstoffe in der Luft. Dank Aktivkohle kann der Luftreiniger aus Gase aus der Luft filtern. Der Ventilator ist dabei auf Räume mit bis zu 60 m² ausgelegt.
Gefällt:
- Gute Reinigungsleistung von 99,99 % der Schwebstoffe in der Luft
- Filtrierung von organischen Verbindungen und unangenehmen Gerüchen dank Aktivkohlefilter
- Trotz kleinem Format auch für größere Räume ausgelegt
Gefällt nicht:
- Kein separates Wechseln der Filter
- Kein aktives Abtöten von Bakterien
- Sensoren erfassen nur wenige Informationen
Mit seiner HEPA-14-Zertifizierung ist der Filter des MD 10444 sehr gut geeignet, um Aerosole, Pollen und Kleinstpartikel aus der Luft zu filtern. Die 99,99 prozentige Reinigungsleistung mindert etwa den Leidensdruck von Allergikern, gleichzeitig beseitigt der Aktivkohlefilter unangenehme Gerüche und flüchtige organische Verbindungen aus der Luft. Diese entstehen beispielsweise beim Kochen oder wenn jemand am Fenster eine Zigarette verköstigt.
Wie gut die Luftqualität in Eurem Innenraum ist, lässt sich beim Medion-Luftreiniger anhand eines LED-Ringes ablesen. Dieser färbt sich in vier Stufen von Blau (sehr gut) zu Rot (sehr schlecht). Zusätzlich zeigen sowohl der Reiniger als auch die App an, wie hoch die Konzentration an PM2.5-Schadstoffen im Raum ist. Kleinstpartikel also, die kleiner als 2,5 Mikrometer sind.
Während andere smarte Luftreiniger hier auch die Pollenkonzentration oder die Konzentration an flüchtigen Gasen anzeigen, bleibt der Informationsgehalt bei MD 10444 äußerst gering. In der App bekommt Ihr neben dem PM2.5-Wert nur noch die Außentemperatur anhand Eures Standorts sowie dessen Luftqualität sowie die verbleibende Kapazität des Filters angezeigt. Auch wenn Medion Euch die Veränderung über die letzten Tage präsentiert, sind die gebotenen Infos wirklich ein wenig zu gering.
Ebenfalls von Nachteil finde ich, dass Medion alle Filter zusammenpackt – somit ist es nicht möglich, etwa den Aktivkohlefilter und dene HEPA-Filter separat zu tauschen. Allerdings ist die Filtereinheit mit 34,95 € derart günstig, dass dieser Nachteil nicht großartig ins Gewicht fällt. Schade ist eher, dass im Luftfilter kein aktives Abtöten der Bakterien durch UV-Strahlen oder Hitze erfolgt – aber auch das ist angesichts des geringen Preises kein großer Nachteil.
Sehr erfreulich ist jedoch der Luftumsatz des verbauten Ventilators. Mit 300 m³/h ist der Reiniger laut Herstellerangaben für Räume mit bis zu 60 m² Grundfläche ausgelegt. Nach Adam Riese dauert es bei einer Deckenhöhe von 2,80m etwa eine halbe Stunde, bis die Luft im Raum umgewälzt wurde. Diese Angabe bezieht sich allerdings auf den Betrieb auf höchster Ventilatorstufe. Hier arbeitet der Luftreiniger mit einer gemessenen Lautstärke von 53 db bei einer Schrittlänge abstand erfreulich leise und liegt auf demselben Niveau wie der deutlich teurere AEG Pure Multi 7000 (zum Test).
Wir erinnern uns noch einmal: Mit einem Preis von knapp 130 € ist der Medion MD 10444 deutlich günstiger als viele Konkurrenten. Dafür überzeugen sowohl die Reinigungsleistung als auch die Filterleistung im Test sehr.
Smart-Home-Funktionen
Wollt Ihr den Medion MD 10444 per Stimme steuern, gelingt das ausschließlich über Amazon Alexa – Siri und der Google Assistant bleiben außen vor. Dafür erlaubt Euch Medion, in der Companion-App einige Automationen anzulegen. In der deutschen Version der Life-Plus-App gibt es aber einige Übersetzungsfehler, die die Bedienung erschweren.
Gefällt:
- Zahlreiche Features für die Automation
- Auch außerhalb Eures WLAN-Netzwerkes steuerbar
Gefällt nicht:
- Siri und Google Assistant bleiben außen vor
- Übersetzungsfehler erschweren Bedienung der App
Das Thema Smart-Home ist beim Medion MD 10444 ein zweischneidiges Schwert – denn ohne Kompatibilität zu Siri und den Google Assistant bleibt nur Alexa für die Sprachsteuerung übrig. Das ist kurios, da die Life-Plus-App den Google Assistant eigentlich unterstützt – geht Ihr in die Einstellungen des smarten Luftreinigers, bleibt diese Option allerdings aus. Auch beim Hinzufügen in die Geräte des Assistants wird das Gerät nicht gefunden. Das ist ärgerlich, aber auch kein allzu großer Verlust, da die Sprachsteuerung sich auf das Anschalten und Ausschalten beschränkt.
Das wiederum ist ärgerlich, da die Möglichkeiten zur Automation in der Life-Plus-App überraschend vielfältig sind. So könnt Ihr beispielsweise festlegen, dass der Luftreiniger immer dann anspringt, wenn die Temperatur an Eurem Wohnort 20° – oder jeden beliebigen anderen Wert – übersteigt. Alternativ könnt Ihr das Filtern auch beim Über- oder Untersteigen eines bestimmten PM-2,5-Wertes oder sogar bei einer bestimmten Abnutzung des Filters aktivieren.
Hier glänzt der Medion MD 10444 plötzlich – auch wenn das Festlegen einer Automation stets mit viel Kopfkratzen einhergeht. Grund dafür sind die zahlreichen Übersetzungsfehler in der Medion-Plus-App. Beispielsweise könnt Ihr über die Schaltfläche "Modus" zwischen den Einträgen "Ruhezustand, Automatisch, Manuell, Windgeschwindigkeit Stufe und Stufe 1" wählen. Der Sleep-Timer wird fälschlicherweise als "Abbrechen" gekennzeichnet und hier könnt Ihr zwischen einigen Stunden und dem Eintrag "Störung Alarm" wählen. Im Menü "Einstellung(en)" gibt es die Einträge "Filterauslastung" sowie "Ein" und "Aus". Was hier genau geschieht, lässt sich nur schwer herausfinden.
Ihr merkt, man muss ein wenig raten, um bestimmte Funktionen zu wählen. Und das wirkt sich wirklich negativ auf die Nutzererfahrung mit dem Medion MD 10444 aus. Um auf einer positiven Note zu enden: Im Vergleich zum IKEA Starkvind (zum Test) ist es möglich, den Luftreiniger auch außerhalb Eures Smart-Homes zu steuern.
Abschließendes Urteil
Welchen Schlussstrich können wir also unter meinen Test des Medion MD 10444 ziehen? Nun, zu einem Preis von knapp 130 € bekommt Ihr einen überraschend leistungsstarken Luftreiniger, der aber auch wirklich nur als genau das gesehen werden soll. Denn bei der Verbindung zu Eurem Smart-Home bleibt der Reiniger hinter der Konkurrenz zurück. Im Praxis-Test ist entgegen der Herstellerangaben nur eine Verbindung zu Alexa möglich – über Eure Stimme könnt ihr Ihr den Luftreiniger dann nur An- und Ausschalten.
Ebenfalls ärgerlich im Test: Der Luftstrom lässt sich nicht von seiner Ausrichtung in Richtung Zimmerdecke befreien. Hierdurch entfällt die Nutzung als Ventilator, die die meisten Geräte aus unserer Bestenliste der smarten Luftreiniger bieten. Ebenfalls ärgerlich sind die vielen Übersetzungsfehler und das eher langweilige Design samt fest verbautem Stromkabel. Die Einrichtung, die zwingend über 2,4-Gigahertz-Netze erfolgen muss, bereitete im Test ebenfalls Probleme.
Dennoch bin ich der Meinung: Wer einen günstigen Luftreiniger sucht, der für frische Luft sorgt und sich bei Bedarf auch mal von der Arbeit aus vorm Heimweg anschalten lässt, der macht mit dem Medion MD 10444 nicht viel falsch!
Danke für den Test. Aber so wie sich das löst vertraut ihr hier auf das Licht was der Reiniger ausgibt um die Qualität zu testen? Ich weiß es ist schwierig aber bei einem Test sollte die reale Reinigung schon überprüft werden.
„Wie gut die Luftqualität in Eurem Innenraum ist, lässt sich beim Medion-Luftreiniger anhand eines LED-Ringes ablesen. Dieser färbt sich in vier Stufen von Blau (sehr gut) zu Rot (sehr schlecht). Zusätzlich zeigen sowohl der Reiniger als auch die App an, wie hoch die Konzentration an PM2.5-Schadstoffen im Raum ist. Kleinstpartikel also, die kleiner als 2,5 Mikrometer sind.“
Sprich das Gerät kann ihr auch einfach einen fiktiven Wert anzeigen oder? Sollte vielleicht mal in einem Reinraum getestet werden denn auf eine Lochtanzeige was Medion vorgibt würde ich jetzt nicht meine Hand ins Feuer legen