Die Microsoft-Office-Apps für Android im Smartphone-Test
Microsoft ist fertig. Endlich gibt es die Office-Apps Word, Excel und PowerPoint für alle relevanten Android-Geräte und -Versionen und jeder kann loslegen, seine alten Dokumente auf dem Smartphone zu bearbeiten. Im Test der Office Apps von Microsoft erfahrt Ihr, wie gut sich die Software auf dem Smartphone schlägt.
Microsoft pflegt schon länger eine Präsenz im Play Store. Die App Microsoft Office Mobile steht dort schon seit einer Weile und bietet einfache Textbearbeitungs-Dienste an. Doch so richtig zufriedenstellend wollte sie nie arbeiten und an einen Wechsel vom Rechner zum Tablet war auch nie zu denken.
- Office Mobile für Office 365
Andere Lösungen wie Google Drive, King-Office oder Polaris Office konnten sich immer mehr Boden auf dem Android-Territorium sichern und Microsoft lief Gefahr, nicht mehr rechtzeitig mit einer konkurrenzfähigen Lösung aufzuwarten. Und dann ereilte uns im vergangenen Sommer die freudige Botschaft, dass man endlich eine Android-Version der Sparten-Apps Word, Excel und PowerPoint im Programm habe. Der Haken an der Sache war, dass sie nur mit manchen Tablets und Prozessoren kompatibel waren und dass die Premium-Preisgestaltung recht verwirrend war. Doch jetzt ist endlich alles anders und man kann Word und Co. ganz einfach auf einem Galaxy S5 oder fast allen anderen Android-Smartphones installieren und dieselben Dokumente weiter bearbeiten, die man schon auf dem Arbeit- oder dem heimischen Rechner erstellt hat.
Ob Microsofts Office Apps für Android besser sind als Googles Drive-Apps oder irgend ein anderes Office für Android, werden wir separat behandeln. Hier konzentrieren wir uns ganz auf die Stärken und Schwächen dessen, was uns aus Redmond in die Hosentaschen überspielt wird. Ich will dazu anmerken, dass ich ein Microsoft-Account nutze und darin schon die Office-365-Lizenz registriert ist. Damit waren von Beginn an alle Funktionen freigeschaltet und ich bin nie an die Limitierungen der Free-Variante gestoßen. Was Ihr also hier lernt, bezieht sich auf die Bezahl-Variante und gibt Euch gleich ein Gefühl dafür, ob Microsoft Word, Excel und Powerpoint für Android ihr Geld wert sind, oder ob Ihr ähnliche Features woanders gratis bekommt.
Microsoft integriert sich
Eine der wichtigeren Einsichten für den Spätankömmling Microsoft ist, dass er sich in die Nutzungs-Kultur von Android eingliedern muss. Die Nutzer haben im Laufe der Jahre ihre Dokumente in diversen Cloud-Diensten abgelegt. Von daher muss sich Microsoft anpassen und mehr als den eigenen Cloud-Dienst OneDrive anbieten. Erfreut stelle ich also im Test fest, dass man (in der Premium-Version) auf sämtliche Cloud-Konten zugreifen kann, die man mit Android verknüpft hat. Der Button Weiterer Cloudspeicher im Menü zum Dateien-Öffnen führt zum Android-nativen Datei-Explorer, in dem Cloud-Dienste wie Google Drive, Box, Owncloud oder wer auch immer aufgelistet werden. Microsoft nimmt sich also zu Herzen, dass Ihr in den vergangenen Jahren ein wenig die Fühler ausgestreckt habt und mehr als nur die Apps des einen Unternehmens nutzt. Falls Ihr Euch fragt: Die Microsoft-Office-Apps führen all diese Optionen auch im Speichern-unter-Menü auf, sodass Ihr Eure neu erstellten Dokumente natürlich auch an all jenen Orten ablegen könnt.
So bedienen sich Word/Excel/PowerPoint auf dem Smartphone
Das letzte Mal, dass ich wirklich mit Microsoft Office gearbeitet habe, war bei einem Praktikum im Jahr 2006. Seitdem arbeite ich bevorzugt mit kostenlosen Alternativen. Die aufgeräumten Menüs von Office wurden im Laufe der Jahre immer wieder umgestaltet, aber Microsoft blieb sich immer einer bestimmten Struktur und vor allem den Bezeichnungen der Menüeinträge treu. Das ist auch eines der Erfolgsgeheimnisse von MS Office: Die Leute wollen Entwicklung, aber keine Veränderung. Und genau diese Designtreue ist mit bei Word, Excel und PowerPoint für Android im Test stark positiv aufgefallen.
Wer damals mit Word 97 angefangen hat, wird sich in Word für Android noch immer pudelwohl fühlen. Die Menüs sind alle genau da, wo ich sie vermutet habe und alle Einträge heißen genau wie das, was sie tun. Im Nu habe ich in Word die Überschriften neu formatiert, das Layout angepasst, die Formel in Excel programmiert. Das Smartphone-Display ist zu klein? Kein Problem: Microsoft hat oben rechts in der Ecke einen Button platziert, der die Layout-treue Darstellung durch eine für kleine Bildschirme optimierte Darstellung ersetzt.
Auch in PowerPoint finde ich mich wieder schnell zurecht. Der Import der mit PowerPoint 2000 erstellten Präsentation verläuft mit einem kleinen Umweg über die Cloud mühelos. Was ohne Internetanbindung passiert wäre, kann ich nicht nachvollziehen, aber so lange Microsoft nach Hause telefonieren kann, läuft alles super. Die Datei wird im Lesemodus geöffnet; um sie zu bearbeiten muss ich erst eine Arbeitskopie im eigenen Speicher (Gerät oder Cloud ist gleichgültig) anlegen. Auch in der Kopie geht die Formatierung nicht kaputt. Wir können schnell neue Folien anfügen, bestehende editieren, Übergänge erstellen und präsentieren. Chromecast-Support für die schnelle Präsentation am Großbildschirm fehlt leider noch. Konkurrent Google Sheets beherrscht das praktische Casting-Feature bereits. Microsoft verzichtet damit auch auf ein wichtiges Feature, bei dem sich das Smartphone in einen Presenter verwandelt, mit dem Ihr Eure Präsentationsfolien drahtlos und ohne mühselige Anmeldungen an den preiswerten HDMI-Stick Chromecast auf den Großbildschirm übertragt. In einem kabellosen Konferenzraum wäre diese Technologie sicherlich großartig untergebracht gewesen.
Drucken und PDF-Export in Word, Excel und PowerPoint für Android
In dem Menü, das Ihr immer vom linken Bildschirmrand herbeiwischen könnt, befindet sich unter anderem der Eintrag Drucken, der Euch wenig überraschend zur Drucker-Übersucht führt. Dort versteckt sich auch der PDF-Export, der mit den Apps zu Word, Ecxel und PowerPoint im Test problemlos funktioniert hat, auch wenn wir außer der Papiergröße und der Ausrichtung nichts einstellen können. Ob die PDFs noch gut aussehen, nachdem man sie tatsächlich ausdruckt, ist zu bezweifeln.
Abgesehen vom PDF-Export könnt Ihr auch den Drucker in Eurem Büro ansteuern. Dafür muss Euer Drucker-Hersteller allerdings eine Android-App entwickelt haben, die die nötige Verbindung herstellt. Das konnte ich im Büro leider nicht testen. Es ist jedoch beruhigend, zu sehen, dass die Schnittstellen und Voraussetzungen alle vorhanden und erfüllt sind, damit man auch ohne einen zusätzlichen Computer direkt vom Tablet aus drucken kann.
Fazit des Tests der Microsoft Office Apps: Excel, Word und PowerPoint
Microsoft hat sich mit den Office Apps für Android fast ein wenig zu viel Zeit gelassen, doch insbesondere im vergangenen Jahr spürbar an seinem Produkt gearbeitet. Die Bedienung der Smartphone-Apps geht leicht von der Hand und die Funktionen, die man von den Desktop-Versionen kennt, sind an sehr ähnlichen Stellen auch in Word/Excel/PowerPoint für Android vorzufinden. Wer es nicht besser weiß, wird davon ausgehen, dass diese Apps schon immer so im Play Store waren, denn sie wirken reif und poliert.
Besonders aber die Vernetzung mit den Desktop-Apps und der fehlerfreie Import alter MS-Office-Dokumente sind Punkte, die es vielen Nutzern erleichtern werden, von Windows- oder Apple-Systemen auf Android umzusteigen und mit den gewohnten Office-Apps auf Android weiter zu arbeiten. Es ist schade, dass Details wie Kopf- und Fußzeile in Word oder die Anbindung von Drittanbieter-Clouds erst gegen Bezahlung angeboten werden. Aber 8,80 Euro pro Monat für eine Lizenz, die sich auf fünf Tablets oder Smartphones aktivieren lässt, ist nicht überteuert und als Preis der Office-Apps für Android, die insgesamt ein sauberes Produkt darstellen, absolut angemessen.
${app-com.microsoft.office.word}${app-com.microsoft.office.excel}
Wieviel hat den Microsoft für den Artikel bezahlt? 8,80€ im Monat? Wo es so viele super Office Apps für einen Bruchteil des Geldes gibt????Softmaker, Polaris Office, Officesuite von MobiSystems, Docs to Go, SmartOffice,..... alles sehr gute und ausgereifte Office-alternativen für einen Bruchteil des Geldes der hier für die Microsoft Software genannt wird.
Gut AndroidPit muss auch leben, aber nur Artikel auf Bild-Niveau oder recht eindeutig gekaufte Werbeartikel wird die Leser auf Dauer nicht bei der Stange halten.
Also ich arbeite das ganze mit der WPS App ab und da ist alles enthalten. Naja und ehrlich gesagt Tastatur und Maus per Bluetooth auf dem Tab ist echt einfach und dann vollwertig nutzbar.
Ich glaube, dass für die große Mehrheit der User die kostenlosen Apps der Firma SoftMaker völlig ausreichen. (Text Maker, Plan Maker usw.)
Für Anspruchsvolle gibt es da noch kostenpflichtige HD-Versionen der Apps. Aber ohne abo.
Herr Hermann, es geht mich ja im Prinzip nichts an, würde mich aber schon interessieren. Sie schreiben, Sie hätten zuletzt 2006 mit MS Office gearbeitet, würden freie Alternativen bevorzugen und haben dennoch ein Office 365 Abo? Lohnt sich das denn? Ich habe drei Office 2010 Lizenzen (für den PC) und arbeite sehr gern mit den Produkten. Finde, sie funktionieren auch besser als die meisten freien Alternativen (z.B. Rechtschreib-Kontrolle bei Word). Allerdings kann ich sie in der vollen Tiefe ihrer Möglichkeiten gar nicht ausschöpfen und arbeite deshalb oft jahrelang mit derselben Version. Deshalb kann ich mich mit dem Abo-Modell nicht anfreunden.
Na ja, das Abo-Modell kostet nicht mehr als die alten Versionen, nur kommt man halt aus der Mühle nicht mehr heraus, wenn man einmal drinsteckt. Microsoft Office bietet es aber an, dass man Dateien in quelloffenen Formaten abspeichert, sodass man aussteigen und auf andere Office-Lösungen umsteigen kann.
Abo hilft Microsoft bei der Pflege des Produktes. Statt alle zwei Jahre neue Software herauszubringen und die jeweils alte Software mit Patches und Sicherheitsupdates am Leben zu erhalten, ersetzt man das Versionsmodell durch kontinuierliche Verbesserung in einem einheitlichen Produkt. Auf die Art kann Microsoft gleich drei oder vier Abteilungen zusammenlegen, die vorher nichts als Wartung betrieben haben. Und wie viel Umsatz solche Abteilungen gemacht haben, kannst du dir vielleicht denken.
Der letzte, an den bei dem Abo wahrscheinlich gedacht wurde, warst du.
Was für eine Aussage: :Was ohne Internetanbindung passiert wäre, kann ich nicht nachvollziehen, aber so lange Microsoft nach Hause telefonieren kann, läuft alles super....." Wer bei Android Pit arbeitet sollte wohl dazu fähig sein für einen Test die Internetverbindung auszuschalten. Damit er weiss welche Funktionen dann möglich sind. Ich weiss aus Erfahrung das manche Präsenrationen sich Offline öffnen lassen und andere wiederum nicht...
Bin ganz zufrieden damit. Nutze es allerdings nicht auf dem Smartphone sondern auf dem Note 8. Mit Stiftbedienung macht v.a. Excel Spaß.
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Am besten einfach Google Docs benutzen..
Du hast offenbar noch nie mit Office gearbeitet, wenn du Google Docs für eine ernsthafte Alternative hälst.
Ne braucht man auch nicht, da Google Docs völlig ausreichen.
Für die einfachsten Dinge bestimmt, aber nicht für komplexere Aufgaben.
Ich will sehen wie du Google in größeren Unternehmen nutzt. Für zu Hause, um einen einfachen Brief zu schreiben reicht Docs allemal, aber selbst in der Uni ist MS Office einfach praktischer. Ich bezweifle, das ich mit Google vernünftig Formatvorlagen für Hausarbeiten basteln kann, oder dass deren Tabellenkalkulation mit 3-4GB großen Dokumenten vernünftig umgehen kann. Das heißt, wer MS Office braucht, hat keine wirkliche Alternative und der nutzt es auch für kleinere alltägliche Aufgaben, da es ja da ist und für diese Leute ist es schön ihre Dokumente komfortabel in Android, iOS oder WP zu editieren oder einfach nur lesen zu können.
Tabellenkalkulation mit 3-4gb großen Dateien ist ein absoluter Krampf mit Excel. Jedenfalls aus meiner Erfahrung aus, wahrscheinlich hast du andere Dinge damit erledigt als ich ;)
Excel mit 3-4 GB grossen Dokumenten, ja, da kann man öfter neu starten, wiederherstellen und sonst warten, bis es geladen ist.
Für so etwas nimmt man Access oder teilt die Dokumente auf. Ansonsten, noch viel Spaß, mein Chef würde wohl ungeduldig hinter mir stehen....
Es reicht und ich kann damit jedenfalls gut umgehen... Passt auch ins Google Öko-System
Nie vermisst, diese Apps.
Office erledige ich am Desktop oder auf dem Surface.
Habe ich auch gedacht, bis mir mein PC beim Korrekturlesen eines Essays abgeraucht ist und ich so froh war, dass ich auf dem iPad editieren konnte und wusste das die Formatierung erhalten bleibt und das nichts mit meinen Grafiken passiert.
Ich habe mehrere Rechner zur Verfügung. Office auf dem Tab ist nicht mein Ding ich brauche die Tastatur ;-)