Mitspracherecht: Sind LGs G5-Module zum Scheitern verurteilt?
Mit dem modularen G5 hat LG ein spannendes Smartphone auf den Markt gebracht, das dank seiner sogenannten Friends angepasst und erweitert werden kann. Damit andere Entwickler und Hersteller ebenfalls für das G5 Module entwickeln können, hat LG eine Entwicklerseite mit Informationen bereitgestellt. Eine dieser Informationen ist äußerst brisant.
Bereits bei der Vorstellung des LG G5 auf dem Mobile World Congress 2016 in Barcelona hat das südkoreanische Unternehmen angekündigt, dass es ein Hardware- und Software-Development-Kit geben werde. Mit diesen Kits sollen Firmen und Entwickler die Chance bekommen, Module für das G5 von LG zu entwickeln. Die ersten Module, die sogenannten Freunde, hat LG fast allein entwickelt. Nur das Audiomodul wurde mit den Spezialisten von B&O zusammenentwickelt.
Um künftig mehr Module für das Top-Smartphone anbieten zu können, muss LG die Schnittstellen und Software für Dritte freigeben. Leider verbirgt sich in der Beschreibung auf der Entwicklerseite ein großes Hindernis für Entwickler: Sämtliche Module, die für das G5 entwickelt werden, müssen gemeinsam mit LG entworfen und dann auch produziert werden. LG möchte anscheinend ein Mitspracherecht haben, was für Module von Drittherstellern für das G5 entwickelt werden.
Laut des oberen Diagramms müssen Entwickler bei LG eine Idee für ein Modul einreichen. Wenn LG der Meinung ist, dass diese Idee interessant ist, wird zusammen mit dem Partner ein Prototyp entwickelt. Erfüllt der Prototyp alle Qualitätsansprüche von LG, wird zusammen mit dem Partner die Produktion des Moduls gestartet.
Es ist also eindeutig, dass LG bei der Entwicklung der Module zu jedem Zeitpunkt zumindest ein Mitspracherecht, wenn nicht sogar die Leitung bei der Entwicklung, übernimmt. Zwar begründet das Unternehmen diese Einschränkung damit, dass die Module einen signifikanten Einfluss auf die Performance des LG G5 hätten und man deshalb von der Ideenfindung bis zu Produktion der Module mit involviert sein wolle.
Leider wird das aber auch einen Einfluss auf den Erfolg des LG G5 haben. Wenn LG alle Ideen für künftige G5-Module erst prüfen, danach eine Auswahl für die Prototypen treffen will, um dann die Produktion mitzuentwickeln, können wir wohl noch lange auf neue Module für das G5 warten. Eine Hoffnung gibt es noch und zwar, dass LG die Restriktionen lockert.
Es sollte ausreichen, dass man strikte Vorraussetzungen für die Module setzt und diese, analog zu Apple, vor der Massenproduktion einem Zertifizierungsprozess unterzieht. Fällt ein Modul bei dem Prozess durch, dann erhält es schlicht und einfach kein Prädikat "Made for LG G5". Der G5-Besitzer hat durch so einen von LG kontrollierten Zertifizierungsprozess auch die Bestätigung, dass das Modul das Smartphone nicht langsamer macht oder beschädigt.
Wie findet Ihr die Restriktionen von LG für G5-Module von Drittanbietern? Sorgt das für qualitativ höherwertige Module? Oder sorgt es dafür, dass die Anzahl der erhältlichen Module gering bleibt? Schreibt uns in den Kommentaren Eure Meinungen.
Quelle: LG Developer Webseite
Wenn Firmen dazu animiert werden sollen, Module für ein Produkt herzustellen, muss gewährleistet sein, das dieses Produkt oder die Produktgruppe auch in Zukunft kompatibel sein muss - auch zum Teil im Design. Breite und Dicke ist vorgegeben (oder wer hängt sich einen unförmigen Klotz ans Gerät (wie dem derzeitigen CamPlus)? Das Design muss wie aus einem Guss ausschauen und nur in der Länge variieren. Dann behält man so ein Teil auch ständig dabei und ist zum Kauf gewillt.
Ideen sind hier gefragt, die die breite Masse ansprechen. Meine Idee - ganz simpel - ein größerer Akku, erkauft durch ein dadurch etwas längeres Gerät. Wenn man diesen Akku in der gleichen Breite belässt, wie der Vorhandene, bleibt im Modul noch ein kleiner Platz übrig - wie wäre es denn mit einem 2. Anschluß für herkömmliche USB-Kabel? In Verbindung mit dem neuen Magnetkontakt-Kabel von Jiayu (hier findet der Stecker seinen Anschluß von selbst, ohne dass man stöpseln muss - nur durch in die Nähe halten des "Steckers"). Leider gibt´s dieses Kabel (noch) nicht für die neuen USB-C-Anschlüsse.
Das Handy wird durch das schnelle Laden recht warm. Schnell geladene Akkus haben jedoch eine geringere Lebenserwartung. Es wäre von Vorteil, wenn das Steckernetzteil auf unterschiedlich starkes Laden umgestellt werden könnte. Lade ich in der Nacht, ist es mir ziemlich wurscht ob es 2 oder 6 Stunden für eine Füllung benötigt.
Einfache Antwort : J A !
Eigentlich ist LG's Kontroll-Strategie mit den ganzen Modulen absolut nachvollziehbar. Sie können ihren Ruf nicht mit irgendwelchen Billig-Modularen ruinieren. Das Problem ist aber dass LG keinen großen Anteil am Weltmarkt hat also sie sich solche strengen Auflagen für Entwickler garnicht leisten können. Sie sind weder Apple noch Samsung das sie sowas wie Auflagen stellen dürfen. Apple z.B setzt kompromisslose Riegel bei App Entwicklern, und doch ist der App Store die beliebteste Absatzplattform bei Entwicklern. Deshalb finde ich, auch wenn die Grundidee viel Potenzial hat, dass das G5 trotzdem floppen wird.
Als reines Angebot, Module gemeinsam zu entwickeln und zu produzieren, wären die Vorstellungen LG's nicht nur nachteilhaft. Als einzige Möglichkeit dazu, Module für das G5 anzubieten, sehe ich, wie der Autor, mehr Nachteile als Vorteile.
Interessant wäre natürlich, wie sich LG die Aufteilung von Kosten und Gewinn vorstellt.
Eine Zusatzhardware zu entwickeln ist eine Sache. Einen Prototyp mittels 3D-Drucker zu fertigen und die Platine durch Kleinserien-Auftragsfertigung herzustellen und bestücken zu lassen, ist auch noch vorstellbar und nicht zu teuer. Soll das Modul dann aber vermarktet werden wird es richtig teuer. Ein zertifiziertes Labor lässt sich die vorgeschriebenen Nachweise zur Konformität zu EMV- und Sicherheitsvorschriften gerne fünfstellig bezahlen. Werden Grenzwerte irgendwo verletzt, ist HF-Expertise gefragt, um das Design nachzubessern, und ein erneuter Gang ins Labor ist nötig. Darf man dann das CE-Zeichen verwenden, muss ein Fertigungspartner gefunden werden, der sich gerne die einmaligen Kosten für die Herstellung von Spritzgussformen, das Erstellen von Bestückungsprogrammen usw. gut bezahlen lässt. Liegen die gefertigten Module dann vor, müssen sie noch vertrieben werden, es ist der Service und die Gewährleistung dafür sicher zu stellen und nicht zuletzt sollte man sich gegen Produkthaftungsansprüche gut versichern.
Will man nur entwickeln, ist also ein starker Partner mit Fertigungs-Know-How, Prüflabors und einem funktionierendem Vertrieb wie LG von großem Vorteil, und kann die Zeitspanne zum fertigen Produkt deutlich reduzieren.
Dass es auch ohne geht, zeigen zahlreiche kleine Hersteller und Start-Up's, die sich über Crowd-Funding finanzieren.
Die Problematik daran sehe ich so, wie der Autor auch.
Die Vorfilterung der Modulideen durch LG könnte so manche gute Idee unterdrücken, die vielleicht doch ein Erfolg geworden wäre.
Läge das Risiko dafür bei Dritten statt bei LG, könnten diese Ideen den Markt testen, und im Erfolgsfall hätte LG indirekt, durch zusätzliche verkaufte G5, ebenfalls einen Vorteil davon.
Da LG die Ressourcen für die Modulentwicklung wird begrenzen wollen, dürften auch von daher einige Kooperationsanfragen auf die lange Bank geschoben werden.
Man kann daher annehmen, dass eine völlige Freigabe der Modulentwicklung und Herstellung schneller zu mehr und interessanteren Modulen führen würde, als die zwingende Kooperation mit LG dafür.
Eine - freiwillige - Zertifizierung der Module durch LG könnte qualitäts- und sicherheitsbewusste Käufer von der Modulqualität überzeugen.
Dass das funktioniert, zeigt sich seit Langem im PC-Bereich, wo Steckmodule von Drittherstellern auch nicht reihenweise Geräte schrotten, oder in der Makerszene mit ihren Raspberry Pi's, Banana Pi's, Ordroids und wie sie sonst noch heissen, sowie deren Modulerweiterungen.
Ob das nächste LG Smartphone dann kompatibel zu vorhandenen Module ist, weiss nur LG. Ich nehme an, das hängt stark davon ab, wie erfolgreich das Modulkonzept am Markt ist.
Sollten sich die G5 und die Module erfolgreich am Markt durchsetzen, wäre es nicht sehr klug, das nächste Gerät nicht rückwärtskompatibel zu gestalten. Eine solche Produktpolitik würde viele Käufer verärgern und die Idee insgesamt gefährden.
Sorry Leute aber dies ist ne typisch "deutsche" Diskussion. Ständig wird drüber gemault, dass es keine Innovationen mehr auf dem Smartphonemarkt gibt aber wenn eine Firma doch mal aus dem Einerlei ausbricht, kommt das große "JA ABER..."! Und obwohl wahrscheinlich noch niemand das G5 in der Hand gehabt hat, wird schon mal fleißig über abblätternde Farbe und nicht unterstützte Zukunftsmodelle gemosert, als seien diese, komplett imaginären Probleme schon ausgemachte Sache.
Speziell diese Diskussion hier, könnte man auch genau gegenteilig führen. Wenn LG bei der Entwicklung der Module nicht den Daumen drauf hat und jeden Hinterhofbastler diese Dinger zusammenschustern lässt, gibt es doch keinerlei Qualitätssicherung. Und dann wäre das garantiert der Anlass für die nächste "JA ABER... - Runde". Freut euch doch einfach mal über diesen kleinen Ausbruch aus dem Konzepteinerlei. Und wenn euch sowas nicht gefällt, dann kauft halt n anderes Phone.
Das Konzept ist jetzt schon tot, oder glaubt jemand ernsthaft, die Module passen in das G6 nächstes Jahr? Den Aufwand treibt doch keiner weiter. Ach und warum ein Audio Modul extra kosten soll muss mir auch mal jemand erklären. Beim HTC 10 und anderen ist es schon eingebaut. Ach und viel Spaß mit der "Metall" Hülle, einem gespachtelten und überlackierten Alu Druckguss. Das wird schnell ganz hässlich aussehen.
Verstehe das mit dem Audio Modul auch nicht. beim V10 aus dem eigenen Haus ist es auch schon integriert. nur beim G5 muss man ein 99€ Modul kaufen.
Erst Gehirn einschalten, dann denken und dann seinen Senf dazugeben. Was du da erzählst ist absoluter Fanboymist
Mich überzeugt das G5 nicht, wollte aber bei LG gerne bei meinem Vertragswechsel bleiben, meint ihr das V10 ist immer noch eine gute Wahl? Habe derzeit das G2.
Diese Module sind ein etwas größerer Eingriff in das System als ein wechsel des Akkus. Hier ist es doch logisch, dass LG diese zertifizieren, bzw. an der Entwicklung mitwirken will. Als Endverbraucher würde mir das auch mehr Sicherheit geben. Was nutzt ein Modul von irgeneinen dubiosen Hersteller, das mir die Hardware im schlimmsten Fall zerstört.
Mir stellt sich allerdings immernoch die Frage, der Nachfolgekompatiblität. Die Entwicklung der Alternativmodule dauert. Bei einer angenommenen Nutzungszeit des G5 von 2 Jahren (wg. Softwareupdates) wirds zeitlich eng. Das ist das hausgemachte Dilemma nahezu aller Smartphoneentwickler. Ob die Module beim Nachfolgemodell weiter genutzt werden können, dazu wird/kann LG sich nicht äußern. Zumal für Nachfolgegeräte dann das Design gleich bleiben müsste. So interessant ich die Module auch finde, hier hat LG sich ein Vertrauensproblem beim Kunden geschaffen. Ein G5 mit nicht gerade preisgünstigen Erweiterungen, wovon einige vielleicht erst zum Ende des Jahres erscheinen, und im Gegenzug der Support des Handys zum Ende des Folgejahrs beendet wird, da kommt man schon ins Grübeln. Will ich mir eine Kiste voll teurer Elektronik anschaffen, die ich im März/April 2018 aufgrund fehlenden Supports wieder zu einem Bruchteil des Preises veräussern "muss"? Hierzu würde ich von LG gerne mal ein Statement hören.
Viel interessanter finde ich die Frage was ich mit den ganzen Modulen machen soll wenn es einen Nachfolger gibt?
Ich selbst nutze kein G5. Aber wenn man nun davon ausgeht, man kauft dieses Handy und dann noch zwei oder drei Module. Dann hat man irre viel Geld ausgegeben und wenn ein neues Handy kommt, war das dann alles für die Katz?
Wird ein G6 kompatibel zu den Modulen des G5? Fragen über Fragen...
LG wird sich mit Sicherheit kein Eigentor schießen. Die Module werden für das LG G6 oder wie es auch heißen wird kompatibel sein. Ich glaube fest daran das das G6 von Bretzel her gleich sein wird wie das G5 nur neue Hardware und unbedenkliche Design Änderungen wird es geben.
LG macht das richtig, bei Zubehör das so gerätespezifisch ist sollte alles passen.
Was nützt ein Billigteil wenn womöglich die Performence darunter leidet. Das kann ja auch nicht im Sinne der Verbraucher sein.
Für mich würde das G5 nur in Frage kommen wenn ein Gamepad-Modul kommt. Also quasi ein Gamepad wo man das G5 mittig einsetzt und dann eine Art Gameboy Advance verwandelt. Platz für extra Akkus damit man lange zocken kann sollte dann ja in dem Gamepad sein.
Akku Tauschen ist nett aber hab ich auch bei Geräten mit Fest verbauten Akku ganz gut hinbekommen.
Ich hatte das G5 jetzt noch nicht in der Hand, aber das Cam-Plus Modul scheint mir schlecht in der Hand zu liegen wenn ich mir die Bilder anschaue. der Auslöse Knopf müsste anders Positioniert sein. Ähnlich DSLR Kameras.
Zum glück sind die Module open source. Deswegen wird das was. Denn die Drittanbieter können noch mehr und vor allem Vieeeel Günstiger Module bereitstellen. Weil LG's Preispolitik (bei den Modulen) schon fast der Apple's gleicht.
Auf jeden Fall gut das LG da mitreden will. Sieht man ja zb. bei Samsung bei den Wechselakkus. Was da oft für billiger Chinaschrott produziert wird.
Die Idee für solche Module ist sehr gut wie ich finde. Endlich mal weg vom unibody Einheitsbrei mit eingeschränkter Mobilität.
Die Wechselakkus sind aber eine andere Sache, weil die nicht von Samsung geduldet werden und dagegen vorgegangen wird. Da kann Samsung ja nichts für, wenn Hersteller fakes erstellen oder?!
Genau deswegen sollte Samsung da ja auch ein Mitspracherecht haben, falls sowas überhaupt möglich ist. Leider gibt es wohl genug die sowas kaufen, weils billig ist. Ich würde so einen Akku nicht mal geschenkt nehmen.
Samsung geht sicherlich dagegen vor, es ist aber halt extrem schwierig... und es wird auch 100% billige Module für das G5 geben, sowas lässt sich einfach kaum verhindern
Wäre mir gar nicht sicher ob es da billige Module geben wird. Zumindest wenig bei uns. Dafür zu produzieren lohnt sich nicht, da die Gefahr sehr groß ist das das LG G6 die dann gar nicht mehr unterstützt. Ist ne nette Idee, aber die Langlebigkeit des Konzepts muss sich ja auch erst einmal beweisen. Da lässt sich anderer Schrott bestimmt billiger produzieren :D