Moon-Shot? Wie mit Motorola-Handys alles begann
Motorola ist wohl der wichtigste Innovator im Mobilfunk-Bereich und hat die Entwicklung einer ganzen Industrie über Jahrzehnte hinweg geprägt. Ohne Motorola gäbe es heute keine Smartphones, denn Motorola hat viele Meilensteine gesetzt. In einer fünfteiligen Reihe zeigen wir Euch die wegweisendsten Erfindungen von Motorola. Ein ganz großer Meilenstein spielt übrigens gar nicht auf unserem Planeten, sondern auf dem Mond.
Inhaltsverzeichnis der Geschichte von Motorola-Handys
- Folge I: Moon-Shots? Wie mit Motorola-Handys alles begann
- Folge II: Hello Moto: Die Handy-Highlights von Motorola in den 90er & 2000ern
- Folge III: Milestone, RAZR & Co.: Motorolas frühe Gehversuche mit Android
- Folge IV: Die Google-Jahre: Wie Motorola zum Spielball im Patentkrieg wurde
Vorwort
Vor einigen Tagen haben wir einen Rückblicks-Artikel zu Honor-Smartphones veröffentlicht. Positives Feedback hat uns dazu bewogen, eine größere Serie in Angriff zu nehmen: Wie hat Motorola die Entwicklung der wichtigsten Technologie bestimmt wie wohl kaum ein anderer?
Motorola. Fällt dieser Name, so ist sofort klar: Es geht um eine der wichtigsten Mobilfunk-Marken überhaupt. Begonnen hat alles 1930 mit einem Autoradio. Die Konstrukteure wählten dessen Namen als eine Zusammensetzung aus "Motor" und dem Suffix "-ola", was in etwa "Schall" bedeutet. Später (1947) benannte sich das ganze Unternehmen in Motorola um.
Mobilität und Kommunikation wachsen zusammen
Mobilität steht am Anfang der Firmengeschichte von Motorola und Kommunikation ebenso. Deswegen entwickelte Motorola sich zu einem der Pioniere der Funktechnologie. Wusstet Ihr, dass Neil Armstrong bei der ersten Mondlandung seinen berühmten Satz "That’s one small step for man … one … giant leap for mankind" mit Motorola-Funktechnik zur Erde sendete?
Funkgeräte waren und sind noch immer ein wichtiges Instrument der Kommunikation. In unserer heutigen Welt braucht es aber etwas anderes: Praktischer sind doch Verbindungen zwischen zwei Geräten, ohne dass andere mithören können. Moderne Handynetze ermöglichen genau das. Bis es aber soweit war, brauchte es eine ganze Menge Zwischenschritte. Und wieder war das Auto der Ursprung, schließlich ist das Auto der Inbegriff der Mobilität - vor allem im 20. Jahrhundert: Autotelefone. Die ersten Exemplare kamen in den 50er-Jahren zum Einsatz und nahmen mit Ihrer Funktechnik den ganzen Kofferraum in Beschlag. Der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer gehörte zu den ersten Usern eines solchen Autotelefons im damaligen A-Netz - das Autotelefon kostete damals rund 15.000 D-Mark (inflationsbereingt wären das heute rund 35.000 Euro) und somit rund dreimal soviel wie ein VW Käfer.
Motorola DynaTAC 8000X - die Geburtsstunde des modernen Handys
Autotelefone sind zwar mobil aber immer noch sperrig. Daher begann schon früh die Entwicklung von tragbaren Mobiltelefonen, die nicht an ein Auto gebunden sind. Bereits 1973 präsentierte Motorola einen Prototypen, aber erst 1983 war die Technik weit genug, um dieses serienreif zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.
Das Ergebnis ist das Motorola DynaTAC 8000X - es war für die analogen Mobilfunknetze der damaligen Zeit ausgelegt, weltweit anerkannte Standards wie GSM, UMTS oder LTE gab es noch nicht. Mit einer Akku-Ladung konnte man mit dem DynaTAC 8000X 30 Minuten telefonieren, dann musste es für 10 Stunden ans Ladegerät. Es gab eine LED-Anzeige und 30 Rufnummern passten in den internen Speicher.
Ein Handy für den Massenmarkt war das DynaTAC freilich nicht. Es kostete damals 3.995 US-Dollar (heutiger Gegenwert ungefähr 9.500 US-Dollar). Trotzdem fanden sich schnell rund 300.000 Käufer, was den Bedarf an mobiler Kommunikation belegt. Selbst vor Hollywood machte das DynaTAC keinen Halt und eroberte in Filmen wie Wall Street mit Michael Douglas und Charlie Sheen die Welt.
Filmauftritte wie diese prägten lange das Image von Handys. Der Siegeszug der privaten, mobilen Kommunikation war nicht mehr aufzuhalten. So war denn auch das DynaTAC 8000X nur das erste Handy einer ganzen Reihe, denn bis 1994 erschienen mehrere Nachfolger.
Motorola International 3200 - eines der ersten GSM-Handys
Anfang der 1990er Jahre begann der Siegeszug der digitalen Mobilfunknetze mit dem Start des D-Netzes, das auf dem einheitlichen Standard GSM basiert. Und auch an diesem Wandel hatte Motorola großen Anteil. Denn Motorola brachte 1992 das International 3200 auf den Markt. Es war eines der ersten GSM-fähigen Handys und im Angebot von D1 Telekom und D2 privat, die damals ihre neuen Mobilfunknetze starteten.
Noch immer waren Handys groß. Das 3200 beispielsweise wiegt 520 Gramm. Wer sich ein solches Handy kaufen wollte, musste noch immer tief in die Tasche greifen: Zwischen 3.000 und 8.000 DM kostete das Vergnügen (entspricht ungefähr 2.300 bis 6.200 Euro in heutiger Kaufkraft).
Der Nachfolger, das Motorola International 3300 erlaubte dann zusätzlich den SMS-Versand und vor allem war es etwas kompakter. Großartig: Ihr könnt dieses GSM-Handy noch immer mit Eurer SIM-Karte verwenden - theoretisch könnt Ihr also Eure Allnet-Flat auch mit dem guten alten Motorola-"Knochen" verwenden. Diesen Spitznamen erhielt das 3200er in Deutschland, während im englischsprachigen Raum vom "Brick" gesprochen wurde.
Im nächsten Teil springen wir noch einmal kurz in der Zeit zurück, dann geht es aber zu den Erfindungen, die auch wir Normalsterbliche nutzen konnten - den Motorola-Handys der 90er.
Habt Ihr mal ein Motorola-Handy verwendet? Gar eines der hier genannten? Welche Verbindung habt Ihr mit Motorola? Schreibt es in den Kommentaren.
Toller Artikel, danke sehr!
Danke auch an Motorola für fast "90" Jahre Innovation, die Erfindung des Handys, sowie die Veränderung der Erreichbarkeit weltweit!
Motorola 4 Ever ✌🖖🤘👍👏
Ich hatte einen *Knochen* und war im D2 Netz, die Gespräche waren im Angebot bei **NUR** 3,86,- DM die min. währen heute dann wohl so um die 12 Euro! selbst eine SMS hatte über 1 DM gekostet, also in Euro so um 2,80,- war ne GEILE Zeit, und man war irgendwie für andere ein Hero, denn man hatte eben die Möglichkeit ( mal eben ) irgendwo anrufen zu können! Ich weiß noch wie ich mehrfach gefragt wurde ** ich gebe dir eben 5,- DM, darf ich mal eben kurz da und da anrufen **
Ich bekam den knochen im Rahmen der Ausbildung bei der damals "Deutschen Bundespost Telekom" Das waren Zeiten 5 min telefonieren und man kam sich vor als wäre man im fitnessstudio. 4,99DM die Minute SMS 1,59DM. Aber hatte was wenn man als einziger Jugendlicher inner Gruppe son Ding hatte und eben mal Anrufen konnte das man nicht um 22 uhr zuhause ist (wie mann sollte) sondern erst um 23 Uhr.
Das wird Huawaii halt immer fehlen, die Geschichte hinter den Geräten.
Schade dasss Moto aktuell nur mehr als Namensgeber herhalten darf.
Waren doch einige Innovationen die viel Spass bereitet haben.
Mein Startac war schon genial !!
Motorola CD930 war 1998 mein erstes Handy. Preis 780,00 DM.
Ich hab zu Hause noch mein PT-9S für E-Plus rumliegen. War damals schon ne geile Sache wenn andere neidisch guckten.
Da bekomme ich doch glatt Lust, mein Razr V3, wieder aus der Schublade zu kramen und zu reanimieren😍 Wäre da nicht das blöde iTap und die für mich konfuse Menüführung. Ich habe es deshalb recht schnell, gegen das Nokia 6680 getauscht. Aber wenn ich mir das Teil so anschaue, kann ich kaum glauben, das es schon 12 Jahre alt ist.
Klasse Artikel! Danke dafür! 👍👍👍....der Douglas mit dem Riesenoschi...das waren Zeiten... mir wächst gleich der Schlag an der Hose...🤓
Ich liebe Motorola. 1996 bekam ich mein erstes, und bin seitdem bei der Marke geblieben. Trotz aller Probleme, dass die Provider kein Motorola mehr anbieten, habe ich mir zuletzt das Motorola xt 1092 gekauft und bin wie immer begeistert.
Ich bin auch in Besitz eines XT1092👌 Das war mein erstes Motorola handy und so wie es aussieht auch mein letztes. Weil die Neuen Handys gefallen mir nicht und andere Marken sind nah an der Qualität von Motorola. Ich werde aber niemals zu einem Samsung handy greifen oder zu einem Iphone.
Der Artikel ist informativ, keine Frage.
Aber die Kommentare...! Fast noch besser :)
Ich habe sie gerade auch mit einem schmunzeln durchgelesen.
Und vor dem Knochen gab es noch das Motorola 1000, welches zwar "etwas" größer und schwerer war aber dank eines Trageriemes (oder einer schicken Ledertasche) auch gut mitgenommen werden konnte. Und dank der 8W Sendeleistung konnte man damit noch telefonieren als ein Knochen schon aufgab. Und ich kann mich erinnern dass ich auch mit dem 1000er mal kein Gespräch führen konnte, aber als ich es in die Fahrzeughalterung schob und eine kleine (Magnet) Antenne aud das Wagendach setzte klappte es auch mit dem Telefongespräch.
Richtig guter Artikel, weiter so!
Hi ich habe immer noch Motorola Razr, er funzt immer noch perfekt, und hat sogar auswechselbarer Akku 😂😂
Das einzige was ich vermisse von damals, sind die akkulauzeiten von 1er Woche. Bei mein altes Nokia 3510i, läuft der Akku immer noch und das ist der erste, immer noch 5 tage bei Nutzung. Schon komisch das der Akku immer noch hält, wo ich bei mein Note 4 denn Akku schon nach 11 Monaten wechseln mußte.
Du wunderst dich ernsthaft das neu einem heutigen Smartphone der Akku schneller ist als bei einem Nichtskönnenden Handy von 1990?
Lesen, denken, verstehen.
lies doch erst mal richtig oder hast du das nicht verstanden was ich damit sagen wollte. noch mal nur für dich, hier geht es um Geschichte und das was jeder so gut oder schlecht fand, ich vermisse nun mal die lange akkulauf zeit und das es heut zu tage mit der Akku Technologie nicht geht ist mir auch klar aber das habe i h damit nicht gemeint. 1990? Da war an Handy für die Masse noch nicht zu denken, das was ich meine ist von 2003.
@Tim
Ende 2002