Motorola Razr 40 im Test: Wenn es mal wieder preiswert sein soll!
Die ehemalige Google-Tochter Motorola hat uns dieses Jahr gleich mit zwei Razr-40-Foldables überrascht. Das Ultra-Modell, welches zweifelsohne das Flaggschiff unter den faltbaren Smartphones im Clamshell-Design kennzeichnen soll und eben das "preiswerte" Motorola Razr 40. Während wir das Motorola Razr 40 Ultra bereits testen durften, ist heute das Einsteiger-Foldable dran.
Worauf muss man bei einer Preisdifferenz von 300 Euro verzichten? Wir finden es in diesem Test zum Motorola Razr 40 für Euch heraus!
Pro
- Ausreichend Performance
- Angenehmer Formfaktor
- Kabelloses Laden
- Optimaler Grip
- Moto My UX
- Guter Preis
Contra
- Keine Klinkenbuchse
- Keine Speicherauswahl
- Kein microSD-Karten-Support
Kurzfazit und Kaufen
Wer auf der Suche nach einem kleinen, und praktisch verstaubaren Android-Smartphone ist, aber nicht auf große Displayfläche verzichten möchte, wird wohl nicht umher kommen, sich die nahezu quadratischen Raumwunder im klappbaren Clamshell-Design genauer anzuschauen.
Das Motorola Razr 40 besitzt bis auf die 165 Hz Bildwiederholrate (144 Hz) das identisch, faltbare 6,9 Zoll große Innen-Display wie das Ultra-Modell. Es bietet eine gute Blickwickelstabilität, Kontrast und Helligkeit auch unter direktem Sonnenlicht. Der Prozessor ist mit einem Snapdragon 7 Gen 1 eher in der Mittelklasse zu verorten, reicht aber für alle Alltagsaufgaben und Games komplett aus.
Bei der Hauptkamera und der Akkukapazität legt die Lenovo-Tochter bei unserem Testgerät noch eine Schippe zu, sodass gegenüber dem Ultra noch ein Mehrwert zustande kommt.
Der im wahrsten Sinne des Wortes größte Unterschied zeigt sich bei dem 1,5 Zoll schmalen Außendisplay, welches beim Motorola Razr 40 wie bei der Konkurrenz – dem aktuellen Samsung Galaxy Z Flip 4 (Test) – mehr für schnelle Informationen dient, als zum vollwertigen Ersatzdisplay, wie bei dem Razr 40 Ultra. Wem das reicht, wird mit dem Basismodell des 2023 Moto Razr große Freude haben und auch noch ordentlich Geld sparen.
Motorola Razr 40: Kaufen
Seit dem 20.07.2023 kann nach dem 1.199,99 Euro teurem Motorola Razr 40 Ultra auch das deutlich preiswertere Motorola Razr 40 für 899,99 Euro gekauft werden. Es ist in den Farben Sage Green, Vanilla Cream und Summer Lilac, der Farbe, die auch unser Testmodell innehat, im Handel erhältlich.
Speicher-technisch befreit euch Motorola von der Qual der Wahl und bietet das Motorola Razr 40 ausschließlich mit 8 GB RAM und 256 GB nicht erweiterbaren, internen Programmspeicher an.
Motorola Razr 40: Design und Verarbeitung
Das Motorola Razr 40 unterscheidet sich in der Größe nur in winzigen Nuancen vom 40 Ultra. Mit einer Größe von 73,95 x 88,24 x 15,8 mm und einem Gewicht von 188,6 g ist es der ideale Hosentaschen-Begleiter. Konkurrent Samsung zeigt es in seinen täglichen Werbespots eindrucksvoll: Das Clamshell-Design liefert auch sonst nützliche Vorteile, wie zum Beispiel das per praktischer Handgeste erstellbare Gruppenselfie.
Gefällt mir:
- Optimaler, platzsparender Formfaktor
- Wertige Verarbeitung
- Wasserabweisend nach IP52
- Griffige Kunstleder-Rückseite
Gefällt mir nicht:
- Sichtbare Knickfalte
- Keine Klinkenbuchse
- Fehlender microSD-Support
Es hat schon einen gewissen Coolness-Faktor, das Smartphone wie einen „Star Trek Communicator“ mit einem satten Klappsound mit einer Hand zu schließen. Unser Modell weist neben dem Aluminium-Rahmen (7000er-Legierung), auf der Vorder- und Rückseite eine leicht gummierte Oberfläche auf, welche mit einer Prise Fantasie auch als veganes Leder bezeichnet werden darf. Ein sicherer Grip ist also schon einmal gewährleistet und dem fiesen Fingerabdruck Einhalt geboten.
Wobei der auf der rechten Seite der perfekt positionierte Power- und Stand-by-Button zum Entsperren dann doch noch um Euren Fingerabdruck bittet. Das Scannen des Gesichts und des Fingers funktioniert schnell und zuverlässig. Auch die beiden Lautstärke-Tasten sind im auf- und zugeklappten Zustand sehr gut zu erreichen.
Wer Kritik sucht, wird sie bei der richtigen Position in der sicht- und auch spürbaren Knickfalte finden. Mich persönlich stört sie nicht, da zum einen das Scharnier einen ordentlichen Eindruck hinterlässt und besagte Falte im täglichen Umgang mit dem Motorola Razr 40 nicht wirklich auffällt. Obendrein ist das Klapp-Foldable auch noch nach IP52 zertifiziert und darf so auch bei Eurem nächsten Badebesuch gern mit an den Poolrand genommen werden. Denn auch unter dem direkten Sonnenlicht lässt sich das Razr-Display perfekt ablesen.
Motorola Razr 40: Display
Die gute Ablesbarkeit verdanken wir den maximalen 1.400 Nits (Peak) des 6,9 Zoll großem und vor allem faltbaren pOLED-Displays des Motorola Razr 40. Anders als sein Ultra-Bruder hat es keine Bildwiederholrate von 166 Hz, sondern von immer noch beeindruckenden 144 Hz unter Verwendung bekannter LTPO-Technologie. Die FHD+-Auflösung – also 2.640 x 1.080 bei 413 ppi ist absolut identisch. Ebenso die Abtastrate von 240 Hz – im Gaming sogar 360 Hz.
Gefällt mir:
- Hohe Touch-Sensitivität
- LTPO, HDR10+ und DCI-P3-Farbraum
- Ungewöhnlich hohe Bildwiederholrate
- Bis zu 1.400 Nits Helligkeit
Gefällt mir nicht:
- Sichtbare Knickfalte
Beim Razr 40 gibt es auch außen was zu glotzen. Aber sicherlich nicht in der Dimension wie bei dem Ultra und auch nicht als vollwertiges Display zu verwendbar. Nein, das 1,5 Zoll große und externe OLED-Display dient mit seiner Auflösung von 194 x 368 px bei 282 ppi eher dazu, dem Besitzer über die wichtigsten Informationen in Kenntnis zu setzen. Das sind bei einer maximalen Helligkeit von 1.000 Nits Dinge wie die Uhrzeit, Datum, aktuelle Akkukapazität, Musik-Steuerung, Wetter und die nächsten anstehenden Termine. Sogar das Annehmen von Telefonanrufen und der Zugriff auf die wichtigsten Quick-Settings (BT, WLAN, Flug-Modus, Taschenlampe, Hotspot etc.) ist von Außenstehenden gewährleistet.
Als besonderes Highlight gilt aber die Aktivierung des Außenbildschirms, durch eine Twist-Geste, zu einem Vorschaubild der Foto-App. Hier lassen sich dann auch die Modi der Hauptkameras – wie Video, Foto samt Zoomstufen, Porträt und Weitwinkel durch Touchgesten steuern. Eine Handgeste (geöffnete Handfläche) löst nach einem Drei-Sekunden-Counter das Foto aus. Ein guter alter Druck auf die Lautstärke-Tasten geht natürlich auch.
Aufgeklappt ist das Motorola Razr 40 meiner Meinung nach kaum von einem herkömmlichen Smartphone zu unterscheiden: satte Farben, ein optimaler Kontrast und eine gute Blickwinkelstabilität. Wer sein Moto-Klapp-Foldable so auf den Schreibtisch legt, bekommt sogar die "Moto My UX"-typische Always-on-Anzeige, sofern das Razr eine Bewegung verspürt.
Motorola Razr 40: Software
Als ehemaliges Google-Unternehmen weiß Motorola, wie ein Vanilla-Android-Smartphone auszusehen hat. Und in der Tat folgt auch das Motorola Razr 40 dem einstigen Ruf. Mit Android 13, hauseigener "Moto My UX"-Benutzeroberfläche und einem Sicherheitspatch vom 1. Juni 2023, kommt das Klapp-Foldable zu Euch. Die Lenovo-Tochter verspricht drei System-Updates und vier Jahre Sicherheits-Patche für das Razr 40, was kein Samsung-Standard ist, aber bis auf ein Jahr weniger Sicherheit, auf dem Google-Niveau.
Gefällt mir:
- Fast ohne Bloatware
- Update-Politik fast auf Google-Niveau
- Benutzeroberfläche "Moto My UX" gefällt
- Zusätzliche Sicherheit durch ThinkShield for Mobile
Gefällt mir nicht:
- Noch zwei Bloatware-Apps gefunden
- Kein Samsung-Update-Standard
Auch das Motorola Razr 40 kommt mit wenig bis gar keiner Bloatware daher. Ausschließlich von der Booking.com- und Facebook-App konnte sich die Lenovo-Tochter noch nicht trennen. TikTok und Spotify hingegen, welche auf dem Ultra noch vorinstalliert waren, gibt es beim Basismodell nur noch optional bei der Ersteinrichtung, wie im übrigen auch viele weitere zur Auswahl stehenden Google-Anwendungen
Unsere besondere Aufmerksamkeit verdient sich das Unternehmen mit seiner hauseigenen Benutzeroberfläche "Moto My UX", welche sehr nah an dem ist, was uns Google mit Android 13 bietet. Darunter die individuelle Farbanpassung des Systems und seinen Icons – wenn gewünscht auch auf Basis des verwendeten Wallpapers – die Schriftart oder das App-Layout.
Aber eben auch die Sidebar, der Gaming-Hub, Swipe to Split oder das "Ready For"-Feature zur Nutzung des Smartphones auf dem PC oder TV, sind durchaus nützliche Helferlein, welche die Anwendung des faltbaren Smartphones nahezu perfektionieren. Nicht in demselben Umfang wie bei dem Motorola Razr 40 Ultra, aber dennoch mannigfaltig, präsentiert sich die Individualisierung des Außen-Displays.
Angefangen von unterschiedlichen Uhren, über die Möglichkeit zu wählen, welche der Panels und Nachrichten außen angezeigt werden sollen. Wichtig ist an dieser Stelle auch noch einmal zu vermerken, dass Euch neben den Hardware-Funktionen zur Sicherheit (Fingerabdruck-Sensor und Face Unlock) auch ThinkShield for Mobile mit regelmäßigen Security Checkups vor Bedrohungen wie Malware, Phishing und Netzwerkangriffe schützt.
Motorola Razr 40: Performance
Neben dem schmalen externen Bildschirm ist der verbaute Snapdragon 7 Gen 1 der größte Unterschied zum Ultra-Foldable. Das im 4-nm-Prozess gefertigte SoC ist von der Performance her in der oberen Mittelklasse zu verorten und reichte in unserem Test nicht nur für alle Alltagsanwendungen, sondern auch für rechenintensive Spiele wie Real Racing 3 aus.
Gefällt:
- Prozessor komplett ausreichend
- Keine ungewöhnliche Hitzeentwicklung
Gefällt nicht:
- Relativ frühe Drosselung
- Keine Unterstützung einer microSD-Speicherkarte
Der im Mai 2022 präsentierte Prozessor ist insgesamt mit acht Kernen ausgestattet, von denen vier Cortex-A710 mit einer maximalen Taktrate von 2,4 GHz als Performance-Kerne und vier Cortex-A510 mit maximaler Frequenz von 1,8 GHz als Effizienz-Kerne einzustufen sind. Vervollständigt wird das System auf dem Chip mit einem Adreno-644-Grafikchip und einem X62-5G-Modem.
Dazu verbaut Motorola in das Razr 40 insgesamt 8 GB LPDDR4X Arbeits- und 256 GB UFS-2.2 internen Programmspeicher. Eine optionale Erweiterung, wie beispielsweise durch eine microSD-Speicherkarte, sieht Motorola für das Razr 40 nicht vor.
Was die allgemeine Hitzeentwicklung anbelangt, verhält sich der Prozessor gemäßigt. Kunststück, scheint der Prozessor auf Seiten der Software gut eingestellt zu sein, da er recht früh zur Besonnenheit gerufen wird. Wir wollen uns nicht beschweren, da es in der Ausführung aller im Google Play Store verfügbaren Apps & Spiele – einschließlich unseren wöchentlichen Top-5-Empfehlungen – keine Einschränkungen gibt.
Natürlich geht bei nextpit kein Smartphone-Test ohne die harten Fakten eines Geekbench-5- und 3D Mark-Benchmark-Tests raus.
Motorola Razr 40 | Motorola Razr 40 Ultra | Motorola Razr 2022 | Samsung Galaxy Z Fold 3 | Oppo Find N2 Flip | |
---|---|---|---|---|---|
Snapdragon 7 Gen 1 | Snapdragon 8+ Gen 1 | Snapdragon 8+ Gen 1 | Snapdragon 888 | MediaTek Dimensity 9000+ | |
3D Mark Wild Life | 2042 | Maxed Out! | 6838 | 5683 | 8205 |
3D Mark Wild Life Stress Test | Bester Loop: 2078 Schlechtester Loop: 2038 |
Bester Loop: 7.010 Schlechtester Loop: 3.563 |
Bester Loop: 7.306 Schlechtester Loop: 4.107 |
Bester Loop: 5579 Schlechtester Loop: 3435 |
Bester Loop: 8244 Schlechtester Loop: 4673 |
Geekbench 5 | Einfach: 793 Mehrere: 2807 |
Einfach: 1303 Mehrere: 3712 |
Einfach: 1310 Mehrere: 3957 |
Einfach: 1095 Mehrere: 3239 |
Einfach: 1130 Mehrere: 3364 |
Und so zeigt sich auch im direkten Vergleich mit den anderen Klapp-Foldables, dass das Razr 40 hier ganz klar das Nachsehen hat. Aber ich wiederhol mich gern noch einmal: Im Alltag werdet Ihr keine Probleme haben. Man versucht halt bei dem Basismodell zu sparen. Wer das nicht möchte, greift zum Razr 40 Ultra.
Motorola Razr 40: Kamera
Eine weitere Überraschung hält das Motorola Razr 40 für uns in der Kamera-Abteilung bereit. Nicht die Frontkamera, welche sich wie bei dem Ultra oben mittig als 32-MP-Punch-Hole-Kamera zu erkennen gibt. Nein, vielmehr ist es die 64-MP-Hauptkamera, welche uns ein wenig verwundert. Hierbei handelt es sich einen 1/2.55 Zoll großen OV64B-Image-Sensor der Firma OmniVision mit PureCel-Plus-S-Technologie. Im Flaggschiff ist es hingegen lediglich ein 12-MP-Bildsensor, ebenfalls 1/2.55 Zoll groß.
Gefällt mir:
- Gute Haupt-, Makro-, Zoom- und Weitwinkel-Aufnahmen
- Tagesaufnahmen gelingen so gut wie immer
- Mehrwert durch Cover-Display
Gefällt mir nicht:
- Digitaler 8x-Zoom ist zu wenig
- Nachtaufnahmen sind nicht schlecht
- aber auch nicht die Stärke des Foldables
Doch Motorola bedient sich bei der Hauptkamera des Razr 40 an der sogenannten Quad-Pixel-Technologie, welche aus der eigentlichen 64-MP-Kamera, mit einer Pixelgröße von 0.7 µm, eine 16-MP-Aufnahme mit einer Pixelgröße von 1.4 µm erstellt. Somit zieht man am Ende wieder nahezu gleich zum Ultra-Flaggschiff, dessen 12-MP-Aufnahme ohne Pixel-Binning schon eine Pixelgröße von 1.4 μm besitzt. Allerdings hat das Ultra eine maximale Blende von f/1.5 gegenüber den f/1.7, welche dadurch mehr Licht auf den Sensor lässt.
Zum Vergleich habe ich einmal das Testbild bei Tage mit der Quad-Pixel-Technologie (16 MP), einmal mit den puren 64 MP und ein Foto mit dem Motorola Razr 40 Ultra (12 MP) erstellt.
Bei der zweiten Hauptkamera handelt es sich in beiden Fällen um eine 13-MP-Ultra-Weitwinkelkamera mit einem 1/3 Zoll großen Image-Sensor der mit einer Pixelgröße von 1.12 µm arbeitet und bei einer Blende von /f 2.2 auch für Makro-Aufnahmen Verwendung findet. Bei unserem hier getesteten Razr 40 gönnt man der Kamera jedoch ein Sichtfenster von 120 Grad, während es im Ultra nur 108 Grad beträgt.
Der Vollständigkeit halber sei bei der Frontkamera ebenfalls die Verwendung der Quad-Pixel-Technologie erwähnt, welche bei einer Blende von f/2.4 und einer Pixelgröße von 0.7 µm (32 MP) am Ende eine Pixelgröße von 1.4 µm (8 MP) zaubert.
Egal, ob Tages-, Weitwinkel, Makro- oder Porträt-Aufnahmen – bei Tage gelingt so gut wie alles. Sogar die bis zu 8-fachen Zoomaufnahmen gefallen uns beim Razr 40 besser als noch beim Ultra-Modell. Gleiches gilt für die Nachtaufnahmen, die meiner Meinung nach nicht mehr so hart abrauschen, wie noch bei dem Ultra. Aber versteht mich nicht verkehrt: Die Aufnahmen besitzen kein Flaggschiff-Niveau, eher Mittelklasse, mit leichter Tendenz nach oben.
Für ein derart kleines Foldabel aber durchaus eine Anerkennung wert und vermutlich auch aktuell eher im Spitzensegment einzuordnen.
Motorola Razr 40: Akku
Zu unserer Verwunderung hat doch das diesjährige Basis-Foldable mit einer Kapazität von 4.200 mAh mehr Energie im Tank, als das Flaggschiff, welches mit 3.800 mAh immerhin mit 400 mAh weniger auskommen muss. Dieser Unterschied sollte sich ja in der täglichen Anwendung, als auch in unserem Batterietest bemerkbar machen.
Gefällt mir:
- Kabelloses Laden ist möglich
- 33-Watt-Netzteil im Lieferumfang
- Der Akku ist ausreichend dimensioniert
Gefällt mir nicht:
- Eine Komplettladung dauert 1 Stunde
Motorola packt Euch ein 33-Watt-TurboPower-Netzteil in die parfümierte Box. Den Turbo zündet dieses jedoch in unserem Test nicht so richtig. Wer seinen Akku – was in der Regel nicht zu empfehlen ist – bis auf das letzte Fünkchen Energie entleert, muss sich eine Stunde lang gedulden, bis wieder 100 Prozent in der Statusbar angezeigt werden. Nach fünf Minuten bekommt Ihr 17 Prozent und nach einer halben Stunde 57 Prozent in die Batterie gepumpt.
Damit kommt Ihr dann aber auch wie ich in meinen Fall mit mehreren zu synchronisierenden Google-Konten locker über den Tag. Ich würde sogar auf einen und einen halben Tag erhöhen, bevor Ihr Euch kabelgebunden oder auch kabellos (5 W) mit neuer Energie versorgt.
In unserem Test mit dem "PC Mark Work 3.0"-Batterietest bekommen wir im Flugmodus, einer Display-Helligkeit von 200 Nits und im 60-Hz-Betrieb immerhin 11 Stunden und 31 Minuten hin. Beim Razr 40 Ultra war es knapp eine Stunde weniger. Ich habe auch aus eigenem Interesse einmal einen Test mit einer Bildwiederholrate von 144 Hz gemacht.
Hier waren es am Ende nur noch 10 Stunden und 36 Minuten. Es zeigt sich also, dass trotz intelligenter Regulierung, die in beiden Fällen (60 und 144 Hz) vom System vorgenommen wird, eine niedrige Bildschirm-Refresh-Rate von Vorteil ist, was den Akkuverbrauch anbelangt.
Motorola Razr 40: Technische Daten
Technische Daten | |
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Name des Geräts | |
Bild | |
Bildschirm innen | 6,9 Zoll pOLED, FHD+ 2.640 × 1.080 px (413 ppi) LTPO, 144 Hz Bildwiederholrate Berührungsrate: 240 Hz/360 Hz (im Gaming-Modus) max. 1.400 Nits |
Bildschirm außen | 1,5 Zoll OLED (8-Bit) 194 x 368 px (282 ppi) 60 Hz Bildwiederholrate Berührungsrate: 120 Hz max. 1.000 Nits |
Maße | geöffnet: 73,95 x 170,82 x 7,35 mm (H x B x T) geschlossen: 73,95 x 88,24 x 15,8 mm (H x B x T) |
Gewicht | 188,6 g |
Farben | Sage Green, Summer Lilac und Vanilla Cream |
SoC | Qualcomm Snapdragon 7 Gen1 |
Speicher (in Deutschland) |
8 GB LPDDR4X RAM 256 GB UFS 2.2 ROM |
Software | Android 13 | Moto My UX |
Erweiterbarer Speicher | Keiner |
Hauptkamera | 64 MP | f1.7 Blende | 1/2.55 Zoll | 0.7 µm Pixel Size | OIS Quad-Pixel-Technologie: 16 MP | 1.4 µm Pixel Size |
Ultra-Weitwinkel-Kamera | 13 MP | f/2.2 Blende | 1/3 Zoll | 120° Blickwinkel | 1.12 µm Pixel Size | Makro |
Selfie | 32 MP | f/2.4 | 0.7 Pixel Size Quad-Pixel-Technologie: 8 MP | 1,4 µm Pixel Size |
Video | 4K bei 30 fps | FHD 30 / 60 fps |
Audio | Stereo-Speaker | Dolby Atmos |
Akku | 4.200 mAh |
Aufladen per Kabel | Max. 33 W |
Kabelloses Laden (Qi) | 5 W |
UWB | Nein |
Sonstiges | IP52-zertifiziert USB Type C (2.0) NFC, BT 5.3, Dual-SIM (5G), WLAN 2,4, 5 und 6 GHz Alumininium-Rahmen (7000er-Legierung) Rückseite Kunstleder |
Abschließendes Urteil
Motorola präsentiert uns dieses Jahr gleich zwei Foldables. Okay, nichts Besonderes sagt Ihr, macht Samsung schon seit Jahren. Aber Motorola bietet zwei Foldable im identischen Formfaktor – dem Clamshell-Design – also aus der Flip-Familie. Und dieser Sparte macht Motorola dem südkoreanischen Konzern nun doppelt Konkurrenz. Einmal mit dem Razr 40 Ultra, mit einem extrem großen und vollwertigen Außen-Display und dem Razr-40-Basis-Modell, das mit seinen knapp 900 Euro eher zur preiswerten Foldable-Kategorie gehört.
Das spiegelt sich eben nicht nur in dem 1,5 Zoll kleinem externem Display wider, was primär als schnelle Informationsquelle dient, sondern auch dem oberen Mittelklasse-Prozessor, dem Snapdragon 7 Gen 1. Dennoch reicht er für alle Alltagsaufgaben, wie auch rechenintensiven Games komplett aus. Obendrein bietet das Motorola Razr 40 eine bessere Hauptkamera und größeren Akku als das Razr-Flaggschiff und macht somit hervorragende Tagesaufnahmen und hält auch noch länger.
Wer schon die ganze Zeit mit sich hadert, ob er sich tatsächlich sein erstes Foldable zulegen will, den Formfaktor auch von der Größe her attraktiv findet, für den dürfte das neueste Motorola Razr 40 genau die richtige Wahl sein. Mir fällt wahrlich kein wirklicher Grund ein, der gegen das Razr 40 sprechen würde, außer dass es kein Flaggschiff ist. Aber wer das will, kauft das Ultra oder wartet auf das Samsung Galaxy Z Flip 5.
Also mir gefällt’s, Danke für den Test. Bin noch am hadern.
Noch zwei Fragen:
Kann man die beiden Bloatware Apps (Booking bzw. FB) wenigstens ausschalten?
Welchen Eindruck hast Du von der Kratzfestigkeit des kleinen Außendisplays ?
Es sind ja wie beim Ultra 2 durchsichtige Schalen dabei, aber die machen das Gerät unnötig hässlich.
Beide Apps lassen sich easy deinstallieren.
Thema Kratzfestigkeit lässt sich schwer beantworten: Ich kann ja schlecht mit nem Schlüssel rum kratzen. Ich frage trotzdem mal Montag bei Motorola nach.
Zumindest sind bis jetzt noch keine Kratzer da.
Fingerabdrücke sieht man aber.