Neabot NoMo Q11 im Hands-on: Preiswerter Wisch- und Saugroboter mit Laser-Navigation
Der Neabot NoMo Q11 ist ein Saugroboter der besonderen Art. Nicht nur wegen seines umfangreichen Funktionsumfangs, sondern auch oder hauptsächlich aufgrund des futurischen Designs. Wüsste ich es nicht besser, würde ich den deutschen Designer Luigi Colani dahinter vermuten, der für seine biomorphen Formen weltweit bekannt ist. Der Roboter wirbt mit Saug-, Wisch- und Kehrfunktionen, sowie einer Alexa-Sprachsteuerung und dToF-Lasernavigation. Grund genug, uns den Neabot NoMo Q11 im Hands-on-Test einmal genauer anzuschauen.
Pro
- Überragendes Preis-Leistungsverhältnis
- Umfangreiche Einstellungen in der App
- Außergewöhnliches Design
- Flache Bauform
- Gute Saugleistung
Contra
- Tank & Wischplatte beim Laden nicht wechselbar
- Wischleistung nicht überzeugend
- Deckel nicht fest montiert
Neabot NoMo Q11: Preis und Verfügbarkeit
Der Neabot NoMo Q11 ist – auch wenn er optisch aus der Zukunft zu kommen scheint – bereits seit knapp einem Jahr am Markt erhältlich. Der ursprüngliche Startpreis lag bei 699 US-Dollar, was zweifellos viel zu teuer wäre. Einstieg war seinerzeit die Crowdfunding-Plattform Indiegogo. Aber keine Sorge, inzwischen wird der Saugroboter auf der Homepage des Anbieters für 319 Euro angeboten. Dabei handelt es sich aber um einen "Black Friday Deal", welcher am 28. November 2022 endet.
Aber auch auf Amazon sind wir fündig geworden. Dort wird zum Zeitpunkt unseres Hands-on dieser Preis noch einmal mit 271,99 Euro unterboten. Sollte sich dieser Preis als stabil erweisen, dann ist der Neabot-Saugroboter definitiv eine Empfehlung wert. Doch schauen wir erst einmal was der optisch nachhaltig wirkende Roboter denn so alles bietet.
Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation zwischen Neabot und NextPit. Auf die redaktionelle Meinung von NextPit hat diese Zusammenarbeit keinen Einfluss.
Neabot NoMo Q11: Design und Verarbeitung
Wir haben es im Abstract bereits thematisiert: Der Neabot NoMo Q11 ist optisch ein Volltreffer. Die Absaugstation macht schon mit den organischen Linien einiges her. Auch der Saug-Wischroboter selbst beeindruckt dadurch, dass er keinen typischen Laserturm verbaut hat, wodurch er auch dort reinigen kann, wo andere Roboter nicht mehr hinkommen.
Der 35 x 35 x 8,7 Zentimeter große Reinigungszwerg ist wie die 40 x 27 x 32 Zentimeter große Reinigungs- und Ladestation aus weißem Kunststoff gefertigt. Die Verarbeitung des NoMo Q11 überzeugt, und auch an Ersatzzubehör wie ein Staubsaugerbeutel, einen Hepa-Filter, eine Seitenbürste sowie einen extra Wischlappen hat der chinesische Hersteller Neabot gedacht.
Auf der Front erkennen wir den Bumper und eine große Scheibe schwarz getöntes Acrylglas, hinter dem sich die LiDAR-Sensorik befindet. Auf der Rückseite lässt sich der kombinierte Staub- und Wasserbehälter entnehmen. Das Volumen beträgt 300 Milliliter für Wasser und 250 Milliliter für Staub. Darunter wird die Wischplatte angebracht. Über diese Platte stülpt Ihr ein Tuch, welches durch drei integrierte Düsen befeuchtet wird. Die "Feuchte" lässt sich in der App einstellen.
Auf der Oberseite des NoMo Q11 befinden sich zwei Tasten für Start/Stopp und Zurück zur Ladestation. Rundherum sitzt eine blaue Lichtleiste, welche zum einen signalisiert, wo sich Hindernisse befinden – beziehungsweise ob aktiv geladen wird. Auch hier gibt es in der App eine Einstellung, um das LED-Licht auszuschalten.
Die Ladestation selbst hat eine automatische Absaugeinrichtung. Der Staub landet dann oben in einem Staubbeutel – Ihr solltet locker einen Monat ohne zwischenzeitliches Ausleeren hinkommen. Ungewöhnlich: Die Abdeckung ist nicht mit einem Scharnier verbunden, sondern kann einfach abgenommen werden.
Am Ende dieses Kapitel wollen wir Euch noch mit den restlichen technischen Daten verwöhnen. Der Neabot NoMo Q11 hat einen 5.200 mAh starken Akku verbaut, der in 360 Minuten voll aufgeladen ist und dann eine Saugdauer von 120 Minuten liefert. Die maximale Saugkraft beträgt 4.000 Pa. In Sachen Lautstärke befindet sich der Neabot NoMo Q11 mit 65 Dezibel im Mittelfeld.
Der Neabot NoMo Q11 in Aktion
Kommen wir nun zu dem spannenderen Teil unseres kleinen Hands-on: Was hat denn der Neabot NoMo Q11 so drauf? Die Ersteinrichtung geht recht geschmeidig von der Hand: kostenlose "Neakasa"-App herunterladen, die beiden Tasten auf der Oberseite des Roboters für fünf Sekunden gedrückt halten, und schon wird eine Verbindung zum Smartphone und dem heimischen Netzwerk hergestellt.
Dann fängt der Reinigungsroboter auch schon an, einmal direkt durch die Wohnung zu pesen, um sich mit seinem neuen Zuhause vertraut zu machen. Dabei ist gleich einmal aufgefallen, dass der dToF-Laser (direct-Time-of-Flight) eine recht ordentliche Reichweite bei der Erkennung hat. Denn trotz einer maximalen Stufenkletterfähigkeit von 1,8 Zentimetern kommt der Saugroboter nicht in mein Bad (5 cm hohe Schwelle), hat es aber fast komplett kartografiert.
Auf der anderen Seite ist das Schlafzimmer gemeinsam mit dem Flur als ein Raum eingezeichnet und lässt sich trotz vorhandener Option in der App nicht in zwei Räume aufteilen. Ebenso soll der NoMo Q11 angeblich auch in deutscher Sprache verfügbar sein, aber auch hier gibt es lediglich den "Ladekreis des Todes". Sprich: Ich habe kein deutsche Sprache installieren können.
Nun wird der Neabot als Staub- und Wischroboter vermarktet. Und tatsächlich überzeugt seine Navigation auch ohne riesigem Laser-Turm. Neben den vier Absturzsensoren bietet der Q11 auch eine 3D-Obstacle Avoidance (Hinderniserkennung). Schuhe und ähnlich geartete Objekte erkennt er fehlerfrei. Eine Socke beispielsweise führt jedoch im Test zu einem Problem – der NoMo Q11 frisst sie und blockiert anschließend.
Es gibt ja auch so etwas wie eine Teppich-Erkennung – was man auch hört. Auf Teppich schraubt der Saugroboter die Saugleistung auf die maximalen 4.000 Pa. Dennoch würde ich seine Stärken mehr auf dem Hartboden sehen. Wenngleich die sogenannte Wischfunktionen als aktiv beworben wirbt, meint der Hersteller damit nicht zwei rotierende Wischmops, wie bei dem jüngst durch Stefan getesteten Ecovacs Deebot X1 Turbo. Der Neabot NoMo Q11 zieht mehr oder weniger die Wischplatte mit dem befeuchteten Lappen hinter sich her. Das bedeutet auch, dass ein Teppich in direkten Kontakt mit dem nassen Lappen kommt.
Und wo wir gerade bei dem Thema Wischlappen sind, sei noch ein Mangel erwähnt: Befindet sich der Neabot NoMo Q11 in der Ladestation, lassen sich weder die Wischplatte, noch der Staub- und Wassertank des Roboters entnehmen, da dafür der Staubsauger verkehrt herum in der Ladestation steht.
Vorläufiges Urteil
Der Neabot NoMo Q11 ist für den aktuellen Preis von knapp 300 Euro ein echtes Multitalent . Er kann Saugen, Wischen und Kehren und hat von Haus aus eine Absaugstation dabei, die auch noch optisch was hergibt. Zusätzlich kann er aufgrund des im und nicht auf dem Roboter verbauten dToF-Lasers auch dort reinigen, wo andere Saugroboter nicht hinkommen.
Die 3D-Obstacle Avoidance navigiert den Q11 sicher durch die Wohnung und hat auch stets den Weg zur Ladestation sicher gefunden. Die App bietet viele Einstellungsmöglichkeiten, wenngleich die Ersteinrichtung schon ein wenig Lebenszeit in Anspruch nimmt. Laut Beschreibung soll es auch eine Sprachsteuerung via Amazon Alexa oder Google Assistant geben. Dazu ist jedoch in der beigelegten Anleitung kein einziges Wort zu lesen. Dem Thema würden wir uns dann in einem ausführlichen Test annehmen.
Zu der Saugleistung ist zu sagen, dass diese auf dem Teppich als befriedigend zu beurteilen ist. Deutlich bessere Ergebnisse gibt es auf Hartboden. Sowohl einzelne Räume oder eine bestimmte Stelle lassen sich reinigen, wenngleich die Wischfunktion ein "nice to have" ist, aber nicht mit einem echten Wischergebnis punkten kann. Alles in allem ist der Neabot NoMo Q11 zum Preis von knapp 300 Euro dennoch eine absolute Empfehlung wert.
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