Netatmo Wetterstation im Test: Wie sie Euer Smart Home sensibler macht
Als Netatmo 2013 seine "Wetterstation für Smartphones" vorgestellt hatte, konnte noch keiner ahnen, dass sie auch fünf Jahre später noch so relevant sein würde. Inzwischen bietet die Wetterstation einige Extras für den Außenbereich, Netatmo hat sein Ökosystem vergrößert und die Anbindung seiner Komponenten in Smart-Home-Systeme verbessert sowie die Integration mit digitalen Assistenten ermöglicht. Der neue Test soll also zeigen, wie die "Netatmo Wetterstation für Smartphones" zur Wetterstation für Smart Homes wurde.
Pro
- Langzeit-Support
- Hervorragende Integration mit Drittanbietern
- Große Community
- Geringe Folgekosten (AAA- und AA-Batterien)
Contra
- Hoher Anschaffungspreis
Preis und Verfügbarkeit
Netatmo hat uns sein komplettes Wetter-Portfolio zukommen lassen. Die Geräte kosten im freien Handel einen einmaligen Preis. Eine Abo-Gebühr für den Online-Dienst fällt nicht an. Der Kaufpreis von rund 170 Euro hat sich seit der Einführung 2013 gehalten; und das ist an sich schon bemerkenswert. Nur wenige Technikprodukte halten so lange ihren Wert.
Abgesehen vom ersten Innenmodul (Basisstation) arbeiten die Netatmo-Geräte mit AA- oder AAA-Batterien, die je ein bis zwei Jahre halten sollen.
Netatmo vermarktet auch Kameras, Türsensoren und Thermostate. Wir werden diese aber separat, also nicht in diesem Test betrachten.
Design und Verarbeitung
Äußerlich hat sich bei der Netatmo Wetterstation seit Erscheinen im Jahr 2013 nichts getan. Das Starter-Set besteht nach wie vor aus zwei silbrigen Zylindern; einer etwas länger als der andere. Einer für drinnen; einer für draußen. Unser Testsystem bestand zusätzlich aus einem Windmesser, einem Regenmesser und zwei Halterungen für die Messer. Das System ist durch weitere Komponenten erweiterbar.
Im Starter-Paket sind ein Indoor- und ein Outdoor-Sensor enthalten. Diese messen...
- Temperatur
- Feuchtigkeit
- Druck
- CO2 und Luftqualität
- Lärm
Die uns mitgelieferten Wind- und Regenmesser bestimmen zusätzlich die Niederschlagsmenge sowie Windgeschwindigkeit und -richtung. Netatmo erstellt aus den gesammelten Daten historische Graphen und extrapoliert eine Vorhersage aus den Messungen Eurer Station und denen von Stationen in Eurer Umgebung.
Meines Erachtens hätte Netatmo den Außensensoren gut und gerne auch eine Halterung gratis mitliefern können. Dafür noch einmal 25 Euro zu berappen, ist ob ihrer offensichtlichen Notwendigkeit ein wenig überzogen. Zumal die Verarbeitung der Halterung eher schlicht ist und sich bei der Installation offenbart, dass die verwendeten Materialien nicht der Qualität der Messinstrumente ebenbürtig sind.
Smart, smarter, Netatmo
In den vergangenen Jahren hat Netatmo nicht nur die Zahl der Länder vergrößert, in denen seine Produkte verfügbar sind. Auch hat es die Zahl der Web-Dienste vergrößert, mit denen die Geräte angesteuert werden können. Dank einem Facebook-Bot könnt Ihr per Facebook Messenger die Temperatur im heimischen Thermostat abfragen. Dank Alexa-Anbindung könnt Ihr zuhause und unterwegs per Sprachsteuerung herausfinden, wie warm es ist. Dank Conradconnect oder Athom Homey könnt Ihr Smart-Home-Aktionen auslösen, wenn Netatmo-Messungen bestimmte Werte über- oder unterschreiten.
Dank seiner Popularität am Markt integriert jeder namhafte Smart-Home-Dienst Netatmo in sein Portfolio. Was Philips Hue für smarte Beleuchtung ist, ist Netatmo für smarte Temperaturregelung. Netatmo-Werte werden überdies gesammelt und auf Karten gemeinschaftlich dargestellt. So entsteht eine Art Community-betriebener Wetterdienst.
Sehr gut gestaltete App
Schon die Netatmo-App an sich ist recht übersichtlich aufgebaut. Die Startseite gibt Euch einen Überblick über die aktuellen Sensordaten. Im Falle eines Gewitters erhaltet Ihr Benachrichtigungen; die Schwelle für Benachrichtigungen könnt Ihr aber selbst ändern.
Dreht Ihr das Smartphone auf dem Hauptbildschirm um 90 Grad ins Querformat, schaltet die App in einen anderen Modus. Dann zeigt sie die historischen Graphen, die Netatmo kostenlos in der Cloud in Eurem Account hinterlegt.
In den Menüs verwaltet Ihr die angeschlossenen Sensoren und weiteren Geräte sowie die verbundenen Webdienste, die die Messdaten Eurer Netatmo-Geräte in Eurem Namen auslesen dürfen. Das Anschließen neuer Sensoren gelingt spielend in der Schritt-für-Schritt-Anleitung auf dem Bildschirm.
Um auch ohne die App auf Euer Netatmo zuzugreifen, könnt Ihr auch das Web-Interface verwenden. Das stellt alle Messwerte in einem Dashboard dar. Dort wird auch der Zugriff auf die angesprochenen Thermostate und Kameras ermöglicht.
Optional könnt Ihr den Facebook Messenger verwenden. Der dort vorhandene Netatmo-Bot begreift einfache Standard-Fragen und spuckt aktuelle Messwerte aus. Natürlich müsst Ihr ihm anfangs Zugriff auf Euer Netatmo-Konto erlauben.
Durch die Vielfalt an Messwerten kann es nützlich sein, Netatmo auch als Warninstrument oder als erste Instanz in einem Smart-Home-System einzusetzen. Durch Dienste wie Conrad Connect könntet Ihr das Licht in einem Raum verändern und Warn-SMS versenden lassen, falls etwa der CO2-Wert kritisch ansteigt. Ähnliche Projekte wurden bereits erstellt. Auch IFTTT ist voller Netatmo-Rezepte.
Die Integration erfüllt Netatmo mit (neuem) Sinn
Genau diese Konnektivität beantwortet die Frage nach dem "brauch ich das?" aus unserem alten Test ganz neu. Denn im Jahr 2013, als die Smart-Home-Infrastruktur noch nicht so ausgebaut war wie heute, stand Netatmo mit seinen Daten recht alleine da. Wenn der CO2-Wert alarmierend ansteigt, kann ich jetzt automatisch ein Fenster öffnen lassen oder eine Lüftung einschalten. Die Verknüpfungen und Geräte sind nun endlich da; die Lücken schließen sich.
Abschließendes Urteil
Netatmo hat bestimmt keine billige Produktreihe auf den Markt gebracht. Durch den Langzeit-Support jedoch beweist der Hersteller, dass er von Anfang an einen klaren Plan verfolgt hatte und ihm treu geblieben ist. Das macht das Smart-Home-Zubehör langfristig doch zu einer guten Investition und auch für Neukunden zur Empfehlung.
Waren die Netatmo-Sensoren anfangs noch mehr oder weniger Spielzeug für Hobby-Meteorologen, sind sie inzwischen wichtiges Fühl-Instrument in einem gereiften Smart-Home-Ökosystem geworden. Zusammen mit weiteren Steuergeräten in Eurem Haus erlauben sie preiswerte und zuverlässige Heim-Automatisierung basierend auf den Messdaten der Netatmo Wetterstation. Euer Haus kann so sensibel auf Wetterereignisse reagieren und Euch helfen, vollautomatisch Energie zu sparen oder mehr Sicherheit zu gewinnen. Und dann rentiert sich der hohe Anschaffungspreis recht schnell wieder.
Digitale wetterstation brauch ich nicht🙄👎... der altertümliche wetterstein ist immer noch das beste und zuverlässigste... anhand des schattens weißt du wo wie Sonne steht und wie spät es ist, wenn Stein nass dann regnet es, wenn Stein weiß dann schneit es, mach noch ne Fahne drauf kann man erkennen woher der Wind weht und wenn Stein sich verschiebt steht sturm und Unwetter an .. so einfach ist das
edit: falsch gepostet.
Was kann dieses Teil besser als das Internet? Ohne Zwangsanbindung an das Internet geht wohl nichts mehr.
Facebook-Bot? Typisch APit. Auf der einen Seite gegen FB wettern, und hier einen Facebook-Hilfsarbeiter anbieten. ;-)
Ohne Zwangsanbindung an das und ohne Datenübermittlung in das Internet könnte ich mich für solche Technik begeistern. Aber solange eine Internet-Zwangsbindung besteht bleibt auch das bei mir draußen.
Die meisten DiY Heimautomatisierungsprojekte (z.B. FHEM und OpenHAB) können Netatmo auch direkt ansprechen, ohne Internet-Zwang. Dann gibt es aber auch keinen Zugriff über das Internet...
Wenn ich unterwegs bin interessiert es mich nicht welches Wetter zuhause herrscht.
Warum lese ich hier mehrfach die Überschrift:
"Samsung Galaxy S9: Preis und Verfügbarkeit"
...wenn es um die Wetterstation geht?
Edit: lag an meinem Adblocker. Aktualisiert und alles wieder gut.
?????
Bei mir ist nix davon zu lesen 😨
Ich sag ja: lag an meinem Adblocker. Der hat den Inhalt gefiltert, aber die headers stehen lassen.
Bei mir bleibt das Werbegedöns stehen (uBlock Origin).
Dann nimm AdGuard und filtere damit den Rest raus. Geht prima.