Neues Jahr, neues Glück: Was wir 2021 von der Technikbranche erwarten
Ein weiteres Jahr geht zu Ende und 2020 stellt sicherlich einen Wendepunkt für den Tech-Markt dar. Die NextPit-Redakteure haben ihre Neujahrsvorsätze gefasst und teilen Euch mit, was sie von der Technik im Jahr 2021 erwarten. Welche Innovationen, welche Produkte, welche Trends wird die Tech-Branche bieten?
Wenn Ihr ein regelmäßiger Leser von NextPit seid, wisst Ihr, dass wir jeden Mittwochmorgen einen speziell für unseren wöchentlichen Newsletter erstellten Artikel veröffentlichen. Während des gesamten Monats Dezember wollte NextPit ein wenig Positivität in dieses begrenzte Jahresende bringen.
Aus diesem Grund haben meine Kollegen Ben, Rahul und ich Artikel geschrieben, die sich mit den positiven Aspekten der Tech-Nutzung während des Lockdowns befassen. Unter anderem ging es dabei um das E-Learning in Indien, unser Konsumverhalten oder über Videocalls. Das ganze endete dann in meinem Weihnachtsmärchen kurz vor den Feiertagen.
Für diesen letzten Mittwochs-Artikel im Jahr 2020 habe ich meine Redaktionskollegen von NextPit Deutschland sowie von UK / US darum gebeten, mir ihre Erwartungen und Prognosen für den Tech-Markt im Jahr 2021 mitzuteilen. Das ist auch eine Möglichkeit, Euch dazu einzuladen, in den Kommentaren mit uns über Erwartungen und Befürchtungen zu diskutieren.
Ben möchte weniger Kopfschmerzen mit technischen Produkten haben
“Muss das alles wirklich noch so kompliziert sein?” – Diese Frage möchte ich im Jahr 2021 auf den Tischen vieler Technik-Hersteller sehen. Ein Beispiel: In meiner Wohnung liegt noch irgendwo eine UE Blast herum, eine eigentlich ganz gute Bluetooth-Box. Leider lässt sie sich aber nur mit einem einzigen Micro-USB-Kabel aufladen, da der Anschluss nicht bündig mit dem Gehäuse, sondern in einer kleinen Einkerbung liegt.
In diese passt nur dieses eine, mitgelieferte Kabel und aus diesem Grund fliegt die Box in irgendwelchen Schubladen herum. Dasselbe mit Fitness-Trackern, die sich nur über mitgelieferte Ladeclips aufladen lassen oder Apps, die es nur für bestimmte Geräte gibt. Warum muss man sich Netflix-Filme als Mac- oder Linux-Nutzer noch immer zum Mitnehmen auf das Handy herunterladen.
Auf all diese Fragen gibt es eine Antwort, die in irgendwelchen Schubladen in Cupertino, im Silicon Valley oder sonstwo liegt. Denn die kleinen Problemchen, die wir spätestens im Jahr 2020 alle gefunden haben, sind häufig Kalkül, sollen Abhängigkeiten schaffen und weitere Käufe inspirieren.
Zufrieden ist der Kunde dabei aber nicht und es ist an der Zeit, dies zu ändern. Ich will 2020 simple und clevere Lösungen sehen, wie damals die kleine Lampe oben in den klobigen Thinkpad-Modellen oder das kleine Schraubenfach im Ständer der PS5. Der Teufel steckt im Detail!
Stefan möchte, dass wir aufhören, in die Zoomobjektive des Smartphones zu schielen.
Für 2021 wünsche ich mir klarere Kamera-Konzepte für Smartphones, insbesondere bei Android-Devices. In der Einsteiger- und Mittelklasse findet sich bei vielen Geräten inzwischen eine Quad-Kamera, allerdings mit häufig praktisch nutzlosen Sensoren.
Bokeh-Tiefensensoren sind beispielsweise überflüssig, wenn gleichzeitig eine Ultra-Weitwinkel-Kamera verbaut ist. Und die verbreiteten 2-Megapixel-Makrokameras bieten trotz geringer Naheinstellgrenze nicht mehr Detailauflösung als die gängigen Hauptkameras mit 48, 64 oder noch mehr Megapixeln.
Aber auch niedrig auflösende Telekameras sind häufig weniger hilfreich, als es zunächst scheint. Sensoren, die kleiner als 1/3 Zoll sind, eignen sich gerade in Kombination mit hohen Brennweiten eher nur für Fotos bei wirklich optimalen Lichtverhältnissen.
Hier sind die Ergebnisse dann häufig nicht besser als digitale Vergrößerungen hochauflösender und großsensoriger Hauptkameras. Und verrät der Hersteller die Sensorgrößen bei einzelnen Kameramodulen gar nicht, dann – Spoileralarm – sind die Chips meistens echt winzig.
Auch wenn vier Linsen auf dem Schulhof besser zum Angeben taugen als zwei: Das leider verbreitete Kamera-Chaos ist dem Fotografieren und den Ergebnissen wenig zuträglich. Die meisten Nutzer setzen sich nicht damit auseinander, warum die Bildqualität zwischen “2x”, “3x”, “4x” und “5x” teilweise so krass schwankt und wieso “50x” aller Versprechen zum Trotz unbrauchbare Ergebnisse liefert. Hoffentlich machen das die Hersteller 2021 besser.
David träumt davon, dass GAFAs an Macht verlieren
In den letzten zehn Jahren haben wir gesehen, wie die größten Tech-Unternehmen der Welt mehr Reichtum, mehr Macht und mehr Einfluss auf die Gesellschaft angehäuft haben – und die Gesundheitskrise von 2020 hat dabei auch noch geholfen. In diesem Jahr hat das akkumulierte Vermögen der Milliardäre der Welt die Marke von 10 Billionen Dollar überschritten - ein Großteil davon konzentriert sich im Silicon Valley.
Es war ein außergewöhnliches Jahr für den reichsten Mann der Welt, Jeff Bezos. Denn Amazon hat seinen Nettogewinn im dritten Quartal 2020 verdreifacht und 6,33 Milliarden Dollar mehr auf der Bank. Inzwischen streiken die Mitarbeiter für bessere Arbeitsbedingungen und fordern ihren Arbeitgeber dazu auf, seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Klimarelevante Aktivitäten sind aussichtslos. Und lassen Sie mich gar nicht erst von Facebook anfangen - wollen wir wirklich ein weiteres Jahrzehnt der "Gafas"?
Natürlich gab es auch einige Hoffnungsschimmer. Die Chefs von Amazon, Apple, Facebook und Google (GAFA) mussten in diesem Jahr alle vor dem US-Kongress sitzen, sich in ihren Stühlen winden, ausweichen und wenig überzeugend argumentieren, dass ihre Unternehmen keine wettbewerbswidrigen Praktiken anwenden, um ihre Monopolstellung zu stärken. Wenn selbst die USA der Meinung sind, dass ein Unternehmen den Kapitalismus zu weit treibt, muss es wirklich schlimm sein.
Ich hoffe, dass das Jahr 2021 den Beginn des Zusammenbruchs von Big Tech markieren wird. Ich hoffe, dass der Druck aus Europa im Jahr 2020 auch im Jahr 2021 und für den Rest des Jahrzehnts anhalten wird. Ich möchte, dass die sogenannten GAFAMs ordentlich Steuern zahlen, verantwortungsvoll mit unseren privaten Daten umgehen und den Planeten weniger verschmutzen. Viel weniger "Don't be evil", wie Google einst zu sagen pflegte. Lasst uns dieses Motto 2021 wieder auf die Tagesordnung setzen.
Rahul will den fiesen Kerben ein Ende setzen
Um ehrlich zu sein, erwarte ich nicht wirklich, dass sich der Technologiesektor im Jahr 2021 schnell verändern wird. Natürlich werden wir allmähliche (aber inkrementelle) Verbesserungen der Smartphone-Funktionalität sehen. Es könnte einige interessante Produkte von chinesischen Herstellern geben – aber ist das nicht jedes Jahr der Fall, seit wann? 2016?
Etwas, das sich im Jahr 2021 stärker durchsetzen könnte und das mich besonders interessiert, sind die "unter dem Bildschirm" versteckten Frontkameras. Während das allererste Smartphone mit dieser "Unter-Display"-Funktionalität, das ZTE Axon 20 5G, die Tester nicht wirklich beeindruckt hat, bin ich mir sicher, dass es im Jahr 2021 weitere Iterationen geben wird.
Mehr als auf die Technologie selbst freue ich mich ehrlich gesagt auf den Zeitpunkt, an dem diese Technologie weit verbreitet sind. Denn hierdurch würden Notches, Punch-Hole-Notches oder ausfahrbare Kameras der Vergangenheit angehören. Und ich hoffe, dass dies bereits 2021 der Fall sein wird.
Für diejenigen, die sich für Computer interessieren, könnte die Ankunft von Apples ARM-basiertem M1-Chip im Jahr 2020 die bedeutendste Veränderung sein, die die Branche seit Jahrzehnten gesehen hat. Im Jahr 2021 erwarte ich, dass Apple seine Position in diesem Bereich festigt, und da die x86-Fraktion buchstäblich nicht mit ihr konkurriert, befürchte ich, dass es ein Blutbad geben wird und andere Notebook-Hersteller hilflos zusehen werden, wie Apple ihre Marktanteile verschlingt.
Antoine will mehr Gaming statt mehr Fotomodule!
Ich träume von einer Technik-Branche, die im Jahr 2021 endlich das Interesse an Smartphone-Gaming verstehen wird. Wie Ihr wisst, spiele ich eine Menge Handyspiele. Aber selbst im Jahr 2020 und selbst wenn Asus oder Lenovo echte Power-Monster produzieren, habe ich noch kein so umfangreiches und tiefgründiges Videospielerlebnis gehabt, wie mit einem "echten" Videospiel auf einem PC oder einer Konsole.
Ich würde mir wünschen, dass Gaming nicht länger eine Nische ist, sondern dass die Hersteller das Potenzial ihrer Smartphones voll ausschöpfen. Ich bin überzeugt, dass Gaming ein wichtiger Vektor für die Evolution unserer Smartphones werden kann, so wie es früher die Fotografie war. Gaming ist das neue Fotomodul!
Von der Flüssigkeit und Reaktionsfähigkeit der Bildschirme über die Leistung der SoCs bis hin zur Autonomie und dem Kühlsystem ... Gaming hat alles, um die Speerspitze des nächsten Innovationswettlaufs zu werden und um die Art und Weise, wie wir unsere Smartphones nutzen, grundlegend zu verändern.
Was ich damit sagen will, ist, dass ich es gerne sehen würde, wenn Hersteller wie OnePlus, Asus, Lenovo und andere im Jahr 2021 ihre Zusammenarbeit mit Spieleherstellern noch weiter ausbauen würden. Anstatt temporäre "Exklusivitäten" für etwa den 90-FPS-Modus von Fortnite auszuhandeln, möchte ich Triple-A-Spiele und Blockbuster, die auf dem Handy erscheinen!
Ich möchte, dass jedes Smartphone mir so viel Kontrolle über die CPU / GPU und das Kühlsystem gibt wie die Armoury Crate auf dem Asus ROG Phone 3. Und ich hoffe, dass sich die Möglichkeiten des Cloud-Gaming auf ein immer breiteres Publikum ausweiten werden.
Wenn ich ein Boomer wäre und es mir an Originalität mangeln würde, würde ich sagen, dass Smartphones so viele Produkte und Objekte absorbiert haben, die einst separat und einzeln verwendet wurden, um Medien zu konsumieren. Walkman, Kamera, Fernseher usw. ... Warum also nicht diese Ära des Gamings mit der Produktion von immer universelleren Smartphones beginnen, die nach und nach unsere Konsolen und PCs ersetzt, die ohnehin zu teuer sind und sich gegenseitig bekämpfen?
Was denkt Ihr über unsere Erwartungen an die Technologiebranche im Jahr 2021? Welche Innovationen, Produkte oder Trends erhofft Ihr Euch für das nächste Jahr?
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@Stefan von Nextpit
Dein Pullover gefällt mir. Woher bekomme ich den? :-)
Wünsche der Nextpit Community sowie der Redaktion ein gesundes, harmonisches, neues Jahr 2021 🌟😇
Ich wünsche mir von der Technikbranche fallende Preise für SSDs für den PC Bereich 💻🎮
Ich wünsche mir die Klinke und den echten Lautsprecher zum Telefonieren zurück, den "Display-Lautsprecher" mag ich nicht besonders. Und das Kamera-Loch nehme ich garnicht wahr, so als wäre es nicht da.
Diese Display-Lautsprecher sind auch so eine "wir erschaffen ein Problem, aber keine Lösung"-Genie-Auswürfe.
Man macht die Audioqualität aktiv schlechter und entfernt teilweise sogar Stereosound wofür? Absolut gar nichts. Nicht mal eine interne Platzersparnis hat man davon, da es trotzdem noch einen Lautsprecher/weiteren Vibrationsmotor braucht.
Angeblich haben wir alle das so gewollt, aus optischen Gründen. Ich bin froh, dass ich zuhause mein Smartphone mit meinem Festnetztelefon verbinden kann, da ist die Sprachqualität besser, wenn auch über einen alten Bluetooth-Standard.
@René
Dass wir das angeblich gewollt haben, kann mir echt keiner erzählen. Absolut niemand hat nach sowas gefragt - vor allem nicht wenn es ausschließlich(!) Nachteile hat und gar nichts bringt.
Die Hersteller unterstellen uns das aber. 😉
Wieder kompaktere Geräte sowie kleinere und dünnere Kameramodule.
Dass es geht zeigte ja Oppo mit dem Reno 2.
kleinere und dünnere Kameramodule sind aber keine gute Idee.
Bin voll bei Stefan. Möchte aber dahingehend noch hinzufügen: Man sollte auch aufhören, auf diese idiotisch hohen MP-Werte zu achten. Die dienen ausschließlich dem Marketing, was man vor allem daran sieht, dass ALLE, die 48, 64 oder 108MP verbauen, am Ende per default trotzdem nur 12-16MP ausgeben (teilweise kann man die beworbene Auflösung nicht einmal einstellen), weil nur dann brauchbare Bilder herauskommen.
Habe leider meine Zweifel, dass diese dämlichen Extra-Sensoren bald verschwinden werden, schließlich haben sich die Android-Hersteller diesen Mist jetzt eingebrockt und wenn sie jetzt wieder weggelassen werden, ist der Nachfolger ja plötzlich "schlechter", auch wenn das eigentlich nicht der Fall ist.
Dazu muss man die Technik auch verstehen warum viele Megapixel schon einen Sinn machen. Laut deiner Aussage schreiben die Hersteller viele Megapixel (48,64,108) auf die Verpackung und im Endeffekt kommen sowieso nur 12 MP Fotos dabei raus. Diese Erklärung ist in etwa so als würde man sagen Strom kommt nur aus der Steckdose. Durch das sogenannte Pixel-Binning erreicht man eine viel bessere Lichtaufnahme und so bessere Fotos bei wenig Licht. Ist ja mittlerweile bekannt. Die hohe Anzahl an Megapixel ist bei guter Lichtausbeute dazu da mehr Details einzufangen. Und auch die zusätzlichen Linsen sind nicht dämlich, sie ermöglichen dadurch einen Zoom. Nicht umsonst sind die Smartphones mit der aktuell besten Kamera alle mit mindestens 50 MP ausgestattet. (Huawei und Xioami). Es gibt natürlich auch Smartphones welche einen 64 MP Sensor haben, wo das Ergebnis nicht so toll ist. Das sind aber auch Smartphones im Bereich um/bis 250€ und da wären auch Fotos mit einem 12 MP Sensor nicht besser.
@Meister Yoda
Genau so IST es ja auch. Samsung wirbt mit 108MP, heraus kommen (mit der ebenfalls beworbenen Qualität) aber nur 12. Gleiches bei Huawei, LG und ausnahmslos(!) allen anderen auch.
Gerade wenn man die Technik dahinter versteht, merkt man schnell, dass diese absurden MP-Zahlen in Smartphones nur Marketing zur Existenzgrundlage besitzen und sonst nichts.
Du erreichst durch Pixel-Binning zudem eben NICHT viel bessere "Lichtaufnahmen", sondern du erreichst das gleiche Ergebnis wie vorher! Zumindest bei 98% der verbauten Sensoren.
Samsungs 108MP Sensor nutzt Pixel mit einer 0.8µm Kantenlänge, also 0.64µm². Das ist weniger als ein DRITTEL der Größe der Pixelgröße beim Pixel 5 oder iPhone 12. Man muss also mindestens 3 Pixel miteinander kombinieren, um überhaupt auf die gleiche Lichtempfindlichkeit zu kommen, wie vorher.
Und immer mehr Sensoren setzen auf noch kleinere Pixel.
Die hohen Megapixel-Zahlen haben faktisch nur Marketing als Hintergrund. Denn Pixel-Binning braucht es nur, wenn die Pixel einzeln (also bei voller Auflösung) zu klein sind. Würde man auf den größeren Sensoren die gleiche Pixelzahl verbauen, würde das weitaus mehr bringen. Und vor allem müsste man dann nicht Dinge wie den Dual-Pixel-AF entfernen, was Samsung bescheuerterweise gemacht hat und was beim S20 Ultra für massive Probleme sorgt.
Und die von dir beschriebene erhöhte Lichtempfindlichkeit erreichst du eben auch nur mit exakt dem, was ich beschrieben habe. Nämlich indem man am Ende niedrigere MP-Werte ausspuckt, als auf der Verpackung und überall beworben werden. 108MP Super AI Quad Camera 8K Ultra auf die Verpackung schreiben, aber für brauchbare Bilder bleiben nur 12MP übrig 🤷♂️ exakt wie vorher.
Und ist das so? Also eigentlich sind bei aktuellen Kameratests nach wie vor eher die iPhones und das Pixel 5 ganz vorn und beide setzen auf 12MP, nicht auf 50+. Und die von dir genannten erreichen ihre hohen Platzierungen eben auch nur dann, wenn sie NICHT auf die volle Auflösung setzen, sondern nur auf die reduzierte.
Und mit den zusätzlichen Linsen sind diese ganzen Schrott-2MP-Sensoren gemeint, keine Zoom-Linsen etc. ^^ Und diese 2MP Macro- und 2MP "Tiefeninfo"-Sensoren sorgen eben nicht für besseren Zoom oder sonstiges.
@Tim, dann sagen wir es umgekehrt, mehr Pixel machen es nicht schlechter. Aber ich muss schon sagen das der 108 MP Sensor sehr viele Details offenbart bei guten Lichtverhältnissen. Hab ich selbst ausprobiert, Foto gemacht und reingezoomt. Das Nokia Lumia 1020 aus 2013 hatte einen 41 MP Sensor, was für die damalige Zeit enorm viel war und selbst bei Highend DSLRs kaum bis gar nicht zu finden war (Nikon D800 mit 36 MP). Und das Lumia 1020 hatte die mit Abstand beste Kamera. Hier spielte natürlich auch der große Sensor eine wichtige Rolle. Mittlerweile sehe ich zumindest im Highend Bereich das mehr mit der Sensor Größe geworben wird als mit den Megapixel. Huawei hat den größten Sensor in einem Smartphone verbaut und auch Apple hat beim IPhone 12 pro max einen um 47% größeren Sensor als letztes Jahr verbaut. Auch die Sensor Shift Technik im 12er pro Max finde ich genial.
Von den schlechten billig Zusatzlinsen wie oft ein 2 oder 5 MP Makro halte ich auch nichts. Das ist wirklich nur Linsen draufklatschen damit es nach mehr aussieht.
Dann werfe ich hier an dieser Stelle nochmals die Frage in den Raum: warum ist bei professionellen DSLR dann in der Regel bei 30 oder 32MP Schluss?
@Meister Yoda
Eben doch. Nur durch diese idiotisch hohen Megapixelwerte musste Samsung beim S20 Ultra und Note20 Ultra den Dual-Pixel AF entfernen.
Das Lumia 1020 ist kein guter Vergleich, denn das Ding hatte einen ähnlich großen Sensor, wie das S20 Ultra, aber weniger als die Hälfte der Megapixel. Die Pixel waren beim Lumia schlicht deutlich größer.
Und es hat einfach seine Gründe, wieso selbst deutlich teurere DSLRs eben nur 36MP oder ähnliches haben. Sowas absurdes wie 100MP findet man so ziemlich ausschließlich bei Kameras mit gigantischem Mittelformat-Sensor und das hat einfach seine Gründe.
Und ja, Apple hat's wirklich richtig gemacht: Sie haben den Sensor 47% größer gemacht, aber eben NICHT mehr Megapixel reingequetscht, sondern die Pixel größer gemacht. Sony macht's ähnlich und auch Samsung hat es beim S20 und S20+ besser gemacht, als beim Ultra.
Und da ist sie wieder die Frage mit KEINERLEI Vorteilen 🤣
Apple wird früher oder später mehr MP benötigen um 8k Videos zu ermöglichen, 4K sind jetzt noch Standard aber auch das entwickelt sich weiter und da wird Apple (denen Videos sehr wichtig sind) mitziehen müssen.
Es wird hier halt nach wie vor fälschlicherweise behauptet dass ich keine Vorteile durch mehr MP generieren kann. Da ich aber durch 108MP mehr Details erkennen kann (Link dazu phonearena.com/news/Samsung-Galaxy-S20-Ultra-108MP-vs-12MP-Galaxy-S20-Plus-64MP-vs-12MP_id122956)
verstehen nach wie vor leider ein paar nicht.
„ To get as close to 1:1 as we can, we had to zoom in on the 12MP until it got 3 times bigger than it's regular size, while the 108MP is at its native 100%. Now, the difference is quite obvious. The 108MP photo looks like what you'll get after saying "Enhance!" to the first photo in a TV show. The individual strands of beard are clearly visible and the sunglasses are also more detailed. “
Das mehr MP nicht nur Vorteile habe dürfte auch bekannt sein.
@C.F. Das kann ich dir nicht genau beantworten, aber es gibt ja auch DSLRs mit 12 bis 100 MP. Da sind aber die Sensoren so groß, das selbst bei den 100 MP (Fujifilm) auf dem Mittelformatsensor die Pixel größer sind als beim Smartphone 12 MP. Beim Smartphone herrscht gerade was die ganze Kameraeinheit angeht wenig Platz und es muss viel mit Software gestrickst werden. Zb. bekommt man mit keiner DSLR der Welt so gute Nachtaufnahmen aus der Hand geschossen. Umgekehrt bekommt man nie so Detailreiche Fotos von Smartphones mit Langzeitbelichtung als wie mit einer DSLR. Bei DSLRs achtet man immer auf den besten Kompromiss. Bei Smartphones muss man aus allen Bereichen das maximal rausholen, per Software und Rechenleistung.
@Tim,
Das Samsung durch den 108 MP Sensor den Dual Pixel AF entfernt hat und so beim S20 ultra Probleme hatte ist aber nicht die Schuld am Sensor. Xioami hat es ja auch geschafft sehr schnell zu fokussieren mit dem selben Sensor.
Das Lumia 1020 war für damals 2013 schon eine Ausnahme wegen der Megapixel. Auch wenn der Sensor auch riesig war für die Zeit. Das Note 3 kam ja 2013 in etwa zur selben Zeit raus und hatte "nur" 13 MP. Marketing möchte ich gar nicht abstreiten das es ist wenn von über 100 MP geworben wird. Aber es hat auch seine Gründe warum die besten Kameras in Smartphones mindestens 48 MP haben und auch der 108 MP Sensor zu den besten zählt. Wenn man den diversen Rankings glauben schenken kann. Hier möchte ich Dxomark gar nicht erwähnen.
C. F. Zum einen gibt es auch Vollformat mit 60+ MP, zum anderen ist das gar nicht vergleichbar: Bei DSLR und Mirrorless wird die Qualität quasi ausschließlich vom Sensor und Objektiv diktiert, Smartphones dagegen richten es mit Computational Photography, und das recht erfolgreich.
@Tim Du musst es schon selbst ausprobiert haben. Fakt ist nun mal, dass 64 MP+ deutlich mehr Details einfangen können, sowohl bei nativer als auch herunterskalierter Auflösung. Wenn Hersteller nun zwei Fliegen mit einer Klappe erwischen (Hoher Detailgrad bei Tag, helle Fotos durch Pixelbinning bei Nacht), dann sehe ich darin kein Problem.
Klar kann und soll man schimpfen, wenn die Implementierung wie beim S20 Ultra derart schlecht ist, dass es für mich bei der Abstimmung hier das "Fail-Phone" des Jahres war. Aber deshalb prinzipiell gegen Sensoren mit hoher MP sein? Wie gesagt, teste die Geräte (außer S20 Ultra) selbst mal aus, denn deine Einschätzung hat mit den Ergebnissen wenig zu tun.
@Tim
Das Note 20 Ultra hat ja einen Laser Autofokus.