Neues Nexus 7 im Test: Wieder das beste 7-Zoll-Tablet
Das neue Nexus 7 ist dünner, schneller und schärfer als die Vorgängergeneration, dazu kommen eine neue Kamera, eine Benachrichtigungs-LED und eine Menge weiterer Kleinigkeiten. In der Summe katapultieren sie das Surfbrett in den Tablet-Himmel, das zeigt mein Test.
Pro
- schlankes und schnörkelloses Unibody-Design
- herausragendes Display
- stramme Akkulaufzeit
- sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Contra
- keine Speichererweiterung via microSD
Google Nexus 7 (2013): Design und Verarbeitung
Wenn man beide Geräte nebeneinander legt, fällt sofort auf, dass das neue Nexus 7 dünner ist als der mehr als ein Jahr alte Vorgänger (8,7 Millimeter statt 10,45 Millimeter). Das Tablet wirkt smarter, eleganter und moderner, was aber auch daran liegt, dass Google die Rückseite komplett überarbeitet hat. Sie ist jetzt glatt und schimmert matt, der hochwertige Kunststoff kommt dadurch sehr gut zum Tragen.
Überhaupt hat Google das Nexus 7 von Ballast und Schnickschnack befreit: die Glasplatte auf der Vorderseite ist nicht mehr von einem silbrig glänzenden Rahmen eingefasst, sondern geht nahtlos in den Kunststoffkorpus über; die Lautsprecheröffnungen auf der Rückseite wurden direkt in das Gehäuse gebohrt. Es handelt sich – und auch das ist eine Verbesserung gegenüber dem Vorgänger – um Stereo-Lautsprecher, die lauter und klarer klingen als der Vorgänger und erst viel später übersteuern.
Das Design wurde in meinen Augen deutlich aufgewertet – zum Glück, denn das alte Nexus hat mich mit seiner strukturierten Rückseite immer an ein Auto-Armaturenbrett aus den 80er Jahren oder an eine alte Herrenhandtasche erinnert, was nicht als Kompliment gemeint ist.
Hinzu kommen noch marginale Änderungen beim Größenverhältnis (114 x 200 Millimeter statt 120 x 198,5 Millimeter) und beim Gewicht (292 Gramm statt 340 Gramm). Das Nexus 7 gehört damit ganz nebenbei zu den leichtesten 7-Zöllern auf dem Markt. Zum Vergleich: Apples iPad Mini wiegt 309 Gramm.
Google Nexus 7 (2013): Display
Neben dem verbesserten Design haben wir hier zweifellos das zweite entscheidende Argument für den Kauf des Nachfolgers. Bereits die technischen Daten zeigen, welchen gewaltigen Sprung Google macht. Bei gleichbleibender Display-Größe (7 Zoll Diagonale) schraubt Google die Auflösung auf 1.920 x 1.200 Pixel, was zu einer Pixeldichte von 323 ppi führt. Man sieht es sofort nach dem Einschalten, der Zugewinn an Schärfe ist außerordentlich. Hinzu kommt, dass das neue Nexus 7 deutlich heller als der Voränger ist. Nicht nur ich, auch mehrere von meinen Kollegen haben "Wow" gesagt, nachdem sie zum ersten Mal auf die Anzeige geschaut haben. YouTube-Videos sehen darauf zum Beispiel phänomenal gut aus.
Google Nexus 7 (2013): Software
Das Tablet läuft selbstverständlich mit Android in der neuesten Version 4.3, die eine ganze Reihe kleiner, aber feiner Verbesserungen bringt, etwa den Grafikstandard OpenGL ES 3.0 und den stromsparenden Bluetooth-Standard Bluetooth Smart. Eine vollständige Liste findet Ihr in unserem Überblick.
Nichts davon ist allerdings Nexus-7-spezifisch, alle diese Features kommen auch auf andere Geräte, wenn die Hardware es zulässt. Im Klartext heißt das: bis auf den virtuellen Surround-Sound, der Stereo-Lautsprecher erfordert, unterstützt auch der 7er-Vorgänger alle Features von Android 4.3.
Google Nexus 7 (2013): Performance
Allerdings reagiert beim Vorgänger das System nicht so flüssig, denn das neue Nexus 7 läuft mit einem deutlich stärkeren Motor. Google setzt nicht mehr auf ein Tegra-Modell von Nvidia, sondern hat stattdessen einen Qualcomm Snapdragon S4 Pro verbaut (APQ8064), bei dem es sich aber eigentlich um einen umgelabelten Snapdragon 600 handelt. Der Vierkerner taktet mit einer Frequenz von 1,5 Gigahertz und kann auf 2 Gigabyte Arbeitsspeicher zugreifen.
Die Unterschiede der CPU-Power spürt man etwa bei grafisch anspruchsvollen Spielen wie Dead Trigger, das im Direktvergleich 5-10 Sekunden schneller lädt und flüssiger scrollt. Auch der Zuwachs an Arbeitsspeicher macht sich schnell positiv bemerkbar. Kam das alte Nexus 7 nach intensiver Nutzung gerne mal ins Stottern, bleibt der Nachfolger jederzeit angenehm stabil und flüssig. Besitzer eines 2012er-Nexus, die über eine Anschaffung des Nachfolgers nachdenken, sollten sich aber darüber im Klaren sein, dass "Tegra-only" Apps und Spiele (THD) aufgrund des unterschiedlichen Prozessors nicht mehr laufen werden.
Google Nexus 7 (2013): Kamera
Neu ist beim 2013er-Modell die Rückkamera, die Fotos mit einer Auflösung von 5 Megapixel schießt. Unser Obstkorb zeigt neutrale Farben, einen gesunden Kontrast und eine gute Bildschärfe. Auch das Bild der Farbtafel zeigt ein ordentliches Ergebnis. Einziges Manko hier ist die schwache Farbsättigung. Ein weiteres Minus ist der lichtschwache Sensor, bei schlechten Lichtverhältnissen macht sich schnell starkes Bildrauschen breit.
Die Frontkamera mit 1,2 Megapixel hat, wie nahezu alle Frontkameras mobiler Geräte, mit fehlender Schärfe und einem sehr schwachen Kontrastumfang zu kämpfen. Insgesamt sind die Kameras des Nexus 7 ausreichend, mehr nicht. Ein paar Originalaufnahmen findet Ihr auf meinem Google+-Profil.
Google Nexus 7 (2013): Akku
Obwohl Google die Leistung des Akkus reduziert hat, von 4.325 Milliamperestunden auf 3.950 Milliamperestunden, erreicht die zweite Nexus-7-Generation beeindruckende Ausdauerwerte. Das ist zumindest das Ergebnis vieler Tests von US-Websites und deutschen Tech-Magazinen wie Golem. Dort hält das Tablet (WLAN) locker anderthalb Tage bei intensiver Nutzung durch. Ich bin noch dabei, mir dazu ein eigenes Urteil zu bilden. Ein Update dieses Tests folgt dann in wenigen Tagen.
Google Nexus 7 (2013): Technische Daten
In Anbetracht der technischen Daten ist der Preis angemessen: Das 32-Gigabyte-Modell kostet 269 Euro (WLAN) beziehungsweise 349 Euro (WLAN/LTE). Damit ist die teuerste Variante 50 Euro teurer als das vergleichbare 2012er-Modell, ein Aufpreis, den ich für angemessen halte. Ich rate jedem, der vor der Wahl steht, zum neuen Modell zu greifen, das Geld ist gut investiert.
Die 32-Gigabyte-Version wird ab dem 28. August im Media Markt und Saturn angeboten, mit 16 Gigabyte wird es das Gerät nur im Play Store geben, für 229 Euro. Da gibt es noch keinen Verkaufstermin.
Abschließendes Urteil
Mein Urteil ist eindeutig: Google hat mit dem Nexus 7 einen ähnlichen Leuchtturm im Portfolio wie Apple mit dem iPad. Im Android-Bereich gibt es keinen 7-Zöller, der es mit diesem Tablet aufnehmen kann, das galt für die erste Generation und das gilt noch mehr für die zweite, die mit einem starken Display, einem klasse Design und einem strammen Akku Punkte sammelt. Man kann es auch so ausdrücken: Wer ein Tablet im 7-Zoll-Bereich sucht, greift entweder zum iPad mini – oder zum neuen Nexus 7. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass sich auch für Besitzer des 2012er Nexus 7 ein Upgrade lohnt, so groß ist der Sprung, den Google macht.
man kann den Speicher ja mit google drive um 15gb kostenlos erweitert also Speicher ist heutzutage das kleinste problem
Bleibt es beim 28. Als Release date? :)
Ich sehe da auch keinen Grund von meinem "alten" Nexus 7 auf das neue zu wechseln und schon gar nicht wegen dem Design, da würde ich doch noch eher ein altes anschaffen. Habe einen Sd-card Einschub bisher nicht vermisst, weder beim Nexus 7 noch beim Nexus 4.
Kann man mit dem Ding auch telefonieren?
Das neue Ist zwar bei den technischen Daten in allen Bereichen ein bisschen besser, ob dies ein Neukauf rechtfertigt muss jeder für sich entscheiden. Auch hier gilt "überspringen " d. h. auf die übernächste Gerätegeneration warten.
Brikz83, vor 1 Tag Link
...Ein Jahr nach erscheinen ist alles was am "alten" Nexus sieben damals stylish, innovativ und wertig ist mit erscheinen des Nachfolgers plötzlich irgendwie billig und altbacken.
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+1
@Ina: Genau das bedeutet es. :)
Ein Tablet ohne SD-Slot. Geht garnicht!
Bedeutet "mit LTE", dass man dort eine Simkarte einlegen kann, um auch mobil surfen zu können?
"strukturierten Rückseite, dem Rahmen und dem dickeren Gehäuse = altbacken" .
Sorgt eine strukturierte Rückseite nicht eher für Gripp? Was hat das mit altbacken zu tun?
>Zitat:
>"Von Google wird es nie ein Smartphone mit SD Slot geben.
>Das widerspricht deren Firmenphilosopie"
Dann wird es für mich auch nie ein Nexus geben.
Das widerspricht meiner Bevormundungs-Philosophie.
Wenn ich wollte, dass ich bevormundet und gegängelt werde,
hätte ich schon längst ein IPad.
Hey AndroidPIT macht mal bitte einen test oder zumindest einen Info Artikel über das B&N Nook HD+
Wäre toll wenn viele vom Ami-Budget-Tab erfahren.
Danke im voraus
jo, passt.
Hey Alex, das war ein Witz.
Bin ich jetzt Axel?!?!
Sorry Axel, kommt nicht wieder vor.
:-D
@Andreas Seeger
Ich heiße WIESER nicht WEISNER!!!!!
@redheat21: Also dein letzter Satz ist ziemlicher Quatsch. Warum sollen die Nexus Modelle nur für Entwickler sein? Bin mit meinem Nexus 4 super zufrieden und werde mir definitiv das neue Nexus 7 und eventuell nächstes Jahr das neue Nexus "5".
"Das Nexus 7 gehört damit ganz nebenbei zu den leichtesten 7-Zöllern auf dem Markt. Zum Vergleich: Apples iPad Mini wiegt 309 Gramm."
Das suggeriert, dass das iPad ebenfalls eine Diagonale von 7" aufweist, was bekanntlich nicht der Fall ist.
Ich habe jetzt noch eine kleine Tabelle mit den PROs und CONTRAs nachgetragen.
@Brikz83 und Alex Rudolf: Ja, das ist das alte Problem. Die Produktzyklen sind so kurz, dass Geräte viel zu schnell ihren Wert verlieren. Aber das ist nun mal mein Eindruck beim Nexus 7, vor allem, wenn ich beide Modelle direkt vergleiche.
@Alex Wiesner: Bin dran :-). Und das Note 2 ist schon ein bisschen kleiner, aber vor allem Leuchtkraft und Auflösung machen den Unterschied, da kann das Samsung einfach nicht mithalten. Beim Prozessor sehe ich auch nur geringe Unterscheide.