Neuralink: Experten besorgt, dass Musk bei erstem Patienten schwindelt
Es wäre alles andere ungewöhnlich, dass Elon Musk die Wahrheit etwas bis sehr verbiegt, um sich oder eines seiner Produkte besser dastehen zu lassen. Diese Befürchtung haben nun auch Forscher in Bezug auf Neurolink und den ersten "erfolgreichen" menschlichen Patienten.
Cursor steuern? Alter Hut
Vergangene Woche hat Elon Musk bekannt gegeben, dass es seinem Biochip-Startup Neuralink erfolgreich gelungen ist, einen Chip in das Gehirn eines Menschen einzusetzen und auch, dass es der Person gut geht. Mehr noch: Das Implantat soll wie gewünscht funktionieren. Konkret bedeute das, dass die Person alleine mit der Kraft ihrer Gedanken einen Mauszeiger auf einem Computer steuern kann.
Experten auf diesem Gebiet sind allerdings alles andere als überzeugt, dass das tatsächlich jene Leistung ist, als die Musk sie verkauft. Wie Nature berichtet, ist man auch von dieser Art der Maus-Steuerung nicht beeindruckt, auf dem Gebiet der Neuroforschung ist das sogar ein ziemlich alter Hut. Ein solches Brain-Computer-Interface (BCI) wurde nämlich bereits vor 20 Jahren eingesetzt.
In Bezug auf Neuralink sind nicht nur die ersten Ergebnisse wenig beeindruckend, die wissenschaftliche Gemeinschaft macht sich auch Sorgen, wie es dem oder der Patient*in geht. Neuralink gebe nur das weiter, "was wir wissen sollen", meint etwa der auf implantierte Neurotechnologie spezialisierte Neurochirurg Sameer Sheth. "In der Community gibt es viele Bedenken darüber."
Roboter im Einsatz?
Kritisiert wird vor allem das Fehlen von Informationen und die verwirrenden Häppchen, die Neuralink freigibt. So hat man etwa einen Roboter geschaffen, der zum Implantieren der BCIs eingesetzt werden soll, es ist aber derzeit nicht bekannt, ob dieser tatsächlich schon zum Einsatz kam.
Trotz aller Kritik sehen die auf diesem Gebiet tätigen Wissenschaftler die Aktivitäten von Neuralink positiv: Denn grundsätzlich sei es gut, dass sich immer mehr Unternehmen auf diesem Gebiet engagieren, heißt es.
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