Nubia Alpha-Test: Ein Vorgeschmack auf die Zukunft
Schon auf der IFA 2018 hatte Nubia seinen Hybrid zwischen Smartwatch und Smartphone angekündigt, nutzte aber den Mobile World Congress, um die Uhr offiziell vorzustellen. Die Nubia Alpha ist das neue "Flaggschiff" des chinesischen Herstellers. Ausgestattet mit einem flexiblen Bildschirm, kann sie um das Handgelenk getragen werden und befindet sich so irgendwo zwischen einer Smartwatch und einem faltbaren Smartphone. Wir haben die Nubia Alpha getestet.
Pro
- Flexibler Bildschirm
- Bequemes Armband
Contra
- Eingeschränkte Benachrichtigungen
- Gesten-Navigation in der Luft
- Miese Kamera
- Zu teuer
Nubia Alpha: Preis und Verfügbarkeit
Ja, die Nubia Alpha ist keineswegs gewöhnlich und hat eine gewisse Originalität. Obwohl das Gerät ein flexibles Display bietet, ist der Preis glücklicherweise viel niedriger als beim Galaxy Fold oder Mate X. Der Smartphone-Uhrenhybrid wird voraussichtlich im zweiten Quartal dieses Jahres in Europa und Nordamerika zu einem Preis von 449 Euro in der schwarzen Bluetooth-Variante erscheinen. Eine Version mit eSIM für 549 Euro wird im folgenden Quartal in anderen Ländern eintreffen. Schließlich bietet Nubia auch eine eSIM-Version der Nubia Alpha mit 18-karätigem Goldüberzug für 649 Euro an. Das Gerät ist mit Android-Smartphones, aber auch mit dem iPhone kompatibel.
Smartwatch oder Smartphone?
Ist es eine Smartwatch? Ist es ein Smartphone? Ein intelligentes Armband? Das sind die Fragen, die einem einfallen, wenn man die Nubia Alpha zum ersten Mal sieht. Selbst nach mehrere Wochen damit habe ich keine konkrete Antwort darauf. Die Nubia Alpha ist ein Hybridgerät, das als Smartwatch genutzt werden kann, aber auch Smartphone-Funktionen bietet. Das ist Fluch und Segen zugleich, wie sich zeigen sollte.
Ein Smartphone-Display mit besonderer Form
Die Uhr, die über alle Funktionen und Funktionalitäten eines Smartphones verfügt, lässt sich dank eines flexiblen 4-Zoll-OLED-Displays sauber um das Handgelenk schnallen. Dessen Auflösung von 960 x 192 Pixel sorgt für eine gute Lesbarkeit, auch bei Multimedia-Anwendungen. Die Helligkeit ist ausgezeichnet und die Farben sind hell.
Die Uhr, die über alle Funktionen und Funktionen eines Telefons verfügt, umschließt das Handgelenk dank eines flexiblen 4-Zoll-OLED-Displays sehr flexibel, unabhängig von der Größe des Handgelenks. Wenn Euer Handgelenk eher schlank ist wie meines, ist es leider nicht mehr möglich, den gesamten Bildschirm zu sehen, ohne den Arm leicht zu verdrehen, um auf alle auf dem Bildschirm angezeigten Inhalte zugreifen zu können.
Natürlich ist die technologische Neuerung zu begrüßen, aber Tatsache ist, dass die Nubia Alpha auch beim Tragen recht beeindruckend bleibt und ästhetisch etwas seltsam anmutet. In meinem Fall, mit einem besonders dünnen Handgelenk, lässt der Look zu wünschen übrig und man kann manchmal denken, dass es mehr ein elektronisches Überwachungsarmband als eine Uhr ist. Andererseits ist das Gewicht erträglich und nicht zu hoch.
Lustiges Detail: Wenn man die Uhr und den flexiblen Bildschirm in der Öffentlichkeit betrachtet, fragen viele Menschen, welches Gerät das ist. Die Nubia Alpha macht neugierig, aber man gewöhnt sich daran. Man kennt diese Aufmerksamkeit für neuartige Geräte schon von Dingen wie dem Galaxy Note oder den ersten Smartwatches. Bei Falt-Smartphones wird es bald ähnlich aussehen.
Nubia hatte die gute Idee, die Anpassung des Metallarmbandes zu erleichtern, das sehr angenehm zu tragen ist. Es genügt, eines der Elemente des Armbandes manuell zu öffnen und zu entfernen, um die Länge anzupassen. Allerdings braucht es ein wenig Übung, um dies zu tun, da es nicht so einfach ist, wie man denken könnte. Werkzeug ist aber keines nötig.
Trotz ihres Gewichts und ihrer Größe ist die Nubia Alpha angenehm zu tragen und man vergisst schnell, sie überhaupt am Arm zu haben. Das Edelstahldesign suggeriert eine gewisse Robustheit.
Flexibel und unzerbrechlich
Natürlich ist der Bildschirm das interessanteste Element dieses Gerätes. Durch den flexiblen 4-Zoll-Bildschirm war Nubia in der Lage, einen größeren Bildschirm auf seiner Smartwatch anzubieten, während die Größe am Handgelenk akzeptabel bleibt. Das OLED-Display hat eine Auflösung von 960 x 192 Pixel. Dies gewährleistet eine gute Lesbarkeit, auch bei Multimedia-Anwendungen. Die Helligkeit ist ausgezeichnet und die Farben sind leuchtend.
Im Gegensatz zum Galaxy Fold gibt es hier bislang keine Zuverlässigkeitsprobleme. Während meines Tests sind keine Substanzen, Flüssigkeiten oder Risse zu bemerken, der standardmäßige Bildschirmschutz kann problemlos entfernt werden. Er ist nicht, wie bei Samsung, eine lebenswichtige Schicht des Bildschirms.
Die Reaktionsfähigkeit ist ebenfalls sehr gut, und Nubia bietet viele Funktionen zum Navigieren und Blättern durch die Menüs. Wie beim LG G8 ThinQ ist es möglich, mit Gesten in der Luft zu navigieren, ohne das Gerät zu berühren. Ihr könnt so seitlich sowie auf und ab wischen.
Leider, auch wenn die Idee auf dem Papier attraktiv erscheint, ist die Praxis nicht besonders attraktiv. Die Gesten scheinen wenig nutzbringend zu sein, zumal es einfacher ist, direkt mit den Fingern auf dem Bildschirm zu interagieren oder die beiden Voreinstellungen zu verwenden. Mit der oberen Taste könnt Ihr die Uhr in den Standby-Modus versetzen oder zum Startbildschirm zurückkehren, mit der unteren Taste geht Ihr immer zurück.
Mängel bei der Software
Eine ineffiziente Smartwatch und ein durchschnittlicher Fitness-Tracker
Wie jede Smartwatch kann die Nubia Alpha die Zeit anzeigen, telefonieren und SMS-Nachrichten versenden. Um mit dem Smartphone zu arbeiten, müsst Ihr die Nubia-Wear-Anwendung aus dem Play Store herunterladen. Die Nubia Alpha verbindet sich mit dem Smartphone durch eine Bluetooth-Verbindung, aber die ist nicht sehr schnell. Verbindungsabbrüche sind häufig und die Synchronisation muss dann wieder aktiviert werden, entweder über die Anwendung oder direkt über die Smartwatch.
Interessanterweise hat die Nubia Alpha auch eine Kamera. Ein 5-Megapixel-Sensor wurde implementiert. Wie erwartet, ist die Qualität der Aufnahmen oder der bis zu 10 Sekunden langen Videos recht durchschnittlich. Die 5-Megapixel-Kamera auf der Uhr ermöglicht auch Videoanrufe, aber ich bin nach wie vor überzeugt, dass es bequemer ist, das Smartphone zu benutzen, als das Handgelenk während eines Gesprächs vor sich zu halten.
Die meisten Benachrichtigungen sind standardmäßig deaktiviert, und Ihr solltet daran denken, sie manuell über die App zu aktivieren. Leider sind die möglichen Interaktionen mit den erhaltenen Benachrichtigungen sehr begrenzt. Ihr könnt nur SMS und Anrufe annehmen, andere Messaging-Anwendungen wie WhatsApp, Messenger oder Telegram erlauben keine anderen Funktionen als Lesen und Schließen. Das ist sehr frustrierend, denn die Nubia Alpha bietet damit weniger als eine klassische Smartwatch. Die Unterstützung von Drittanwendungen im Betriebssystem Alpha OS muss daher schnell verbessert werden, wenn die Marke die Anwender überzeugen will, zumal auch die Fitness-Tracker-Qualitäten der Nubia Alpha etwas zu wünschen übrig lassen.
Sicherlich gibt es viele Fitnessfunktionen (die Uhr ist wasserdicht nach IP65), um Eure Aktivitäten zu überwachen (Schritte, Kalorien, Treppen, Herzfrequenz, Schlafüberwachung), aber die angezeigte Überwachung erscheint manchmal überbewertet oder zufällig. Ich bedauere, dass die Nubia Alpha hier nicht besser arbeitet, insbesondere was den Schrittzähler betrifft. Ich denke auch, dass es nicht das beste Werkzeug ist, um den Schlaf zu checken - die Uhr ist einfach zu groß dafür.
Eine benutzerfreundliche Oberfläche
Unter der Haube glänzt die Nubia Alpha nicht mit ihren technischen Eigenschaften, das Wichtigste ist der flexible Bildschirm. Ein Snapdragon Wear 2100, 1 GByte RAM und 8 GByte interner Speicher sind die Eckdaten.
Um dies auszugleichen, bietet die Nubia Alpha eine sehr praktische Navigation mit einem einfachen Farbcode, der Euch die Orientierung erleichtert. Mit einem einfachen Wischen an der Seite könnt Ihr auf die verschiedenen Menüs zugreifen: Grün für die Grundfunktionen (Anrufe, SMS, Galerien, Kamera...), Orange für Fitnessaktivitäten, Lila für verschiedene Funktionen (Musik, Wetter, Alarm...) und Blau für die Einstellungen. Der Hauptbildschirm gibt eine Zusammenfassung aller Informationen.
Die Performance ist meist gut, aber ich habe manchmal unerwartete Verzögerungen oder Fehler bemerkt. Alles nicht so dramatisch, aber wenn man den Preis des Gerätes bedenkt, wäre ein wenig mehr Leistung nicht zu viel verlangt gewesen.
Eine gute Akkulaufzeit
Auf der Akkuseite stehen 500 mAh zur Verfügung. Nubia verspricht bei regelmäßiger Anwendung bis zu zwei Tage Laufzeit oder eine Woche im reinen Standby. Das Versprechen wird im Test der Nubia Alpha weitgehend eingelöst mit durchschnittlich zwei Tagen Laufzeit . Dies ist eine schöne Leistung, denn man hätte gedacht, dass das OLED-Display des Alpha mehr Strom frisst. Um das Gerät aufzuladen, müsst Ihr die kleine microUSB-Ladestation verwenden, die ziemlich fummelig ist. Anderthalb Stunden dauert eine volle Ladung.
Abschließendes Urteil
Die Nubia Alpha wirkt wie ein kleines UFO in der Smartwatch- und Smartphone-Landschaft. Zugegebenermaßen zieht das Gerät neugierige Blicke auf sich, aber sein Nutzen bleibt höchst fragwürdig. Der flexible Bildschirm mag zwar Beachtung finden, aber es erscheint mir im Moment recht schwierig, tatsächlich den Kauf zu empfehlen.
Trotz all seiner Mängel (wenige Funktionen, begrenzte Benachrichtigungen, Größe, Preis ...) bleibe ich jedoch von der Nubia Alpha irgendwie begeistert, da sie ein wenig Originalität in einen Markt bringt, der diese bisher vermissen ließ. Wie die ersten faltbaren Smartphones ist die Nubia Alpha nur ein Vorgeschmack darauf, was die Zukunft für uns in den kommenden Jahren bereithält, und die verspricht für den Geek, der ich bin, spannend zu werden.
Dieser Artikel wurde am 17. Mai 2019 zum finalen Test geändert. Alte Kommentare wurden nicht gelöscht.
Fassen wir mal zusammen:
Basiert auf Android ist aber in Wirklichkeit Nutzlos.
Man kann Nachrichten Empfangen, aber nicht darauf Antworten.
Wenn Simkarte, dann wird es nur E-Sim geben, was die Provider schamlos ausnutzen.
Öfter Verbindungsabbrüche.
Wenn man sich einen schüttelt meint die Uhr es wäre Sport ;-).
Und das für nur 449 Euro? Vielleicht Interessant für Leute die auffallen wollen, alle anderen sollten sich das Geld sparen und noch ein bisschen warten bis etwas vernünftiges kommt ;-).
Fiiiiiiiiiiiinnnger weg...Zumindest von der Alpha....lol
Tolle Zukunft 🙄, dann spar ich mir das lieber.
Contra
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Eingeschränkte Benachrichtigungen
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Gesten-Navigation in der Luft
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Miese Kamera
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Zu teuer
Lach.. die Kommentare Untenstehender sind herrlich. So 1 zu 1 muss man dieses Konzept wohl nicht nehmen. Der Ansatz / der Gedanke erneut in diese Richtungen zu denkenund gehen, finde ich spannend. Vor allem weil es die Teilung des Mobiledevices in Uhr und zB Brille aufzeigt. Das diese Kombo meiner Meinung nach zukunftsträchtiger sein wird, als die derzeitig bestehenden Modelle gehypter OrigamiPhones.
Die Uhr ist kein Designkracher, sind die Faltphones auch ned.
Als Apple damals eine Designstudie eines ums Handgelenk flappbare Uhr/Smartphonecombo zeigte, neigte ich durchaus meinen Fokus darauf, denn diese "Uhr" zeigte schon Ansätze randlosen Designs und biegsames Display.
diese Uhr beginnt nun noch einmal von vorne damit und ermöglicht einen Blick darauf, was kommen könnte.
die Uhr mit biegsamem Display als Eingabegerät, die Brille / Linse als optische Rückmeldung, Gesten und Bewegungsteuerung.. das hatten wir doch schon beim Model 1 der Google Glass damals auf dem Markusplatz in Venedig, mit dem Tauben fütternden Broker ;)
persönlich finde ich so etwas spannend, weil es andere , neue und vielschichtige Wege zeigen kann. Und auch hier.. iwo muss ein Hersteller beginnen.
Denn die vision des damaligen Appledesigns war.. brauche ich ein Smartphone, so nehm ichs von Handgelenk ab, klapps gerade und habe (für damalige Verhältnisse) ein ca 5,2 Zoll grosses Display mit dem ich ganz gewohnt spielen, arbeiten oder surfen etc konnte
und wenn nicht, dann am Handgelenk als stylisches Acccessoir, dazu n Knobb im Ohr oder an der Brille und voll mobil ;)
Da es aber eine Uhr von Apple ist und das konzept auch, kannste warten bis das Wasser Berghoch läuft bis die kommt. Wenn die Apfelsinen dank Trumph bis dahin nicht pleite sind...lol
Interessanter Ansatz. Aber als Ersatz für ein Smartphone nur bedingt geeignet.
Das Armband ist eher nicht so gut. Diebe werden lernen es ganz schnell zu öffnen, ist ja nur ein ungesicherter Schiebemechanismus.
Das sieht aus wie gewollt und nicht gekonnt. Optisch ein Graus. Technisch vor allem in der bt Version ziemlich sinnfrei.
Design ist Geschmackssache. 😉
449 Euro Für die Version ohne eSIM? Die kann ich dann nicht ohne Smartphone nutzen oder sehe ich das falsch? Dafür ist der Preis überzogen.
Vom Display her finde ich das Teil ganz interessant. Ich könnte mir mittig die Uhr, im unteren Bereich Benachrichtigungen, im oberen Bereich Termine vorstellen. Allerdings ist das Teil viel zu klobig. Bei mir sieht meine TicWatch Pro schon groß aus, wie würde dann die Nubia aussehen? Ich denke im Laufe der Zeit wird es solche Uhren auch in weniger klobig geben und dann kann ich mir vorstellen das sowas ganz schick aussieht.
Dick Tracy laesst gruessen :D
Haha für den mist braucht man nen Waffen Schein 😂😂😂
Und auch dafür wird es Käufer geben. Und wenn es nur um den 😮 Effekt geht. Auffällig genug ist das Teil.
Keine Verwendung dafür.
Optik originell....mehr gibt's wohl nicht zu sagen. Nicht reizvoller wie andere Smartwatches und sicher beim Sport ein Klotz am Bein ( Arm ) . Gucke würd ich, kaufen auf gar keinen Fall!
Was will ich auf der Uhr mit einen Browser? Ist das ein Karnevalswitz?....tadaaaaa🥳🍺 tadaaaa tadaaaa. Naja ganz doll sieht es ja aus aber mehr auch nicht. Der Preis ist schon überladen.
Naja, mir fallen da zumindest einige Gadgets ein, die die Welt noch viel weniger brauchte. 😁