OnePlus Buds Pro 3 im Test: Überraschend gute Audioqualität

Preis und Verfügbarkeit der OnePlus Buds Pro 3

Die OnePlus Buds Pro 3 sind seit dem 20. August 2024 in Deutschland erhältlich. Der Einführungspreis für die kabellosen Kopfhörer betrug 199 Euro. Derzeit sind sie für 179 Euro im offiziellen OnePlus-Shop oder für rund 160 Euro bei Online-Händlern wie Amazon und anderen zu haben.

OnePlus Buds Pro 3: Design

Die OnePlus Buds Pro 3 haben meiner Meinung nach das hochwertigste Design auf dem Markt. Ich liebe das galletförmige Gehäuse mit seinen matten, metallischen Kanten und der Kunstlederbeschichtung auf der Vorder- und Rückseite. Es ist die gleiche Beschichtung wie die auf der Rückseite des OnePlus 13 (Test). Das Gehäuse hat ein gewisses Gewicht und sein Scharnier erschien mir sehr stabil, sein Mechanismus zeigte kein Spiel.

Die Kopfhörer haben ein recht klassisches Intra-Design mit matten und farbigen Knospen, die einen Kontrast zu den metallisch glänzenden Stäben bilden. Das Gehäuse ist nach IPX4 für Staub- und Wasserbeständigkeit zertifiziert. Die Kopfhörer sind IP55-zertifiziert. Ihr könnt sie durchaus für Sport-Aktivitäten in Betracht ziehen.

Die OnePlus Buds Pro 3 sitzen sehr gut im Ohr. Mit der Standard-Kopfhörergröße M hatte ich keine Probleme mit dem Halt (die Größen XS, S und L sind ebenfalls erhältlich). Es war sogar eines der wenigen Modelle, die ich getestet habe, die beim Essen/Kauen nicht aus meinen Ohren herauskamen. Nur die Regler für die Lautstärke, auf die ich weiter unten in diesem Test noch eingehen werde, haben mich etwas genervt.

Der hochwissenschaftliche Haltungstest im Video:

Audio- und Mikrofonqualität der OnePlus Buds Pro 3

Ich habe die Audioqualität der OnePlus Buds Pro 3 als sehr gut empfunden. Die Klangbühne erschien mir besonders breit. Normalerweise neigen In-Ears dazu, eine sehr enge Klangwiedergabe zu erzeugen, als ob der Klang ein wenig gedämpft wäre. Das liegt an ihrem Format und daran, dass sie den Gehörgang verschließen. Ich finde, dass OnePlus diesen Effekt sehr gut abgeschwächt hat.

Der von den Kopfhörern wiedergegebene Klang erschien mir auch sehr voll und detailliert. Aber bei LHDC und bei längeren Sitzungen neigten die hohen Frequenzen dazu, mein Trommelfell zum Knirschen zu bringen. Ich musste sie mithilfe des sehr umfangreichen Equalizers etwas dämpfen. Die Bässe werden auch sehr stark hervorgehoben. Aber ich habe nicht bemerkt, dass der Rest der musikalischen Botschaft übersteuert.

Ich habe auch den BassWave-Modus nicht berührt, der die Tiefe und die Wirkung der Bässe dynamisch verstärkt. Ich finde ihn angesichts der grundlegenden Klangsignatur der Kopfhörer überflüssig.

Ich werde im Software-Abschnitt weiter unten darauf eingehen, aber die OnePlus Buds Pro 3 bieten sehr gute Equalizer-Optionen. Nutzer können die Wiedergabe wirklich gut an persönliche Vorlieben anpassen.

Ich merke nur an, dass die Wahl des LHDC-Codecs anstelle von LDAC mir (noch) nicht als die klügste Wahl erscheint. Der LDAC-Codec von Sony ist viel weiter verbreitet. Aber es stimmt, dass LHDC bessere Datenraten für das Abhören von Hi-Res-Audio bietet.

Die Mikrofonqualität der OnePlus Buds Pro 3 in Innenräumen:

Die Mikrofonqualität der OnePlus Buds Pro 3 im Freien:

Überraschende aktive Geräuschunterdrückung

Die aktive Geräuschunterdrückung der OnePlus Buds Pro 3 ist in den meisten Situationen sehr gut. Man kann sie in drei Intensitätsstufen einstellen oder den Algorithmus im automatischen Modus arbeiten lassen.

Ich persönlich habe immer den manuellen Modus verwendet, der auf die intensivste Stufe eingestellt ist. Ich war überrascht, wie effektiv OnePlus ANC bei Stimmen ist. In meinem Büro in Berlin, wo alle ziemlich laut sprechen - und das auch noch auf Deutsch - blieb ich völlig geschützt in meiner Blase der Stille. Normalerweise sind es diese Art von Geräuschen, die Kopfhörer am schwierigsten zu unterdrücken haben.

Ansonsten war die Reduzierung von Körperschall und konstanten Geräuschen (Schritte, Computertastaturen, Autos usw.) in Ordnung. Aber ich fand sie auch nicht drastisch besser als andere Modelle in dieser Preisklasse.

Der Transparenzmodus der OnePlus Buds Pro 3 fühlte sich für mich ziemlich natürlich an. Die Kopfhörer haben keine "Speak to chat"-Funktion, die automatisch in den Transparenzmodus wechselt, sobald Ihr sprecht. Und ich fand auch, dass meine eigene Stimme manchmal etwas gedämpft klang. Ein Problem, das ich bei den Stimmen der anderen um mich herum nicht festgestellt habe.

OnePlus Buds Pro 3: Anwendung und Funktionen

Um die OnePlus Buds Pro 3 zu steuern, benötigt Ihr die HeyMelody-App. Sie ist für Android und iOS erhältlich. Wenn Ihr ein OnePlus-Smartphone habt, benötigt Ihr keine App, sondern könnt direkt über das Bluetooth-Menü auf die Einstellungen zugreifen.

OnePlus ist ziemlich großzügig, was die Funktionen angeht. Die wichtigsten Funktionen sind vorhanden. Mehrband-Equalizer, Porterkennung, Dual Pairing und Spatial Audio werden unterstützt.

Die Funktion Golden Sound hat mir sehr gut gefallen. Sie analysiert, wie gut oder schlecht Ihr jede Art von Frequenz wahrnehmen könnt. Ihr könnt den Unterschied, der entsteht, wenn die Kopfhörer den Equalizer an Euer Gehör anpassen, in einem Diagramm sehen und vor allem in Audioausschnitten hören.

Was ich toll finde, ist, dass Ihr diese Funktion mit einem benutzerdefinierten Equalizer-Profil kombinieren könnt, das Ihr über die App einstellt. Im Grunde könnt Ihr den Goldenen Klang als Grundlage verwenden, um zu verstehen, was Ihr später im Equalizer verstärken oder abschwächen müsst.

Lasst uns zum Schluss über die Bedienelemente sprechen. Sie sind bei den OnePlus Buds Pro 3 haptisch. Das ist ein guter Punkt, sie sind reaktionsschneller und zuverlässiger als Touch-Befehle und man kann sie mit Handschuhen oder durch eine Haarsträhne aktivieren, wenn man lange Haare hat. Die Steuerung ist mehr oder weniger anpassbar.

Der Negativpunkt ist jedoch die Lautstärkeregelung. OnePlus hat eine kleine gerillte Fläche auf der Vorderseite jedes Kopfhörerstabs hinzugefügt. Wenn man auf dieser Fläche nach oben oder unten swipet, kann man die Lautstärke steuern. Das ist großartig. Aber in der Praxis finde ich die Positionierung dieser Fläche ziemlich ungeschickt.

Die Benutzung ist also anfangs eher kontraintuitiv, da man wirklich den vorderen Teil des Schaftes berühren muss. Das ist für meine kleinen, pummeligen Finger nicht so leicht zu erreichen und vor allem neigt es dazu, die Kopfhörer etwas aus den Ohren zu schieben.

Akku und Aufladen der OnePlus Buds Pro 3

Die von OnePlus angegebenen Werte für die Akkulaufzeit der OnePlus Buds Pro 3 sind mit Vorsicht zu genießen. Für die Szenarien, in denen ANC aktiviert ist, gibt der Hersteller an, dass es sich um adaptives ANC handelt, also automatisch eingestellt wird. Natürlich ist es unmöglich, ein zuverlässiges Protokoll zu haben, da das ANC je nach Veränderung der Umgebungsgeräusche mehr oder weniger beansprucht wird und mehr oder weniger Energie verbraucht.

Ich persönlich habe die OnePlus Buds Pro 3 mit diesen Einstellungen verwendet:

• 100% aufgeladen
• Port-Erkennung deaktiviert
• Kein Aufladen während meiner Sitzung
• Aktive Geräuschunterdrückung immer eingeschaltet und manuell auf die höchste Stufe "Hoch" eingestellt.
• Hörlautstärke auf 50% eingestellt
• Gepaart mit einem Android-Smartphone (OnePlus 13).
• AAC-Codec

Ich konnte unter diesen Bedingungen 6 Stunden und 17 Minuten durchhalten. Das ist letztendlich eine eher durchschnittliche Akkulaufzeit, die in Ordnung ist, aber auch nicht mehr. Ich habe keinen vollständigen Laufzeittest mit ständig aktiviertem LHDC-Codec durchgeführt. Aber ich finde, dass die angekündigten vier kleinen Stunden Akkulaufzeit bei der Verwendung von LHDC + ANC den Codec weniger relevant machen.

Noch eine letzte Sache. OnePlus ist nicht der Einzige, der das macht, aber sie müssen aufhören, uns 2,5 cm lange USB-C-Kabel anzudrehen, das bringt nichts. Danke. Ach ja, noch eine letzte Sache: Das kabellose Aufladen des Gehäuses funktioniert nur auf einer Seite. Das ist nichts Ungewöhnliches, außer dass die Oberfläche, auf die Ihr Euer drahtloses Ladegerät stellen müsst, die Vorderseite des Gehäuses ist. Ich finde das ziemlich kontraintuitiv, denn normalerweise ist es die Rückseite.