Oppo Find X Automobili Lamborghini Edition: Wenn Geld keine Rolle spielt
Die teuerste Version des innovativsten Smartphones von 2018 ist in der Redaktion eingetroffen. Natürlich konnte ich mich nicht zurückhalten, und musste das besondere Find X auch ausprobieren. Aber kann die Automobili Lamborhini Edition den unverschämt hohen Preis rechtfertigen?
Pro
- Sehr gute Performance
- Starke Akkulaufzeit mit VOOC-Ladetechnik
- Tolles Design
- Viel Zubehör im Lieferumfang
- Gute Kameras
- 3D-Gesichtserkennung
Contra
- Keine IP-Zertifizierung
- Sehr teuer
- Software muss noch etwas optimiert werden
- Nur Mono-Lautsprecher und kein Klinkenanschluss
- Kein Fingerabdrucksensor
Ein Smartphone für echte Enthusiasten
Das Oppo Find X Automobili Lamborghini ist in Deutschland nicht ohne Weiteres erhältlich. Ihr könnt es aber aus anderen europäischen Ländern wie Italien und Frankreich importieren. Erhältlich ist das Smartphone hier für den exorbitanten Preis von 1699 Euro. Achtung: Achtet beim Importieren darauf, dass Ihr ein europäisches Modell erhaltet, und nicht die chinesische Version erwischt.
Im Paket finden wir natürlich das Smartphone, ein passendes Case, ein True-Wireless-Headset namens O-Free und ein geflochtenes USB-Typ-C-Kabel vor, das mit dem Ladegerät Super VOOC 50W kompatibel ist, das ebenfalls im Paket enthalten ist.
Eine Design-Ikone
Über das Design dieses Smartphones gibt es wenig zu sagen. Wenn Ihr bereits einen Blick auf unsere Artikel über die normale Version des Find X geworfen habt, kennt Ihr das Design schon ganz gut. Vorder- und Rückseite bestehen aus Glas, genauer gesagt Gorilla Glas 5, zusammengehalten wird alles durch einen dünnen Metallrahmen. Diesmal zeigt das Smartphone auf der Rückseite jedoch kein blaues oder rotes Finish, sondern edles Schwarz, das durch seine angedeutete Carbon-Optik durchaus sportlichen Charme versprüht.
Auf der unteren Hälfte der Rückseite befindet sich das Automobili-Lamborghini-Logo, das nicht gedruckt, sondern in das Glas eingesetzt ist. Schon auf den ersten Blick merkt man, dass das Logo tatsächlich dreidimensional ist, auch wenn es nicht übersteht.
Die Konstruktion ist von ausgezeichneter Qualität und es gibt wirklich nichts zu beanstanden. Um das empfindliche und rutschige Gerät zu schützen, könnt Ihr das im Lieferumfang enthaltene gummierte Case verwenden. Normalerweise tendiere ich dazu, Bumper und Cases zu vermeiden, aber in diesem Fall muss ich zugeben, dass die Lösung von Oppo sehr praktisch ist und das Gerät im Case einfach nicht mehr so rutschig ist.
Das notchlose Display gefällt immer noch
Auch beim Display gibt es keine Änderungen gegenüber dem Basismodell . Das OLED-Panel misst 6,4 Zoll und weist fast keinen Rahmen auf. Auch auf eine Notch hat der Hersteller verzichtet. Die Auflösung in FullHD+ (1080x2340) ist ausreichend, um scharfe Bilder zu gewährleisten. Auch in unserem Test des normalen Find X konnte das Display überzeugen.
Die Software hat noch arge Schwächen
Die Software ist der einzige echte Schwachpunkt dieses Find X Automobili Lamborghini. Leider leidet das Smartphone unter den gleichen Problemen wie das normale Find X, und bringt noch ein paar mehr mit. Das Smartphone läuft unter Android 8.1 Oreo und dem Sicherheitspatch aus September 2018. Natürlich handelt es sich aber nicht um Stock-Android, sondern ColorOS 5.1.
Wir durften die europäische Version testen, aber es gibt trotzdem ein paar Details, über die Ihr Euch vor dem Kauf bewusst sein solltet:
- ColorOS sieht iOS sehr ähnlich, aber zumindest der Launcher lässt sich anpassen.
- Die Verwaltung von Benachrichtigungen ist gewöhnungsbedürftig, da die Einstellungen verwirrend und kompliziert sind.
- Es können nur fünf Apps gleichzeitig im Hintergrund laufen, was die Verwaltung von Benachrichtigungen deutlich erschwert.
- Die Anwendungen bleiben offen und synchronisieren sich im Hintergrund, sie dürfen aber nicht geschlossen werden, ansonsten werden sie automatisch gestoppt.
- In dieser Version des Find X Automobili Lamborghini gibt es keine Gestensteuerung, der Eintrag in den Einstellungen wurde entfernt und Ihr könnt nur die klassische Navigationsleiste verwenden.
- Es ist nicht möglich, die Größe der Elemente auf dem Bildschirm zu reduzieren, sondern nur den Text.
Noch gibt es keine Hinweise auf ein Update auf Android 9.0 Pie. Es wäre wirklich toll, wenn es eine Android-One-Version des Find X gäbe, das würde die meisten Probleme mit der Software beheben.
Der perfekte Begleiter für den Alltag
Unter der Haube befindet sich ein Chip, der zum Namensgeber des Smartphones passt. Der Qualcomm Snapdragon 845 ist nach wie vor der leistungsfähigste SoC für Android-Smartphones und verfügt über alle Voraussetzungen, um alle möglichen Aufgaben mühelos zu erledigen. 8 GByte RAM ist zu viel, das haben wir schon mal festgestellt, aber bei einem solchen Preis darf es durchaus auch mal etwas zu viel von etwas sein. Die oben beschriebenen Software-Probleme zeigen aber schnell, dass das Smartphone den Speicher leider nie wirklich ausnutzen können wird.
Der interne Speicher ist mit 512 GByte ausreichend groß, um wohl allen Anforderungen zu genügen. Die Kühlung des Oppo Find X klappt sehr gut, zumindest blieben die Temperaturen während meiner Testphase immer im angenehmen Bereich. Es gibt zwar einen Dual-SIM-Steckplatz, auf NFC hat Oppo aber überraschend verzichtet. Mit diesem Smartphone könnt Ihr also im Supermarkt leider nicht per Google Pay zahlen.
Leider ohne hochwertigen DAC
Bei der Audio-Abteilung überrascht das Oppo Find X Automobili Lamborghini leider nicht. Es gibt keinen hochwertigen DAC oder ein Stereo-Lautsprechersystem , aber die Sound-Qualität ist trotzdem ganz gut. Das Smartphone verfügt über einen einzigen Lautsprecher, der sich unten in der Nähe des USB-Anschlusses befindet und leicht mit der Hand abgedeckt werden kann. Lautstärke und Qualität lassen aber wenig zu wünschen übrig.
Es gibt keinen 3,5-mm-Klinkenanschluss, aber es gibt einen praktischen Adapter im Lieferumfang. Oppo versucht Euch von der Verwendung von Bluetooth-Audio zu überzeugen und legt dafür die O-Free direkt in den Karton, die aber qualitativ nicht mit dem Smartphone mithalten können. Das Find X unterstützt AptX, AptX HD und den sehr guten LDAC-Codec.
Eine Kamera mit besonderen Eigenschaften
Die Kamera macht das Find X erst wirklich einzigartig . Im Standby-Modus zeigt das Smartphone keine Kameras auf der Vorder- oder Rückseite. Erst wenn die Kamera-App geöffnet wird, sehen wir, wie sich die Oberseite des Smartphones auffährt und die Kameras freigibt.
Auf der Rückseite kümmert sich eine Dual-Kamera um die Aufnahmen, auf der Vorderseite gibt es nur einen Kamera-Sensor. Für die fortschrittliche Gesichtserkennung stehen ihr aber eine Reihe weiterer Sensoren zur Seite. Die Ergebnisse sind gut, wenn auch nicht exzellent. Im Vergleich zum OnePlus 6 z.B. kann sich das Find X durchsetzen. Für weitere Details über die Qualität der Kameras könnt Ihr einen Blick in unseren Kamera-Test werfen:
Super VOOC: der Standard, den jeder kopieren sollte
Eine der wirklichen Stärken des Smartphones ist die Akkulaufzeit und die Geschwindigkeit des Aufladens. Dank des im Lieferumfang enthaltenen Adapters und Kabels könnt Ihr die beiden 1700-mAh-Zellen mit einer Leistung von 50 Watt aufladen. Dadurch kann der 3400-mAh-Akku in ca. 30 Minuten von 0 auf 100% aufgeladen werden. Damit kann aktuell kein anderer Hersteller auch nur im Ansatz mithalten. Und das alles ohne das Smartphone oder das Ladegerät auffällig zu erwärmen.
Was die Akkulaufzeit betrifft, kann ich Euch nur Schätzwerte nennen. ColorOS hat keine Statistiken über die Nutzung des Bildschirms, ich musste mich also auf Drittanbieter-Apps verlassen. Hier kam ich regelmäßig auf eine Screen-on-Time von gut 10 Stunden. Leider war es auch nicht möglich, unseren normalen Akku-Benchmark von PCMark durchlaufen zulassen. Immerhin funktionierte der noch beim normalen Find X, welches allerdings einen etwas größeren Akku hat und auch die Turbo-Aufladung Super VOOC nicht mitbringt. Die Einschränkungen der Software, die sicherlich zu diesem Ergebnis beitragen, sollten ebenfalls berücksichtigt werden.
Die Super-VOOC-Technik sollte von allen Herstellern übernommen werden.
OPPO Find X Automobili Lamborghini Edition: Technische Daten
Ein Traum-Smartphone mit problematischer Software
Das Find X Automobili Lamborghini scheint regelrecht aus der Zukunft zu kommen. Das fast rahmenlose OLED-Display, die versteckten Kameras und die Super-VOOC-Ladung machen dieses Smartphone zu einem der besten Smartphones. Wären da nicht die Probleme und vor allem der Preis, könnte man es ohne Frage jedem empfehlen.
Leider ist es jedoch, wie so oft bei den Smartphones der beliebtesten Marken in China, das Softwareerlebnis, das das Gesamtbild ruiniert. Die europäische Version von ColorOS ist ohne Frage die beste Variante, die wir bisher testen durften. Es gibt jedoch nach wie vor grundlegende Probleme, die vor allem den unbedarften Nutzer in Schwierigkeiten bringen können. Ausbleibende Benachrichtigungen erfreuen wohl wirklich niemanden.
Angesichts des sehr hohen Preises und der unvollendeten Software ist es schwierig, dieses Smartphone wirklich zu empfehlen. Wer aber ein wirklich besonderes Gerät, mit bahnbrechender neuer Technologie sein Eigen nennen möchte und über die Probleme der Software hinwegsehen kann, kommt um das Oppo Find X Automobili Lamborghini Edition nicht vorbei.
Ich frage mich immer wie man derartige Preise rechtfertigt. Die oberen Köpfe dieser Firmen machen sich doch das Hös'chen vor lachen voll bei jedem Kunden der auf eine vergleichbare Abzocke reinfällt. Sicher sieht es nicht schlecht aus und so ein Lamborghini als Auto ist auch einen Blick wert aber bei derartigen Sondermodellen bezogen auf gerade diese Smartphones ist es doch mehr ein "Haben" als da wirklich ein Nutzen dahinter stecken könnte.
Wundert mich das Apple noch keine Edition rausbrachte wie Apple iPhone XS MAX Hilton Edition oder IPhone XS Trump Edition. Dann würde das Teil über 2000€ kosten.
@Karsten
Die Trump-Edition, kommt mit spezieller KI, damit sie selbst auf Twitter aktiv sein kann😂, ähnlich wie das kommende Gerät von Essential
Gibt es doch. Nur halt nicht von Apple direkt. Du kannst dir iPhones mit goldenem Gehäuse, Rubin-Buttons etc. kaufen und die gehen auch weit, sehr weit über die 2000€ ^^
Der ist gut Tim und Saibot 😅👍
„Erst wenn die Kamera-App geöffnet wird, sehen wir, wie sich die Oberseite des Smartphones auffährt und die Kameras freigibt.“....ist schon ein tolle Idee.
Android 8.1 und was kommt danach? 9.0 und das wars wahrscheinlich weil die Ausrede kommt ,das für 10.0 die Hardware schwach ist.Für 1600€ wäre das eine rotzige Frechheit.
@Karsten
9.0 mit einem Jahr Verzögerung 😉
Wenn überhaupt siehe Alcatel.Kein Wunder wenn die nicht mehr Weltstar sind.Smartphones an die 300€ aufwärts verjubeln aber keine Software pflegen.
In den 80ern hieß es: Was Lacostet die Welt, Geld spielt keine Rolex
bei Oppo waren Benachrichtigungen schon immer schwer einzustellen, es wird einfach alles gnadenlos im Hintergrund geblockt. ich persönlich mag das sehr, da ich nicht ständig von Amazon, eBay und den ganzen anderen Apps genervt werde und nur das erlaubt habe, was ich will. ich weiß nicht wie das aktuelle OS sich da einstellen lässt, aber meine Steinzeitversion ist nach ein bisschen rum probieren doch erstaunlich zuverlässig
ansonsten gefällt mir die Ausstattung des X für den Preis absolut nicht. viel zu teuer (und zwar beide Versionen)
Naja wenigstens ist hier der Lieferumfang dem Preis entsprechend. Ich kenne da andere Hersteller die bei einem Preis von über 1000€ nur Standart bzw gar keine Kopfhörer bzw eine Hülle dazu geben , von Quick Charge Ladekabeln mal ganz abgesehen...
@Daniel
von Adaptern Lightning-Klinke ganz zu schweigen😉😂
Oder Lightning HDMI Adapter.Im Laden kostet das Teil 59€.
Da du wahrscheinlich Apple meinst: Die liefern Kopfhörer mit ^^
Und Hüllen liefern die meisten Hersteller nicht mit. Zumindest hierzulande.
Wenn man noch knapp 200,- drauflegt, bekommt man ein Laserschwert.....!
Möge die Macht mit dir sein
„angedeutete Carbon-Optik...“ für 1700€?
🙄💭 für den Preis wäre echtes Carbon drin gewesen. Ansonsten ist es ein schickes Gerät.
Ordentliche Hardware aber vom Preis....naja...
Verstehe nicht, wie das Ding bei so vielen doch ziemlich schwerwiegenden Kritikpunkten 4/5 Sternen bekommen kann...
Das Design ist subjektiv, also gibt es quasi 5 Pluspunkte und 5 Kritikpunkte... und auch die 3D Gesichtserkennung ist dank Android kein Pluspunkt, da man es ausschließlich zum Entsperren und für sonst nichts nutzen kann.
512GB ist krass, da braucht man wirklich keine SD-Karte mehr 😂
Ansonsten ist das Handy vom Preis völlig unnötig, aber immerhin zuverlässiger als ein Lamborghini Fahrzeug! 😝
Ich bleibe bei meinen Midrange-Leisten und freu mich auf ein günstigen LG G6 Schnapper 📱
Was "man" braucht weißt du nicht...