Oppo R15/Pro im Hands-on-Test: Der neue Glanz der Mittelklasse
Oppo ist hierzulande wenig bekannt. Der Dachkonzern BBK erzielt mit den Marken Oppo und Vivo in China jedoch große Erfolge. Und hierzulande dürfte man OnePlus gut kennen. Das Oppo R15 und R15 Pro sind keine High-End-Smartphones, haben aber jetzt schon einige Komponenten, die wir voraussichtlich im OnePlus 6 ebenfalls antreffen werden. Diese betrachten wir im Hands-on-Test des Oppo R15 und R15 Pro genauer.
Oppo R15: Preis und Verfügbarkeit
Sowohl das Oppo R15 als auch das R15 Pro sind seit dem 01. April in China und in manchen anderen Märkten erhältlich. Als Farben stehen Weiß, Rot, Lila und Schwarz zur Auswahl. Das MediaTek-R15 kostet dort 2.999 Yuan (385 Euro) und das Qualcomm-Pro namens Dream Mirror 3.299 euro (423 Euro). Das R15 Pro mit Keramik-Gehäuse kostet 3.499 Yuan oder 449 Euro.
Zu einem Europa-Launch des R15 liegen keine Infos vor. Die üblichen Importeure werden es jedoch voraussichtlich anbieten. Eine Ausweitung des Geschäfts auf den europäischen Markt sei in Planung, jedoch wollte man uns vor Ort keine konkreten Daten nennen. Ich rechne jedoch mit Oppo in Europa noch in diesem Jahr.
Oppo R15: Design und Verarbeitung
Oppo verwendet beim R15 Alu und Glas, ist also in Sachen edle Verarbeitung auf der Höhe der Zeit. Der Rücken wurde auf ansprechende Reflexionen optimiert und erstrahlt so in einem edlen Glanz. Kann der Rücken schon locken, soll auch die Front Euch nicht schocken; aber dazu später mehr.
im Gegensatz zum normalen R15 ist beim Pro-Modell die Rückseite etwas stärker gekrümmt. Das hat gefühlt schmalere Kanten zur Fogle; und das wird gemeinhin als edler empfunden. In beiden Geräten jedoch befindet sich der Fingerabdrucksensor mittig hinten. Den im Display integrierten Fingerabdrucksensor gibt's jedoch nur im zeitgleich vorgestellten Schwestermodell Vivo X21.
Das R15 Pro gibt es auch in einer Keramik-Variante. Diese reflektiert das Licht nicht so schön wie die Glas-Version, ist dafür aber kratzfest. Ein schneller Test mit dem Redaktions-Opinel konnte der polierten Rückseite des R15 Pro nichts anhaben. Fraglich bleibt, ob die Keramik-Platte im Gegenzug zerbrechlicher ist als das relativ flexible Glas.
Das Oppo R15 Pro ist zusätzlich gegen eindringendes Wasser und Staub geschützt. Aber nur in manchen Märkten wird Oppo eine IP-Zertifizierung angeben. Damit spart sich Oppo Kosten für die Zertifizierung. Vermutlich wird man das Gerät ähnlich gut in Wasser reinigen können wie seinerzeit das ebenso nicht zertifizierte OnePlus 5.
90 Prozent Display-Ausnutzung und Mini-Notch
Das Oppo R15 hat ein 6,28-Zoll-großes Super-V-Display, löst in 2.280 x 1.080 Pixeln im 19:9-Format auf und deckt damit 90 Prozent seiner Vorderseite ab. Die Ränder sind gerade einmal 1,78 mm breit. Leider erkauft sich Oppo diesen Wert mit einer Kerbe am oberen Rand, die Selfie-Cam, Lautsprecher und Näherungssensor beherbergt. Auch wenn die Notch generell als umstritten gilt und auch ich ihr skeptisch gegenüber stand, muss ich urteilen, dass sie im Alltag wirklich nicht stört und keinerlei Beeinträchtigungen nach sich zieht.
Gesten im Stile eines iPhone X
Neben der Notch guckt sich Oppo auch die Gestensteuerung vom Apple iPhone X ab. Trotzdem kommt es mit der jüngsten Android-Version 8.1 Oreo. Oppo verwendet weiterhin seine stark modifizierte Oberfläche ColorOS; inzwischen in Version 5.0. Diese ist arg an iOS orientiert und verzichtet auf eine App-Übersicht, die inzwischen sogar Huawei oder Xiaomi nachgereicht haben.
Ähnlich wie Apple im iPhone X oder - ebenfalls davon inspiriert - Xiaomi im Mi MIX 2 will Oppo die Navigations-Buttons durch Gesten ersetzen. Statt Schaltflächen für Zurück, Home oder Kürzlich geöffnete Apps verwendet das R15 und R15 Pro ab Werk also Wischgesten. Die könnt Ihr freilich abstellen und zur alten Drei-Button-Navigationsleiste wechseln.
Zum Glück dürft Ihr Euch den Chipsatz aussuchen
Das normale Oppo R15 verwendet den MediaTek Helio P60, ein brandneuer in 12 nm gefertigter Chipsatz. Das R15 Pro Dream Mirror Edition hingegen verwendet den ebenfalls recht neuen in 14 nm gefertigten Qualcomm Snapdragon 660. Letzteren kennt man unter anderem aus dem Nokia 7 Plus.
Während die Chipsätze weitgehend gleich sind, befürchtet man bei MediaTek-Modellen oft, dass der Chipsatz-Hersteller keine Treiber für neuere Android-Versionen liefert und so große Android-Versions-Upgrades blockiert. Dank Project Treble sollte dieses Problem mit dem Oppo R15 jedoch nicht mehr existieren, da damit System-Upgrades Vendor-unabhängig möglich sind.
Helio P60 vs. Snapdragon 660 im Vergleich
MediaTek Helio P60 | Qualcomm Snapdragon 660 | |
---|---|---|
Fertigung | TSMC 12 nm FinFET | 14 nm FinFET |
CPU | 4 x ARM Cortex-A73 @ 2 GHz + 4 x ARM Cortex-A53 @ 2 GHz | 8 x Kryo 260, max 2.2 GHz |
GPU | ARM Mali-G72 MP3, 800 MHz | Adreno 512 |
KI-Beschleunigung | Edge AI, NeuroPilot AI | Hexagon 680 DSP, Qualcomm AI Engine |
Bildverarbeitung | tri-core ISP | Spectra 160 ISP |
LTE | Cat-7 (DL), Cat-13 (UL) | Cat-12 (DL), Cat-13 (UL) |
RAM-Anbindung | Max. 8 GByte dual-channel LPDDR4x @ 1.800 MHz | Max. 8 GByte dual-channel LPDDR4 @ 1.866 MHz |
Schnellster Speicher | UFS 2.1 | UFS 2.1 |
In beiden Fällen bekommt Ihr 6 GByte RAM und 128 GByte internen Speicher. Letzterer lässt sich mit microSD-Karten beliebig erweitern. Beide Geräte werden als Dual-SIM-Smartphone verkauft. Beim Einlegen einer microSD-Karte müsst Ihr jedoch eine SIM-Karte entfernen; oder umgekehrt.
Oppo stattet das R15 mit einem fetten 3450-mAh-Akku aus, der sich per VOOC (identisch mit Dash Charge) schnell aufladen lässt. Fünf Minuten Aufladen bedeuten zwei Stunden mehr Sprechzeit. Es handelt sich um den schnellsten Schnellladestandard am Smartphone-Markt. Das R15 Pro hat aufgrund des schlankeren Designs 50 mAh weniger.
KI macht Selfies schöner
Die Hauptkamera sowohl des Oppo R15 als auch des R15 Pro hat 16 Megapixel. Der Sony IMX519 Sensor misst 1/2,6 Zoll und hat 1,22 μm große Pixel. Seine Optik hat eine Öffnung von f/1,7. Sie Sekundär-Kamera des R15 löst mit 5 Megapixeln auf und öffnet auf f/2.2. Die Sekundär-Kamera des R15 Pro hingegen löst mit 20 Megapixeln auf und hat eine Blende von f/1,7. Anstelle teurer OIS-Bauteile verwendet Oppo elektronische Bildstabilisierung.
Die Selfie-Cam löst in jedem Fall mit 20 Megapixeln auf und öffnet auf f/2.0. KI-Unterstützung scannt 296 markante Punkte in Eurem Gesicht. So erkennt die Kamera automatisch 16 verschiedene Szenen und passt entsprechende Einstellungen zur Nachbearbeitung automatisch an.
Oppo R15: Technische Daten
${device:oppo/1148~vs~oppo/1149}Vorläufiges Urteil
Oppo könnte mit dem R15 und vor allem dem R15 Pro die Mittelklasse auch hierzulande ordentlich aufmischen. Sowohl die Spezifikationen als auch die Verarbeitung überzeugen auf ganzer Linie. Vor einem Launch in Europa bräuchte sich Oppo nicht zu fürchten und preislich könnten die Geräte gut mithalten. Einzig bei der Software wären einige Anpassungen nötig.
Im ausführlicheren Test der beiden Modelle wollen wir genauer auf Performance, Kamera-Qualität und die Software eingehen. Bis dahin könnt Ihr gerne im Kommentarbereich diskutieren, ob für Euch eines der Modelle in Frage käme oder welche Alternative Ihr bevorzugen würdet.
Ich finde es gut, das AP auch mal über Geräte schreibt, die es nicht so einfach zu kaufen gibt, oder wie in diesem Fall (noch gar) nicht. Über den Tellerand schauen ist eine gute Sache, solange sie nicht übertrieben wird. Und das ist bei AP sicher nicht der Fall. Also dazu mal ein echten "Daumen hoch"
Oppo würde den Markt, wenn sie offiziell nach Europa kämen, schon kräftig aufmischen.... und das Design ist zumindest im Vergleich zu den P20-Gurken richtig schön, trotz der Notch, die mir auch bei diesem Gerät nicht gefällt.
Man muss aber davon ausgehen, dass Oppo-Geräte in Europa auch nicht so günstig sein werden wie in China.
Aufklärung über China-Importe bzw. welche Vor- und Nachteile es gibt, ist sicher ein Thema, das AP gerne mal angehen darf, die Frage ist, ob AP hier genügend Erfahrung hat oder solch ein Artikel dann nur rein augrund von Recherche zustande kommt.... oder ob es eine Mix aus beidem ist. Zumindest in Sachen Nachforschen im Internet, das kann doch jeder auch selbst tun, wenn ihn/sie das interessiert.
Ich hab das schon mal gemacht, es gibt echt viele Erfahrungsberichte im Netz und auch die ganzen Shops bieten Auskunft, teilweise sogar in deutscher Sprache.....
Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn AP ab und an einen "China-Kracher" testet und auch über das Für und Wieder von solchen Importen schreibt.....
Seit meiner negativen Erfahrung mit Oppos Updatepolitik bin ich treuer Sony Fan. Derzeit auf XZ1 Compact mit Android 8 für 360 Euro SD 835 inklusive.
"Die mittige Platzierung der Selfie-Cam basiere auf einer Kundenumfrage."
Stimmt. Ich bin währenddessen der Kaiser von China.
Mit "Kundenumfragen" hat LG beim G6 ja auch herausgefunden, dass die Amis keinen Quad-DAC wollen udn wir Europäer weder viel Speicher, noch Quad-DAC oder Kabelloses Laden. Wir wollen nur den maximalen Preis zahlen.
"fett" ist der Akku auch definitiv nicht. Das wäre er in einem Smartphone von der Größe eines iPhone SE, aber nicht in so einem Teil.
Und mal wieder übertreibt ein Chinese völlig maßlos mit der Frontausnutzung.
Von 90% ist man genauso weit weg, wie alle anderen Geräte auch. Das Ding kommt auf 84,2% und liegt damit auf einem Niveau mit dem S9 oder Essential Phone. Und dabei rechne ich die Notch nicht mal mit ein. Zieht man die auch noch ab, kommt man auf etwa 83,5%...
So hätte das P20 aussehen müssen. So viel schicker.
Ich finde es ja echt interessant das auch über Marken berichtet wird die außerhalb Europas vertrieben werden aber da im Text drinne steht dass es nicht sicher ist ob es überhaupt hier vertrieben wird bzw wird nur von Importeure gesprochen aber nicht welche daher finde ich diesen Bericht eher nicht unbedingt interessant wenn hier schon von Importeuren geredet wird dann sollten diese Importeure auch beim Namen genannt werden bzw deren webseite. Und wenn man sich das Handy importieren lassen will dann sollte hier auch Auskunft gegeben werden wo eventuell ein Haken ist ob diese Smartphone überhaupt durch den Zoll kommt und welche Importkosten auf den normalen Kaufpreis oben drauf kommen. Und gerne hätte ich dann auch gewusst wenn das Smartphone nicht in Europa vertrieben wird ob es überhaupt für das europäische Netz geeignet ist. Und da es sich um ein China Handy handelt wäre ich nicht unbedingt dafür weil man überall liest das gerade jene Modelle Schadsoftware beinhalten wie Trojaner und andere Viren.
Das vordere ich schon lange, bessere Aufklärung in Sachen China Phone, die Probleme die auftreten können, die kosten und wie es mit bei Problemen aussieht sowie Webseiten. Wichtig ist auch die Software was so oben ist und ob es update gibt oder nicht. Auf dem deutschen Markt wird es sicherlich nicht aufmischen.
Das ist doch ein Vorbericht und ob es Updates gibt kann keiner garantieren.
Um Händler zu finden braucht man nur Google befragen sobald das Phone zu haben ist.
Auf jeden Fall kommt Zoll auf den Kaufpreis sofern man nicht bei einem deutschen oder zumindest europäischen Händler kauft. Soweit mir bekannt ist, liegt das bei Phones etwa im Bereich der Mehrwertsteuer.
Kritisch sehe ich da eher Gewährleistung und Servicezeiten/Kosten für Rückversand.
Wie schon gesagt, ich finde das ganze jetzt nicht so spannend/günstig/sensationell.
Smartphones werden nicht verzollt. Was Du meinst nennt sich Einfuhrumsatzsteuer. Gibt genug Blogs wo man alles nachlesen kann.
Japp, hast Recht , das war das Wort was mir nicht sofort eingefallen ist. Sind aber die üblichen 19% sofern ich mich da nicht irre.
Zu beachten ist bei solchen Geräten das in Europa eine ordentliche CE Kennzeichnung vorgeschrieben ist. Ist diese nicht Konform und das Gerät fällt einer Stichprobe zum Opfer, kann es schwere Diskussionen geben.
Ich erinnere da an das erste Oneplus Gerät wo es einen Disput gab. OP musste die Schalen ändern.
Eine Kleinigkeit zu diesem Thema : Ein Phone ohne CE darf man als Privatmann problemlos kaufen und nutzen, sofern man es nicht in Verkehr bringen möchte ( Kauf mit dem Ziel des Weiterverkaufes ). Wenn aber der Hersteller ein nicht konformes CE Zeichen anwendet, so kann der Ware die Einfuhr in die EU verweigert werden.
Wenn also bei einem Gerät auf den Bildern so ein Photoshop CE Zeichen auf dem Gerät prangt, rechnet damit das ein kleinlicher Zöllner mit guten Augen Euren Tag versaut.
Das die den Markt aufmischen sehe ich eher nicht so.
Da liegt z.b. das Nokia 7 Plus deutlich mit Akku, hoffentlich Kamera und Android One vorne , von 50 Euro günstiger will ich gar nicht reden.
Speicher....na gut, die Frage verzichtet man hier zugunsten mehr RAM das man nicht braucht auf sichere Updates ?
ROM Speicher....Same Same, meine Apps sollen nicht auf Karte liegen, Musik, Videos etc. können auf die Karte und da reichen 64 GB auch.
Wenn ich jetzt mal in die Waagschale werfe, das die im Artikel genannten Preise für Europa sicher höher ausfallen, sehe ich nicht wie Oppo hier den Markt umkrempeln will ?
Honor und Nokia sehe ich da deutlich vorne und die genießen auch mehr Kundenvertrauen und dann baut auch noch Xiaomi sein Position aus.
Also OPO mit einem P hat sich seine Position hart erarbeitet und wird es zunehmend schon schwer haben, aber OPPO sieht gegen alle diese Gegner nun wirklich nicht wie der Gamechanger aus. Hätte man wie Xiaomi beim A1 auf One gesetzt wäre das ganze schon spannender, aber mit eigenem verbastelten Android und wenn schon , warum nicht Oxygen aus dem eigenen Konzern ( ? ) sehe ich keinen Vorteil beim Oppo.
Also bei einem 6,28-Zoll Display ist der 3450 mAh Akku alles andere als fett.
Und der Preis für die Variante mit Snapdragon 660 ist auch nicht heiß.
"ColorOS è chiaramente ispirato ad altri smartphone..."ääääähhhh....genau meine Rede.