Pebble Time im Test: Die etwas andere Smartwatch
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Die Pebble Time ist das erfolgreichste Kickstarter-Projekt aller Zeiten. Insgesamt sammelte Pebble für die Time auf Kickstarter mehr als 20 Millionen Dollar von über 78.000 Unterstützern ein. Aber wie schlägt sich nun das zweite Crowdfunding Projekt von Pebble im Alltag? Wir haben die Pebble Time im Test ausprobiert und sagen Euch was die Smartwatch mit E-Paper-Display gegenüber Android Wear und Apple Watch besser kann oder auch nicht. Zur Freude der deutschen Nutzer gibt es jetzt auch ein neues Firmware-Update, das die deutsche Sprache auf die smarte Uhr holt. Alles Wichtige hierzu im Bereich Software.
Pro
- Lange Akkulaufzeit
- Gutes Display bei Sonnenlicht
- Angenehme Größe
Contra
- Schwache Hintergrundbeleuchtung
- Display hat geringe Auflösung
- Haptik etwas billig
Pebble Time: Preis und Verfügbarkeit
Die Pebble Time wird zum Zeitpunkt unseres Testberichts gerade an die Unterstützer des Kickstarter Projekts ausgeliefert. Über den Pebble Online Shop ist es aber auch schon möglich, die Pebble Time zum Preis von 249,- Euro vorzubestellen. Ausgeliefert wird dann in den kommenden Wochen.
- Jetzt vorbestellen: Pebble Time im offiziellen Store für 249,- Euro
Pebble Time: Design und Verarbeitung
Die Pebble Time besteht aus einem Mix aus verschiedenen Materialien. Der Displayrahmen besteht nun aus Edelstahl, die Rückseite aus einem matten Kunststoff und das Armband aus weichem und flexiblem Silikon. Natürlich ist das kleine Display noch durch gehärtetes Glas geschützt, aber anders als bei Apples Watch und bei den zahlreichen Android-Wear-Smartwatches ist das Display nicht Touch-fähig. Alle Aktionen auf der Pebble Time werden über insgesamt vier Tasten, drei an der rechten und einer an der linken Gehäuseseite vorgenommen.
Die Unterseite der Pebble Time ist leicht, für einen besseren Sitz am Arm, gewölbt. Außer dem magnetischen Ladeanschluss und den dazugehörigen Kontakten, gibt es aber sonst nichts mehr an der Unterseite. Kein optischer Pulsmesser oder andere Bio-Sensoren sind in die Pebble integriert worden. Aber in Zukunft wird Pebble in Zusammenarbeit mit Drittherstellern sogenannte Smartstraps anbieten. Diese Smartstraps werden über den magnetischen Ladekontakt mit der Pebble Time verbunden und können über diese Kontakte auch Daten an die Pebble Time übermitteln. Bis aber die ersten Smartbands erhältlich sind, wird es noch etwas dauern.
Auf dem MWC Anfang März hatte ich die Gelegenheit gehabt, mich mit Eric Migicovsky zu unterhalten und er hat mir erzählt, dass mit den Smartstraps fast alles machbar ist. Angefangen von einfachen Armbändern, in denen zusätzliche Akkus verbaut sind. Oder Pulsmesser für Sportler. Oder vielleicht entwickelt jemand auch ein GSM-Armband für die Pebble Time um so theoretisch einen Konkurrenten zu LG Watch Urbane LTE (zum Test) und dem Samsung Galaxy Gear S (zum Test) zu machen. Das ist zwar noch Zukunftsmusik, aber in Sachen Erweiterbarkeit ist die Pebble Time auf alle Fälle zukunftssicherer als die Konkurrenz mit Android Wear oder der Apple Watch.
Der Tragekomfort spielt natürlich bei einer Smartwatch eine große Rolle. Da muss ich sagen, dass die Pebble Time, sich durch ihre kompakte Bauweise angenehmer trägt als die Konkurrenz von LG, Samsung und auch Apple. Nur das dünne und sehr weiche Silikonarmband macht mir etwas sorgen, denn Erfahrungsgemäß reißt solch ein Armband relativ schnell ein und man braucht Ersatz.
Pebble Time: Display
Das Display der Pebble Time ist mit 1,25 Zoll verhältnismäßig klein und schafft eine maximale Auflösung von 144 x 168 Pixel. Zum Vergleich: Die LG G Watch R hat ein 1,3 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 320 x 320 Pixeln. Schon anhand der Auflösung erkennt man, dass das Display der Time sehr gering auflöst, aber das ist dem Umstand geschuldet, dass Pebble mit dem farbigen ePaper-Display eine andere Technologie einsetzt.
Zwar löst das ePaper-Display mit einer geringeren Auflösung auf, aber dafür es ist auch stromsparender und bei direkter Sonneneinstrahlung wesentlich besser abzulesen. Letzteres ist aber auch eine Schwachstelle vom Pebble Time, denn so schön das ePaper-Display in heller Umgebung ablesbar ist, so schlecht ist dann in schlechten Lichtverhältnissen ablesbar. Die geringe Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung war in meinem Pebble-Time-Test ein gewichtiger Grund dafür, dass ich schnell die Lust an der Time verloren habe.
Pebble Time: Software
Die Bedienung per Tasten und auch die als Zeitlinie konfigurierten Benachrichtigungen sind meiner Meinung nach die Besonderheit an der Pebble Time und auch Unterscheidungsmerkmal zugleich. Während Android Wear und Apple Watch nahezu komplett über Apps und Toucheingaben bedient werden, zappt man durch die Pebble Time per Tastendruck durch die Timeline.
Mit einem Druck auf die Taste nach oben, gelangt man in vergangene Termine und Benachrichtigungen der letzten Tage. Durch einen Druck auf die unterste Taste gelangt man dann wieder in die künftigen Termine und Benachrichtigungen. Will man sich zu einem Ereignis genauere Informationen und Details anschauen, dann drückt man auf die mittlere Taste und bekommt Anfangs- und Endzeit, Ort sowie Notizen zu dem Termin angezeigt.
Wie sieht es mit Apps für die Pebble Time aus? Aktuell gibt es zwar eine gute Auswahl an Apps, die mit der Pebble Time kommunizieren können, aber leider ist die Auswahl noch stark für den US-Markt ausgerichtet. ESPN kann zwar Spiele und Ergebnisse in die Time Line einspielen, aber die Sportarten sind für uns in Deutschland nicht relevant.
Schade ist, dass es aktuell auch noch keine App gibt, die zum Beispiel auf die Pebble Time einen QR Code für das eigene Flug- oder Bahnticket anzeigt. Auch werden aktuell noch keine Benachrichtigungen aus den sozialen Netzwerken wie Facebook, Google+ oder Twitter auf die Pebble Time gebeamt. Für Smartwatch-Nutzer, die immer über jede Kleinigkeit informiert werden wollen, ist somit die Pebble Time zum aktuellen Zeitpunkt nicht die erste Wahl. Vielleicht später, wenn die Unterstützung für die Time besser geworden ist. Ich persönlich finde aber gerade das Weniger beim Test der Pebble Time sehr charmant, da ich nicht permanent etwas summendes und vibrierendes am Arm haben will.
Für das beste Pebble Erlebnis ist es zwingend notwendig, dass man neben der Pebble Time App auch die Android Wear App auf seinem Smartphone installiert. Sind beide Apps installiert, dann werden ab sofort alle Benachrichtigungen an Eure Pebble geschickt.
Damit auch deutsche Nutzer, die noch kein Englisch können oder lieber das Menü in der eigenen Sprache nutzen wollen, Ihre Freude an der Uhr haben, hat Pebble jüngst ein Update (Version 3.4) veröffentlicht, und bringt neben Spanisch und Französisch nun auch Deutsch als Sprache mit, sowohl für die Pebble Time als auch die edlere Time Steel. Im Einstellungsmenü findet Ihr die entsprechende Auswahl. Nach dem Update müsst Ihr aber auch alle Apps updaten, damit auch sie die Sprache übernehmen.
Außer den neuen Sprachen bietet das Update auch diverse neue Modi an: Quiet Time, um Benachrichtigungen je nach Situation und Alltag per Knopfdruck abzustellen sowie einen neuen Stand-by-Modus, der die Bluetooth-Verbindung abschaltet, wenn die sich länger als 30 Minuten nicht regt. Das spart vor allem Strom, und verlängert nochmal die lange Akkulaufzeit der Pebble Time.
Alle Benachrichtigungen enthalten ein farbiges Logo der App sowie einen passenden, farbigen Hintergrund. Durch die geringe Auflösung des Displays ist man aber gezwungen, viel zu scrollen. Klasse ist hingegen, dass man dann die Nachrichten auf mehrere Methoden beantworten kann, entweder per Spracheingabe über das Mikrofon, per vorgefertigter Nachricht aus einer kleinen Auswahl oder man verschickt ein winziges Emoji aus einer recht langen Liste.
Mit der Zeit wird hoffentlich die Auswahl an Apps für die Pebble Time manigfaltiger, sodass man wesentlich mehr mit der Pebble Time anstellen kann als zum Testzeitpunkt.
Pebble Time: Akku
In meinem Test zur Pebble Time galt natürlich auch das Augenmerk der Akkulaufzeit. Pebble selbst gibt eine maximale Akkulaufzeit von bis zu sieben Tagen an, aber im Test hat sich die Pebble Time nach maximal 3,5 Tagen verabschiedet. Das ist schon mal nicht schlecht, denn aus meiner Erfahrung hielten Android-Wear-Smartwatches wie die LG G Watch R maximal zwei Tage. Während meines Tests war das Display der Pebble Time auch permanent an. Das ist auch ein Vorteil des ePaper-Displays: Es muss nicht abgeschaltet werden, um Strom zu sparen.
Geht der Pebble Time doch mal der Saft aus, dann ist die Smartwatch aber noch nicht ganz tot. Die Uhrzeit wird Euch dann für ca. einen Tag immer noch in Schwarz-Weiß angezeigt, aber alle anderen Funktionen stehen nicht mehr zur Verfügung. Hat man dann wieder Zugriff auf eine Steckdose, dann kann man die Pebble Time simpel wieder aufladen. Einfach das Kabel mit den magnetischen Kontakten an die Pebble Time hängen und den USB-Teil des Kabels in einen entsprechenden Port oder Netzteil hängen, anderthalb Stunden warten und schon ist die Pebble Time wieder voll einsatzfähig.
Pebble Time: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Die Pebble Time hat mich im Test durch ein Wechselbad der Gefühle geführt. Erst war ich begeistert von dem Tragekomfort, dem geringen Gewicht und der sehr guten Ablesbarkeit des Displays in heller Umgebung. Abends wiederum war ich enttäuscht von der sehr schwachen Hintergrundbeleuchtung und der noch geringen App Auswahl. Dafür begeisterte mich die Timeline, die Bedienung über Tasten statt Touchscreen und die sehr gute Akkulaufzeit.
Die Pebble Time ist wie ein gute Flasche Wein: erst mit der Zeit wird sie Besser. Es hängt aber viel von den Entwicklern von Apps ab und vor allem auch von den angekündigten Smartstraps, die die Pebble Time künftig um Funktionen erweitern soll. Hoffentlich werden zahlreiche Entwickler und Zubehörhersteller sich auf die Pebble Time stürzen und aus der guten Smartwatch eine richtig gute Smartwatch machen.
Keine Ahnung, warum man von Design der Pebble Steele wieder auf so eine Bubble Gum Optik zurück gegangen ist.
Das sich sogar eher schwache Hardware in gutem Design verkaufen lässt bewies die Motto 360.
Warum man mit Absicht so so einen harten Weg wählt?
Sehr hässlich nur die halbarkeit des Akkus bis zu 1 Woche ist top
hat Kinder nicht gefallen. ich dachte ich kauf meinen Kindern mal so ne Kinder smartwatch. leider finden sie beide pot hässlich. und ich kann sie nicht tragen sieht wie ein Spielzeug eis. schade,hat cute funktionen
Da läuft sicher Pong drauf, oder?
Ich habe mir das alte Pebble Modell geholt vor zwei Wochen und bin absolut zufrieden. Die Pebble erfüllt alle meine gewünschten Anforderungen - Benachrichtigung weiterleiten, Anrufe signalisieren, MP3 Player steuern, Uhrzeit anzeigen. Der Akku hat bis jetzt knapp zwei Wochen gehalten. Besser geht es nicht für 89 Euro.
Schöner Artikel! Deckt sich mit den Beiträgen auf anderen Seiten...
Ich warte gespannt auf meine Pebble Time Steel...
😬 Auto Korrektur... muss pebble heissen
Es gibt ne Bearbeiten-Funktion ;)
ich hab mir die alte penible geholt. hat zwar nur ein sw Display macht aber das was sie soll und das für 99 Euro. sie ist seit Samstag in Betrieb und der Akku jetzt bei 50%. (Dienstag Abend)
Shu 😦 das sind noch bestimmt die Bilder von Curved 😄
Da sieht selbst mein Fahrradtacho besser aus... Sorry aber das Design ist echt schwach...
Wenn die wenigstens noch einigermaßen aussehen würde aber ist ja pottenhäßlich.
Ich weiß nicht, irgendwie werd ich damit nicht recht warm.
Kein haben will bei mir...