Powerbeats Pro im Test: Die teuren Sport-AirPods
Die Powerbeats Pro bieten dieselbe Technik, die Apple schon in den AirPods 2 liefert. Dank Bügel sind sie aber auch für den Sport geeignet. Außerdem handelt es sich hier um richtige In-Ear-Kopfhörer. Dafür sind sie aber auch nochmals teurer. Was bieten die Powerbeats Pro tatsächlich?
Pro
- Sicherer Halt
- Klang
- Akkulaufzeit
- Zusammenarbeit mit Apple-Produkten
Contra
- Nicht immer bequem
- Kein ANC
- Großes Case
- Preis
Kein günstiges Vergnügen
Apples Powerbeats Pro sind bereits verfügbar und können sowohl über den Apple Store als auch über Amazon oder andere Händler zu haben. Günstig sind die True-Wireless-Kopfhörer jedoch nicht. Gut 250 Euro muss man berappen, möchte man Beats sportliche In-Ears sein Eigen nennen. Es besteht die Wahl zwischen vier Farben: Schwarz, Elfenbeinweiß, Marineblau und Moosgrün.
Beats Powerbeats Pro: Design und Verarbeitung
Im Grunde sehen die Powerbeats Pro aus wie die Powerbeats - nur eben ohne Kabel. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen und auch das Design ist schlicht. Die Ladekontakte sind an der Unterseite und recht unauffällig. An beiden Seiten befindet sich der Beats-Knopf, der das Logo trägt und in derselben Farbe wie die Kopfhörer gehalten ist. Das sieht schick aus und ist dezent. Außerdem gibt es auf beiden Seiten eine kleine Lautstärkewippe. Auch diese ist recht unauffällig. Mit der Beats-Taste lässt sich die Wiedergabe pausieren und starten. Außerdem lassen sich damit Anrufe einfach ablehnen - und natürlich auch annehmen.
Die Powerbeats Pro sind außerdem nach IPX4 zertifiziert und damit gegen Schweiß und Wasser geschützt. Für Sportkopfhörer ein absolutes Muss. Beim Tragen ragen die Ohrhörer nur etwas aus den Ohren heraus. Die Ohrbügel sind zudem flexibel.
Das Ladecase nimmt die Ohrhörer sicher auf. Wie bei solchen Kopfhörern üblich, hält ein Magnet sie hier fest an Ort und Stelle. Auch das Case selbst klappt sicher zu, manchmal muss man schon sehr auf seine Fingernägel setzen, um es auseinander zu bekommen. An dem Hartschalenplastik ist ebenfalls nichts auszusetzen. Das lässt sich über die Größe des Case leider nicht sagen. Es ist enorm groß - in die Hosentasche passt das nicht.
Willkommen bei Apple
Im Inneren der Powerbeats Pro steckt der aktuelle H1-Bluetooth-Chipsatz von Apple , der auch in den AirPods 2 sein Werk verrichtet. Der ist dann besonders praktisch, wenn man die Kopfhörer zusammen mit einem iPhone und anderen Apple-Geräten verwendet. Denn möchte man die Beats zum ersten Mal verbinden, muss man nur das Case neben das iPhone legen und öffnen - und schon erscheinen sie auf dem Display des Telefons. Einmal bestätigen und sie sind einsatzbereit. Wiederholt man das Ganze in der Folge, zeigt einem iOS den Ladestand von Ohrhörern und Case an.
Praktisch ist auch, dass die Beats automatisch mit dem eigenen iCloud-Account synchronisiert werden. Das heißt, sie sind sofort auch auf Eurem iPad oder MacBook vorhanden. Der Wechsel zwischen diesen Geräten könnte nicht einfacher sein. Kein nerviges Neukoppeln mehr, wenn man an ein anderes Gerät wechseln möchte.
Apple verspricht mit dem H1-Chip auch eine größere Reichweite. In unserem Test war es tatsächlich möglich, im Stockwerk unter unserem Büro Musik zu hören, während mein iPhone auf meinem Schreibtisch lag. Dank H1 funktioniert auch "Hey Siri", womit man dann theoretisch sogar ein neues Album auswählen kann, ohne Hand an das Smartphone zu legen. Weiterhin haben beide Ohrhörer Sensoren verbaut und erkennen automatisch, wenn sie ins Ohr eingesetzt werden. Dann können sie auf Wunsch selbstständig die Musikwiedergabe starten.
Natürlich funktionieren die Powerbeats Pro auch mit Android-Smartphones. Dann aber verhalten sie sich wie normale Bluetooth-Kopfhörer. Auf die Vorteile des H1-Chips muss man in diesem Fall verzichten.
Sicherer Sitz, aber auch bequemer Sitz?
Die Powerbeats Pro sind klar als Sportkopfhörer positioniert und der Hersteller wirbt damit, dass sie sich beim Training ohne Probleme verwenden lassen. Es stimmt, dass sie unheimlich sicher sitzen - natürlich speziell, vergleicht man sie mit den AirPods. Dadurch, dass es sich hier um In-Ears handelt und da sie einen Bügel haben, bleiben sie stets an Ort und Stelle. Im Lieferumfang sind vier verschiedene Silikonaufsätze enthalten, damit sie ordentlich in den eigenen Gehörgang passen.
Leider fand ich die Powerbeats Pro bei weitem nicht so bequem wie angepriesen. Mit dem vorhandenen Bewegungsspielraum habe ich zwar eine Position gefunden, die über längere Zeit okay war. Gedrückt haben sie aber dennoch. Angenehmer war es auch, meine Brille erst aufzusetzen, nachdem die Powerbeats in Position sind, anstatt diese am Ohr festzuhängen, während die Brille auf der Nase - und den Ohren - bleibt. Letzteres sorgt für zusätzlichen Druck. Dafür sind sie mit gut 20 Gramm sehr leicht.
Guter Klang, aber ohne Beats
Neben Komfort ist natürlich der Klang wichtig, wenn es um Kopfhörer geht. Grundsätzlich klingen die Powerbeats Pro ähnlich wie Apples AirPods. Steckt ja auch weitestgehend dieselbe Technik drin. Hat man früher schon mal Beats genutzt, dann muss man sich hier also etwas umstellen. Der Klang ist ziemlich ausgewogen, manchmal vielleicht sogar etwas höhenlastig. Sehr betonte Bässe gibt es hier auf jeden Fall nicht mehr. Manchmal habe ich tatsächlich einen etwas kräftigeren Bass vermisst - die Equalizer-Presets, die iOS mitbringt, haben da nicht viel geholfen. Dafür klingt alles recht dynamisch. Im Übrigen sei angemerkt, dass Apple unter iOS auf AAC setzt. Auf Qualcomms aptX muss man also auch bei diesen Kopfhörern verzichten.
Ein Unterschied macht sich gegenüber den AirPods aber schnell bemerkbar: Da die Powerbeats Pro, anders als Apples andere True-Wireless-Kopfhörer, eben in den Gehörgang ragen, ist der Sound grundsätzlich noch ein Stück besser und klarer. Das hilft auch, um etwas von Außengeräuschen abgeschirmt zu sein. Active-Noise-Canceling (ANC) gibt es hier aber nicht und so hört man eben doch immer, was um einen herum los ist - auch wenn man in den öffentlichen Verkehrsmitteln keine Sätze aus Unterhaltungen ausmachen kann, hört man eben doch die Gespräche. Angesichts des Preises wäre ANC wirklich wünschenswert gewesen. Beim Sport ist das sicherlich nicht so wichtig, doch dann stellt sich die Frage, ob man sich diese Kopfhörer wirklich ausschließlich für den Sport kauft. Ein Mikrofon ist natürlich eingebaut und kann für Siri und zum Telefonieren genutzt werden. Das funktioniert gut und man ist in der Regel gut zu verstehen.
Beeindruckende Akkulaufzeit
Apple gibt die Akkulaufzeit mit neun Stunden für die Ohrhörer an und unser Test bestätigt das. Das Ladecase hält weitere 24 Stunden Laufzeit bereit, was wir durchaus glauben. Tatsächlich habe ich das Case nur sehr selten nachgeladen. Das passiert übrigens über ein Lightning-Kabel, was keine Überraschung sein sollte.
Wer die Kopfhörer für fünf Minuten zurück ins Case packt, bekommt 1,5 Stunden weitere Laufzeit. So kann man während einer Trainingspause nicht nur Kraft, sondern eben auch Akku tanken. Pro und Contra halten sich bei den Powerbeats Pro die Waage. Wer True-Wireless-Ohrhörer zum Sporteln sucht, der sollte sich die Powerbeats anschauen. Erst recht, wenn Ihr plant, sie mit einem iPhone einzusetzen.
Abschließendes Urteil
Die Powerbeats Pro sind gut. So könnte man das eigentlich stehen lassen. Denn restlos begeistert haben sie mich nicht. Dafür finde ich sie nicht komfortabel genug. Der Klang hingegen ist im Großen und Ganzen überzeugend, doch für 250 Euro hätte ich mir wirklich eine aktive Geräuschunterdrückung gewünscht. Dafür überzeugt die Akkulaufzeit auf ganzer Linie. Das Ladecase hingegen ist so groß, dass es fast lachhaft ist. Ich habe es nicht mit mir herum getragen.
Der Preis hingegen ist wirklich hoch. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sich die Powerbeats Pro von den AirPods hauptsächlich durch den Ohrbügel und das richtige In-Ear-Design unterscheiden. Die Klangqualität der AirPods ist jedoch sehr ähnlich, sie sind günstiger und das Case - das ist viel, viel kleiner.
Ich nutze immer noch die Powerbeats 3 Wireless. Ja, haben ein Kabel aber das stört mich nicht. Habe sie vor einem Monat durch ein neues Paar ersetzt. Für 80€ unschlagbar günstig und die Akkulaufzeit ist einfach der Hammer!
Wireless mit Kabel? Finde den Sinn^^
Ich denke, die haben eher ein Nackenband ;-)
Ja klar das meinte ich 😄
Was bedeutet das Kontra : nicht immer bequem?
Ich selbst hab auch noch keine Kopfhörer gefunden, die über längere Zeit bequem zu tragen waren. Wenn welche bequem sich getragen haben war entweder der Klang mies oder umgedreht.
Nicht immer bequem bedeutet:
Nicht immer bequem.
Sowas ist immer etwas subjektiv, anatomisch gibts nun mal Unterschiede von Mensch zu Mensch.
Noise Cancelling im öffentlichen Raum, ob beim Sport oder auch als Fußgänger geschweige denn als Fahrzeugführer sollte verboten sein.
Abgesehen davon habe ich jüngst die Anker Soundcore Liberty erworben und bin für 40 € sehr angetan.
Tja, wer soll das überprüfen, ob ANC an Bord ist oder nicht? Da müsste man Kopfhörer generell verbieten.
Ist natürlich richtig, das trifft aber auf viele Vorschriften zu. Dennoch, wer sich des Gehörs beraubt handelt so wie jemand, der absichtlich mit einer Schlafmaske auf der Straße herumtappert und erwartet, dass sich alles nach ihm richtet.
Sehe ich schon ähnlich.
Oft ist es ja so, dass erst 'genug' passieren muss, sprich Unfälle, bis gehandelt wird.
Würde auch keine 250 Euro ausgeben, zumal das auch Wegwerartikel sjnd, was ist wenn die Batterie nicht mehr will?
Dann Tonne auf und weg.
Hat man ja bei den AirPods schon gemerkt. Dadurch, dass die im Case (wo sie durchaus die meiste Zeit sind) immer auf 100% gehalten werden, macht der Akku schnell nicht mehr mit. Und dass die Akkus in den Dingern so winzig sind, macht es nicht besser.
Spätestens nach zwei Jahren war von den angegebenen 3,5h nur noch knapp eine Stunde übrig.
Und das wird hier oder bei anderen InEars nicht anders sein.
Meine Airpods waren nach 1 Jahr schon nicht mehr tauglich gewesen. Habe Sie fast jeden Tag benutzt und der Akku hielt beim telefonieren max 20-30 Minuten noch. Bin dann zurück aufs Kabel gewechselt.
Kein einziger Kommentar. Oje.
Ich besitze mehrere BT Kopfhörer für weniger als 30 Euro pro Teil (Ninebeat, Archer, August etc.) und bin super Happy 😎
Nie im Leben würde ich 250 Euros ausgeben.
Mehrere a' 30€ klingt so nach: wer billig kauft, kauft mindestens 2mal...
Muss nicht unbedingt sein. Auch wer teuer kauft, kauft mindestens 2 mal oder mehr. Teurer muss nicht immer gute Qualität bedeuten.
Aber wenn man sich vorher gut informiert, kann man billigen Schrott vermeiden und trotzdem preiswert kaufen.