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PV-Mythen aufgeklärt: Experte räumt mit Unsicherheiten auf

PV Mythen aufgeklaert Experte raeumt mit Unsicherheiten auf
© enerix

Noch heute kursieren zahlreiche Irrtümer und Mythen über PV-Anlagen. Die jüngsten Veränderungen in der Gesetzeslage haben einige neue davon aufkommen lassen, die die Menschen verunsichern. Wir haben mit Herrn Peter Knuth, Mitbegründer von enerix über einige dieser PV-Mythen gesprochen, um für Euch mit diesen aufzuräumen.

Was sind die Ihrer Meinung nach schädlichsten PV-Mythen?

1.    Für meine PV-Anlage bekomme ich keine Einspeisevergütung mehr:

Dieser Mythos ist weitverbreitet, aber falsch. Obwohl es Diskussionen über die Abschaffung der Einspeisevergütung und die Einführung der Direktvermarktung gab, hat die Bundesregierung beschlossen, dass die Einspeisevergütung nur in Zeiten negativer Strompreise gestrichen wird. Das bedeutet, dass Anlagenbesitzer auch weiterhin von der Einspeisevergütung profitieren können, solange die Marktbedingungen dies zulassen. Zudem wird die Zeit der negativen Strompreise an den EEG-Zahlungszeitraum von 20 Jahren angerechnet, was den finanziellen Rückfluss der PV-Anlage nicht gefährdet.

2.    Meine PV-Anlage kann einen Blackout verursachen:

Dieser Mythos führt zu unnötiger Besorgnis. Die Überlastung des Stromnetzes in Deutschland ist in der Regel auf die hohe Einspeisung von großen Solarparks zurückzuführen, die ihren gesamten Strom ins Netz einspeisen, anstatt ihn teilweise selbst zu nutzen. Einzelne PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern tragen in der Regel nicht signifikant zur Netzüberlastung bei, da sie den produzierten Strom bereits größtenteils
selbst verbrauchen. „Der Netzausbau wurde jahrelang verschlafen. Bereits mit der Einführung des EEG war klar, der Netzausbau muss vorangehen. Nun alles auf PV-Anlagen auf Einfamilienhäuser zu schieben, ist schlichtweg falsch. Diese tragen schließlich zur Entlastung bei.“

3.    Meine PV-Anlage kann von China ferngesteuert und abgeschaltet werden:

Um eine Überlastung der Netze zu verhindern, sollen Smartmeter eingeführt werden, mit denen sich die Anlagen steuern lassen. Da einige der Smart Meter in China produziert werden, macht sich Panik breit, dass China nach Lust und Laune unseren Strom abstellen kann. Das stimmt so nicht. Die Regulierung und der Zugriff auf diese Systeme unterliegen strengen rechtlichen Rahmenbedingungen, die sicherstellen, dass die Kontrolle über die Anlagen in den Händen der Betreiber bleibt.

4.     PV-Anlagen und -Stromspeicher sind brandgefährdet:

In den vergangenen Jahren ist medial immer mal wieder von Bränden bei PV-Anlagen und Stromspeichern (Vergleich) berichtet worden. Erst vor wenigen Tagen ist in Schleswig-Holstein ein Wohnhaus explodiert. Der PV-Speicher wird als Ursache verdächtigt – die Ermittlungen laufen jedoch noch. Doch selbst, wenn der Stromspeicher in diesem Fall die Ursache war, gibt es keinen Grund zur Panik. Laut einer Studie der RWTH Aachen liegt das Brandrisiko von Stromspeichern bei lediglich 0,0049 Prozent – das ist 50-mal niedriger als bei allgemeinen Hausbränden. Bei PV-Anlagen sind es sogar nur 0,0014 Prozent. Das Risiko ist also äußerst gering. Besitzer und Verbraucher müssen keine Angst haben, dass ihre Anlage oder ihr Speichersystem plötzlich Feuer fängt oder gar explodiert.

PV-Anlage bei Montage
PV-Mythen aufgeklärt - diese gängigen Irrtümer über PV-Anlagen bestehen / © enerix

Worauf müssen sich PV-Besitzer in den kommenden Jahren einstellen?

PV-Besitzer müssen sich in den kommenden Jahren auf einige Veränderungen einstellen – diese Veränderungen sind aber nicht schlecht, sondern bieten neue Möglichkeiten und läuten eine neue Ära der Energiewende ein. Eine der aktuell wichtigsten ist der Wegfall der Einspeisevergütung in Zeiten negativer Strompreise. Das macht den Eigenverbrauch noch entscheidender, weshalb Batteriespeicher, intelligente Steuerungssysteme und Verbraucher wie Elektroautos oder Wärmepumpen an Bedeutung gewinnen. Zudem wird der Strommarkt flexibler und digitaler: Smart Meter und dynamische Stromtarife ermöglichen eine bessere Steuerung des eigenen Verbrauchs und eine Entlastung der Stromnetze.

Nach dem starken Boom der letzten Jahre dürfte die Nachfrage nach PV-Anlagen in den kommenden Jahren zurückgehen, was zu sinkenden Preisen führen könnte. Gleichzeitig findet eine Marktbereinigung statt – nicht alle Anbieter werden sich langfristig halten können. Ein weiterer Trend ist die wachsende Dominanz asiatischer Hersteller. Wer auf der Intersolar unterwegs ist, sieht: Die meisten neuen Produkte kommen aus China oder anderen asiatischen Ländern.

Was sind die drei wichtigsten Punkte, die PV-Interessenten Ihrer Meinung nach beim Kauf zum jetzigen Zeitpunkt berücksichtigen sollten?

1.    Regionalität

PV-Interessenten sollten darauf achten, ob der Anbieter in Ihrer Region tätig ist und sich mit den örtlichen Gegebenheiten auskennt. Eine seriöse Beratung sollte immer eine Vor-Ort-Besichtigung beinhalten, um Dachneigung, Verschattung und andere Faktoren optimal zu berücksichtigen. Reine Telefon- oder Online-Beratungen ohne Besichtigung sind ein Warnsignal – denn ohne eine detaillierte Analyse können keine verlässlichen Ertragsprognosen erstellt werden.

2.    Langfristige Betreuung („After Sales“)

PV-Interessenten sollten darauf achten, ob der Anbieter neben dem Verkauf auch einen „After Sales" anbietet. Eine PV-Anlage ist eine langfristige Investition, daher ist es wichtig, dass der Anbieter auch nach dem Kauf für die Kunden da ist. Interessenten sollten vorab klären, ob der Anbieter einen zuverlässigen Kundendienst bietet, der im Falle von Problemen schnell erreichbar ist und gegebenenfalls Reparaturen oder Wartungen übernimmt. Ein lokaler Anbieter kann hier oft schneller und unkomplizierter reagieren.

3.    Referenzen

PV-Interessenten sollten mit Referenzkunden sprechen. Erfahrung und Qualität lassen sich in der Regel anhand der Anzahl erfolgreich umgesetzter Projekte sowie der Zufriedenheit bestehender Kunden gut ablesen. Falls ein Anbieter selbst noch nicht viele Referenzen vorweisen kann – etwa, weil er erst kürzlich gestartet ist – gibt es andere Faktoren, die für die Qualität sprechen. Beispielsweise kann eine etablierte Franchise-Struktur, wie bei enerix, ein Hinweis auf verlässliche Standards sein. In solchen Fällen profitieren Kunden von der Erfahrung und dem Qualitätsmanagement des Franchisegebers, der bewährte Prozesse und Fachwissen sichert – im Fall von enerix sind das über 15 Jahre Erfahrung und über 50.000 installierte PV-Anlagen.

PV-Anlage auf Hausdach
Die Betreuung nach dem Kauf einer PV-Anlage ist entscheidend / © Daniele La Rosa Messina/Unsplash

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Lisa-Marie Karzick

Lisa-Marie Karzick
Redakteur

Lisa hat sich bereits in jungen Jahren für Technik und ihre vielfältigen Möglichkeiten interessiert. Noch heute begeistert sie sich für alle Erneuerungen im Bereich Home Entertainment - sei es die neuste Display-Technologie oder die nächste Raumklang-Variante. Im privaten Rahmen beschäftigt sie sich zusätzlich mit Gaming, erneuerbaren Energien, tobt sich schreiberisch in Fantasywelten aus und verbringt viel Zeit mit ihren Sibirian Huskys.

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