Qualcomm kündigt AI-Hub auf dem MWC 2024 an
In anderen Sprachen lesen:
Der MWC ist traditionell der Ort, an dem die neuesten (und manchmal auch zukünftigen) Trends in der Mobiltechnologie vorgestellt werden. Und nichts ist in dieser Saison heißer als künstliche Intelligenz und insbesondere große Sprachmodelle. Qualcomm bietet schon lange Hardware für die Verarbeitung von KI-Aufgaben an, aber jetzt kündigt das Unternehmen einen AI Hub an, um Entwicklern zu zeigen, wozu sie fähig sind.
- Nicht verpassen: Wer hat den besten Handy-Prozessor? Apple? Samsung oder Qualcomm?
Qualcomm präsentiert auf dem MWC 2024 den KI Hub!
Mit seinen DSPs (Digitaler Signalprozessor) und NPUs (Neural Processing Unit) der Hexagon-Serie investiert Qualcomm schon seit vielen Jahren in die KI-Hardware. Das Unternehmen stand jedoch vor der klassischen Henne-Ei-Frage – wie übrigens auch die konkurrierenden SoC-Designer – dass die Hardware zwar vorhanden ist, die Entwickler aber keine einfache Lösung hatten, um ihre Leistung zu nutzen.
Qualcomm will das mit seinem neuen AI Hub, der auf dem MWC 2024 angekündigt wurde, ändern. Die Plattform bietet eine Bibliothek mit mehr als 75 KI-Modellen, die für die vielen verschiedenen Qualcomm-Plattformen zertifiziert und optimiert sind – nicht nur für Mobilgeräte, sondern auch für VR/AR-Prozessoren, Fahrzeuge, PCs und mehr.
Die Liste der unterstützten Modelle umfasst Namen wie Stable Diffusion, Llama und ControlNet und gilt nicht nur für den aktuellen Trend der generativen KI, sondern auch für Spracherkennung, Bildklassifizierung, Objekterkennung, Bild-Superskalierung und mehr.
Laut Qualcomm können Entwickler:innen, die das AI Engine SDK (Software Development Kit) verwenden, eines der verfügbaren Modelle ganz einfach integrieren, indem sie die entsprechende Hardwareplattform anvisieren, während der AI Hub die Optimierung für eine bessere Leistung und Effizienz auf dem Gerät übernimmt.
Wenn alles nach Plan läuft, kann der neue KI-Hub die derzeitige Fragmentierung beheben, bei der verschiedene Marken unterschiedlich viele KI-gestützte Funktionen anbieten können. Größere Unternehmen wie Google und Samsung investieren große Teams, um praktisch alles mit KI auszustatten, während andere ihre Ressourcen und Zeit sorgfältiger verwalten müssen, was zu weniger Funktionen führt, oder – noch schlimmer – zu Funktionen, die nur in ihren Heimatmärkten verfügbar sind, wo sie auf leistungsfähige Server zurückgreifen können.
Qualcomm kündigte außerdem an, dass die Flaggschiff-Smartphones von drei chinesischen Marken KI-Funktionen in Snapdragon-Chips nutzen werden. Xiaomi wird Bilder erweitern, Honor wird Videos und Kalender erstellen und Oppo wird einen Radiergummi für Bildobjekte einbauen.
An der PC-Front wurde demonstriert, wie der kommende Snapdragon X Elite ein Bild mit dem Stable Diffusion Plugin des Open-Source-Bildbearbeitungsprogramms GIMP dreimal schneller erstellt, als der kürzlich vorgestellte Prozessor Intel Core Ultra 7.
Drahtlose Ankündigungen
Wie schon in den vergangenen Ausgaben des MWC kündigte Qualcomm Updates für seinen FastConnect-Mobilfunk-Prozessor und sein Snapdragon-Modem an. Der neue FastConnect 7900 bietet neben Wi-Fi und Bluetooth nun auch Ultra-Wideband-Konnektivität und fügt zudem KI-Verarbeitung hinzu, um die Übertragungsgeschwindigkeiten und die Energieeffizienz zu verbessern, ähnlich wie das Snapdragon-X70-5G-Modem im Jahr 2022.
Apropos Snapdragon-Modem: Neu für 2024 ist das Modell X80 mit einem KI-Prozessor der zweiten Generation für das Multi-Antennen-Management und Unterstützung für noch schnellere Downloads mit 6 Downlink-Aggregation (aber immer noch begrenzt auf 10 Gbps Downloads). Der Snapdragon X80 ist außerdem Qualcomms zweiter Versuch im Bereich der Satellitenkonnektivität – nach dem eingestellten Snapdragon Satellite von 2023.
Der Snapdragon X80 unterstützt den NB-NTN (narrowband non-terrestrial) 5G Standard. Wie bei der vorherigen Snapdragon Satellite-Initiative werden kompatible Geräte zunächst Notrufnachrichten unterstützen, in Zukunft sollen auch Kurznachrichten und vielleicht sogar Datenübertragungen möglich sein. Auf die Frage von nextpit, welchen Satellitenbetreiber bzw. welche Satellitenkonstellation das System zunächst unterstützen wird, antwortete Nitin Dhiman, 5G Global Product Marketing Director, dass es Skylo sein wird, das die bisherige Iridium-Partnerschaft ersetzt.
Die neuen FastConnect- und Snapdragon-Kerne werden voraussichtlich in Geräten zum Einsatz kommen, die noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Sie sollen auch in die nächste Generation der Snapdragon-Flaggschiff-SoCs integriert werden, gerade rechtzeitig zur Smartphone-Saison 2025.
Was haltet Ihr von der neuen KI-Technologie, welche die Kalifornier auf dem MWC in Barcelona präsentieren und allen großen OEMs zur Verfügung stellen? Schreibt uns Eure Meinung gern runter in die Kommentare.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Deiner Zustimmung wird hier ein externer Inhalt geladen.
Mit Klick auf den oben stehenden Button erklärst Du Dich damit einverstanden, dass Dir externe Inhalte angezeigt werden dürfen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Mehr Infos dazu findest Du in unserer Datenschutzerklärung.