Realme 5 Pro im Test: Viel Smartphone für wenig Geld
Nur wenige Monate nach dem exzellenten Realme 3 Pro stellt der chinesische Hersteller den Nachfolger namens Realme 5 Pro vor. In meinem Test des Smartphones hat sich gezeigt, dass Realme konsequent die Schwächen des Vorgängers ausgebügelt hat.
Pro
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- Akkulaufzeit und Schnellladung
- Leistung
- Kamera
Contra
- ColorOS (wie immer)
Noch nicht in Europa
Derzeit ist das Realme 5 Pro nur in Indien erhältlich. Schon in den kommenden Wochen dürfte es aber auch hierzulande in den Läden stehen. Der Preis ist, wie immer bei Realme, sehr attraktiv. Umgerechnet beträgt er etwa 171 Euro für ein Gerät mit 4 GByte Arbeitsspeicher und 64 GByte internem Speicher.
Das Realme 3 Pro kam in Europa für 199 Euro auf den Markt. Es besteht kaum Zweifel daran, dass das Realme 5 Pro in Deutschland zum selben Preis auf den Markt kommt.
Kleine Verbesserungen
Da das Realme 5 Pro nur fünf Monate nach dem Realme 3 Pro auf den Markt kommt, verwundert es nicht weiter, dass die optischen Unterschiede gering ausfallen. Beide haben einen 6,3 Zoll großen Bildschirm im Format 19,5:9. Außerdem gibt es bei beiden eine tropfenförmige Notch und ein Kunststoffgehäuse. Aber auch hier ist der Übergang zwischen dem Rahmen und dem Bildschirm des Gerätes etwas zu "scharf" geraten ist.
Auf der Rückseite ist es, wo wir Unterschiede zwischen den beiden Modellen feststellen können. Das Realme 5 Pro hat vier vertikal ausgerichtete Kameras und das Design unterscheidet sich ebenfalls. Hier sehen wir markante, schuppenförmige Linien. Ästhetisch ist es ansprechend und sieht je nach Lichtsituation anders aus.
Das Realme 5 Pro bietet zudem einen USB-C-Anschluss. Dass dieser beim Realme 3 Pro fehlte, war einer der Hauptkritikpunkte.
Das Smartphone liegt gut in der Hand. Trotz des Kunststoffgehäuses ist es mit 184 Gramm allerdings recht schwer, was am verhältnismäßig großen Akku liegt.
Keine Überraschungen beim Bildschirm
Der Bildschirm des Realme 5 Pro ist ebenfalls unverändert. Weiterhin ist ein 6,3 Zoll großes IPS-LCD-Panel verbaut. Die Auflösung liegt bei Full-HD+ - unterbrochen wird es von einer tropfenförmigen Notch. Wie schon beim Vorgänger lässt sich das Display gut ablesen, bietet einen guten Kontrast und ausreichende Blickwinkelstabilität. Allerdings hat es einen leichten Blaustich.
Möchte man pingelig sein, dann könnte man die mangelnde Helligkeit ankreiden. Bei direktem Sonnenlicht, ist es so manchmal schwer abzulesen. Andererseits fällt dies nicht zu sehr ins Gewicht und für knapp 200 Euro darf man natürlich kein AMOLED-Display erwarten.
ColorOS an Bord
Auf dem Realme 5 Pro ist wieder einmal ColorOS 6 installiert. Zwar hat Realme angekündigt, unter dem Namen RealmeOS einen neuen Android-Aufsatz einzusetzen, doch hier gibt es diesen noch nicht.
Die Oberfläche gefällt sicher nicht jedem. Es erinnert oft an iOS, etwa im Einstellungsmenü und beim Multitasking. Die Übersetzungen sind manchmal leider ungenau. Dafür arbeitet ColorOS flüssig. Seit dieser Version gibt es auch einen App Drawer.
ColorOS bietet viele Optionen, um das System an den eigenen Geschmack anzupassen. So lassen sich Animationen konfigurieren, die Anzahl der Symbole auf jeder Bildschirmseite und es gib eine Gestennavigation. Für Gamer gibt es einen extra Bereich, indem sich etwa Benachrichtigungen deaktivieren lassen, während sie zocken.
Natürlich gibt es eine Menge Bloatware. Auch Apps wie Opera und App Lock sind vorinstalliert. Außerdem gibt es Apps zur Speicherbereinigung, Virenscanner und weiteres. Ein FM-Radio ist ebenfalls enthalten. Ich vermisse jedoch etwas Originalität in ColorOS.
Mehr Power, als der Preis vermuten lässt
Das Realme 5 Pro macht kleine Schritte nach Vorne. Statt dem Snapdragon 710 ist hier der Snapdragon 712 verbaut, der 10 Prozent schneller sein soll. Je nach Variante gibt es 4 oder 8 GByte Arbeitsspeicher. Getestet haben wir letztere Version.
Das Realme 5 Pro bietet mehr Leistung, als der Preis vermuten lässt. Die Navigation ist reibungslos und auch Multitasking läuft reibungslos. Auch Spiele laufen ohne Probleme.
Natürlich kann es das Smartphone nicht mit einem Samsung Galaxy Note 10 aufnehmen. Aber es zeugt von dem Umbruch im Smartphone-Markt, der von richtig guten Mittelklasse-Geräten angestoßen wurde.
Das Realme 5 Pro bietet mehr Leistung, als sein Preis vermuten lässt.
Realme 5 Pro im Benchmark-Vergleich
3D Mark Sling Shot Extreme ES 3.1 | 3D Mark Sling Shot Vulkan | 3D Mark Sling Shot ES 3.0 | 3D Mark Ice Storm Unlimited ES 2.0 | Geekbank 5 (Single/Multi) | PassMark Memory |
PassMark Disk |
|
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Redmi Note 7 | 1.356 | 1.304 | 2.065 | 26.482 | - | 12.833 | 51.462 |
Realme 5 Pro | 2.091 | 1.980 | 2.990 | 28.541 | 321 / 1.498 | 12.595 | 67.088 |
Nokia 8.1 | 1.830 | 1.745 | 2.673 | 28.942 | - | 12.454 | 51.940 |
Realme 3 Pro | 1.813 | 1.747 | 2.647 | 26.945 | - | 12.456 | 54.076 |
Realme 5 Pro: Kamera
In Bezug auf die Kamera unterscheidet sich das Realme 5 Pro von seinem Vorgänger. Diesmal gibt es vier Kameras, unter anderem mit dem verbreiteten Sony-Sensor IMX586 mit 48 Megapixel.
So sieht die Kamerakonfiguration aus:
- 48 Megapixel (IMX586) mit Quad Bayer Filter, Blende f/1.79
- 8 Megapixel, Ultra-Weitwinkelobjektiv, f/2.25 und 1,12 µm
- ToF-Sensor mit 2 Megapixel, f/2.4 und 1.75µm
- 2 Megapixel, Makro mit 4 cm Entfernung vom Motiv
An der Vorderseite bietet das Realme 5 Pro eine Kamera mit 16 Megapixel (f/2.0 1,0 µm).
Hardware und Software arbeiten gut zusammen. In der App gibt es auch einen Profimodus. Insgesamt liefert die Hauptkamera zufriedenstellende Ergebnisse. Bei Tageslicht glänzen die Aufnahmen mit schönen Farben. Leider verschlechtert sich das Ergebnis, wenn nicht so viel Licht vorhanden ist.
Auch das Ultra-Weitwinkelobjektiv liefert gut Ergebnisse mit vergleichbarer Farbqualität. Allerdings fallen die Ergebnisse hier bei schlechten Lichtverhältnissen auch schlechter aus, als mit der Hauptkamera. Die ToF-Kamera hilft, Tiefeninformationen zu sammeln und einen guten Bokeh-Effekt zu erzielen, auch wenn es bei Porträts um die Haare herum manchmal problematisch wird.
Ob das Makroobjektiv nützlich ist, muss jeder selbst entscheiden. So etwas in einem Smartphone dieser Preisklasse zu finden, ist jedoch selten. Wichtig ist, dass es sich hier um einen festen Abstand handelt - Ihr müsst also genau 4 cm von Eurem Objekt entfernt sein. Daran muss man sich gewöhnen.
Es gibt auch einen Nachtmodus, der gut funktioniert, aber kein Vergleich zu dem der Flaggschiffe ist. Auch die Selfie-Kamera liefert schöne Fotos. Videos könnt Ihr in 2160p bei 30 fps, 1080p bei 30/60/120 fps und 720p bei 960 fps drehen.
Großer Akku
Beide Gerätegenerationen bieten eine ausgezeichnete Akkulaufzeit, es gibt wieder einen 4.045 mAh großen Akku. Dafür gibt es endlich USB-C. Das Realme 5 Pro ist auch mit VOOC 3.0 mit 20 Watt kompatibel. So dauert es eine halbe Stunde, um 50 Prozent zu laden. Eine volle Ladung braucht eine Stunde und zwanzig Minuten.
Das Smartphone kommt locker über den Tag. Es ist auch mehr drin, wenn nicht zu viele Multimedia-Apps genutzt werden. In unserem Akkutest erreichte das Realme 5 Pro 11 Stunden und 10 Minuten und positioniert sich damit auf dem gleichen Niveau wie sein Vorgänger und immer noch leicht über einem seiner Hauptkonkurrenten, dem Redmi Note 7.
Realme 5 Pro - Akku-Test
Dauer | Kapazität | |
---|---|---|
Realme 5 Pro | 11:10 Stunden | 4.045 mAh |
Realme 3 Pro | 11:15 Stunden | 4.045 mAh |
Redmi Note 7 | 09:54 Stunden | 4.000 mAh |
Huawei P30 Pro | 14:09 Stunden | 4.200 mAh |
Realme 5 Pro: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Für voraussichtlich weniger als 200 Euro bietet das Realme 5 Pro ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Vielleicht sogar das beste in seiner Klasse. Die Kritikpunkte am Vorgänger wurden ausgebessert, die guten Eigenschaften beibehalten. Das Smartphone ist vielseitig und sollte viele Nutzer ansprechen. Nur Xiaomi kann hier mithalten.
Besitze das Realme 3 Pro und bin begeistert und kann jedem diese Marke empfehlen, mega was man für sein Geld erhält und der Dark Modus ist auch angekommen und sie neusten Sicherheitsupdates vom 5 Oktober, ein Hersteller der sich um seine Geräte kümmert und im ersten Quartal 2020 kommt Android 10
Zitat: "In meinem Test des Smartphones hat sich gezeigt, dass Xiaomi konsequent die Schwächen des Vorgängers ausgebügelt hat."
Zur Info: Realme hat nichts mit Redmi zu tun, ist kein Xiaomi-Kind, sondern ist eine Tochterfirma von Oppo.
Wollte ich auch grad anmerken... Entweder einfach nur "vertippt" oder schlecht recherchiert...
Ich bezweifle, dass das Ding einen ToF-Sensor auf der Rückseite hat ^^ Alle Smartphones mit ToF-Sensor haben dafür zwei Aussparungen, einmal für den Sensor, der das Lich aussendet und einen Sensor, der es wieder auffängt.
Das Ding hier hat, wie die meisten günstigen Smartphones, wohl eher eine ganz normale 2MP-Kamera, die aber eben nur zur Tiefenerkennung dienen soll (was eh nie funktioniert). Solche werden ja schon seit Jahren verbaut.
Die Makro-Kamera ist ehrlich gesagt genauso großer Quatsch mit nur 2MP...
Was aber so ein Release-Zyklus soll, bleibt mir ein Rätsel. 5 Monate später schon den Nachfolger raushauen, der sich dann quasi nicht unterscheidet? Was soll sowas?
Glaub mal nicht das es bis zu uns kommt. Sonst ein gutes Gerät mit Standardfront.