Realme 8 Pro im Test: Sinnvolles Upgrade, nicht nur für Gen-Y
Das Realme 8 Pro wurde nur wenige Monate nach der vorherigen Generation auf den Markt gebracht. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern hat Realme in dieser kurzen Zeit einige spannende Änderungen im Vergleich zum Realme 7 Pro vorgenommen. Nach unserem Hands-On gibt's daher endlich den ausführlichen Test!
Pro
- Großer, ausdauernder Akku
- Quick-Charging
- Gute Leistung!
- Gutes Design (meiner Meinung nach)
Contra
- 60-Hz-Bildwiederholfrequenz
- Nicht wasserdicht
- Nerviger Energiesparmodus
Kurzfazit: Bringt Verbesserungen, die wichtig sind
Im Datenblatt des Realme 8 Pro findet Ihr das gleiche SoC und auch den gleichen Bildschirm wie im Realme 7 Pro. Zusätzlich bietet das Handy jetzt aber eine Kamera mit einem 108-Megapixel-Sensor, eine verbesserten Software und ein dünneres Design, ohne dabei der schon damals guten Akkukapazität zu schaden.
Das Realme 8 Pro verfügt auch über das SuperDart-Ladegerät, das wir in früheren Testberichten bereit für gut befunden haben. Das alles gibt's zu einem Preis von 249,00 € und steht damit in direktem Wettbewerb zu Samsungs Galaxy A-Serie und Xiaomis Redmi Note 10-Modellen.
Trotz des inzwischen stark angestiegenen Konkurrenzdrucks schafft es Realme, die Mitte aus neuen Funktionen und dem Beibehalten alter stärken zu finden. Aus diesem Grund ist das Realme 8 Pro zum geringen Preis sehr empfehlenswert.
Design & Verarbeitung: Mehr Komfort
Betrachtet Ihr das Realme 8 Pro von vorne, könnt Ihr es kaum von seinen Vorgängern, insbesondere dem Realme 7 Pro, unterscheiden. Das Smartphone verfügt über dieselben Bildschirmspezifikationen mit einem 6,4-Zoll-Super-AMOLED-Panel, einer Full-HD+-Auflösung (1.080 x 2.400 Pixel) und einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz. Auch der die Punch-Hole-Notch für die Selfie-Kamera ist wieder dabei.
Das Display bietet die von einem OLED-Bildschirm erwarteten Eigenschaften mit einem hervorragenden Kontrast und lebendigen Farben. Die Komponente enthält auch einen durchaus brauchbaren Fingerabdruckscanner, der eine schnelle Erkennung mit wenigen Fehlern während des gesamten Testzeitraums ermöglichte. Auf eine höhere Bildwiederholrate von 90 oder gar 120 Hertz müsst Ihr beim Realme 8 Pro verzichten, auch wenn diese Features in der Smartphone-Mittelklasse inzwischen immer wichtiger werden.
Die wichtigsten Änderungen am Realme 8 Pro findet Ihr also auf der Rückseite. Obwohl das Telefon immer noch aus Kunststoff besteht, bietet es ein raffinierteres Finish mit einer ziemlich hochwertigen Textur, was den Griff des Geräts erleichtert. Auch mit der mitgelieferten Schutzhülle lässt sich das Handy aber noch bequem halten und bedienen. An dieser Stelle hilft es auch, dass das Realme 8 Pro stolze 0,6 Millimeter weniger dick ist als sein Vorgänger.
Kamera: Im Zentrum der Aufmerksamkeit
Eine echte Neuerung des Realme 8 Pro befindet sich aber auf der Rückseite: Und zwar das Kameramodul! Die neue Quad-Kamera bietet dabei einen Hauptsensor mit 108 Megapixeln, Makro- und Tiefensensoren mit jeweils 2 Megapixeln sowie eine Ultraweitwinkelkamera mit 8 Megapixeln.
Wie im Vorgängermodell setzt Realme den Schwerpunkt auf Fotomodi, die auf die sogenannte „Generation Z“ abzielen und lässt dafür die Telekamera des Vorgängermodells weg. Stattdessen scheint sich der Hersteller auf die hohe Auflösung und die Software-Tricks in Zusammenhang mit dem Tiefensensor zu konzentrieren.
Wie es Hersteller häufig mit dem Samsung ISOCELL HM2-Sensor tun, werden die 108 Megapixel in 9er-Gruppen kombiniert, um am Ende ein besseres 12-MP-Bild zu erzeugen (eine Technik, die als Pixel-Binning bezeichnet wird). Trotzdem ist es möglich, Fotos mit der nativen Auflösung der Kamera aufzunehmen. Das Ergebnis sind aber eher riesige Dateien ohne Details und mit mehr Farbrauschen.
Die Standardfotos mit einer Auflösung von 12 Megapixeln bieten eine gute Farbwiedergabe und eine gute Schärfe mit zufriedenstellenden Ergebnissen, sogar bis zum 3-fachen Zoom. Nicht zufällig ist genau das der Punkt, an dem die Kamera das aufgenommene Bild nicht zuschneiden und strecken muss durch den Sensor.
Die Ultraweitwinkelkamera hat auf den ersten Blick knalligere und peppigere Fotos erzeugt – bevorzugt Ihr das, so als Instagram- und / TikTok-Generation? Dabei gibt's aber künstlich gesättigte Farben und ein wenig Verzerrung. Bei der Analyse der Bilder auf einem großen Bildschirm sieht man zudem starke chromatische Aberrationen – wie Ihr nachfolgend seht, weisen die Ränder von Objekten Verfärbungen auf.
Der Nachtmodus führte zu angenehmen Bildern, die den Unterschied zwischen dunklen Punkten und Glanzlichtern sehr gut abdecken. Erwartet jedoch nicht, den Zoom zu verwenden, der das Foto selbst bei minimalen Vergrößerungen in einen Eintopf aus Pixeln verwandelt.
Bei Selfies war das Ergebnis meiner Meinung nach gut, obwohl ich kein Experte für das Feature bin. Der Porträtmodus funktionierte wie erwartet: samt guter Trennung der Ebenen unter Anwendung des Unschärfeeffekts.
Bereits vor dem Start des Realme 8 Pro hatte der Hersteller verraten, dass eines der Highlights des Geräts für junges Publikum die Kameraeffekte sind. Einer der wichtigsten sei dabei der Tilt-Shift-Modus, der in den Einstellungen für den Fotomodus oder bei Videos im Zeitraffermodus verfügbar ist.
Die Funktion wendet einen Miniatureffekt an, muss jedoch im Querformat (horizontal) manuell mit den Fingern angepasst werden. Dabei könnt Ihr den oberen und unteren Rand des Bildes verwischen. Das Ergebnis ist im folgenden Video zu sehen:
Hinweis: Die Bearbeitung zum Stabilisieren und Zuschneiden der Originalaufnahme führte zu einem leichten Qualitätsverlust.
Leistung: Keine Überraschungen (außer einer)
Mit dem gleichen Snapdragon 720G-Prozessor wie seine beiden Vorgänger bringt das Realme 8 Pro keine Überraschungen in Bezug auf Leistung. Der Chip ist immer noch eine der schnellsten Optionen unter den 4G-SoCs – abgesehen von älteren High-End-Chips – und bietet genügend Leistung für den täglichen Gebrauch und sogar für Spiele.
Realme 8 Pro im Benchmark
Realme 8 Pro (720G) | Realme 7 Pro (720G) | OnePlus Nord (765G) | |
---|---|---|---|
3D Mark Sling Shot Extreme ES 3.1 | 2.585 | 2.523 | 3.219 |
3D Mark Sling Shot Extreme Vulkan | 2.443 | 2.368 | 3.002 |
3D Mark Sling Shot ES 3.0 | 3.671 | 3.551 | 4.425 |
Geekbench 5 (single/multi) | 568 / 1.685 | 575 / 1.784 | 605 / 1.936 |
PassMark RAM | 19.799 | 20.637 | 21.799 |
PassMark Speicher | 38.683 | 42.774 | 64.489 |
Wie ich bereits im Hands-On gesagt hatte, zeigte das Realme 8 Pro keine Anzeichen von Überhitzung oder großen Abweichungen zwischen den einzelnen Benchmark-Runden. Die Ausnahme war ein Verhalten des Handys, das mir nicht gefallen hat. Trotzdem kann ich es aber verstehen.
Denn das Realme 8 Pro weist Euch beim Erreichen von 10% der Ladung per Systembenachrichtigung über den niedrigen Batteriestand hin und aktiviert dann automatisch den Sparmodus. Ohne dass Ihr es bestätigt regelt das Handy die Leistung in diesem Falle herunter, was sich natürlich in schlechteren Ergebnissen in den Benchmarks und vor allem in einem Leistungsabfall bei Spielen niederschlägt. In Real Racing 3 zum Beispiel sanken die 60 fps auf etwa 20 fps.
Dieses Verhalten ist natürlich ganz im Sinne einer längeren Akkulaufzeit, aber Realmes Benutzeroberfläche könnte deutlich besser kommunizieren, was da genau passiert. Das Einstecken des Smartphones in die Steckdose bringt Euch zudem nicht wieder zum erwarteten Leistungsniveau zurück, was nur bei Erreichen von 11% des Ladezustands der Fall ist.
Akklaufzeit Ganz: Ganz ohne Sorgen zum Mitnehmen geeignet
Mit der gleichen Kapazität von 4.500 mAh und dem 50-W-SuperDart-Ladesystem der vorherigen Generation behält Realme 8 Pro die gute Leistung bei der Akkulaufzeit des Realme 7 Pro bei.
Bei mäßiger Nutzung – tägliche Videokonferenzen von der Arbeit, eine halbe Stunde Spiele, gelegentliches Surfen und Streamen sowie Nachrichten an Freunde und Verwandte – erreichte das Smartphone das Ende von zwei Tagen mit einer durchschnittlichen Auslastung von 25%. All dies, ohne den Energiesparmodus zu berühren.
Durch die Integration des SuperDart-Ladegeräts mit einer maximalen Leistung von 65 W (10 V / 6,5 A) könnt Ihr das Realme 8 Pro dank der Beschränkung auf 50-W sorglos über Nacht ohne Hinschauen verwenden. In der Praxis reichten 5 Minuten an der Steckdose für 15% Ladung, wobei die halbe Ladung nur 20 Minuten dauerte, ohne Anzeichen einer übermäßigen Hitzeentwicklung.
Die Zeiten für eine vollständige Aufladung im Test betrugen ungefähr eine Stunde, nicht weit von den von Realme angekündigten 47 Minuten. Die Kombination aus guter Akkulaufzeit und kurzer Ladegezeit beseitigt jegliche Angst im täglichen Gebrauch, aber es ist erwähnenswert, dass das SuperDart-Ladegerät nicht gerade kompakt ist – mit Abmessungen von etwa 3 x 5,5 x 9,5 Zentimetern. Oh, und das Handy ist leider nicht mit kabellosem Laden kompatibel.
Was Ihr noch wissen solltet
Ich werde nachfolgend andere Punkte auflisten, die Euch interessieren könnten, die aber nicht super relevant für diesen Test waren:
- Das Realme 8 Pro verfügt nicht über Stereo-Speaker
- Dank NFC ist das Handy für mobile Zahlen gerüstet
- Die Kopfhörerbuchse bleibt auch in dieser Generation an Bord (Gott sie Dank!
- In der Verpackung findet Ihr: das Handy, das SuperDart-Ladegerät, ein Werkzeug zum Öffnen des SIM-Fachs und eine Schutzhülle
- Das getestete Realme 8 Pro bietet Dual-SIM mit gleichzeitigem Einsetzen einer MicroSD-Karte
- Die Softwareversion während des Tests war RMX3081_11_1.24
Ausführliches Fazit nach einer Woche
Die guten ersten Eindrücke von Realme 8 Pro wurden während der Testwoche mit einer konstanten und guten Leistung in allerlei Hinsicht untermauert. Nur die merkwürdige Einschränkung der Leistung beim Erreichen von weniger als 10% Akkuladestand störte ein wenig, aber die Option ist verständlich und sorgt für eine bessere Akkulaufzeit.
Die Anpassung der Realme-Benutzeroberfläche erwies sich in Verbindung mit dem SoC Snapdragon 720G als sinnvoll, mit schneller Leistung beim Wechseln von Anwendungen, Auswählen und Anwenden von Effekten auf die Kamera, Teilen von Fotos in Messaging-Apps und sozialen Netzwerken und sogar beim Ausführen einiger Spiele.
Die Funktionen, die beim Realme 8 Pro nicht berücksichtigt wurden – hohe Bildwiederholfrequenz, Wasserschutz und Teleobjektiv – lassen sich im ausgewogenen Verhältnis zwischen Ressourcen und Kosten verstehen. Aber bei einigen Konkurrenten gibt es sie dann doch!
Realme konzentrierte sich auf das, was für jüngere Zielgruppen scheinbar wichtig ist und verpackt es in ein schöneres Finish mit einer hochwertigeren Kunststoffrückseite. Ah, und natürlich einem verbesserten Kameraset. Obwohl die 108 Megapixel keinen nennenswerten Sprung gegenüber den 64 MP des Realme 7 Pro darstellen, bieten die neuen Funktionen der Kamera-App kreativere Optionen für Euch.
Hinzu kommt die gute Akkulaufzeit und das SuperDart-Ladegerät, und wir haben ein Smartphone, das denjenigen, die von technischen Datenblättern besessen sind (wie wir NextPit-Redakteure es früher waren ...), vielleicht nicht gefällt. Aber für die Anforderungen der "Generation Z" hat es dann doch viel zu bieten.
Für den brasilianischen Markt bleibt abzuwarten, wann genau das Realme 8 Pro zu kaufen sein wird. In Deutschland ist das Handy bereits im Handel erhältlich und somit könnt Ihr bei Interesse auch direkt zuschlagen!
Toller Artikel! Danke für Deine Arbeit. Das Handy bzw. Hersteller hatte ich nicht im Focus.
Die Kamera hört sich für ein unter 300€ Smartphone beeindruckend an 😳 Abgesehen davon, dass man dort mit Software Updates noch nachbessern kann!!! Geiles Ding meiner Meinung nach... wenig Geld, viel Qualität!
Ich hab eben den vollständigen Test von Rubens übersetzt! Viel Spaß mit seinen Eindrücken nach einer Woche! :)
Ich bin schon gespannt wenn auf einer Seite die Haltbarkeit getestet wird. Vor allem ein 'Bend-Test'. Das Redmi 10 Pro hat da ja leider sehr schlecht abgeschnitten.
Ehrlich gesagt bin ich von den letzten Neuerscheinungen bei fast allen Herstellern enttäuscht.
Da geht man bei der Hauptkamera auf 108 Mpx, die man eher nicht braucht und erreicht kaum die Qualität der Hauptkamera des Google Pixel.
Alle anderen Kameras sind bis auf Huawai und vielleicht noch Xiaomi von dramatisch schlechterer Qualität, was ich nicht mehr bereit bin, zu akzeptieren, schon gar nicht für diese hohen Preise.
Man wird es beim Absatz spüren, dass die Verkaufszahlen deutlich zurückgehen bei fast allen Herstellern, vielleicht mit Ausnahme bei Xiaomi. Aber auch bei Xiaomi wird der Absatz letztlich zurückgehen.
Kann man eigentlich endlich Fotos auch mit einer Drittanbieter App löschen ? Ging ja bislang nicht bei Realme/Oppo 🤦
Der nächste sinnfreie Megapixelwahnsinn ist da. Herzlichen willkommen in der Welt des Bildrauschens👍
Zumindest werden bei dem neuen Sensor 9 Pixel zusammengefasst zu einem. Dann hat man relativ große 2,1 Mikrometer pro Pixel und wieder 12 Megapixel.