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Scotland Yard Live mit dem Smartphone spielen

AndroidPIT pokemon go 8840
© nextpit

Ihr könnt aus dem Stand heraus mit Eurem Smartphone Scotland Yard spielen. Die nötigen Apps habt Ihr schon installiert. Wir zeigen, wie's geht. Alles was Ihr braucht, sind zehn oder mehr Spieler, pro Team genug Akku für vier Stunden, eine gültige Fahrkarte, Proviant und bequeme Schuhe. Ach ja, und Google Maps oder Glympse sowie eine Chat-App wie WhatsApp.

Das beliebte Detektiv-Spiel Scotland Yard lässt sich auch draußen spielen. Wenn Ihr die Brettspiel-Vorlage noch nicht kennt: Eine Gruppe von Detektiven sucht einen Mister X. Die Detektive kennen ihre jeweiligen Positionen auf einer Stadtkarte und bewegen sich mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln von Haltestelle zu Haltestelle.

Die Position von Mister X wird nur in bestimmten zeitlichen Abständen aufgedeckt. Ziel für die Detektive ist es, Mister X zu erraten und ihn zu fassen, indem sie auf seiner Position zum Halt kommen. Ziel von Mister X ist es, über eine festgelegte Dauer unentdeckt zu bleiben.

In etlichen Städten wird Scotland Yard auch live gespielt; oft unter Zuhilfenahme eines stationären Spielleiters (Zentrale), der mit allen Spiele-Teams in telefonischem Kontakt steht. Mit heutigen Smartphones lässt sich das ganze jedoch vereinfachen. Die bisherigen Regeln zum Anruf-basierten Spiel habe ich also etwas abgewandelt, auf moderne Apps und Geräten umgeschrieben und will sie Euch einmal zeigen.

1. Bereitet Eure Smartphones vor

Ihr braucht reichlich Akku, immer Internet und eine gute GPS-Anbindung. Am besten, Ihr steckt Euch Powerbanks ein, da die meisten heutigen Handys bei dieser Art Belastung binnen weniger Stunden schlapp machen.

Um den Verbrauch mobiler Daten zu reduzieren, empfiehlt es sich, den Kartenausschnitt Eures festgelegten Spielradius offline verfügbar zu machen.

Google Maps Offline
Ladet den Ausschnitt für die Offline-Nutzung runter. / © ANDROIDPIT

Für gutes GPS-Signal müsst Ihr ab und zu aus dem U-Bahn-Schacht auftauchen. Andernfalls ist der Ortungsdienst Eures Smartphones auf andere Anhaltspunkte wie GSM-Funkzellen angewiesen und mitunter ungenau, und das erschwert dem Spielleiter die Übersicht und Mister X die Flucht.

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Teilt Euren Standort per Google Maps mit Mr. X. / © NextPit

Mister X als Spielleiter

Es empfiehlt sich, Mister X zum Spielleiter zu erklären. Mister X muss dabei von allen Mitspielern bzw. Teams die Positionen kennen. Dies lässt sich idealerweise mit der Standort-Teilen-Funktion von Google Maps oder alternativ mit Glympse bewerkstelligen; beides ist jeweils mit Android-Smartphones als auch mit iPhones möglich.

Mr. X hingegen verrät seinen Standort nur in bestimmten Zeitabständen. Diesen teilt er in einer beliebigen Chat-App, die einen Gruppenchat der geforderten Größe unterstützt. Wahrscheinlich nutzt ein Spieler jedes Teams WhatsApp, so dass sie sich in eine solche Gruppe einklinken können.

Es gilt jedoch als Vereinfachung, wenn sich die Detektiv-Teams untereinander während des Spiels verständigen können. Also wäre es eine Alternative, dass Mr. X statt einer Gruppe einen Broadcast an die Detektive sendet und die Detektiv-Teams versprechen, sich nicht vernetzen.

Spiel mit Zentrale

In manchen Regeln zu Scotland Yard Live meldet das Team Mr. X sich bei einer Zentrale, ist also nicht selbst Spielleiter. Auf diese Art kann die Position des gejagten Teams verzögert an die Agenten weitergegeben werden. Das hilft bei der Flucht in Städten oder an Tagen, wo beziehungsweise wenn der ÖPNV in etwas größeren Intervallen verkehrt.

2. Einigt Euch auf Regeln

Siegbedingungen

Team Mr. X, aber auch die detektive müssen deutlich erkennbar sein; sei es durch eine auffallende Mütze, einen Luftballon oder pinke T-Shirts. In den Regeln der ehemaligen Potsdamer Hochschulgruppe QueerUp etwa wird festgeschrieben:

"Die Detektive haben die Aufgabe, Mr. X festzunehmen. Mr. X gilt als festgenommen, sobald mindestens ein Detektiv Mr. X an derselben Haltestelle/am selben Bahnhof im selben Bus/Zug/Schiff begegnet und eine Person der Detektiv-Gruppe eine Person der Mr. X-Gruppe berührt."

Überdies gibt es noch weitere Detail-Regeln zu klären:

  • Wie groß sind die Teams; müssen sie zusammen bleiben?
  • Wollt Ihr einen separaten Spielleiter (Zentrale) oder macht es Mr. X?
  • Darf sich Mr. X verstecken, wenn er Detektive sieht?
  • Welche Linien/Verkehrsmittel darf man benutzen?
  • In welchen Intervallen muss Mr. X den Standort teilen? Nach welcher Verzögerung disqualifiziert man ihn?
  • Muss er sagen, mit welchem Verkehrsmittel er reist?
  • In welchem Bereich der Stadt wollt Ihr spielen?
  • Dürfen Detektive an Haltestellen warten?
  • Werden die Detektive, die Mr. X finden, selbst zu Mr. X und spielen als Gejagte weiter?
  • Wie viele Stunden dauert das Spiel?
  • Ab wann dürfen alle Detektiv-Teams miteinander sprechen?
  • In welchem Wagen der U- oder S-Bahn sollte sich Mr. X aufhalten?

Los geht's

In etlichen Städten gibt es bereits öffentliche Events; oft von Hochschulgruppen organisiert. Hier eine Liste von einigen Städten im deutschsprachigen Raum:

Jene Gruppen haben jedoch oft andere Kommunikationsstrategien fürs Scotland Yard Live. Aus Gründen der Zuverlässigkeit haben sich in den vergangenen Jahrzehnten der Anruf und die SMS etabliert. Aber vielleicht könnt Ihr ja etwas völlig neues wagen.

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Zu den Kommentaren (3)
Eric Ferrari-Herrmann

Eric Ferrari-Herrmann
Senior Editor

Eric ist seit 2014 bei AndroidPIT. Seine alte Tech-Leidenschaft wird allmählich unterwandert von der Liebe zu mehr Nachhaltigkeit, Privatsphäre und dem Wunsch nach einer Zukunft für alle.

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3 Kommentare
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  • Clemens C. 22
    Clemens C. 22.08.2017 Link zum Kommentar

    Mister X in echt gab es vor mind. 5 Jahren schon als Spiel für Android, nur waren damals noch Datenvolumen sowie Netzabdeckung Riesenprobleme


  • Leon R. 39
    Leon R. 20.08.2017 Link zum Kommentar

    Finde das eine super Sache, meiner Meinung nach eine weitere tolle AR Möglichkeit nebn Ingress und Pokemon Go. Leider wohne ich nicht in unmittelbarer Nähe zu einer der größeren Städte, aber wer weiß, vielleicht wächst das ja noch :)

    Fritz F.Tenten


  • 104
    Tenten 19.08.2017 Link zum Kommentar

    Sehr coole Idee und ein wirklich toller Artikel, Eric.
    Erstaunlich, dass es noch keine Gruppe in Berlin gibt. Das wäre doch was für Sophia nach ihrem Urlaub :)

    Fritz F.Steffen Herget

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