Solar-Branche warnt vor Betrugsfällen: Kunden können sich unwissentlich strafbar machen
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![Lisa-Marie Karzick](https://fs.npstatic.com/user/87/58/868758-w155h167.jpg)
Die Solarbranche boomt und zieht zahlreiche Kunden an, die auf der Suche nach nachhaltigen Energielösungen sind. Aber während das Interesse wächst, häufen sich auch die Berichte über Betrugsfälle – und das kann für Käufer schwerwiegende Folgen haben. Ist Euer Traum von einer effizienten Photovoltaikanlage vielleicht riskanter, als Ihr denkt? Dank einer Betrugsmasche laufen PV-Käufer Gefahr, sich aktuell unwissentlich strafbar zu werden.
Die Gefahren beim Kauf von PV-Modulen
Die Solarbranche hat sich in den letzten Jahren als ein attraktives Ziel für Kriminelle etabliert. Käufer von PV-Modulen sind häufig auf der Suche nach dem besten Deal und erhalten dabei Angebote, die so verlockend sind, dass man skeptisch werden sollte. In der Regel haben wir es hier nicht nur mit einfachen Betrügereien zu tun, sondern mit gut durchdachten Betrugsmustern, die eng mit der wachsenden Beliebtheit der Solarenergie verknüpft sind. Problematisch sind auch zahlreiche unseriöse Anbieter auf dem Markt, denn da es keine einheitliche Solar-Ausbildung gibt, kann sich theoretisch jeder auf ein Dach stellen, um Anlagen zu installieren. Kunden können dabei schnell unwissentlich in Fallen tappen. Doch offenbar sind auch Experten nicht vor Schaden gefeit.
Ein besonders perfider Fall zeigt, wie rasant sich diese Betrugsmaschen entwickeln können. Ein Solar-Großhändler wurde um eine sechsstellige Summe betrogen, nachdem er mit einem angeblichen Mitarbeiter eines existierenden Unternehmens in Kontakt getreten war. Das System war clever aufgebaut: Der Betrüger hatte eine Webseite erstellt, die professionell aussah und es dem Großhändler leicht machte, Vertrauen zu fassen. Dabei bediente er sich der Daten einer tatsächlich existierenden Firma, die bisher keinerlei Webseite besaß, sodass der vermeintliche Kunde auch Prüfungen durch den Großhändler auf den ersten Blick standhielt. Nach der Klärung einiger Details lieferte der Händler seine Module, ohne zu ahnen, dass er nie eine Zahlung erhalten würde. Die Betrüger verkaufen die Module weiter, und die Polizei ermittelt nun in dem Fall, bei dem ganze drei Lkw-Ladungen voller PV-Module (Kaufberatung) gestohlen wurden.
![PV-Module auf einer Grünfläche PV-Module auf einer Grünfläche](https://fs.npstatic.com/userfiles/7762591/image/PV-Kaeufer_sollten_Vorsicht_beim_Kauf_guenstiger_Module_walten_lassen-w782.jpg)
Die rechtlichen Konsequenzen
Jetzt könnte man sich fragen, was das für die Käufer von PV-Anlagen bedeutet. Die traurige Wahrheit ist, dass auch Käufer unwissentlich in die Fänge krimineller Machenschaften geraten können. Wenngleich Euer Kaufgeschäft auf dem Papier sauber aussieht, seid Ihr möglicherweise in rechtliche Probleme verwickelt, wenn die Module aus einem Diebstahl stammen. Das deutsche Recht ist in diesem Punkt klar: Es macht keinen Unterschied, ob jemand wissentlich oder unwissentlich gestohlene Ware erworben hat. Die Frage ist nur, wie fahrlässig gehandelt wurde.
Gerade bei vermeintlich unschlagbaren Preisen solltet Ihr wachsam sein. Angebote, die im Vergleich zu den Marktpreisen drastisch günstiger sind, könnten auf Schattenseiten hinweisen, die Ihnen auf den ersten Blick verborgen bleiben. Anfangs könnte das Schnäppchen wie der Schlüssel zu Eurer eigenen nachhaltigen Energiewende erscheinen, doch die unüberlegte Entscheidung könnte nicht nur finanzielle Einbußen, sondern auch rechtliche Probleme bescheren.
Wie schützt man sich vor dem Kauf von „schwarzen“ Modulen?
Gerade da auch der unwissentliche Kauf von Hehlerware für Euch zum Problem werden kann, sollte man besondere Vorsicht walten lassen, wenn man sich derzeit ein Angebot für eine PV-Anlage unterbreiten lässt. Ein paar einfache Schritte können Euch helfen, sicherzustellen, dass Ihr Kauf nicht unwissentlich in einem rechtlichen Albtraum endet:
- Skepsis gegenüber Angeboten, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein.
- Überprüfung der Anbieter: Gibt es eine nachvollziehbare Historie und positive Kundenbewertungen?
- Nachweise über die Herkunft der Module verlangen und die Qualität der Produkte überprüfen lassen.
Fazit: Der sichere Weg zu Eurer PV-Anlage
Das Interesse an Solarenergie wird weiterhin wachsen, und das ist eine tolle Entwicklung in Richtung erneuerbare Energien. Doch diese Euphorie sollte nicht blind machen. Die Solarbranche hat nicht nur ihre glänzenden Seiten, sondern auch Risiken, die für Käufer nachteilig sein können. Indem Ihr Euch gut informiert und wachsam bleibt, könnt Ihr Euch vor finanziellen und rechtlichen Problemen schützen und auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft Probleme vermeiden. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt es sich, vor dem Kauf umfangreiche Recherchen durchzuführen. Fragt nach Referenzen, kontrolliert Online-Bewertungen und zögert nicht, bei Verdacht auf Betrug die Polizei zu kontaktieren. Euer Schritt zur grünen Energie sollte nicht zum Einfallstor für Kriminelle werden.
Quelle: Frankfurter Rundschau