Sony LinkBuds Open im Test: Das sind keine Kopfhörer
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Die Sony LinkBuds Open sind ziemlich einzigartige kabellose Kopfhörer. Sie sind "offen", weil ihr Design darauf ausgelegt ist, Umgebungsgeräusche durchzulassen. Der runde Fortsatz, der die Lautsprecher enthält, verleiht den Kopfhörern darüber hinaus ein unverwechselbares Design. Meine ehrliche Meinung zu den Sony LinkBuds Open verrate ich Euch in diesem ausführlichen Test.
Pro
- Komfortables und unauffälliges Design
- Überraschend guter Halt
- Sehr ordentliche Akkulaufzeit
- IPX4-zertifiziert
- Vollständige Sony Audio Connect-Anwendung
Contra
- Die Bässe sind viel zu zurückhaltend
- Keine Möglichkeit, das Gehäuse kabellos aufzuladen
- Einheitsgröße und daher nicht für alle Körperformen geeignet
Preise und Verfügbarkeit von Sony LinkBuds Open
Die Sony LinkBuds Open sind seit Oktober 2024 in Deutschland erhältlich. Ihr Einführungspreis betrug 199 Euro. Ihr könnt sie für 149 Euro im offiziellen Sony-Store oder auf Amazon kaufen. Wenn Euch das interessiert, haben wir auch die Intra-Version dieses Modells getestet, die Sony LinkBuds Fit (Test).
Design der Sony LinkBuds Open
Design |
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Die Sony LinkBuds Open haben ein zweigeteiltes Design. Für jeden Kopfhörer gibt es eine kleine Blase, in der die Elektronik (Batterie, Chips) untergebracht ist, und eine kleine Scheibe mit einem Loch in der Mitte, die den Treiber enthält.
Offene Kopfhörer haben in der Regel Haken, die für einen sicheren Halt im Ohr sorgen. Da sie nicht in den Gehörgang passen, müssen sie auf irgendeine Art und Weise festgehalten werden. Sony hat sich für einen anderen Ansatz mit einem kleinen Silikonflügel entschieden. Dieses Flügelchen ist hohl und daher flexibel, was es bequemer macht als ein starres Stück Plastik.
Der Teil in Form einer durchbohrten Scheibe ist starr und mit Silikon beschichtet. Es hat jedoch eine Einheitsgröße und könnte Euch bei langen Sitzungen behindern. Ich persönlich musste sie ein wenig eindrücken, um das Flügelchen fest zu verkeilen. Ich hatte keine Probleme mit der Stabilität, und die Kopfhörer sind mir nie aus den Ohren gefallen. Aber bei dieser Einheitsgröße muss man das Risiko in Betracht ziehen, dass die Kopfhörer nicht richtig passen. Die Kopfhörer sind nach IPX4-zertifiziert. Sie kommen also auch für Sport in Betracht.
Das Gehäuse der Sony LinkBuds Open ist sehr kompakt und hat ein sehr süßes, rundes Design, das mich an einen Stapel Kieselsteine erinnert. Ich bin allerdings weniger ein Fan der marmorierten Oberfläche, die man in diesem Jahr bei allen LinkBuds findet.
Sony LinkBuds Open: Audioqualität
Audio |
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Es überrascht nicht, dass die Sony LinkBuds Open nicht darauf ausgelegt sind, eine fulminante Audioqualität zu bieten. Ja, wir haben den LDAC-Codec und denselben V2-Prozessor wie in den Sony WF-1000XM5 (Test). Aber wir haben auch ein Loch in der Mitte jedes Ohrhörers. Die passive Isolierung ist natürlich sehr schlecht, aber das ist Absicht. Es gibt auch keine aktive Geräuschunterdrückung.
Die meiste Zeit musste ich also die Lautstärke ziemlich hochdrehen. Und ich fand, dass die Audiosignatur bei den Bässen zu schüchtern war. So schüchtern, dass ich manchmal das Gefühl hatte, dass mich die Betonung bei hoher Lautstärke auf den Rest der musikalischen Botschaft, insbesondere die hohen Töne, störte.
Dafür war die Wiedergabe von Umgebungsgeräuschen unendlich viel natürlicher als der natürlichste Transparenzmodus, den es bei irgendeinem Mitbewerber auf dem Markt gibt. Man hat fast nicht das Gefühl, Kopfhörer in den Ohren zu haben. Man muss einfach bedenken, dass die LinkBuds Open auf eine bestimmte Zielgruppe abzielen.
Anwendung und Funktionen der Sony LinkBuds Open
App und Funktionen |
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Sony hat seine Companion-App komplett überarbeitet. Die Oberfläche ist intuitiver und nicht mehr so streng. Aber die Sony Audio Connect-App ist jetzt die einzige App für alle Audioprodukte des Herstellers.
Abgesehen davon ist Sony immer noch sehr großzügig mit Funktionen. Der Equalizer ist sehr umfangreich und präzise. Man kann auch seine eigene Audiosignatur mit "Find my equalizer" erstellen, einem interaktiven Quiz, das Sony dabei hilft, besser zu verstehen, wie Ihr den Klang wahrnehmt.
Und ich weiß, dass ich generell viel über Gimmicks meckere. Aber die Wide Tap Area-Funktion für die Bedienelemente ist absolut genial. Die Bedienelemente sind taktil, aber Ihr müsst nicht auf die Kopfhörer tippen, sondern auf Eure Schläfe. Und das funktioniert besser, als ich es mir je hätte vorstellen können. Dafür ist die Steuerung ziemlich wenig anpassbar.
Es gibt auch die Funktion "Background Music", die ich in meinem Test der LinkBuds Fit erwähnt habe. Die Idee dahinter ist, die Klangbühne so zu verändern, dass es so aussieht, als würdet Ihr Musik über einen Lautsprecher in einem Raum hören und nicht mit Kopfhörern in den Ohren. Das funktioniert mehr oder weniger gut, aber ich bin nicht ganz überzeugt.
Eine weitere neue Funktion ist die Autoplay-Funktion. Sie ermöglicht es, Dinge wie Eure Musik-App und Eure Lieblingsmusik im Voraus einzustellen. Die Kopfhörer schalten sich dann automatisch ein, wenn Ihr sie tragt, ohne dass Ihr mit dem Smartphone interagieren müsst.
Sony LinkBuds Open: Akku und Aufladen
Akku und Aufladen |
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Die Sony LinkBuds Open haben eine angegebene Akkulaufzeit von 8 Stunden. Ich persönlich habe die Sony-Kopfhörer mit diesen Einstellungen verwendet:
- Zu 100 % aufgeladen
- Kein Aufladen während meiner Sitzung
- Hörlautstärke von 60%.
- Mit einem Android-Smartphone gepaart
- LDAC-Codec
Und ich konnte ohne Probleme etwas mehr als 8 Stunden durchhalten. Sony argumentiert, dass man mit der Box eine Gesamtlaufzeit von 22 Stunden erreichen kann. Das bedeutet, dass man die Kopfhörer über die Box dreimal aufladen kann. Nach Angaben des Herstellers reichen drei Minuten Aufladen für eine Stunde Hörgenuss.
Fazit: Sollte man die Sony LinkBuds Open kaufen?
Würde ich empfehlen, die Sony LinkBuds Open für 149 Euro zu kaufen? Ja, aber ich hätte es vielleicht nicht zu ihrem Einführungspreis von 199 Euro getan.
Die Sony LinkBuds Open sind einzigartige, kabellose Kopfhörer. So einzigartig, dass ich sie nicht einmal als Kopfhörer bezeichnen würde. Die Idee ist nicht, dass Ihr Euch mit Eurer Musik in eine Ecke zurückziehen könnt, ohne die Unhandlichkeit eines Kopfhörers, wie bei kabellosen Kopfhörern mit ANC.
Seht sie viel mehr als Mini-Bluetooth-Lautsprecher, die Ihr in der Öffentlichkeit benutzt, ohne alle um Euch herum zu belästigen. Es sind Kopfhörer, die Ihr benutzt, wenn Ihr mit dem Fahrrad durch die Stadt fahrt, um die Autos und den Straßenverkehr um Euch herum zu hören. Oder wenn Ihr mit Euren Freunden abhängt und Euch unterhalten wollt, ohne die Kopfhörer absetzen zu müssen. Sie haben fast etwas Analoges an sich, das ich charmant finde, wenn auch nicht hundertprozentig überzeugend.
Auf dem Markt für offene Kopfhörer finde ich den Vorschlag von Sony sehr überzeugend. Sony versucht, einen anderen Anwendungsfall für diese Art von Produkten zu finden als den Sport, der bereits gut von Herstellern wie Shokz und anderen abgedeckt wird.
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