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Sony SmartBand Talk im Test: Viel zu teure Beinahe-SmartWatch

sony smartband talk teaser
© nextpit

Schon auf der IFA 2014 hatten wie die Ehre, das SmartBand Talk in den Händen zu halten. Sony hat sein SmartBand um ein E-Ink-Display sowie Lautsprecher und Mikrofon erweitert. Nun haben wir das Fitness-Band mit Telefonfunktion ausführlicher getestet.

Sony SmartBand Talk

Pro

  • Wasserfest
  • Sprachqualität
  • Standby-Zeit

Contra

  • Gesprächszeit
  • Display-Geister
  • Preis
Sony SmartBand Talk
Sony SmartBand Talk
Sony SmartBand Talk: Alle Angebote

Sony SmartBand Talk: Design und Verarbeitung

Anders als sein Vorgänger hat das SmartBand Talk das Sprechen und das Zeigen gelernt. Aus einem intelligenten Bewegungssensor mit Bluetooth wurde ein intelligenter Bewegungssensor mit Bluetooth, Uhr und Freisprecheinrichtung. Das soll die Leute viermal so viel Geld wert sein.

Markant sind auch hier wieder das leicht geriffelte Gummiarmband und das schmale, ergonomische Gehäuse. An der rechten Seite liegen zwei Bedientasten und das Mikrofon. Der Lautsprecher liegt auf der linken und rechten Seite hinten, sodass der Schall vom Unterarm reflektiert wird.

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Die Rückseite des SmartBand Talk. / © ANDROIDPIT

Das SmartBand Talk kommt mit zwei Armbändern und dem Uhrkörper und einem zehn Zentimeter langen Micro-USB-Kabel daher. Die gebürstete Metallbrosche trägt das Sony-Emblem und schließt das Band schnell und zuverlässig.

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Der Doppelknopf schließt schnell und zuverlässig und öffnet sich einfach, aber nicht von selbst. / © ANDROIDPIT
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Arm zu dünn? Dann tauscht das Band durch das mitgelieferte kleinere Modell. / © ANDROIDPIT
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Das E-Ink-Display des SmartBand Talk zeigt Schritte und Uhrzeit - und mehr. / © ANDROIDPIT

Preis und Verfügbarkeit des SmartBand Talk

Bei Amazon ist das Sony Smartband Talk ab dem 21. November für knapp 160 Euro lieferbar.

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Sony SmartBand Talk: Display

Sony hat sich beim SmartBand Talk für ein E-Ink-Display entschieden. Die Technologie ist sinnvoll, da sie mit Abstand den geringsten Stromverbrauch hat und man so längere Laufzeiten erreicht als mit echten Smartwatches.

Auf 128 x 296 Pixeln lösen die angezeigten Inhalte auf. Im Weiß-auf-Schwarz-Modus fielen zwar wenig Schlieren, dafür deutliche Geister auf; also Überreste des zuvor dargestellten Inhalts.

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Das Display zeigt teilweise störende Geister. / © ANDROIDPIT

Das Fehlen eines Berührungssensors macht die Eingaben recht unbeholfen. Erscheint eine Benachrichtigung auf dem Bildschirm, muss man demselben eine kleine Ohrfeige verpassen, damit er den Inhalt der Nachricht anzeigt. In der Regel sind nur Absender und die erste Zeile oder die Überschrift lesbar.

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Hangouts-Benachrichtigungen sind werksseitig aktiviert. Threema muss man manuell aktivieren. / © ANDROIDPIT
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Bei eingehenden Anrufen kann die Lautstärke direkt am Display des SmartBand Talk geregelt werden. / © ANDROIDPIT

Sony SmartBand Talk: Besonderheiten

Ob Gehen, Laufen oder Schwimmen (bitte nur im Süßwasser!): Schon wie sein Vorgänger zeichnet das SmartBand Talk all Eure sportlichen Aktivitäten auf. Diese könnt Ihr im Lifelog festhalten, den wir im ausführlichen Test zum SmartBand bereits näher beleuchtet hatten.

  • Sony SmartBand im Test: Das Tagebuch am Handgelenk

Auch der stille Alarm ist im neuen SmartBand möglich: Eine gar nicht mal so sanfte Vibration holt Euch morgens aus dem Land der Träume, ohne dass laute Geräusche Eure Mitbewohner stören.

Die Benachrichtigungen werden im SmartBand Talk endlich wirklich dargestellt und nicht nur mit einem Vibrieren auf sie hingewiesen. Seht gleich, wer Euch in welcher App geschrieben hat und tippt auf das Display, um eine Vorschau der Nachricht zu sehen. Leider wird die Vorschau immer im Querformat dargestellt, was bei dem hochformatigen Display schwierig abzulesen ist. Dabei ist es gleichgültig, welche der beiden Drehrichtungen man für den Text wählt.

Mein Name ist Talk. SmartBand Talk.

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Ideale Akustik auch draußen hat man, wenn man mit der freien Hand eine Muschel bildet und den Schall in die Ohren leitet. / © ANDROIDPIT

Ich schlendere gemütlich über die Schönhauser Allee. Plötzlich klingelt mein Telefon (dieser Ton). Ich drücke den Knopf unten rechts am SmartBand Talk. Es ist sehr laut und die Autos rauschen mit sechzig an mir vorbei. Passanten kreischen ihren Kinderwagen entgegen. Doch das Gespräch mit meinem Onkel bereitet mir keine Schwierigkeiten. Die Sprachausgabe der Uhr ist super und mein Gegenüber fragt nie „wie bitte?“ - im Gegensatz zu so manchen verblüfften Spaziergängern: "Guck mal, der telefoniert ja mit seiner Uhr".

Die optimale, nicht-lächerliche Haltung beim Telefonieren ist dabei ins Mikrofon bei den Tasten zu sprechen und den Lautsprecher mit der rechten Hand nach oben zu reflektieren. Das Smartphone darf dabei in der Tasche verbleiben. Ideal – fast. Der große Nachteil am Telefonieren ist, dass man mit einem komplett gefüllten SmartBand-Akku nur eine Stunde lang telefonieren kann und man pro 20 gesprochene Minuten einen Tag Standby-Zeit hergibt.   

Sony SmartBand Talk: Software

Das SmartBand Talk wird via Bluetooth mit dem Telefon verbunden und kann von dort aus mit der gleichnamigen App gesteuert und konfiguriert werden. Die Displayfarbe (hell oder dunkel) kann hier eingestellt werden, außerdem die Orientierung der Anzeige für Links- oder Rechtshänder. Man kann festlegen, welche Apps Benachrichtigungen an das Band senden können und ob man nicht gestört werden will. Kurze Nachrichten wie SMS können komplett angezeigt werden, längere Texte wie E-Mails oder Benachrichtigungen von Drittapps wie WhatsApp werden als Vorschau angezeigt, ähnlich wie man es auch von den aktuellen Android-Wear-Smartwatches kennt.

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Eng ans Smartphone angebunden: Das SmartBand Talk. / © ANDROIDPIT

Die Software des SmartBand weicht völlig von Android Wear ab, liefert aber wichtige Funktionen, die man von teureren Uhren kennt. Benachrichtigungen sind ab Werk nur für die wichtigsten Apps aktiviert. Wenn Ihr Threema oder unorthodoxe Messenger verwendet, könnt Ihr diese problemlos in der SmartBand-App hinzufügen. Letztere ist essenziell für den Betrieb der Uhr. Lifelog ist zwar optional, doch der Mehrwert dieser App ist sicherlich für alle gegeben, die Ihr tägliches Zeitmanagement einmal genau analysieren und optimieren wollen.

Wie bei Android Wear kann man im Smartphone Apps aus dem Play Store beziehen, die neue Interaktionen mit dem SmartBand Talk ermöglichen. Vorinstallierte Apps sind ein Play-Pause-Button für die favorisierte Musik-App und ein Button für einen Favoriten-Kontakt, den man dann über einen Schlag aufs SmartBand-Display anruft.

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Der Knopf unten rechts nimmt Anrufe entgegen oder zappt durch die Apps. / © ANDROIDPIT

Das Zappen durch die Apps funktioniert über den Button unten rechts, denselben also, mit dem man Anrufe entgegennimmt. Die zugehörigen SmartBand-Talk-Apps stellt Sony selbst im Play Store bereit. Noch ist der Katalog etwas dünn, aber er füllt sich langsam auch mit Drittanbieter-Apps.

Sony SmartBand Talk: Performance

Einmal mit Bluetooth gekoppelt, spuckt das SmartBand am laufenden Band Benachrichtigungen aus. Diese kommen unverzüglich an und werden auf dem E-Ink-Display konstraststark dargestellt. Unser Exemplar hatte dem Anschein nach einen kleinen Bug, sodass die werksseitige Schwarz-auf-Weiß-Darstellung kurz aufblitzte, bevor die von mir eingestellte, invertierte Darstellung erfolgte.

Sony SmartBand Talk: Akku

Sony gibt für den 70-mAh-Akku eine Laufzeit von drei Tagen oder eine Gesprächszeit von einer Stunde an. Im Test haben sich diese Angaben recht genau bestätigt. Die Ladezeit für das Band liegt bei rund einer Stunde. Also heißt das, dass man nach rund zwanzig Minuten genug Ladung für einen Tag in das Band getankt hat. Vieltelefonierer werden allerdings keine lange Freude am SmartBand Talk haben.  

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Über den Micro-USB-Stecker kann man das SmartBand Talk aufladen. / © ANDROIDPIT

Sony SmartBand Talk: Technische Daten

Abschließendes Urteil

Mit dem SmartBand Talk liefert Sony eine wichtige Erweiterung für das bisherige SmartBand. Als jenes damals für rund 100 Euro erschien, hat Sony schnell gemerkt, dass man zu hoch gepokert hat, sodass es zwischenzeitlich für rund 40 Euro über den Ladentisch geschubst wurde. Das Talk-Modell wird meines Erachtens dasselbe Schicksal widerfahren. Mich kann der Ansatz mit der Ein-Tap-Bedienung nicht überzeugen und auch nicht, dass das Display über Apps in einen um das Handgelenk geschnallten Button verwandelt werden soll.

Am ehesten lohnt sich die Uhr für Jogger, die Lifelog nutzen wollen, um wöchentlich ihre Rekorde zu brechen. Und sie lohnt sich für Menschen, die nicht wegen jeder Nachricht oder eines kurzen Gespräches das Smartphone aus der Tasche ziehen wollen. Diese werden aber keine 160 Euro dafür ausgeben wollen. Dafür ist der Preisunterschied zu einer Android-Wear-Uhr viel zu gering, denn sie gibt es schon für 40 bis 140 Euro mehr und liefert mehr Möglichkeiten, auch wenn die Akkulaufzeit derselben zugegebenermaßen viel schlechter ist.

Daher gebe ich dem SmartBand Talk bis zur Preisanpassung lediglich drei Sterne. 

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Zu den Kommentaren (7)
Eric Ferrari-Herrmann

Eric Ferrari-Herrmann
Senior Editor

Eric ist seit 2014 bei AndroidPIT. Seine alte Tech-Leidenschaft wird allmählich unterwandert von der Liebe zu mehr Nachhaltigkeit, Privatsphäre und dem Wunsch nach einer Zukunft für alle.

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7 Kommentare
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  • Andreas 33
    Andreas 04.03.2015 Link zum Kommentar

    Wie wäre es mal mit einen ausführlichen Vergleich verschiedener Fitness Tracker? Gibt preislich ja schon riesen Unterschiede, dass miband von Xiaomi beginnt bei 15€ und das teuerste was ich gesehen hab lag bei weit mehr als das 10 fache.


  • UbIx 34
    UbIx 18.11.2014 Link zum Kommentar

    Smartband Talk macht mir einen besseren Eindruck wie die Android Ware gedöns sachen. Leider hat ja Sony seine deutlich Stabilere und weiter Verbreitete Lösung für seine SW1 und SW2 gegen null feature und unstabile Android Ware SW getauscht. Außer dass man jetzt mit seiner SW reden muss gibt es kein Killer Kriterium für diese Lösung. Mal sehen ob ich mit das SmartBand Talk mal zulege, klingt auf jeden Fall interessant hier.


  • 16
    Gelöschter Account 18.11.2014 Link zum Kommentar

    "Sony gibt für den 70-mAh-Akku eine Laufzeit von drei Tagen"
    vs
    "AKKUKAPAZITÄT: Keine Angabe"

    Ja wie nun?


    • Eric Ferrari-Herrmann 44
      Eric Ferrari-Herrmann 18.11.2014 Link zum Kommentar

      Die Kapazität steht nun auch in der Tabelle. Danke für den Hinweis.


  • 58
    Gelöschter Account 17.11.2014 Link zum Kommentar

    e-Ink-Displays sind die optimale Lösung für Smartwatches, aber wenn, dann bitte nicht so minimalistisch umgesetzt wie hier (ohne echte Touch-Funktionalität... was für ein Unfug).

    P.S.: Woher stammt denn die Auflösungsangabe von 320 x 320 Pixen)? Sind die Pixel also nicht quadratisch sondern lang gezogen? ;-) Nein, die echte Auflösung beträgt 296 x 128 Pixel.

    Und woher bekommt man das grün/weiße Device? Bisher habe ich in Deutschland nur Angebote für das schwarze gesehen.


  • 50
    Gelöschter Account 17.11.2014 Link zum Kommentar

    OK es ist schon spannender als das erste.

    Für diesen Preis bekommt man aber bereits eine Smartwatch die viel mehr zu bieten hat.

    Für 100€ ist das Band aber einen Kauf Wert.

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