Sony Xperia M2 im Test: M wie Mittelmaß
Das Xperia M2 bringt das unverkennbare OmniBalance-Design von Sony auch in die Mittelklasse. Mit einem Preis unterhalb der 300-Euro-Grenze zielt Sony auf preisbewusste Käufer und stürzt sich in einen umkämpften Markt. Ob das M2 aber nicht nur durch Aussehen, sondern auch durch Leistung überzeugen kann und ob es den Anschluss an die Oberklasse schafft, zeigt unser Test.
Pro
- Design und Verarbeitung
- Benutzeroberfläche
- Akkuleistung
Contra
- Display
- Kamera
Sony Xperia M2: Design und Verarbeitung
Sony hat inzwischen bei all seinen Smartphones eine klare Designsprache durchgesetzt: Auch ein Mittelklassegerät wie das M2 ähnelt äußerlich deutlich der aktuellen Sony-Oberklasse, der Z-Reihe. Das OmniBalance-Design bestimmt das Bild, der silberne Power-Button in der Mitte ist vertraut. Die Gehäuserückseite ist aus Glas (oder glattem Kunststoff), eine eigene Kamerataste ist auch dabei, die Steckplätze für microSD und SIM-Karte liegen hinter einer länglichen Klappe.
Erst einmal ungewohnt: Die Lautstärkewippe ist in die untere Gerätehälfte gewandert, was sich beim Telefonieren als unpraktisch erweisen könnte. Lautsprecher und Telefonmikrofon liegen an der Unterseite hinter einem feinen Gitter, der Kopfhörersteckplatz liegt an der Oberseite. Die Kameralinse ist, anders als bei den Spitzenmodellen, in die Mitte des Gehäuses gewandert.
Sony Xperia M2: Display
Kein Zweifel, das M2 kommt nicht an die Oberliga heran, das 4,8-Zoll-Display ist mit einer Auflösung von 960 x 540 Pixel nicht besonders scharf, die Pixeldichte von 229 ppi ist nicht hoch genug, um einzelne Bildpunkte verschwinden zu lassen. Das fällt besonders bei der Darstellung von kleinen Schriften auf, die nicht richtig scharf erscheinen.
Die geringe Auflösung ist aber nicht das einzige Problem: Das Display ist zwar ausreichend hell, hat aber einen deutlichen Gelbstich, klare Weißtöne vermag es nicht darzustellen. Die Farbsättigung ist aber gut, Schwarztöne sind schön kräftig, die Blickwinkelstabilität ist ebenfalls zufriedenstellend. Kleines Manko: Bei automatischer Helligkeitsanpassung ist das Display meist etwas dunkel.
Sony Xperia M2: Software
Auch hier setzt Sony auf den Einheitslook. Die Benutzeroberfläche des Xperia M2 ähnelt in weiten Teilen der Oberfläche der aktuellen Top-Geräte. Im App-Drawer öffnet sich durch einen Wisch nach rechts das Sidebar-Menü mit praktischen Optionen, die System-Apps von Sony (Walkman, Album, Filme, Sony Select) kommen im Einheitslook, andere Apps wie zum Beispiel die Kamera bieten ebenfalls den vertrauten Look und Funktionsumfang - abzüglich besonderer Features wie der 4K-Videoaufnahmefunktion.
Ob es zeitnah ein Update auf die aktuellste Android-Version geben wird, ist offen, aktuell kommt Version 4.3 zum Einsatz.
Sony Xperia M2: Performance
Ein Rennpferd ist das Xperia M2 nicht, doch für Alltagsaufgaben zeigt es sich im Test gut gerüstet. Längere Wartezeiten muss man nicht in Kauf nehmen, Apps öffnen zügig, der Browser läuft ebenfalls mit akzeptablen Wartezeiten, die Kamera aber löst einen Tick zu langsam aus, um für Schnappschüsse zu taugen. Ruckler und kleine Aussetzer kamen im Test nicht vor. Bei etwas Beanspruchung wird das Gerät allerdings schnell warm, eine kleine Foto-Session mit der Kamera reichte aus, um die obere Gerätehälfte ordentlich aufzuwärmen.
Die Soundqualität über Kopfhörer ist gut, in der Walkman-App hat man per Equalizer die Möglichkeit, den Klang seinen Bedürfnissen anzupassen. Der interne Lautspreche ist hingegen unteres Mittelmaß, er ist zwar laut, bietet aber vor allem bei hoher Lautstärke schlechte Klangqualität. Auch beim Telefonieren über die Freisprechfunktion bietet das M2 schlechten Sound in beide Richtungen - Im Test konnten sich beide Gesprächspartner nicht gut verstehen.
Sony Xperia M2: Kamera
Die Bedienoberfläche der Kamera gleicht der von Sonys Top-Modellen bis ins Detail. Auf Toucheingaben für Fokus oder Aufnahme reagiert sie jedoch mit leicher Verzögerung von rund einer Sekunde - zu lang für echte Schnappschüsse. Auch die Makrofunktion ist nur Mittelmaß, da die Naheinstellungsgrenze nicht klein genug ist, um wirklich nah an Objekte heranzugehen.
Die Bildqualität der 8-Megapixel-Kamera (5 Megapixel bei 16:9-Format) ist in Ordnung und ausreichend für spontane Aufnahmen aus dem Alltag - bei Tageslicht. Suboptimale Lichtverhältnisse zwingen das M2 schnell in die Knie. Bei genauem Hinsehen erkennt man außerdem selbst bei Tageslicht störende Artefakte und das für Sony Smartphone-Kameras typische Farbrauschen. Brillante Fotos bleiben, wenn überhaupt mit einem Smartphone möglich, der teuren Oberklasse vorbehalten.
Die Aufnahmemodi zeigen einige von den Flaggschiffen bekannte Funktionen wie Timeshift Burst, bei dem man aus einer Reihe von 20 Fotos das beste auswählen kann. Die intelligente Aufnahmeautomatik erkennt recht zuverlässig das Szenario und wählt den passenden Modus, Spielereien wie die Augmented-Reality-Erweiterung und ein eigener Filtermodus mit zahlreichen teils besonderen Filtern kommen dazu, direkte Verknüpfungen zu Vine und Evernote direkt aus der Kamera-App runden das Feature-Angebot ab.
Sony Xperia M2: Akku
Der Akku des Xperia M2 ist erfreulich groß: Eine Kapazität von 2.300 Milliamperestunden ist für die Ausstattung des Smartphones ein guter Wert, die geringe Auflösung spielt einer langen Akkulaufzeit in die Karten.
Sony Xperia M2: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Das M steht für Mittelklasse, ganz klar. Doch mit dem M2, das mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 279 Euro an den Start ging, wird es Sony nicht leicht haben, sich in diesem Segment durchzusetzen. Die Konkurrenz ist groß, und mit Geräten wie dem Moto G beweisen die Wettbewerber, dass es möglich ist, bessere Leistung auch für weniger Geld anzubieten. Das gilt vor allem für Display und Kamera: Das Display des M2 ist nicht richtig überzeugend, Auflösung und Farbdarstellung lassen zu wünschen übrig. Auch die Kamera liefert keine überzeugende Leistung. Positiv hervorzuheben sind vor allem Design, Akkuleistung und die Benutzeroberfläche - hier schafft es Sony, gute Qualität abzuliefern und an die eigene Oberklasse anzuschließen. Wer also mehr Wert auf Benutzeroberfläche, Verarbeitung und Design sowie Leistung legt, sollte das M2 in Erwägung ziehen. Wem ein hochauflösendes Display und eine gute Kamera wichtig sind, der sollte die Finger vom M2 lassen.
Laut xperiablog.net, rollt Sony das Kitkat Update für's M2 momentan aus. Bei manchen ist sogar schon angekommen.
EDIT: Bzw. nicht für alle Versionen, die sollen aber sehr bald Folgen
EDIT2: Jetzt für alle 😂
Selbst als Supersonderangebot immer noch nicht günstiger als ein Moto G LTE und dabei wesentlich schlechter ausgestattet als dieses... Da hilft auch der Name Sony nicht mehr.
Das Moto G ist aber auch reine Wettbewerbsverzerrung (Dumping), da Motorola keinen Cent damit verdient. Ähnlich wie beim Oneplus One. Marktdurchdringung und dann mit der 2. Generation Kasse machen.
Als interessierter Kunde sollte man schnell zugreifen, solange es das G noch gibt. Das G2/G+1... wird ja schon deutlich teurer werden, Mutter Lenovo will schließlich Geld verdienen.
So ein Quatsch.
Motorolas Smartphone-Sparte (also der Teil des Unternehmens, der nun zu Lenovo gehört) hatte lange Zeit gerade mal zwei Smartphones im Portfolio, aktuell sind es auch nur vier. Mit noch so viel Geld in der Hinterhand kann es sich kein Unternehmen dieser Branche leisten, fast ein Jahr lang Null Einnahmen zu haben.
Die Wettbewerbs- bzw. besser Preisverzerrung findet in der oberen Hälfte des Smartphone-Spektrums statt. Für oft nur unmerklich mehr bzw. leistungsfähigere Technik werden zum Teil vollkommen abgehobene Preise ggü. der Einsteiger- und Mittelklasse verlangt. Firmen, wie Sony und Samsung, versuchen immer wieder, diese Vorgehensweise auch nach unten hin durchzuziehen und platzieren Devices der unteren Mittelklasse preislich nahe am "Premium"-Bereich. - Und genügend Blöde, die das Zeug kaufen und die Preise argumentieren, gibt es ja ganz offensichtlich.
P.S.: Die Smartphone-Division von "Mutter Lenovo" verdient ihr Geld in Asien vor allem mit Smartphones gegenüber denen ein Moto E absolutes HighEnd ist.
Ja das M2 gefällt mir sehr gut. Extra Kamerataste , MicroSD , Android 4.3 und damit ohne den MicroSD Bug. Mal sehen vielleicht hole ich es mir als Zweitgerät zum S3.
Ja, die "extra Kamerataste" und eine fast ein Jahr alte Android-Version reißen es natürlich raus...
Ja hätten sie machen können. Sie wollten aber ein günstiges Smartphone herstellen.. Aktuell 199 € bei Amazon. Das ist für die Hardware ok.
Wer kein Sony Design braucht, ohne fullhd leben kann, und die Größe +/- ok findet greift halt zum Moto g und fährt damit größtenteils ohnehin besser.
4,8"-Display und 540x960 Pixel Auflösung? Komm schon Sony, da hättet ihr doch mindestens HD einbauen können.