Sony Xperia XZ Premium im Test: Beeindruckende Hardware mit Mankos
Hinter der Marke Sony steckt nicht nur die Mobile-Sparte, denn Sony stellt neben Smartphones auch Fernseher samt der notwendigen Display-Technologie, Signalprozessoren und - allen voran - Bildprozessoren und -sensoren für Kameras jeglicher Art her. Das neue Sony Xperia XZ Premium ist die technologische Essenz aus nahezu allen Bereichen des japanischen Technologie-Konzerns. Ist das Xperia XZ Premium also nun das Non-Plus-Ultra-Smartphone in Sachen 4K-Content, HiRes-Audio und SuperSloMo-Videos? Unser Test verrät Euch alles über das XZ Premium von Sony.
Pro
- Hochwertig verarbeitet
- Zeitlupenaufnahmen mit bis zu 960 fps
- Sehr gute Leistung
- Gute Kamera
Contra
- Design
- Software noch verbesserungswürdig
- Noch mangelnder Content
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Sony Xperia XZ Premium: Preis und Verfügbarkeit
Es ist ein Trend am Smartphone-Markt zu erkennen, dem auch der japanische Konzern Sony folgt: Top-Smartphones werden Schritt für Schritt teurer. Das auf dem Mobile World Congress 2017 vorgestellte Xperia XZ Premium wird in Deutschland zum Marktstart am 1. Juni 2017 zu einem Preis von satten 749 Euro erhältlich sein.
Wer sich von dem Preis nicht abschrecken lässt, der hat dann die Wahl zwischen einem auf Hochglanz polierten Tiefsee-Schwarz, einem an einen Spiegel erinnernden Chrom und einer femininen Bronze-Pink Version. Ist Euch das Sony Xperia XZ Premium zu groß, zu schillernd und zu teuer, aber Ihr wollt die Super-Zeitlupenfunktionen des neuen Exmor-RS-Bildsensors unbedingt haben, dann ist Xperia XZs für Euch. Jenes Smartphone bietet dieselbe Kamera-Technologie, ist aber kleiner, zurückhaltender und mit 649 Euro etwas „günstiger“.
Sony Xperia XZ Premium: Design und Verarbeitung
Es gibt nur wenige Design-Ikonen in der Automobilbranche, bei Kühlschränken oder auch Softdrink-Flaschen, die in den Grundzügen immer noch das ursprüngliche Design erkennen lassen. Der Porsche 911, der VW Golf, die Cola-Flasche oder aber auch Retro-Smeg-Kühlschränke gehören dazu. Ob Sonys OmniBalance-Designsprache es in der Zukunft schafft, in den Design-Ikonen-Olymp einzuziehen und in einem Atemzug mit den zuvor genannten Klassikern genannt zu werden, ist fraglich. Aber man kann Sony für das Durchhaltevermögen in Sachen Design durchaus Respekt zollen.
Anstelle kurzzeitiger Designtrends, oder gar Designexperimenten wie randlose Display-Integration oder ultraflache und ultraleichte Bauweise, halten die japanischen Designer eben an Ihrer zeitlosen OmniBalance-Designsprache im Kern fest. Ob Sony Mobile dabei den Nerv der breiten Masse der Nutzer getroffen hat, müssen die Verkaufszahlen in ein paar Monaten zeigen.
So unspektakulär die Silhouette des Xperia XZ Premium auch ist, umso auffälliger ist die Farbgebung unseres Testgerätes: Glänzendes, hochgradig spiegelndes und reflektierendes Chrom. Etwas dezenter fallen die Farben Tiefsee-Schwarz und Bronze-Pink aus. Aber auch jene sind auf Hochglanz poliert. Für ein makelloses Erscheinungsbild muss der gewillte Xperia XZ Premium Besitzer viel und umsichtig polieren, da sich Fingerabdrücke und sonstige Verunreinigungen schnell auf dem Xperia XZ Premium sammeln.
In der Hand liegt das XZ Premium erstaunlich angenehm. Die aus Kunststoff bestehenden Flanken sind abgerundet und schmiegen sich in die Hand des Bedieners. Dieses Gefühl hält aber leider nicht lange an. Das hohe Gewicht von fast 200 Gramm, die rutschige Glassrückseite und die gewaltigen Abmessungen nötigen einen dazu, den kleinen Finger zum Abstützen des Xperia XZ Premiums zu nutzen. Da die Ober- und Unterseite des Xperia XZ Premium tatsächlich Kanten haben, tut der Stützfinger schon nach wenigen Minuten weh. Immerhin birgt diese geradlinige Ober- und Unterseite ein unbeschriebenes Quasi-Feature des Sony Xperia XZ Premium: Es steht ganz ohne Stütze auf einer ebenen Fläche. Wenn Mann oder Frau dann noch die Chrom-Variante wählt, gibt es also einen Schminkspiegel kostenlos dazu.
Eigenwillig ist Sony auch bei der Platzierung des Fingerabdrucksensors. Statt ihn auf der Geräterück- oder Frontseite zu verbauen, sitzt er seit einigen Generationen in der rechten Flanke des Gehäuses und ist in den Ein- und Ausschalter integriert. Einzige Ausnahme: Sämtlichen US-amerikanischen Modellen fehlte der Fingerabdrucksensor. Warum? Sony Mobile USA ist da nicht sehr auskunftsfreudig, sondern begründet diese Entscheidung damit, dass es eine Markt-spezifische Entscheidung ist.
Dank Gorilla Glass 5 sowohl auf der Front als auch auf der Rückseite, ist das Xperia XZ Premium gut gegen Kratzer und auch Stürze geschützt. Der Einsatz von Gorilla Glass auf der Rückseite hat aber im Falle des Xperia XZ Premium keinen wirklichen Funktions- oder Featuregewinn wie bei dem Galaxy S8 oder bei der US-Version des G6. Denn in jenen Fällen wurde das Material verwendet, um dem Smartphone die kabellose Ladefunktion zu spendieren.
Leider fällt das Verhältnis des Displays zum Gehäuse mit knapp 68 Prozent im Vergleich zu nahezu allen Top-Smartphones des Jahres 2017 oder auch des vergangenen Jahres niedrig aus. Dafür verbaut Sony aber als einziger Hersteller ein Display mit 4K-Auflösung und HDR-Unterstützung. Ob das einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz bietet, betrachten wir im nachfolgenden Abschnitt.
Sony Xperia XZ Premium: Display
Wenn es um die Darstellung von Inhalten geht, kann Sony im Konzern auf das Know-How der Fernseher-Sparte zurückgreifen. Und im Bereich der Bravia-Fernseher ist eindeutig ein Trend zu erkennen: Sony wird künftig die eigenen Flachbildschirme auf 4K-Panels umstellen und die höherwertigen Bravia-Fernseher erhalten darüberhinaus noch HDR-Unterstützung. Bei den Smartphones soll der Trend ebenfalls umgesetzt werden und die Smartphone-Sparte profitiert dabei aus der Erfahrung und dem Know-How der TV-Sparte.
Aber gab es nicht schon einmal ein Sony-Smartphone mit 4K-Display? Und war die volle Auflösung des Displays nicht beschränkt auf wenige Sony-eigene Apps? Genau, ein 4K-Display gab es bei Sony schon beim Xperia Z5 Premium. Leider war die Einschränkung in Sachen 4K-Auflösung des Displays sehr stark, denn die volle Auflösung konnte man nur in der hauseigenen Galerie- und in der Video-App nutzen.
Diese Einschränkung hebt Sony beim Xperia XZ Premium streckenweise auf, da nun auch Dritthersteller-Apps von der höheren Auflösung profitieren können. Hierzu zählen YouTube mit 2.160p-Videos und Amazon Prime Videomit UltraHD und HDR-Unterstützung.
Um die volle Auflösung des XZ Premium auszureizen, ist Sony selbstverständlich auf die App-Entwickler und Content-Ersteller angewiesen. Aktuell ist das Angebot an 4K-Content samt HDR Unterstützung noch überschaubar, nicht leicht zu finden und es ist auch noch nicht für jeden Geschmack etwas dabei. Die Zeit wird zeigen, ob Sony mit dem 4K Display samt HDR-Unterstützung auf das richtige Pferd gesetzt hat und ob gegebenenfalls die anderen Sony-Sparten wie Sony Pictures und Sony Playstation schnellstmöglich entsprechende Inhalte für das hochauflösende Display des Xperia XZ Premium bereitstellen müssen.
Im Alltag profitiert man leider noch nicht allzu sehr von der extrem hohen Pixeldichte von satten 807 ppi. Bilder sehen zwar sehr scharf aus, die Helligkeit des Displays ist aber nicht gerade sehr hoch. In der maximalen Helligkeitseinstellung des Displays kann man zwar bei direkter Sonne etwas erkennen, aber im subjektiven Vergleich sind die Displays des HTC U11, Samsung Galaxy S8 und auch die des LG G6 und Huawei P10 Plus um einiges heller und somit lesbarer. Bei direkter Sonneneinstrahlung gibt es bei der Chrom-Version noch einen ungewollten negativ Effekt: Je nachdem, wie man das XZ Premium zur Sonne hält, blendet der Chrom-Passepartout über und unter dem Display den Nutzer.
Sony Xperia XZ Premium: Software
Die Achillesferse von Sony-Produkten im Allgemeinen war und ist immer noch die Software. Auf den ersten Blick fallen die Schwächen und manchmal unlogische Anordnung gar nicht ins Auge. Erst wenn man Sony-Produkte länger nutzt, runzelt man doch das eine und andere mal nachdenklich die Stirn.
Fangen wir aber erstmal mit der Software an, die das Xperia XZ Premium in der Werkseinstellung so mit sich bringt. Android 7.1.1 Nougat mit der Xperia UI schmückt das Xperia XZ Premium, wenn man es das erste mal im Werkzustand hochfährt. Auf unserem Testgerät war nach der Einrichtung einiges an Dritthersteller-Software vorinstalliert. Da waren selbstverständlich die Sony eigenen Apps für Fotos, Videos, Playstation Network und Lifelog. Zum Teil lassen sich diese Sony-Apps deinstallieren, aber der Großteil kann nur deaktiviert werden. Die Dritthersteller-Apps wie AVG Protection und die Amazon App lassen sich auf unserem Testgerät leider nicht entfernen, sondern nur deaktivieren.
Im Großen und Ganzen ist die Software des Xperia XZ Premium aber so, wie man es von Sony gewohnt ist. Leider bedeutet es auch, dass die schon eingangs angesprochenen Logikprobleme auch vorhanden sind. Warum lässt sich der Ein- und Ausschalter in den Einstellungen per doppeltes Drücken als Kameraschnellstarttaste belegen, wenn es doch über einen dedizierten und nicht umkonfigurierbaren Kamerabutton verfügt? Warum müssen unbedingt die Audioeinstellungen für Kopfhörer und Lautsprecher in den Einstellungen separiert werden? Und warum kann man in den Audio-Einstellungen nicht einen Equalizer mit einbauen? Außerdem ist die Kamera-Software von Sony übersäht mit seltsamen und unlogischen Anordnungen: Die 4K-Video-Funktion versteckt sich in weiteren Kamera-Apps, im manuellen Modus werden die ISO-Einstellungen unnachvollziehbar von denen für Weißabgleich, Verschlusszeit und Belichtungskorrektur getrennt.
Sony Xperia XZ Premium: Performance
Das Sony Xperia XZ Premium wird von einem OnePlus 5 verwendet. Entsprechend hoch ist die synthetische Leistung des Xperia XZ Premium, wie Ihr aus der nachfolgenden Vergleichstabelle entnehmen könnt.
Sony Xperia XZ Premium im Benchmark-Vergleich
Sony Xperia XZ Premium | Samsung Galaxy S8 | HTC U11 | Huawei Mate 9 | |
---|---|---|---|---|
3DMark SlingShot ES 3.1 | 3.246 | 3.174 | 3.560 | 2.293 |
3DMark SlingShot ES 3.0 | 3.697 | 3.217 | 4.129 | 2.724 |
3DMark Ice Storm Unlimited | 40.286 | 27.330 | 40.034 | 27.516 |
Geekbench Single Core | 1.898 | 1.983 | 1.906 | 1.843 |
Geekbench Multi Core | 6.294 | 6.402 | 6.454 | 5.840 |
PCMark Work Performance | 6.338 | 6.135 | 6.787 | 6.350 |
PCMark Storage | 4.989 | 4.644 | - | 7.340 |
Google Octane 2.0 | 11.086 | 9.775 | 11.928 | 8.807 |
Da die Hersteller von Smartphones in letzter Zeit in Bezug auf die Wahl des internen Speichers etwas in die Kritik geraten sind, haben wir beim Xperia XZ Premium einen genauen Blick auf die technischen Spezifikationen geworfen. Dort wird das Top-Smartphone zum Zeitpunkt unseres Tests mit 64 GByte UFS-Speicher beworben. Auf Anfrage bei Sony, welche Version im Xperia XZ Premium verbaut wurde, hat uns Sony folgendes mitgeteilt:
Welche Version und welcher Chip das genau ist, sehen wir als eher uninteressant an, da nicht eine einzige Komponente entscheidend ist für die Performance, sondern die Abstimmung des gesamten Systems.
Tatsächlich wird man den Unterschied zwischen UFS 2.0 und UFS 2.1 sicher nicht bemerken, solange das Gesamtpaket inklusive Software gut abgestimmt ist. Im Falle unseres Testgerätes, dass nach den Werten von Androbench zu urteilen mit UFS 2.1 ausgestattet ist, gibt es auch keine signifikanten Leistungseinbrüche beim XZ Premium.
Eine Komponente des Snapdragon 835 SoCs, die man gerne vernachlässigt, ist das LTE-Modem. Das X16-Modem kann dank Carrier Aggregation, 256QAM und 4xMIMO Download-Geschwindigkeiten von bis zu einem GBit/s erreichen. Aber hierfür muss der Netzbetreiber erstmal diese Techniken unterstützen, der gewählte Tarif muss für diese maximale Verbindung ausgelegt sein und gleichzeitig müssten optimale Bedingungen herrschen. Viele Wenns, aber immerhin ist das XZ Premium für die Zukunft gerüstet.
Im normalen Smartphone Alltag zeigt sich das XZ Premium als schnelles und unproblematisches Smartphone. Auch die in der Vergangenheit angeprangerte Überhitzung des Smartphones, vor allem bei der Aufnahme von 4K-Videos, hat Sony im XZ Premium sehr gut in den Griff bekommen. Dafür sorgt ein neuer, dreilagiger Heatspreader und eine Umverteilung der wärmeerzeugenden Komponenten. Beim Z5 Premium lag das Hauptproblem bei der Platzierung des Hauptprozessors in der Nähe des Kamerasensors. Zwar hat ein wärmeableitendes Röhrchen (Heatpipe) dafür gesorgt, dass ein Teil der Abwärme vom Hitzpunkt weggeleitet wurde. Das war aber leider nicht so effektiv wie man es sich bei Sony erhofft hatte.
Beim XZ Premium hat Sony wieder aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und den Snapdragon 835 weit weg vom neuen Motion-Eye-Kamerasensor platziert. Zusätzlich sorgt die angesprochene, dreilagige Wärmeableitplatte für eine bessere Verteilung der Abwärme. Sollte es doch mal zum Hitzestau im XZ Premium kommen, kann man das Smartphone dank IP68 Zertifizierung in kaltem Leitungswasser abkühlen, auch wenn die Anschlüsse für USB-Typ-C und Kopfhöreranschluss offen liegen.
Sony Xperia XZ Premium: Audio
Den Tastsinn betört das XZ Premium dank sehr guter Verarbeitung und hochwertigen Materialen, den Augen bietet das XZ Premium dank 4K-Display mit HDR-Unterstützung von Zeit zu Zeit ein berauschendes Erlebnis. Aber wie sieht es bei der klanglichen Untermalung aus? Die Stereo-Frontlautsprecher sind angenehm Laut und für Smartphone Verhältnisse auch klar in der Wiedergabe. Die eigentlichen Stärken spielt das Xperia XZ Premium aber erst mit passendem Audiozubehör aus.
Wie schon von dem Vorgänger gewohnt, unterstützt auch das Top-Smartphone 2017 von Sony HiRes Audio, LDAC und DSEE. Aber dazu braucht man das notwendige Zubehör mit den jeweiligen Features und selbstverständlich auch Audio-Daten möglichst ohne Kompression und in höchster Qualitätsstufe. Aktuell verhält sich die Suche und das Aufspüren von entsprechenden Musikdaten mit 24Bit und 96kHz für den Laien als schwierig und auch das Angebot ist noch nicht auf die breite Masse abgestimmt. Aber wenn man mal bedenkt, dass Google für Android O die Implementierung von Sonys kabelloser LDAC-Audio-Technologie vorgesehen hat, dann sollte in Zukunft für hochwertigen Audio-Genuss gesorgt sein.
Wie auch schon bei dem 4K-Display steht und fällt auch hier der Mehrwert mit dem Content-Angebot, aber genau so wie dort könnte eine Sparte von Sony hier unterstützend eingreifen: Sony Music. Wir sind gespannt, ob künftig die bei Sony Music unter Vertrag stehenden Künstler Ihre Songs in HiRes Audio aufzeichnen und anbieten werden.
Mit Bluetooth 5.0 unterstützt das XZ Premium noch ein weiteres Audio-Feature: Dual-Audio. Leider ist die Implementierung dieses Features nicht wie beim Galaxy S8 von Samsung umgesetzt worden. Auch hier haben wir Sony gefragt, warum auf der Softwareseite dieses Bluetooth 5.0 Feature nicht aktiviert wurde:
Der BT-Standard gibt den Rahmen vor; die Implementierung einzelner Funktionen davon ist optional und erfolgt immer in Abwägung des Kundennutzens. Sollte die Nachfrage von Kundenseite nach solchen Details groß genug sein, könnten diverse Features auch per SW-Update nachgereicht werden.
Sony Xperia XZ Premium: Kamera
Die Kamera des Sony Xperia XZ Premium ist der Star des ganzen Smartphones - oder sie soll es zumindestens sein. Erstmals setzt Sony in seinen eigenen Smartphones einen brandneuen Bildsensor ein, den noch kein anderer Smartphone-Hersteller nutzt. Man merkt also das Konzernbestreben, die Produkte aus den eigenen Abteilungen zuerst in Sony-Produkten verfügbar zu machen.
Das Highlight der gesamten Kamera-Einheit ist der am 7. Februar 2017 vorgestellte, neue, dreilagige Sensor der Sony-Imaging-Sparte. Mit Hilfe der neu hinzugefügten, dritten Lage aus Speicherbausteinen im Bildsensor ist es möglich, extreme Zeitlupenaufnahmen mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde zu schießen. Die Lage aus Speicher-Einheiten puffert hierbei die gesammelten Bildinformationen, bis diese ausgelesen werden. Es handelt sich also um eine Art Cache-System im Bildsensor.
Bevor wir zu den Vor- und auch Nachteilen des neuen Motion-Eye-Sensors kommen, habe ich unseren leitenden Foto- und Videoredakteur Stefan Möllenhoff gebeten, die Foto Eigenschaften zu testen. Im Folgenden lest Ihr sein Urteil:
Bei optimalen Lichtverhältnissen schießt das Sony Xperia XZ Premium wie alle aktuellen Flaggschiffe schöne Fotos. Die im Vergleich zur aktuellen Konkurrenz hohe Auflösung von gut 19 Megapixeln bringt viele feine Details auf die Aufnahmen, was in der Praxis aber nicht unbedingt die Detailwiedergabe verbessert.
Auf dem folgenden Foto haben wir ein paar Bereiche markiert, wo sich ein paar feine Unterschiede zwischen dem Google Pixel und dem Xperia XZ Premium erkennen lassen. Im unteren Bereich der Kugel des Fernsehturms beispielsweise schlägt sich das Pixel besser, an der Seite des Park Inn bringt das Sony-Smartphone einen Hauch mehr Details aufs Bild.
Mit aktivierter HDR-Automatik ist der Dynamikumfang der Aufnahmen ausgezeichnet. Im Vergleich mit dem Google Pixel hellt Sony allerdings die dunklen Bildbereiche bei kontrastreichen Motiven weniger stark auf. Gerade bei Fotos, mit großen, eher dunklen Farbflächen sehen die Bilder des Pixel im direkten Vergleich lebendiger aus.
Bei schlechten Lichtverhältnissen hat das Xperia XZ Premium allerdings das Nachsehen – womöglich ist hier auch gerade die hohe Auflösung des Sensors nicht ganz unschuldig. Im direkten Vergleich mit dem Galaxy S8 beispielsweise fällt die Detailwiedergabe merklich schlechter aus.
Hier ist einerseits möglicherweise die höhere Auflösung des Sensors nicht ganz unschuldig – andererseits zeigt ein Blick in die EXIF-Daten noch weitere Details. Das Galaxy S8 hat das Foto mit ISO 1250 geschossen, das Xperia XZ Premium mit ISO 3200. Samsung konnte das einerseits durch die größere Blendenöffnung von F/1,7 gegenüber F/2,0 erreichen, andererseits durch eine längere Verschlusszeit von 1/10 gegenüber 1/15 Sekunde, die der Samsung-OIS noch ermöglicht.
In Sachen Belichtungsautomatik, Farbwiedergabe und Weißabgleich liefert das Xperia XZ Premium ansonsten eine ordentliche Performance ab. Die Kamera-App macht einen recht flotten Eindruck, kann aber in puncto Geschwindigkeit nicht ganz mit der des Galaxy S8 mithalten
Doch wie sieht es bei den Videoqualitäten aus? 4K-Videos lassen sich mit dem Sony Xperia XZ Premium mit 30 fps aufzeichnen. Leider zeichnet die Software im Videomodus nur maximal mit Full HD mit 60 fps auf. Um in den 4K-Modus zu gelangen, muss man erst in die weiteren Kamera Apps wechseln. Dort versteckt sich der 4K-Videomodus. Wer 4K-Videos am PC oder Mac nachträglich bearbeiten will, wird zu schätzen wissen, dass man zwischen dem weit verbreiteten und von allen Videoschnittprogrammen unterstützten h.264 und dem moderneren, aber umständlich zu handhabenden h.265-Codec wählen kann.
Für den Test haben wir uns zunächst auf die SuperSlowMo-Funktion konzentriert, da Sony sie als Kaufargument für das XZ Premium bewirbt. Wer weiß, was er in der extremen Zeitlupe filmen will, kann mit viel Übung für einen Wow-Effekt sorgen. Sony selbst hat das anschaulich in einem Promo-Video mit viel Aufwand demonstriert.
Aber es reicht nicht einfach, das XZ Premium aus der Hosentasche zu zücken und sich auf die Lauer nach einem SuperSlowMo-Sequenz zu legen. Licht spielt eine sehr große Rolle, denn wenn die Szene nicht gut mit natürlichem Licht ausgeleuchtet ist, ist die Super-Zeitlupe kaum zu gebrauchen. Unter Kunstlicht flackert es und das Bild rauscht immer mehr, je weniger Licht zur Verfügung steht. Wir haben nachfolgend einige unserer Testvideos zusammengeschnitten, so dass Ihr Euch selbst ein Bild von den Vor- und Nachteilen der 960-fps-Zeitlupenaufnahmen machen könnt.
Auch die Limitierung des Zeitfensters der SuperSloMo-Sequenz erschwert die Handhabung. Der Speicher im Bildsensor kann nur 0,182 Sekunden Echtzeitsequenzen mit 960 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. In der Filmsequenz ist das dann eine Zeitlupenaufnahme mit einer Dauer von knapp 6 Sekunden. Zwar kann man so oft man will in einem Video diese Zeitlupenaufnahme starten, aber immer nach einer Sequenz braucht der Sensor rund eine Sekunde, um die Informationen parallel vom Sensor weg zu speichern. Am Ende könnt Ihr also ein sehr langes HD-Video mit 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnen, das gespickt ist mit Super-Zeitlupen.
Der dreilagige Stacked-Sensor bietet aber auch noch andere Vorteile als nur reine Super-Zeitlupenaufnahmen. So zeichnet der Sensor schon Bruchteile einer Sekunde vor dem vollständigen drücken des Auslösers Fotos auf, so dass Ihr im nach der Aufnahme das Beste von maximal vier Bildern heraussuchen könnt. Diese Funktion nennt Sony Predictive Shot und funktioniert immer dann, wenn der Sensor Bewegungen erkennt.
Auch der bei Video-DSLRs unbeliebte Rolling Shutter Effekt soll dank des Zwischenspeichers im Bildsensor ausgeglichen werden. In Zusammenspiel mit der fünfachsigen elektronischen Bildstabilisation Namens Intelligent Active SteadyShot könnte das Xperia XZ Premium sogar als Actioncam genutzt werden. Da ein Test aller Möglichkeiten des Bildsensors das Format hier gesprengt hätte, haben wir uns entscheiden, die Besonderheiten des Motion-Eye-Sensors separat in einem Artikel aufzuarbeiten. Sobald dieser Artikel fertiggestellt wird und publiziert wurde, werden wir diesen selbstverständlich hier an dieser Stelle verlinken.
Sony Xperia XZ Premium: Akku
Sony ist bewusst, dass ein Gerät mit 4K-Bildschirm und einer solchen Kamera viel Energie braucht. Der Hersteller hat daher den STAMINA-Modus um die Funktion Smart STAMINA erweitert. Diese analysiert das Verhalten des Anwenders und sendet die Daten an Xperia Actions. Der User erhält dann Tipps und Tricks, um die Akkulaufzeit zu optimieren und erhält eine Einschätzung, in welchem Zeitraum das XZ Premium wieder geladen werden muss.
Ungeachtet dieser neuen, intelligenten Vorhersage-Funktion haben wir das Xperia XZ Premium zweimal durch den Batterie-Test von PCMark geschickt. Einmal mit den in der Vergangenheit üblichen 50 Prozent Helligkeitseinstellungen. Hier Schnitt das XZ Premium mit 7:05 nur durchschnittlich ab. Lässt man den Benchmark-Test dann mit maximaler Helligkeit noch mal durchlaufen, dann schrumpft die Akkulaufzeit auf 4:33 Stunden.
Im Testalltag meisterte des XZ Premium locker einen Arbeitstag bei durchschnittlich intensiver Nutzung. Bis zum Abend um kurz nach 22:00 Uhr waren immerhin noch 20 Prozent im Energie im 3.230 mAh des XZ Premiums. Unglaublich aber tatsächlich wahr: Trotz Unterstützung von Quick Charge 3.0 ist im Lieferumfang kein Schnellladenetzteil inbegriffen. Wer also das Sony Xperia XZ Premium per QC 3.0 aufladen will, der sollte schon über solch ein Netzteil verfügen oder bereit sein, 49,95 Euro für entsprechendes Originalzubehör zu bezahlen.
In wieweit sich die Qnovo-Technologie auf die Lebensdauer des Akkus beim Xperia XZ Premium auswirkt, ist zum aktuellen Zeitpunkt der Veröffentlichung des Testberichtes sicher kaum zu beurteilen.
Sony Xperia XZ Premium: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Tja, hat sich das lange Warten auf das Sony Xperia XZ Premium mit der auf dem Papier traumhaft klingenden Kamera gelohnt? Ehrlich gesagt: Nein. Das Xperia XZ Premium ist Dr. Jekyll und Mister Hyde in Smartphone-Form. Wenn man Fan des schlichten und geradlinigen Designs von Sony ist, sich viel Zeit bei der Planung und Umsetzung von SuperSloMo-Videos nimmt und genau soviel Zeit bei der Suche nach 4K Video-Content mit HDR-Unterstützung oder gar HiRes-Audio auf sich nimmt, für den kann das Sony XZ Premium das ideale Smartphone sein. Aber leider ist das Sony Xperia XZ Premium in keinem Feld spürbar besser als ein Samsung Galaxy S8, LG G6 oder gar ein HTC U11.
Die Hardware des XZ Premium erfüllt den Zusatz Premium, nur leider vermiest die alte Schwäche von Sony in Sachen Software wieder ein positiveres Bild von Sony-Smartphones. Vor allem, wenn man die neue Kamera des XZ Premium in den Vordergrund stellt, dann kann man doch nicht die 4K-Funktion in weitere Kamera-Apps verstecken, die ISO-Einstellungen im manuellen Modus von denen für Weißabgleich, Verschlusszeit und Belichtungskorrektur trennen. Mit Sicherheit steckt in Sachen Video- und Foto-Qualität noch einiges in dem Motion-Eye-Sensor, aber Sonys Software-Abteilung hat noch nicht alles herausgekitzelt. Somit hat man das Gefühl, dass man als XZ Premium Besitzer ein Beta-Tester ist. Aber mit etwas Glück und Durchhaltevermögen könnte sich dank Software-Updates der Eindruck zum Sony Top-Smartphone noch steigern.
Hab das Premium jetzt fast nen Monat....das ist für mich das beste sony, was ich bisher hatte und würde es auch jedem empfehlen....ich versteh die Diskussionen immer nicht, was das Design anbelangt, für mich sehen die alle gleich aus.....quadratische oder runde Smartphones hat noch keiner raus gebracht....dann noch was zur Zuverlässigkeit, Sonysmartphones halten ewig....meine frau werkelt noch mit nem Z2....das läuft und läuft und ist bestimmt schon gefühlte tausendmal runter gefallen.....da kannste den anderen dreck, äpfel und südkorea echt vergessen dagegen
Mein XZ Premium ist gestern gekommen und da lag das Schnellladegerät bei... habt ihr vielleicht die Modellbezeichnung und die ganzen Q3 Logos auf dem Gerät nicht gesehen oder war bei eurer Version tatsächlich keins dabei?
ByeBye Sony, war bislang gerne bei ihnen: z1c bis z5c. Kompakt und robust. SONY's MANKO, wie bei anderen Herstellern auch:
die mangelnden Updatepolitik der Sicherheitspatches. Gemeint ist nicht die Android Version XYZ. Auch habe ich keinen Bedarf mit einem TV-Gerät durch die Gegend zu laufen. Stellen denn alle nur noch größer 5" her??? Bin durchaus bereit einen höheren Preis zu zahlen -bin eben kein Nerd der Zeit und Willen hat auf alternative Systeme umzustellen. Dann möge aber bitteschön das Gerät nicht schon nach Ablauf der Garantiezeit am Ende seiner Leistung angekommen sein. Vielleicht sind die Äpfel oder BQ's dieser Welt den nächsten Blick wert. Auch die Zwangsbeglückung mit der Bloatware geht mir sehr auf den Zeiger.
BQ ist mir auch schon aufgefallen mit guter Update Politik und recht unverbasteltem Android OS.
Nur wirklich kompakt sind die leider auch nicht. Wenn die Ränder schmal gehalten würden, wäre sicher auch ein sehr kompaktes 5" Gerät möglich.
Im Gegensatz zum Autor halte ich die Sony-Software für übersichtlich, habe lange Jahre Sonys gehabt. Ich z.B. finde mich in der Samsung-Umgebung nicht so gut zurecht – ist meines Erachtens ein wenig Geschmack- und Gewöhnungssache. Unlogische Lage von Software-Einstellungen finden sich auch bei LG, Samsung und HTC. Was wirklich nervt, sind die nicht deinstallierbaren Apps.
Im übrigen mag ich die Schlichtheit des OmniBalance-Designs – hat was von zeitloser Eleganz. Obwohl die Z-Serie mir noch besser gefallen hat.
Seh ich genau so.
Dem kann ich komplett zustimmen.
CB,
das Design heisst nicht mehr OmniBalance
Wegen BT 5 und deren Funktionen, sollte man eventuell sich auch mal andere Beiträge auf anderen Seiten durchlesen. Wie z. B. - www.mobiflip.de/samsung-galaxy-s8-bluetooth/ - , dann den Artikel noch mal überarbeiten.
Wer braucht schon UHD AUF EINEM HANDY ???? SINNLOS HOCH 10 ! FULLHD BZW. 2K reicht doch vollkommen. Drüber ist nur Akkufresser und Performance. Anstatt unnutz sollten sie an Design und Software arbeiten. Akku ist ja mal wieder so wenig an mAh.
Zutaten für ein neues Sony-Gerät:
Man nehme das OmniBalance-Design und gebe einen beliebigen Prozessor dazu. Anschließend die Megapixel etwas variieren und die Akkukapazität festlegen. Jedoch nicht mehr als 3230 mAh dazugeben, da sonst die Ränder noch dicker gemacht werden müssen. Die Speicherkapazität nach Gefühl wählen (Empfehlung: 16, 32 oder 64 GB) und zu guter Letzt noch eine beliebige Display-Auflösung aussuchen (hier darf auch gerne übertrieben werden) und das ganze gut umrühren.
Fertig ist das neue Sony-Gerät.
Oh ja ein sehr kreativer Beitrag von Dir.
Deniz K.,
das Design heisst nicht OmniBalance.
Für einen unvoreingenommenen Test bei einem Sony Gerät sollte man AndroidPit lieber meiden. Ich empfehle Curved. :D
Warum? Für den Tester war dieser Beitrag doch schon super, habe da schon andere gelesen .
Mag die Geräte von Sony einfach nicht .
Ich mag die Geräte nicht bei denen man nicht mehr unterscheiden kann welches Gerät es eigendlich ist (Design Einheitsbrei).
Muss man auch nicht unbedingt einen krassen Unterschied bei jedem Smartphone haben. Smartphones haben nun mal eine bestimmte Form, und einige Ausreißer gibt es ja. Samsung mit ihrem langen Edge Display zb. Sollen die Smartphones jetzt rund, oval oder Stangenförmig werden?
Warum wird dann immer und immer wieder auf Design herumgeritten? Das ist das was mich hier und in allen anderen Beiträgen total nervt. Deshalb auch mein Beitrag. Ja ein Smartphone ist nun mal viereckig hat vorne ein Display und ein paar Tasten an der Seite. Man sollte doch einfach nicht mehr alles am äußeren festmachen, aber leider jeder 3. Beitrag geht in die Richtung, dem einen sind die Geräte von Sony zu eckig dem anderen passen die Ränder oben und unten nicht, der nächste erzählt was von Bloatware, dem nächsten ist die Software zu unübersichtlich (cool es ist ja fast das Standard Android). Ich mag solche Kommentare nicht, das ist das was ich damit sagen wollte.
Damit ist doch klar was alle wollen oder? Die wollen ein Einheitsdesign ala IPhone (Samsung) und dann ist es schick, aber bitte nicht über 500€ und dann aber die beste Hardware die es auf dem Markt gibt. Dann nicht so groß aber mit großem Display und einen Akku mit 4000 oder mehr Kapazität aber macht das Smartphone dadurch nur nicht unnötig dich oder groß. Dann werden von der Kamera Bilder wie von einer guten DSLR erwartet (obwohl es mit den Mini Sensoren Kompromisse geben muss). Ich frage mich bei manchen Kommentaren echt nur noch ob der Verfasser vorher nachdenkt bevor er es schreibt. Sorry aber das musste mal gesagt werden.
:D