Sony Xperia XZ3 im Kamera-Test: Langsam wird's besser
Das Sony Xperia XZ2 Premium erblickte gerade erst das Licht der Welt, da stand schon das neue Xperia XZ3 in den Startlöchern. Ist Sony, eine echte Referenz für Kamera-Sensoren, endlich in der Lage, eine hochwertige Kamera in einem eigenen Smartphone anzubieten?
Als Marktführer bei Kamera-Sensoren haben wir immer gehofft, dass Sony es doch eines Tages schaffen wird, eines der besten Kamera-Smartphones auf den Markt zu bringen. Leider hatte die Xperia-Serie in diesem Punkt stets Schwierigkeiten, uns zu überzeugen, besonders wenn das Licht schwach ist. Wie sieht es beim neuen Flaggschiff aus? Wird er eine Ausnahme von der Regel sein?
Sony verwendet die gleiche Technologie wie schon beim XZ2, d.h. einen IMX400 ExmorRS Sensor mit 19 Megapixel, 1/2,3 Zoll und f/2,0-Blende. Immerhin verwendet Sony eine modernere Pixeltechnologie, die bessere Ergebnisse liefert. Aber schauen wir uns die Leistungen im Detail an.
Ausgezeichnet bei guten Lichtverhältnissen
In einer gut beleuchteten Umgebung liefert das Xperia XZ3 schöne Fotos. Die Detailwiedergabe ist sehr gut, auch bei komplizierten Mustern und/oder verschiedenen Farbtönen. Die Farbwiedergabe ist gut und der Weißabgleich überzeugend. Es entsteht zwar in manchen Bereichen immer mal wieder ein Aquarell-Effekt, ein ungeübtes Auge wird diesen aber wohl nicht einmal bemerken. Man muss schon sehr genau hinsehen, um ihn bei einzelnen Bildern zu entdecken.
Auch die Belichtung ist sehr gut. Andererseits verhaspelt sich die Software manchmal etwas, besonders auf HDR-Ebene. Wenn die Szenerie kontrastreich ist, kommt manchmal eine Überbelichtung vor, die nicht unbedingt schlimm, aber dennoch sichtbar ist.
Der Bokeh-Effekt ist etwas wild und muss gezähmt werden.
Der Bokeh-Effekt ist etwas wild und muss immer wieder mal gezähmt werden. Der Modus weigert sich aus unbekannten Gründen immer mal wieder, ein Porträt aufzunehmen. Will man nur schnell das Smartphone in die Hand nehmen und ein Bild aufnehmen, kann das durchaus sehr frustrieren. Letztlich meldet das Smartphone nur, dass der Hintergrund nicht geblurred werden kann, ein warum nicht, bleibt es uns schuldig. Auch wenn das Smartphone dann mal ein Porträt geschossen hat, kommt es immer wieder vor, dass Teile des Hintergrunds nicht verschwommen sind, obwohl sie es sein sollten. Ein Pixel 2 oder ein Huawei P20 Pro sind in diesem Bereich einfach besser. Auf der anderen Seite, wenn man gut positioniert ist (man muss es oft mehrmals probieren) und das Smartphone gut gelaunt ist, kann man einen tollen Bokeh hinbekommen.
Und in einer dunklen Umgebung?
Wenn das Licht nicht da ist, verlieren die Bilder deutlich an Qualität. Das Gesamtbild bleibt einigermaßen ansprechend, mit vielen Modellen der Konkurrenz kann Sony hier aber nicht mithalten. Das Fehlen eines Stabilisators ist spürbar, und die Kamera wählt kürzere Belichtungszeiten, wodurch die ISO-Empfindlichkeit verändert wird und Bildrauschen entsteht. Es kommt gelegentlich vor, dass sich die Farben etwas ändern, besonders in der Abenddämmerung ist es vorgekommen, dass rote Wolken auf den Bildern rosa erschienen.
Ich möchte das jedoch relativieren. Der durchschnittliche Nutzer, also kein Kamera-Experte, wird höchstwahrscheinlich mit der Qualität dieser Kamera zufrieden sein und in der Lage sein, sehr gute Bilder für soziale Netzwerke oder andere Zwecke zu schießen.
Eine gute Kamera für Selfies?
Wir finden hier einen 1/3"-Sensor mit 13 Megapixel und f/1,9-Blende und, gute Nachrichten, auch HDR ist mit dabei. In der Praxis sind Selfies sehr gut, so lange die Lichtverhältnisse gut sind. Einzig der Fokus kann mitunter mal etwas launisch sein, da sind zwei oder drei Versuche nötig, um ein gutes Bild hinzubekommen.
Der Bokeh-Effekt ist auch an der Vorderseite verfügbar (übrigens ziemlich gut versteckt), und die Qualität der entstehenden Bilder ist ansprechend. Es gibt mehrere Optionen für Selfies, darunter eine, um Euer Gesicht zu verschönern. Das mag man oder nicht, ich bin definitiv kein Fan der Funktion.
Wie sieht es mit Video aus?
Der Xperia XZ3 bringt erneut den Zeitlupenmodus mit 1000 fps seines Vorgängers mit. Leider wurde die Auflösung auf 720p reduziert und zeigt, was nicht überraschend ist, etwas Rauschen. Wieder einmal wird der durchschnittliche Anwender mit dem Ergebnis zufrieden sein, aber das erfahrene Auge des Hobbyfotografen wird das Problem sehen.
Im Gegensatz zu ähnlichen Modi von Samsung und Honor, die ein automatisches Erkennungssystem anbieten, muss die Aufnahme hier manuell gestartet werden. Wenn man das richtige Timing erwischt, ist der Effekt herausragend, aber das Timing ist eben auch genau das Problem.
Was die "klassischen" Videos betrifft, gibt es an sich nichts Neues: Das Sony Xperia XZ3 beherrscht 4K-Aufnahmen mit HDR bei 30 fps.
Fazit: Kein großer Abstand zu den besten Kameras
Sony hat große Fortschritte in Sachen Fotografie gemacht, kann aber nicht zu Smartphones wie dem Samsung Galaxy Note9 oder Pixel 2 aufschließen. Letztlich macht die Kamera aber eine sehr gute Figur, letztlich bleibt die Hoffnung, dass Sony mit dem nächsten Flaggschiff-Smartphone endgültig mit den anderen Herstellern mithalten können wird. Dazu muss die Kamera nach wie vor schneller werden, der Bokeh-Effekt und die Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen müssen besser werden, aber dieses XZ3 ist bereits ein wirklich gutes Kamera-Smartphone.
Sony hatte schon länger die besten Linsen - nur jetzt wurden sie übertroffen vom Samsung Note 9 denke ich ( deswegen habe ich es jedenfalls behalten )
"Der Xperia XZ3 bringt erneut den Zeitlupenmodus mit 1000 fps seines Vorgängers mit. Leider wurde die Auflösung auf 720p reduziert und zeigt, was nicht überraschend ist, etwas Rauschen."
Ist nicht ganz richtig, die Kamera kann in 1080p und auch 720p Slomo Videos machen man sollte es nur umstellen dann geht es.
Ja aber was will man von den Testern noch alles verlangen? Ist doch ein Sony Smartphone und da kann die Kamera ja schon aus Prinzip nicht gut sein.
Wenn ein Tester kein Interesse an einem Produkt hat beschäftigt er sich halt nicht damit und übersieht das Beste.
Bei Sony wird diesbezüglich vom Nutzer etwas mehr verlangt, dann sind die Erfolge augenfällig nicht weit entfernt.
Zumal das in keinster weise ein Test ist. Das ist ein bisschen ausprobiert. Mehr nicht.
Es braucht nicht bis zur nächsten Kamera zu warten, sondern bis zum nächsten Fix (Update).
Ich finde es merkwürdig, dass Sony es nicht geschafft hat, die absolut beste Kamera in ihren Phones zu verbauen. Sie haben soviel Erfahrung mit ihren Kameras.
Die Kameras der Vita waren auch super.
Der war gut :D
Die konnte immerhin schon 480p mit 60fps und 240p mit 120fps :D
Nur ist die Qualität (zumindest bei der Fat Vita) auf Samsung Star Niveau ^^
aaaber es schafft immerhin die gleiche fps-Zahl, wie ein Pixel 3... :D zwar nur in 240p, aber egal ^^
Stimmt schon und die Vita kann sogar AR auch wenn das mit der Kamera nicht umbedingt Spaß macht. Aber hey, Invizimals war ganz lustig, hat überraschend gut funktioniert ;)
@Androidpit-Team
1. Absatz
Wie sieht es beim neuen Flaggschiff aus?
Wird ER eine Ausnahme von der Regel sein?
Der Gerät?
Der Gerät als App:
https://de.softonic.com/download/der-gerat-spiel/android
Natürlich im Automatikmodus was auch sonst. Für Schnappschüsse bleibt leider keine Zeit rumzuspielen.
Die meisten fotografieren im Automatikmodus.
Und wenn dann die Fotos nix sind, ist die Kamera schuld. Wenn der Bauer ertrinkt, ist auch die Badehose dran schuld.
Dieser Vergleich macht absolut keinen Sinn.
Smartphone-Kameras sind für SCHNAPPSCHÜSSE gedacht. Und wie werden diese gemacht? Korrekt, im Automatikmodus.
Wenn man mit einem Smartphone den manuellen Modus nutzen muss, um gute Bilder zu bekommen, dann hat das Smartphone schlicht und ergreifend keine gute Kamera.
Dann ist in dem Fall Sony schuld. Es kommt auf das Gesamtpaket an und dazu gehört nun eben die Software.
@Tim
Dann müßte der Test ausschließlich für den Automatikmodus und Schnappschüsse stehen. Macht er aber nicht. Aber befasst sich für die ganze Kamera und somit auch die manuellen Modi. Und wenn man sich mit selbigen und den Einstellungsmöglichkeiten befasst, kommen auch super Fotos raus. Es gibt nämlich auch genügend Leute, die mit einem Smartphone richtig fotografieren wollen. Und was soll das für ein seriöser Kameratest sein, bei dem man nur drauf hält und abdrückt?