Soundcore Liberty 2 Pro im Test: Treue Begleiter mit gutem Sound
Hersteller wie Apple und Sony sind zurecht wichtige Größen auf dem Markt der True-Wireless-Kopfhörer. Leider liefern die Kopfhörer dieser Unternehmen nicht nur sau guten Klang, sondern auch einen Preis, der sich gewaschen hat. Alternativen müssen her und zwar schnell. Mit seinen Soundcore Liberty 2 Pro liegen Ankers True-Wireless-Ohrstöpsel in der Mitte dieser Kopfhörer-Sparte. Bevor Ihr aber zuschlagt, solltet Ihr Euch sicher sein, ob diese Ohrhörer auch das bieten, was Ihr Euch von Euren nächsten In-Ear-Kopfhörern wünscht. Wir haben sie eine Woche lang getestet und zeigen Euch hier unser Urteil.
Pro
- Guter Klang dank Equalizer und Hear-ID
- Lange Akkulaufzeit
- Effektives ANC
- Kompakt, sowohl Earbuds als auch Case
- Schnelles Pairing mit Auto-Play
Contra
- Kein Multi-Pairing per Bluetooth
- Nur nach IPX4 wasserdicht
- ANC knistert ohne Musik (Vorbehalt, da Beta-Produkt)
Anker Soundcore Liberty 2 Pro: Preis und Verfügbarkeit
Mit seinen kabellosen Kopfhörern hat sich Ankers Tochter-Unternehmen Soundcore viel vorgenommen. Nicht weniger als ein gutes Paar In-Ears mit gutem Klang sollten es werden. Dafür arbeitete das Unternehmen extra mit Soundingenieuren zusammen.
Bekommen könnt Ihr das Kopfhörer-Paar seit vergangenem Jahr für einen Preis von 149,99 Euro (UVP). Nicht die günstigsten Kopfhörer, schon klar, aber im Vergleich zu Apples AirPods Pro (rund 279 Euro) zumindest noch erschwinglich.
Anker Soundcore Liberty 2 Pro: Design und Verarbeitung
Die Verpackung der In-Ear-Kopfhörer kann sich sehen lassen. Der harte Karton lässt sich durch einen magnetischen Schnappverschluss schließen und unter einem Klappdeckel aus Kunststoff sind Kopfhörer, Ladecase und Zubehör vergraben.
Insgesamt hält sich Soundcore bei der Farbwahl sehr bedeckt. So könnt Ihr Euch nur zwischen zwei Varianten entscheiden: Schwarz oder Weiß. Für meinen Test habe ich die weißen Kopfhörer genutzt und hierzu eine graue Aufladebox bekommen. Beide fand ich elegant.
Neben Kopfhörern und Aufladebox sind im Lieferumfang ebenfalls ein USB-C-Ladekabel, einige Beilegheftchen, wie beispielsweise eine kurze Bedienungsanleiung und Kopfhörerflügel (zwei Stück) sowie Ohrstöpsel (sechs Stück) beigelegt. Letztere beiden sind besonders praktisch, damit sich die Kopfhörer besser an Eure individuelle Ohrform anpassen. Schade finde ich allerdings, dass es sich hierbei nicht um Memory-Foam-Stöpsel handelt, sondern um handelsübliche Kunststoff-Ohrstöpsel. Der Foam hätte den Tragekomfort sicher um einiges angenehmer gestaltet.
Soundcore hat sich hier wirklich Mühe gegeben, dem Preis der Kopfhörer auch in seiner Verpackung gerecht zu werden. Die Kopfhörer wirken ebenso wie die Aufladebox hochwertig und lagen angenehm in der Hand.
Anker Soundcore Liberty 2 Pro: Performance
Das Handling
Die Ein- und Ausschaltknöpfe findet Ihr direkt oben auf den Stöpseln und sind leicht zu erfühlen. Positiv finde ich hier, dass die Tasten nicht zu empfindlich sind, sodass Ihr nicht Gefahr lauft, unbewusst den Akku zu verbrauchen.
Das Problem ist hier die Zeit, die die Kopfhörer zum Ein- und Ausschalten brauchen. Ich will nicht erst nach gefühlt zehn Minuten meine Musik hören oder die Kopfhörer zur Seite legen können. Beim Ausschalten ist es mir dabei auch mehr als einmal passiert, dass sich der Sprachassistent meines Smartphones zu Wort gemeldet hat. Ich will morgens nicht mit Menschen reden, wieso sollte ich es dann bei meinem Smartphone wollen?
Angenehm ist auf jeden Fall, dass Euch die Kopfhörer beim Einschalten ansagen, ob der Akku voll oder leer ist. Was mich hier irritiert hat, war der durchgängige Audio-Ton. Startet Ihr die Kopfhörer, hört Ihr die „Hochfahr-Musik“, dann den Hinweis zum Akku. Schaltet Ihr Sie aus bekommt Ihr wieder diese schreckliche „Hochfahr-Musik“. Das mag im ersten Moment sinnvoll sein, um akustisch anzuzeigen, ob die Kopfhörer an oder aus sind, auf Dauer wird das aber wirklich anstrengend.
Positiv aufgefallen sind mir die Magnete an der Seite. Mit diesen fügen sich die Kopfhörer nicht nur perfekt in das Aufladecase ein, sondern lassen sich auch zusammenstecken. So konnte mir keiner der beiden Kopfhörer verloren gehen und wo ich gerade mal wider darüber nachdenke – mein alter linker Kopfhörer liegt immer noch irgendwo im Berliner Rinnstein.
Das Design
Die Kopfhörer sind durchaus schön gestaltet und gut verarbeitet. Wer aber nach unsichtbaren In-Ears sucht, ist bei diesen an der falschen Stelle gelandet. Das Gehäuse ist bei den Soundcore Liberty 2 Pro nämlich daumenbreit. Eine Tatsache, die mich gerade dann gestört hat, wenn ich mir bei kälterem Wetter einmal eine Mütze aufsetzen wollte. Denn für Helme oder Mützen sind diese Kopfhörer beim besten Willen nicht geeignet.
Das Einstecken selbst ist aber wirklich kinderleicht. Hier hat Soundcore zum Glück mitgedacht und auf die Kopfhörer ein „L“ für links und ein „R“ für rechts gedruckt. Einzige Schwachstelle: Der Aufdruck ist nicht besonders kräftig. Bei starkem Sonnenlicht konnte ich es gar nicht sehen und ich trage immerhin Kontaktlinsen.
Die Ausstattung mit ANC (Active Noise Canceling) wird heutzutage immer mehr zu einem entscheidenden Faktor für kabellose Kopfhörer. Aber es ist ein Trend, den Soundcore bei diesen Kopfhörern nicht mitmacht. So konnte ich trotz eingesetzter Kopfhörer und abgespielter Musik weiterhin Bahn-Durchsagen verstehen. Für Pendler, die immer auf dem Laufenden bleiben wollen, finde ich das perfekt. Leider hört man aber auch gleichzeitig alle Gespräche anderer Fahrteilnehmer mit. Da ich selbst ein großer Fan von ANC bin, habe ich es bei diesen Kopfhörern dementsprechend wirklich vermisst. Legt Ihr nicht zu großen Wert auf ANC und sucht nach kabellosen Kopfhörern, die Euch einfach gute Musik geben, dann sind diese Kopfhörer super geeignet.
Einen großen Pluspunkt bekommen letztendlich die verschiedenen Aufsätze, die Soundcore uns hier spendiert. Das mag zum großen Teil daran liegen, dass ich noch weiß, wie man damals mit genau einer Kopfhörer-Größe klar kommen musste.Wir hatten ja früher nichts (seufz). Das manuelle anpassen finde ich super. Die Kopfhörer saßen durchaus gut, allerdings hatte ich das Gefühl, das sie noch ein wenig Luft ließen. Sucht Ihr Kopfhörer zum Pendeln oder gelegentliche Spaziergänge, sind sie damit wunderbar geeignet. Allen, die ausgiebigen Sport betreiben oder oft joggen, würde ich diese Kopfhörer aber nicht empfehlen – dafür sitzen sie zu locker. Aber letztendlich solltet Ihr sie in diesem Punkt selbst ausprobieren und für Euch entscheiden.
Anker Soundcore Liberty 2 Pro: Audio
Soundcore hatte sich mit diesen Kopfhörern ein hohes Ziel gesteckt: Für einen relativ günstigen Preis einen Spitzenklang zu liefern. Um diesen zu testen, habe ich den Klang in drei Punkte aufgeteilt: Musik, Hörbuch und Telefon. Das Gute vorweg, das hat der Hersteller in zwei von drei Punkten auch gut hinbekommen.
Musik
Die Musikwiedergabe hat mich bei den Liberty 2 Pro wirklich positiv überrascht. Wenn man wie ich bisher nur günstigere kabelgebundene Kopfhörer getragen hat, dann geben diese Kopfhörer die Musik wirklich gut wieder. Die Klangwiedergabe ist bei diesen Kopfhörern klar und es werden weder Höhen noch Tiefen besonders bevorzugt. Daneben genieße ich es, dass man den Bass zwar hört, dieser aber nicht prominent hervorsticht. Für jeden, der ein gutes Klangerlebnis beim Pendeln oder im gemeinen Alltag genießen will, sind diese Kopfhörer eine gute Wahl.
Hörbuch
Natürlich muss man mit diesen Ohrstöpseln nicht ausschließlich Musik hören. Hörbuch-Fans dürfen sich freuen, dass die Kopfhörer auch in diesem Bereich eine gute Figur machen. Die Stimme klingt bei der Wiedergabe klar und deutlich. Über verwaschene oder dumpfe Stimmen müsst Ihr Euch also keine Sorgen machen. Den einzigen Minuspunkt, den ich hier vergeben kann, geht ein weiteres Mal an die Bauform. Für ein angenehmes Hörbuch-Schmökern im Bett störte mich der klobige Aufsatz doch zu sehr.
Telefon
Während die Kopfhörer sowohl in Sachen Musik- als auch Stimmwiedergabe punkten konnten, mussten sie beim Telefonat leider eine Schlappe erleben. Hier ist die Stimme meines Gesprächspartners nur dumpf zu mir durchgekommen und wirkte ein wenig so, als würde ich unter Wasser sitzen. Positiv möchte ich an dieser Stelle aber hervorheben, dass mein Gegenüber meine Stimme durchaus klar verstehen konnte.
Zusammengefasst halte ich die Kopfhörer in Sachen Klang für ein wirklich gutes Produkt. Wer allerdings allerdings zu den Vieltelefonierern gehört, der sollte die Finger von diesen Geräten lassen.
Mit der Soundcore-App stellt Ihr die Kopfhörer noch individueller ein
Zusätzlich zu den Kopfhörern kann man die Soundcore-App nutzen. Diese ist nicht zwingend nötig, damit man die Kopfhörer aktivieren kann, aber sie macht einige Dinge doch sehr viel einfacher. Die App könnt Ihr kostenlos runterladen, eine Anmeldung ist nicht nötig. Habt Ihr Euer Gerät mit der App gekoppelt, kann der Antipp-Spaß beginnen (meine ich ernst – ich habe mich bescheuert-begeistert durch die ganzen Möglichkeiten getippt).
Auf dem Startbildschirm wurden mir beide Kopfhörer angezeigt: Durch einfaches Tippen konnte ich hier den Akkustand abfragen. Im unteren Bereich kann man auf Steuerung und Equalizer zugreifen. Bei der Steuerung konnte ich manuell festlegen, welche Aktionen ich über die Ein- beziehungsweise Ausschaltknöpfe ausführen wollte.
Die Möglichkeit, die Taste selbst zu belegen finde ich super, hat aber auch hier einen Haken: Man kann neben dem Start lediglich eine weitere Aktion einstellen. Es geht also nicht, dass ich über den Knopf gleichzeitig zum nächsten Track springt und die Lautstärke anpasse.
Wo die Ohrstöpsel ohnehin schon relativ groß sind, hätte sich Soundcore hier einen Gefallen getan, eine zweite Taste anzubringen. So wirkt es für mich wie ein schöner Versuch, aber nicht wie eine durchdachte Lösung für mein Bedienungsproblem.
Über den „Equalizer“ konnte ich meine persönliche „HearID“ einstellen. Sprich, das Gerät hat mit einem kleinen Test geprüft, wie sich die Klänge noch besser für meine Ohren anhören. Der Test dauerte drei Minuten – was ein akzeptabler Zeitaufwand für angenehmes Hören ist. Persönlich fand ich die App ein nettes kleines Spielzeug, wirklich bereichert hat sie mich allerdings nicht. An dieser Stelle solltet Ihr aber selbst ausprobieren, ob sich die App für Euch und Eure Ohren lohnt.
Anker Soundcore Liberty 2 Pro: Akku
Laut Soundcore liegt die Akkulaufzeit der Liberty 2 Pro bei acht Stunden. Mit der beigelegten Aufladebox sollt man die Ohrstöpsel bis zu drei Mal voll aufladen können. So würdet Ihr auf eine Laufzeit von 32 Stunden kommen. Um die Laufzeit zu testen, hatte ich die Ohrstöpsel einer achtstündigen Piano-Session ausgesetzt (bei niedriger bis mittlerer Lautstärke). Geschafft haben die Kopfhörer rund 6 Stunden und 40 Minuten , wobei hier der linke Stöpsel schneller den Geist aufgab, als der rechte.
Eine anschließende Ladung von etwa 10 Minuten im Ladecase brachte mir die fehlenden 01:20 Stunden und meine Fahrt nach Hause (40 Minuten) ein. Somit schaffen die Hörer zwar nicht die angegeben acht Stunden, halten aber mit Einbezug des Ladecase lange genug aus, um Euch locker über den Tag zu bringen.
Während ich die Laufzeit noch akzeptieren kann, hat mich die automatische Akku-Stand-Ansage hier aber extrem genervt. Denn sobald der Akku beginnt, sich leer zu spielen, bekommt Ihr alle zehn Minuten die Ansage, dass der Akku niedrig ist. Das ist das erste Mal wirklich praktisch. Darüber hinaus geht es einem aber sehr auf die Nerven.
Abschließendes Urteil
Für mich war der Test mit den Soundcore Liberty 2 Pro eine wirklich angenehme Erfahrung. Die Klangwiedergabe ist zum ausgiebigen Musikhören Top und hat sich deutlich von meinen normalen (vielleicht 20 Euro) Kopfhörern abgehoben. Geeignet sind sie, meiner Meinung nach, wenn Ihr nach folgendem sucht:
- Drahtlose alltags Kopfhörer, die Euch eine gute Soundwiedergabe im Musik- und Hörbuch- (bzw. Podcast-) Bereich bieten
- Kopfhörer, mit denen Ihr trotz guter Musik Eure Umwelt nicht aus den Augen verliert
Solltet Ihr hingegen nach Ohrstöseln suchen, die Ihr beim Motorradfahren oder ebenfalls zum telefonieren nutzen wollt, sind die Soundcore Liberty 2 Pro nicht für Euch geeignet.
Hmm.. Also ich habe die und mich überzeugt der Test nicht. Habe schon einige Sachen ausprobiert aber klanglich (nach Equalizer) sind nur wenige da dran gekommen. Vielleicht hat die Testerin Equalizer und vor allem die Aufsätze nicht korrekt Ihren Bedürfnissen angepasst. Denn der falsche Sitz macht aus diesen Teilen in der Tat nur einen Standard Kopfhörer vom Sound. Wenn es aber alles angepasst ist, ist der Klang hammer. Auch beim Telefonieren kann ich nicht wirklich zustimmen. Für mich ist es genau umgekehrt. Ich höre die Gegenseite ganz gut, aber die hören mich so la la. Vor allem sind die Umgebungsgeräusche sehr stark hörbar. Aber ehrlich gesagt.. Ich kaufe mir so ein Teil (ich habe übrigens nur 99 Euro gezahlt) auch nicht zum Telefonieren, sondern um anständig Musik zu hören.
150 € sollen erschwinglich sein? also ich hab kein goldesel im keller der geld sch.... sorry
Ich weiß nicht, ob Soundcore einen Goldesel als Zahlungsmittel akzeptieren würde.
Für die gebotene Qualität (hier und da gibt es auch Angebote ab 110 Euro), True Wireless, Aptx und weiteren guten Features ist der Preis durchaus erschwinglich.
#werbilligkauftkauftzweimal
Soundcore macht vieles richtig.
Üppige Laufzeiten und guter Sound zu einem erschwinglichen Preis.
Auch die Liberty Air 2 sehen toll aus.
Danke für den Test, AP!
Ich habe mir die Dinger nach einer ausführlichen und enthusiastischen Videorezension von Flossy Carter zugelegt und nun seit 3 Wochen im Betrieb. Ich bin begeistert. Ich telefoniere allerdings nicht damit.
Für meinen Gebrauch würde ich ihnen 4 1/2 Sterne vergeben, alleine schon wegen dem (in dieser Preisklasse) auffällig guten Musikklang. 1/2 Stern ziehe ich wegen dem nicht ganz optimalen Sitz im Ohr ab. Das ist aber in diesem Fall Klagen auf hohem Niveau.
Das erste Foto ist der Hammer 😂! Die Augen strahlen absolut keine Begeisterung aus und das leichte Lächeln wirkt eher gezwungen. Aber am besten sind die 2 Elektro-Buletten, die da aus den Ohren ragen!
Elektro-Buletten :D
Das mit der selbsttätigen Akkustandsansage ist übel. Das habe ich gerade mit einem Mittelklassemodell festgestellt: Der gibt einen 2 sekündigen dudeldidum-Ton bei 30% alle 2 min. Das verkürzt faktisch die Nutzungszeit auf eine maximal 70%-Spanne.
Beim Motorrad fahren würde ich ,der eigenen und anderen Sicherheit wegen ,auf Kopfhörer verzichten.
Es ist gesetzlich nicht verboten kabellose Kopfhörer auch beim Motorradfahren zu verwenden. Es gibt sicherlich einige Motorradfahrer die mit dem Gedanken spielen einen Ohrstecker für Fahrten als Freisprecheinrichtung zuverwenden. Gesetzlich muss nur gewährleistet sein, dass man die Umgebung noch wahrnehmen kann...
Das muss jeder für sich selbst entscheiden....
Sicher ... ich halte es persönlich schon gefährlich, wenn Fahrradfahrer mit Kopfhörern, egal welcher Art fahren....
Und entsprechend auch Motorradfahrer/in...