Ugreen Nexode 200W im Test: Netzteil mit fetter Power
Ugreen hat sich in den vergangenen Jahren auch hierzulande einen echten Namen als Spezialist rund ums Thema Aufladen gemacht. Mit dem Nexode 200W baut Ugreen seine Nexode-Produktlinie weiter aus. Was das immerhin 200 Euro teure Netzteil von Ugreen alles kann, an wen sich das Gerät hauptsächlich richtet und ob es sein Geld wert ist, klären wir im NextPit-Testbericht.
Pro
- 200 Watt Leistung: Da geht was!
- Hochwertige Verarbeitung
- Handliches und praktisches Design
- 4x USB-C und 2x USB-A
- Lädt fast alle gängigen MacBooks oder Laptops (100 Watt Spitzenleistung über PowerDelivery 3.0)
- GaN-Ladegerät: Schnellere Ladung, weniger Hitze
Contra
- Relativ teuer
- Kein nahtlos unterbrechnungsfreier Strom gewährleistet
- Mit 513 Gramm kein Leichtgewicht (was aber auch von Vorteil sein kann)
- Kein PowerDelivery 3.1 und damit nicht mit 130 beziehungsweise 140 Watt laden
Kurzfazit und Kaufen
Wer mich kennt, weiß, dass mir volle Akkus wichtig sind und ich unterwegs quasi immer fast alle Kabelsorten und passende Ladestecker dabei habe. Aufgrund unseres NextPit-Tests im vergangenen Jahr habe ich mir deshalb auch privat den 100-Watt-Charger von Ugreen gekauft – und bin schon da voll zufrieden gewesen. Auch das 100-Watt-Ladegerät war damals mit 100 Euro nicht ganz günstig, aber für mich seinen Preis wert.
Keine Ahnung, ob die Preisgestaltung von Ugreen etwas mit der Wattzahl zu tun hat und jedes Watt für einen Euro zu haben ist – aber nun kostet das 200-Watt-Ladegerät rund 200 Euro. Das ist sicher nicht billig. Aber auch hier ist das Ladegerät seinen Preis absolut wert, sofern man die volle Power braucht. Denn während das Ugreen Nexode 200W wahrscheinlich zu den teuersten Vertretern seiner Klasse gehört, ist es auch unter den besten. Das Netzteil bietet Leistung satt für all Eure Gadgets und kommt im kompakten und hochwertigen Format. Alles Weitere lest Ihr im NextPit-Test.
Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation zwischen NextPit und Ugreen. Diese Zusammenarbeit hat keinen Einfluss auf die redaktionelle Meinung von NextPit.
Ugreen Nexode 200W Charger: Schnörkeloses Design und hochwertige Verarbeitung
Die Wertigkeit der Ugreen-Produkte ist im Vergleich zu ähnlichen Produkten bemerkenswert. Das ist Ugreen selbstverständlich auch wieder beim 200-Watt-Charger gelungen. Es fängt schon mal damit an, dass das Ladegerät in einem hochwertigen Karton kommt, wie man ihn sonst eher von smarten Produkten kennt – etwa teuren Smartwatches oder Oberklasse-Smartphones.
Die Technik ist in einem soliden Kunststoffgehäuse verbaut. Um Rutschen zu verhindern und einen sicheren Stand zu garantieren, sind auf der Unterseite vier Kunststofffüße verbaut. Auf der Vorderseite des Ladegeräts gibt es insgesamt sechs Steckplätze. Die USB-C-Ports schaffen dabei bis zu 100 W, die USB-A-Anschlüsse maximal 22,5 W. Sind alle Ports maximal belegt, verteilt sich die Ausgangsleistung wie folgt:
- USB-C1: 65 W
- USB-C2: 45 W
- USB-C3: 45 W
- USB-C4: 20 W
- USB-A1 + USB-A2: 20 W
Ugreen Nexode 200W: So schnell lädt der Charger
Mit dem Ugreen Nexode 200-Watt-Charger könnt Ihr bis zu sechs Geräte gleichzeitig laden , wobei zwei davon beispielsweise Laptops mit einer Ladeleistung von bis zu je 100 Watt sein könnten. Allerdings variiert die Ausgabeleistung, je nachdem welche Steckplätze belegt werden. Um herauszufinden, mit welcher Leistung man mit welcher Steckplatzbelegung laden kann, hat Ugreen eine auf den ersten Blick nicht so übersichtlich wirkende Grafik erstellt. Wenn man das System aber erst einmal verstanden hat, ist alles logisch.
Die aufmerksame Leserin beziehungsweise der aufmerksame Leser haben sofort gemerkt: Sobald man mehr als zwei Ports belegt, sinkt die Leistungen von Port 1 und 2 von 100 Watt auf 65 Watt. Im Test ließen sich die Werte übrigens auch alle mehr oder weniger so nachvollziehen. Dazu haben wir ein Strommessgerät verwendet und verschiedene Devices angeschlossen.
Die größte Herausforderung war es, ein Gerät zu finden, das via USB-PD mit 100 Watt geladen werden kann. Denn Hersteller wie Xiaomi, Oppo & Co. können zwar 100 W und mehr, nutzen dafür aber ihre eigenen, propriertären Standards. Oder aber die Devices werden mit 65 Watt und weniger geladen. Mein MacBook Pro M1 wird sowohl über die Magsafe-Schnittstelle als auch über USB-C mit Power Delivery mit rund 62 Watt geladen. Ein 16 Zoll großes MacBook Pro kann wiederum mit den versprochenen 100 Watt (Leistungsaufnahme im Test: 95,4 Watt) geladen werden.
Zwei Hinweise an dieser Stelle: Bei USB-PD ist auch entscheidend, welches Ladekabel Ihr verwendet. Damit die volle Leistung fließen kann, muss das Kabel PD-fähig sein. Dies setzt das USB-Power-Delivery-Protokoll voraus: Ein integrierter Chip handelt aus, wie viel Strom durch das Kabel fließen darf.
In der Praxis nutze ich den Nexode 200W als eine Art Netzteilersatz und schließe hier am Arbeitsplatz meine Geräte direkt an der Ladestation an. Das geht aber nur, wenn Euer Gadget einen Akku besitzt, also bei einem Notebook. Denn ganz unterbrechungsfrei läuft die Stromversorgung nämlich nicht. Beim Test konnte ich beim An- und Abstecken weiterer Kabel immer wieder einen kurzen Abfall der Leistung feststellen, was beispielsweise bei einem Mini-PC mit USB-C-Anschluss zu einem Neustart (und Datenverlust) führen könnte.
Ugreen Nexode 200W: Klare Kaufempfehlung! Aber nicht für jeden.
Das Ugreen Nexode 200W ist mein neuer permanenter Begleiter – sowohl am Arbeitsplatz für das simultane Laden von Laptop, Tablet, Smartphone & Co., aber vor allem auch beim Reisen. Wer eine Familie und Kinder hat, weiß, wie lästig es sein kann, wenn in einem Urlaub die eigenen Ladegeräte und -kabel von Familienmitgliedern okkupiert oder "kurz mal ausgeliehen werden". Ich nutze, wie weiter oben schon beschrieben, seit über einem Jahr das Nexode 100W – und es ist immer das erste Gerät, das ich in meinem Urlaubsdomizil auspacke. Dank der vielen Steckplätze können so alle die diversen Gadgets laden, ohne sich etwas "ausleihen" zu müssen. Dank der doppelten Leistung des Nexode 200W und weiterer Slots, gibt es auf keinen Fall mehr eine Knappheit bei den Ladeslots.
Auch wenn das Nexode 200W mit rund einem halben Kilo kein Leichtgewicht ist, ersetzt es die vielen Charger, die man sonst so bei sich trägt, zuverlässig und im kompakten Format. Das Gerät ist vor allem für Menschen, die sehr viele Geräte gleichzeitig laden wollen – und hier vor allem auch größere Geräte dabei sind, etwa leistungshungrige Laptops. Ansonsten gibt es sicherlich günstigere Optionen.
Außerdem sollte man sich sicher sein, dass die eigenen (großen) Geräte USB-PD unterstützen. Das dürfte zwar fast immer der Fall sein. Aber um die volle Power des Ugreen Nexode 200W ausschöpfen zu können, ist das eine wichtige Information. Wenn man all diese Punkte bedacht und verifiziert hat, ist das Ugreen Nexode 200W aber eine klare Kaufempfehlung.
Wir bei NextPit haben schon eine Reihe von Ugreen-Geräten getestet:
- Ugreen USB-C-Charger mit 100 Watt, 66 Watt und 20 Watt im Kurz-Test
- Ugreen Nexode 140W im Kurz-Test
- und auch wenn dies nichts mit dem Thema "Laden" zu tun hat, sondern noch etwas für den Hörgenuss, der Vollständigkeit halber: Ugreen HiTune X6 im Test
Zum halben Preis habe ich mir neulich eine 24.000 mAh Powerbank geholt.
Gleiche Abmessungen bzw. Gewicht, 3 USB Ausgänge mit PD Quickcharge aber zusätzlich mit variablen DC-Out für Laptop & co.
Vielleicht nicht die "fette Power" aber für unterwegs praktischer.
@Fabien
Danke für den interessanten wie aufschlussreichen Test. 👍
Für Diejenigen, welche (viel) unterwegs sind, dazu eine Menge an Gerätschaften mit sich führt, ein sicherlich wertvoller "Begleiter". Selbiges gilt für Urlaub etc.
Was ich in dieser Preisklasse von 200 € definitiv bemängeln würde: Plastikgehäuse/-füße!
Hier hätte ruhig zu Aluminium gegriffenen werden dürfen (wertiger & haltbarer) und die Füße dürften für mich ein wenig breiter/größer dimensioniert sein.
Ist wie immer mein/ein persönliches & subjektives Empfinden.
Danke für Dein positives Feedback, was mich sehr freut.
Das kann ich schon nachvollziehen. Aber Alufüße rutschen natürlich auch sehr. Deswegen haben mich die Füße nicht so sehr gestört.
Der (Alu-) Füße wegen: es gäbe da rutschhemmende Pads zum Aufbringen/-kleben. 😉
Das stimmt natürlich 😛
Das stimmt. Allerdings erwarte ich bei einem 200 Euro-Netzteil ohnehin, dass da gar nichts rutscht. Egal, ob nun Alu, Druckguss, Kunststoff oder was auch immer. 😉
Ich verstehe nie, was viele gegen Kunstoff am wettern sind. Ein Kunstoff muss nicht zwingend weniger wertig und schon gar nicht weniger haltbar als andere Stoffe sein.
Zudem hat Kunstoff auch seine Vorteile. In einem netzbetriebenen Gerät treten lebensgefährlich hohe Spannungen auf. Fast alle Kunststoffe sind gute Isolatoren, während alle Metalle Leiter sind.
Ein Metallgehäuse müsste man aufwändig schutzisolieren, oder mit einem dicken Schukostecker erden. Ein Kunstoffgehäuse hinreichender Stabilität ist zudem leichter als ein vergleichbares Metallgehäuse, bei einem Gerät das viel auf Reisen mitgenommen wird, ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Metall würde zwar bei der Wärmeableitung punkten und bei der EMV, aber dass Kunstoffgehäuse viel kostengünstiger herstellbar sind, vor allem gegenüber einem Alugehäuse, das "aus dem Block gefräst wird", kann man auch positiv sehen: der Hersteller müsste diese zusätzlichen Kosten an den Käufer weitergeben, ebenso wie die für eine zusätzlich nötige Lackierung, wenn man ein Metallgehäuse nicht in seiner natürlichen, meist silbrigen Farbe will.