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US-Embargo egal: Huawei soll heimlich mehrere Chipfabriken bauen

Huawei USA China
© Ascannio / Adobe Stock
Dieser Beitrag ist von unserem Partner:

Der US-Verband der Halbleiterhersteller SIA erhebt schwere Vorwürfe, laut denen der chinesische Huawei-Konzern derzeit mit staatlicher Unterstützung gleich mehrere eigene Chipwerke baut, um so das von der US-Regierung verhängte Embargo zu umgehen.

Halbleiter-Branchenverband warnt

Bei der Semiconductor Industry Association (SIA), einem Branchenverband von Halbleiterherstellern, dem zahlreiche namhafte Chiphersteller und Vertragsfertiger wie TSMC, AMD, Intel, Nvidia und viele andere angehören, warnt laut dem US-Wirtschaftsdienst Bloomberg davor, dass Huawei derzeit unter Geheimhaltung versucht, die Voraussetzung für die Umgehung des US-Embargos zu ermöglichen.

Dazu baut Huawei angeblich eigene Kapazitäten für die Fertigung von Halbleiterprodukten auf, wobei man zwei bestehende Chipwerk aufgekauft haben soll, während an drei anderen Standorten in China neue Produktionsstätten geplant sind. Das Ganze geschieht angeblich mit Unterstützung der chinesischen Regierung, die umgerechnet rund 30 Milliarden Dollar für das Vorhaben bereitgestellt haben soll.

Huawei leidet massiv unter dem US-Embargo

Huawei betreibt das Projekt laut der Meldung schon seit 2022 und setzt dabei auf höchste Geheimhaltung. Die Schaffung der neuen Chip-Produktionskapazitäten erfolgt deshalb auch unter anderen Namen, um zu verhindern, dass die laufenden Projekte mit Huawei in Verbindung gebracht werden können. Die SIA vermutet, dass die Strohfirmen dazu dienen könnten, amerikanische Anlagen für die Chipfertigung unter Umgehung des Embargos gegen Huawei nach China zu importieren, heißt es in dem Bericht weiter.

Huawei steht schon seit Jahren auf der sogenannten "Entity List" des US Department of Commerce. Dadurch ist es US-amerikanischen Firmen verboten, Technologien oder Produkte an Huawei zu liefern, die mithilfe von US-Technologien oder Produkten entwickelt oder hergestellt wurden. Die US-Firmen müssen für jeden Verkauf ihrer Produkte an Huawei nun grundsätzlich eine Erlaubnis der Behörde einholen.

Der chinesische Hersteller kann deshalb schon seit Jahren keine modernen Chips mit geringen Strukturbreiten mehr fertigen und keine Smartphones mit offiziellem Google Play-Support anbieten. Auch in diversen anderen Bereichen hat Huawei keinen Zugriff mehr auf aktuelle Technologieprodukte von US-Zulieferern.

Zusammenfassung

  • US-Verband SIA beschuldigt Huawei, US-Embargo zu umgehen
  • Huawei baut eigene Chipwerke mit staatlicher Unterstützung
  • Zwei bestehende Chipwerke aufgekauft, drei neue geplant
  • Chinesische Regierung stellt 30 Milliarden Dollar bereit
  • Projekt läuft seit 2022 unter Geheimhaltung und verschiedenen Namen
  • Huawei auf US-Entity List

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Zu den Kommentaren (10)

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10 Kommentare
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  • 26
    Gelöschter Account 25.08.2023 Link zum Kommentar

    Interessant. Man kann es also verheimlichen, wenn man in den USA Chipfabriken baut. Da kommt man von selbst gar nicht drauf.


    • 39
      dieCrisa 25.08.2023 Link zum Kommentar

      Woher hast Du diese Information - und was soll uns Dein Kommentar sagen?


      • 70
        Michael K. 26.08.2023 Link zum Kommentar

        "Die USA werfen Huawei vor, das verhängte Embargo zu umgehen und heimlich an Chipfabriken in den USA zu bauen. Was ist dran am Vorwurf?"

        Das steht so immer noch in der Übersicht der "Tech News", taucht im Text nach Öffnen der Seite aber nicht mehr auf und ist vermutlich völlig falsch.


      • 39
        dieCrisa 26.08.2023 Link zum Kommentar

        Stimmt. Das ist ja völliger Blödsinn, unwahr, sinnfrei und unlogisch.


    • 70
      Michael K. 26.08.2023 Link zum Kommentar

      @Sabrina:
      Vielleicht wie in "Breaking Bad"?
      Da wurde unter einem Großwäschebetrieb des Herrn "Gustavo Frings" eine riesige "Meth-Küche" errichtet, wozu etliche Tonnen Erde bewegt werden mussten. Das geschah im laufenden Betrieb der Wäscherei, und ohne dass es in der Nachbarschaft bemerkt wurde. War zwar nur im Film, aber wer weiss?


      • 39
        dieCrisa 26.08.2023 Link zum Kommentar

        😂


  • 39
    dieCrisa 25.08.2023 Link zum Kommentar

    "Bei der Semiconductor Industry Association (SIA), einem Branchenverband von Halbleiterherstellern, dem zahlreiche namhafte Chiphersteller und Vertragsfertiger wie TSMC, AMD, Intel, Nvidia und viele andere angehören, warnt laut dem US-Wirtschaftsdienst Bloomberg davor, dass Huawei derzeit unter Geheimhaltung versucht, die Voraussetzung für die Umgehung des US-Embargos zu ermöglichen."

    Offensichtlich wird hier etwas hoch gekocht, was nicht der Wahrheit entspricht:

    Bloombergs alarmierenden Ton widerspricht die SIA allerdings. Man habe lediglich die Beobachtungen nüchtern wiedergegeben.

    Die Semiconductor Industry Association (SIA) gab heute die folgende Erklärung als Reaktion auf eine aktuelle Nachricht über ein SIA-Update für Mitglieder zu globalen Markttrends heraus.

    „Die fragliche Nachrichtenmeldung enthielt mehrere Ungenauigkeiten. SIA gab beispielsweise keine Warnungen aus und löste keine Alarme aus. Die Geschichte konzentrierte sich auf eine Reihe weithin berichteter Entwicklungen, die in einer SIA-Zusammenfassung der kommerziellen Markttrends für ihre Mitglieder erwähnt wurden. Solche Trends aus öffentlich zugänglichen Informationen zusammenzufassen, ist eine routinemäßige Aktivität von Handelsverbänden.“

    Quelle: semiconductors.org/sia-statement-on-recent-news-story/


  • Takeda 53
    Takeda 24.08.2023 Link zum Kommentar

    Die können doch in ihrem Land machen was wollen, klar versuchen die alles zu umgehen, macht und würde doch jeder versuchen. Was bildet sich die USA nur ein.


    • Olaf 47
      Olaf 24.08.2023 Link zum Kommentar

      Die USA setzen nach Möglichkeit ihr Embargo durch. Das ist ebenso verständlich wie Huaweis Versuch, mit Hilfe des großen Vaters Staat dieses umgehen zu wollen. Hase und Igel.

      Tenten


  • 70
    Michael K. 23.08.2023 Link zum Kommentar

    "Der US-Verband der Halbleiterhersteller SIA erhebt schwere Vorwürfe, laut denen der chinesische Huawei-Konzern derzeit mit staatlicher Unterstützung gleich mehrere eigene Chipwerke baut, um so das von der US-Regierung verhängte Embargo zu umgehen."

    Ja, was für eine Dreistigkeit. Da wird ein Konzern, der wie weiter unten steht, massiv unter den Sanktionen leidet, nicht etwa vertragsbrüchig, nein er widersetzt sich doch glatt einseitig verhängten Strafen, die keinerlei rechtliche Bindung für ihn selber haben. Wie unverschämt! Fehlt nur noch, dass Hungernde demnächst anfangen, um Brot zu betteln^^.

    Nichts, was auf dieser Seite steht, sollte wirklich überraschen. Natürlich wird Huawei und auch die chinesische Regierung versuchen, die Sanktionen zu umgehen, wo immer das möglich ist, was sollen sie sonst auch tun, sich selber aufgeben?
    Überraschen sollte auch nicht, dass beide dabei auch Erfolge erzielen. So konnte man schon lesen, dass China in der Lage ist, Chips in 7 nm Technologie selber herzustellen, oder Huawei in Bälde Smartphones mit 5G Modems aus chinesischer Fertigung wieder anbieten kann.
    7 nm ist zwar noch nicht ganz der Stand aktueller Technik und kommt auch noch ohne EUV-Belichtung aus, angesichts der Tatsache, dass 5 nm und darunter vor allem im HPC-Bereich und bei High-End-Konsumer-Produkten wichtig sind, wesentliche Bereiche, wie Maschinenbau, KFZ-Bau, Industrie und auch Militär aber eigentlich Chips mit gröberen Strukturgrößen wie 28 nm oder 14 nm brauchen, doch beachtlich.
    Die Sorgen der Chiphersteller dürften weniger überraschend für sie sein, als einen anderen Grund haben: eine zunehmende Autarkie Chinas im Bereich der Chipherstellung dürfte es nicht nur erheblich erschweren, dorthin in Zukunft selber Chips zu verkaufen, sondern lässt auch befürchten, dass von dort in nicht allzu ferner Zukunft erheblicher neuer Wettbewerb zu erwarten ist. Zusätzlich zu anderen Weltregionen wie Europa, die ebenfalls mehr Unabhängigkeit in diesem wichtigen Industriebereich anstreben, und das in Zeiten, in denen Chips auch nicht mehr Selbstläufer sind und sich verkaufen wie warme Brötchen, sonder ebenfalls unter einer sich abkühlenden Konjunktur leiden.

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