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Handy nass geworden? So rettet Ihr Euer nasses Smartphone

smartphone water damage
© Ivars Timcuks/Shutterstock.com

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Euer Handy ist ins Wasser gefallen oder nass geworden? Kein Grund zur Panik: Wir sagen, was man tun muss, um Schäden bei nass gewordenen Smartphones zu vermeiden. Fast noch wichtiger: Wir sagen Euch auch, was Ihr in dieser Situation tunlichst vermeiden solltet!

Wer kennt es nicht: In der einen Sekunde schaut man noch verzückt auf das große Bier vor der eigenen Nase – und in der nächsten hat man bereits sein teures Handy im Humpen versenkt. Die Gefahr, das Handy Nässe auszusetzen, lauert aber nahezu überall. Manchmal fällt das Smartphone in die Toilette oder eine Pfütze. Vielleicht vergesst Ihr es in der Hose, bevor Ihr sie in die Waschmaschine werft. Und manchmal reicht schon starker Regen, um einen unangenehmen Schaden anzurichten. 

Wenn genau das passiert ist, gilt es, sehr schnell zu handeln. Daher lasst uns keine Zeit verlieren – wir klären, was zu tun und zu unterlassen ist, und was Ihr möglicherweise bereits im Vorfeld beachten könnt. 

Handy nass geworden? Das solltet Ihr jetzt tun

Wenn das Unglück passiert ist, zählt jede Sekunde. Daher verliert keine Zeit und legt direkt los. Folgende Tipps solltet Ihr berücksichtigen:

  • Schaltet das Gerät aus, falls noch nicht geschehen.
  • Entfernt, falls vorhanden, die Schutzhülle und danach microSD- und SIM-Karten.
  • Besitzt Ihr ein älteres Smartphone oder ein modulares wie das Fairphone 5 (Test), könnt Ihr möglicherweise den Akku entnehmen.
  • Nehmt ein Tuch (am besten Mikrofaser) oder ein Stück Küchenpapier und tupft das nasse Smartphone behutsam trocken. Vermeidet dabei, Wasser in die kleinen Ritzen des Smartphone-Gehäuses zu schieben.
  • Es gibt Reparatur-Sets, die Euch beim Trockenlegen des Handys helfen. Nutzt ein solches, alternativ könnt Ihr auf Beutel mit Silikagel zurückgreifen.
  • Gebt Eurem Smartphone mindestens zwei Tage Zeit, um zu trocknen. Verwendet in dieser Zeit ein anderes Gerät, damit Euer Smartphone wirklich genügend Zeit hat, komplett zu trocknen.
  • Lässt sich das Gerät nach dieser Trockenzeit nicht wieder einschalten, ladet es erst wieder. Gelingt das nicht, dürfte es mindestens den Akku erwischt haben.
  • Bleibt das Gerät tot, hilft nur noch der Gang zum Profi. Schickt es an den Hersteller, an die Werkstatt Eures Vertrauens – oder schaut doch mal, ob es in Eurer Stadt ein Repair-Café gibt, in dem geschickte Bastler:innen ihr Glück versuchen.
  • Seid Ihr selbst geschickt genug, um ein Smartphone zu zerlegen? Es gibt DIY-Reparaturkits und massig Anleitungen auf YouTube, denen Ihr folgen könnt. Bedenkt aber, dass das oftmals komplex ist – und mit diesem Eingriff Eure Garantie flöten geht.
  • Springt das Handy doch wieder an, solltet Ihr in den ersten Tagen genau beobachten, ob wirklich alles so funktioniert wie vorher oder ob nachträglich Fehler auftreten. Spielt Musik, ab und schaut, ob die Lautsprecher normal funktionieren; testet auch den Touchscreen.
Fairphone 5 zerlegt
Nur wenige Handys lassen sich so leicht zerlegen wie das Fairphone 5. / © nextpit

Handy nass geworden? Das solltet Ihr jetzt NICHT tun

Ich überlege gerade, ob die Dinge, die Ihr bei einem Handy-Wasserschaden lieber nicht tun solltet, möglicherweise sogar wichtiger sind. Hier besteht nämlich das Risiko, dass Ihr die eh schon missliche Lage noch deutlich verschlimmern könnt. 

  • Schaltet das Smartphone nicht sofort ein, falls es aus war oder ausgegangen ist.
  • Drückt keine Tasten.
  • Schüttelt es nicht und schlagt es jetzt nicht gegen Eure Hand. Möglicherweise verteilt Ihr das Wasser dadurch nur noch tiefer ins Gerät.
  • Pustet auch nicht darauf, denn damit könntet Ihr Wasser ins Innere blasen und noch mehr Schaden verursachen.
  • Nehmt Euer Smartphone nicht weiter auseinander als es vorgesehen ist; öffnet nicht das Gehäuse. Denn integrierte Nässe-Indikatoren könnten damit aktiviert werden, die Eure Garantieansprüche erlöschen lassen.
  • Setzt es wegen der Nässe nicht unnötiger Hitze aus! Haltet also nicht mit dem Föhn drauf, packt es nicht in den Ofen oder die Mikrowelle und legt es auch nicht auf die Heizung. Die Hitze kann die Elektronik beschädigen und dazu führen, dass Euer Handy zwar schön knochentrocken ist, aber dann erst recht völlig im Eimer!
  • Vergesst die Nummer mit dem Reis! Ja, Reis wird oft zum Trockenlegen empfohlen (taten wir auch in der früheren Version des Artikels) und tatsächlich kann Reis helfen, technisches Gerät zu trocknen. Der Haken: Durch die Flüssigkeit kann der Reis aber auch klebrig werden und Teile des Geräts verstopfen und dadurch neue Schäden anrichten. Greift also auf lieber auf das oben erwähnte Silicagel bzw. auf Kiesel-Gel zurück. Alternativ trocknet Ihr das Handy einfach an der Luft.

Prävention: Was Ihr vor dem Missgeschick tun könnt

Samsung Galaxy S24 Ultra Rückseite
Auch das Samsung Galaxy S24 Ultra ist nicht immun gegen Wasser – aber denkbar gut geschützt! / © nextpit

Wenn Ihr via Google hier gelandet seid, weil Ihr akut ein nass gewordenes Handy in Händen haltet, hilft Euch dieser Punkt natürlich nichts. Aber fürs nächste Mal zähle ich Euch hier jetzt einige Punkte auf, die dazu beitragen können, dass Euch das nächste Debakel erspart bleibt. 

Achtet beim Handykauf auf IP-zertifizierte Modelle

Ihr könntet zunächst direkt beim Handykauf darauf achten, ob das Smartphone IP-zertifiziert ist und wenn ja, welches IP-Klasse vorhanden ist. Am besten kommt Ihr weg, wenn Ihr Euch für ein Handy mit IP68 oder IP67 entscheidet. Viele Premium-Handys wie das Galaxy S24 Ultra (Test) oder das nagelneue Google Pixel 9 Pro XL (Test) besitzen diesen Schutz vor Wasser und Staub. Aber auch bei günstigen Handys unter 300 Euro könnt Ihr bei Modellen wie dem Galaxy S35 (Test) oder dem Motorola Edge 40 (Test) hohe IP-Schutzklassen erwarten. 

Beachtet aber, dass auch ein IP68-Zertifikat kein Freifahrtschein für Euer Handy ist. Was IP68 oder auch andere Zertifizierungen exakt bedeuten, lest Ihr in unserem Beitrag nach, der Euch alle IP-Schutzklassen für Smartphones einzelne aufdröselt:

So viel aber vorab: Der Schutz gilt hier immer für Frischwasser! Werft Ihr das Handy also in Euer Bier, am Strand ins Salzwasser oder in Seifenlauge, gelten komplett andere Maßstäbe und der Schutz greift nicht mehr!  Fest steht jedenfalls: Ihr solltet ein Herstellerversprechen besser nicht austesten, auch wenn er Euch vollmundig ein wasserdichtes Handy verspricht. Und lasst Euch nicht durch Zertifizierungen wie IP53 blenden – für diese Geräte kann sogar Regen eine Gefahr darstellen.

Deckt Euch präventiv mit Rescue-Kits, wasserdichten Taschen oder gar Ersatz-Handys ein

Ebenfalls etwas, was Ihr lange vor einem Wasserschaden tun könnt: Legt Euch Rescue-Kits zu. Bei den einschlägigen Technik-Märkten oder auch bei Amazon bekommt Ihr Rescue-Kits, die Ihr im Notfall einsetzen könnt. In der Regel handelt es sich um Trockenbeutel, in die Ihr Euer nasses Handy werft und zwei Tage lang liegen lasst. Die Dinger sind für kleines Geld unter 15 Euro zu haben. Aber auch das angesprochene Silicagel oder Kiesel-Gel könnt Ihr Euch natürlich im Vorfeld zulegen und für den Notfall in den Schrank legen. 

Außerdem könnt Ihr Euch Taschen zulegen, in die Ihr ein Smartphone wasserdicht lagern könnt, beispielsweise für Euren Tag am Strand. Ihr könntet Euer Handy dann sogar mit ins Meer nehmen. 

Der letzte Tipp bewahrt Euch nicht vor einem Wasserschaden, könnte Euch aber helfen, wenn Ihr in diese missliche Lage geratet, oder Ihr generell auf Euer Smartphone verzichten müsst: Legt Euch doch einfach ein günstiges Handy zu! Schaut doch einfach mal in unseren Artikel mit den besten Smartphones unter 200 Euro vorbei. Diese Geräte sind günstig, aber längst schon gut genug für alle Alltagsaufgaben, die ein Handy zu bewältigen hat. 

Falls Ihr also ein nasses Handy gerade für zwei Tage trockenlegt, oder ein defektes Gerät zur Reparatur einsendet, hättet Ihr hier dann ein günstiges Notfall-Handy, sodass Ihr jederzeit erreichbar seid, soziale Medien checken und Fotos knipsen könnt. 

Damit sind wir hier durch und ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr entweder vor Wasserschäden bewahrt bleibt, oder zumindest Euer Smartphone mit diesen Tipps hier wieder ans Laufen bekommt. 

Habt Ihr weitere Tipps, wie Ihr ein nass gewordenes Smartphone rettet? Dann lasst es uns in den Kommentaren wissen.

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Carsten Drees

Carsten Drees
Senior Editor

Fing 2008 an zu bloggen und ist irgendwie im Tech-Zirkus hängengeblieben. Schrieb schon für Mobilegeeks, Stadt Bremerhaven, Basic Thinking und Dr. Windows. Liebt Depeche Mode und leidet mit Schalke 04.

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