Sichere KI-Jobs gibt es dort, wo Ihr sie nicht erwartet
Künstliche Intelligenz ist nach wie vor eine der treibenden Kräfte bei der Umgestaltung der Wirtschaft. Dabei vergisst man leicht, dass KI den Arbeitsplatz schon seit Jahrzehnten verändert.
Die meisten kennen den Turing-Test, der in den 1950er Jahren formuliert wurde. Aber wusstet Ihr, dass der erste Chatbot aus dem Jahr 1966 stammt? ELIZA wurde am MIT als eine frühe Form des Dialogs zwischen Mensch und Computer entwickelt. Wenn Ihr dem Link folgt und ihn ausprobiert, werdet Ihr sehen, dass er den Turing-Test fast sofort nicht besteht – aber damals war ELIZA eine bahnbrechende Software.
Heute, rund 60 Jahre später, sind Chatbots allgegenwärtig und werden täglich von Millionen von Menschen genutzt. Seit die jüngste Welle der generativen KI-Chatbots weltweit für Aufsehen gesorgt hat, wird davor gewarnt, dass die Technologie Millionen von Menschen ihren Arbeitsplatz wegnehmen wird.
Weitere Untersuchungen zeigen, dass das vielleicht nicht der Fall ist. In diesem aktuellen IBM-Bericht heißt es: "KI wird die Menschen nicht ersetzen, aber die Menschen, die KI nutzen, werden die ersetzen, die sie nicht nutzen."
Ähnlich prognostiziert das Weltwirtschaftsforum, dass KI bis zum Jahr 2025 85 Millionen Arbeitsplätze "zerstören" und dabei bis zu 97 Millionen neue Stellen schaffen könnte. Es ist wichtig zu betonen, dass diese neuen Arbeitsplätze nicht nur für Technologieunternehmen reserviert sind.
KI ist allgegenwärtig, vom Einzelhandel über das Reise-, Gesundheits- und Bildungswesen bis hin zur Unterhaltungsbranche und dem Baugewerbe. Die Art und Weise, wie KI hier eingesetzt wird, ist so vielfältig wie die Unternehmen, die sie einsetzen.
Eine Studie von Snaplogic hat ergeben, dass KI die Leistung am Arbeitsplatz für 81% der Arbeitnehmer/innen verbessert. 89% der Angestellten glauben, dass KI ihre Arbeitsbelastung um die Hälfte reduzieren könnte.
Zu den Bereichen, in denen dies erreicht werden kann, gehören der Einsatz von KI zur Verbesserung der Entscheidungsfindung oder zur Gewinnung besserer Erkenntnisse, als kreatives Werkzeug, zur Förderung der Zusammenarbeit und zur Verbesserung der Zusammenarbeit mit Kunden auf vielfältige Weise.
Nach Angaben der OECD nutzen bereits 49 % der US-amerikanischen Finanz- und Versicherungsunternehmen KI – in der Industrie sind es 29 %.
Es besteht kein Zweifel daran, dass denjenigen, die KI nutzen und nicht davor zurückschrecken, enorme Möglichkeiten offenstehen. Laut dem Bericht "The State of AI " erwarten 70 % der Beschäftigten, dass ihre Unternehmen innerhalb von zwei Jahren KI-spezifische Positionen besetzen werden – im Gegensatz zu den nur 4 %, die glauben, dass KI eine Bedrohung für traditionelle Arbeitsplätze darstellt.
Egal, auf welcher Seite des Zauns Ihr steht: Ihr solltet darüber nachdenken, wie Ihr Eure KI-Fähigkeiten verbessern könnt, damit Ihr auf der richtigen Seite von IBMs obiger Theorie steht.
Es gibt viele Bereiche, in denen KI-Weiterbildung von Vorteil sein kann, egal in welcher Branche Ihr tätig seid. Das können KI-Programmierung, Prompt-Engineering und Datenanalyse sein, aber auch die Beherrschung der vielen KI-gestützten Produktivitäts- und Verwaltungstools, die es heute gibt.
KI außerhalb der Tech-Branche
Der Bericht "The State of AI" zeigt außerdem, dass 70 % der Unternehmen KI in ihre internen Weiterbildungsinitiativen einbeziehen. Die Daten der OECD bestätigen dies und zeigen, dass KI die Leistung und die Arbeitsbedingungen von 80 % der Fachkräfte in den Bereichen Finanzen, Versicherungen und Produktion in den USA verbessert hat.
Außerhalb der Tech-Branche gibt es viele Möglichkeiten für KI-Experten, sich auszuzeichnen und diese Branchen ins nächste Jahrzehnt zu führen. Im Bankwesen kann generative KI dabei helfen, wichtige Bankfunktionen zu verbessern, indem sie datenintensive Aufgaben bewältigt, verborgene Erkenntnisse freisetzt und die Produktivität der Mitarbeiter/innen steigert.
Im Gesundheitswesen helfen Chatbots bereits bei der effektiven Einteilung von Patienten, indem sie Patientendaten und -aufzeichnungen analysieren und Ärzten dabei helfen, schnellere und genauere Diagnosen und Behandlungspläne zu erstellen.
In der Landwirtschaft und im verarbeitenden Gewerbe werden Anlagen und Maschinen zunehmend von KI gesteuert, während im Einzelhandel Spezialisten mit Hilfe von KI-gesteuerten Chatbots die Kundenerfahrung verbessern.
Und schließlich, und das ist vielleicht das Wichtigste, nutzen Personalverantwortliche KI, um den Einstellungsprozess zu verbessern und eine gerechte Einstellungslandschaft zu schaffen – etwas, das Ihr im Hinterkopf behalten solltet, wenn Ihr Euch auf eure nächste Stelle vorbereitet.
Wenn Ihr Euch verändern wollt und eine neue Branche in Betracht zieht, um Eure Fähigkeiten weiterzuentwickeln, dann stöbert doch in der nextpit Jobbörse, um Eure nächste Stelle zu finden.
In Berlin sucht der Finanzdienstleister H&H einen Senior Frontend Developer (m/w), um Millionen von Kunden und Nutzern mit seiner Software ProDoppik verbesserte Finanzprozesse zu ermöglichen. In dieser Rolle werdet Ihr an der Implementierung und Pflege von Benutzeroberflächen, Code-Reviews und vielem mehr beteiligt sein, während ihr mit UX- und UI-Designern zusammenarbeitet, um das bestmögliche Erlebnis für die Benutzer weltweit zu erreichen.
Die Deutsche Börse sucht einen Change Consultant IT in Frankfurt am Main, wo Ihr die Chance habt, die Organisationsentwicklung in einem vielfältigen und dynamischen Arbeitsumfeld voranzutreiben. Ihr helft dabei, die HR-Strategie der Gruppe in die Bedürfnisse der Unternehmens-IT zu übersetzen, indem Ihr mit Teams und Führungskräften zusammenarbeitet und alle Projekte im Zusammenhang mit dem Change Management vorantreibt und Eurer Kreativität freien Lauf lasst.
Wenn Euch die Kombination aus Technologie und Einzelhandel anspricht, sucht das Unternehmen Bergfreunde einen Senior Marketing Data Scientist, der das Unternehmen bei der Analyse von Bergen von Marketingdaten und einer breiten Palette anderer IT-Innovationen unterstützt. In enger Zusammenarbeit mit den Abteilungen des Unternehmens werdet Ihr diese in die Lage versetzen, Daten auf neue Weise zu nutzen, ihren Wert zu optimieren und die Leistung des gesamten Unternehmens zu steigern. Datengestützte Entscheidungsfindung ist eine der wichtigsten Prioritäten für jedes Unternehmen im Jahr 2024, daher könnten Eure Fähigkeiten von großem Nutzen sein.
Beginnt eure Jobsuche noch heute über die nextpit Jobbörse. Dieser Artikel wurde von Doug Whelan geschrieben.
Source Code Programmierer (Assembler oder höhere Programmiersprachen) sollten sich glaube ich mittelfristig Gedanken machen.
Grade als Programmierer, oder vornehmer Softwareentwickler würde mir KI keine schlaflosen Nächte bereiten. Softwareentwickler sind schon heute gefragte und gesuchte hochqualifizierte Fachkräfte. Dieser Bedarf, davon gehe ich aus, wird in Zukunft noch rapide anwachsen, weil Software in allem Möglichen Einzug halten wird ebenso wie KI, die ja im Wesentlichen auch Software ist, und die von Softwareentwicklern in bestehende und zukünftige Produkte integriert werden muss.
Und so wie prozedurale Hochsprachen-Programmierung eine gesteigerte Abstraktionsebene der Assemblerprogrammierung und objektorientierte Programmierung eine solche der prozeduralen Programmierung ist, und alles Programmierung jeweils vereinfachen sollte (und auch tut), so hat nichts davon den Bedarf an Softwareentwicklern abgeschwächt. Vielmehr ist das Gegenteil eingetreten. Die mächtigeren Sprachen haben immer komplexere Konstruktionen ermöglicht und so neue Einsatzgebiete für Software geschafften, und bei einfacheren Problemstellungen die Softwareentwicklung vereinfacht und beschleunigt, Software leichter portierbar und anpassbar gemacht und dadurch ebenfalls zu ihrer Verbreitung beigetragen.
Automatische Softwareerzeugung ist im übrigen auch keine Errungenschaft der KI. Modellbasierte Entwicklungswerkzeuge wie Matlab unterstützen automatische Coder, die schon lange vor dem gegenwärtigem KI-Hype Code in überragender Qualität auf Basis der erstellten Modelle erzeugen konnten, und ich bin auch der Meinung, dass regelbasierte Coder prinzipiell besser geeignet sind, guten Code, der eben auf strenger Einhaltung bestimmter Codiervorschriften beruht, automatisch zu erzeugen, als die eben doch massgeblich auf Statistik beruhende KI.
So lernt die KI anhand von Beispielcode, überwiegend wohl mit Ursprung im Internet. Der liegt dort aber in unterschiedlichster Qualität vor, und so ist nur schwer vorstellbar, dass anhand dieses Codekonglomerats trainierte KI nur Code in guter Qualität erzeugt. Und das zeigen auch persönliche Erfahrungen aber auch öffentlich gemachte anderer.
So kann KI wie ChatGPT durchaus funktionierende Code erzeugen, nicht immer ist der aber elegant oder effektiv, und manchmal auch gar nicht funktionsfähig.
Vieles hängt vom richtigen Promting ab, das wiederum aber erfordert ein tiefes Verständnis dafür, wie Software funktioniert, und was qualitativ hochwertige Software ausmacht, wie sie portierbar und erweiterbar bleibt, und wie sie durch effektive Dokumentation auch für menschliche Bearbeiter les- und pflegbar bleibt.
Sporadisch auftretende, heimtückische Fehler zu finden kann sehr viel Kreativität erfordern und wird auch in mittlerer Zukunft wohl eine Domäne menschlicher Bearbeiter bleiben, weil man den Fehler verstehen muss, um ihn der KI promten zu können, dann aber einer Lösung bereits selber sehr nahe ist. Wird die Software aber automatisch generiert, muss der menschliche Bearbeiter zur Behebung des Fehlers das von der KI geschaffene Konstrukt verstehen, was ein erhebliches Problem darstellen kann.
Grundsätzlich halte ich aber KI durchaus für ein geeignetes Hilfsmittel in der Softwareentwicklung. Die kann bereits heute gut Teilprobleme lösen oder lästige Routineaufgaben abnehmen und zu einem gewissen Grad auch beim Debugging helfen. Interessante Einsatzmöglichkeiten kann ich mir auch in der Dokumentation vorstellen.
Die KI wird wohl auch Jobs vernichten. Aber das ist auch keine spezielle intrinsische Eigenschaft der KI, sondern wohnt dem technischen Fortschritt als solchem inne.
Arbeit an Maschinen zu delegieren und zu rationalisieren, und damit zu verbilligen ist eine Erscheinung seit dem Aufkommen der Manufakturen. Sie vernichtet aber nicht nur Arbeitsplätze sondern schafft insgesamt neuen Wohlstand. Diesen gerecht zu verteilen und Härtefälle durch solche Jobverluste abzufedern, sowie den Betroffenen neue Perspektiven zu verschaffen ist Aufgabe von Politik und Gesellschaft.