Withings Steel HR Sport im Test: Hybrid-Uhr für Ausdauerläufer
Die berühmte Wearables-Marke Withings ist zurück. 2008 gegründet, hat Firmengründer Eric Carreel sein Unternehmen nach zwei Jahren bei Nokia zurückgekauft. Zwischen 2016 und 2018 hat Nokia die Produkte unter eigener Marke vermarktet, hatte jedoch nicht den erhofften Profit mit ihnen erzielt. Unter der neuen alten Flagge macht sich Withings wieder zum Ziel, führender Entwickler von Produkten für vernetzte Gesundheit zu werden. Erste Frucht dieses Unterfangens ist die Withings Steel HR Sport. Doch was taugt die smarte Hybrid-Uhr? Das soll der Test zeigen.
Pro
- Schlankes Design
- Hilfreiche Health-Mate-App
- Gute Akkulaufzeit
- Armband lässt sich leicht auswechseln
Contra
- Display hat keine Hintergrundbeleuchtung
- Hoher Preis
- Kein GPS in der Uhr
Withings Steel HR Sport: Preis und Verfügbarkeit
Die Withings Steel HR Sport gibt es seit 18. September für 199,95 Euro. Es gibt Modelle mit weißem oder schwarzen Ziffernblatt. Das Armband ist aus grauem Silikon. Unser Testgerät ist das Modell mit dem weißen Ziffernblatt.
Nüchternes Unisex-Design
Die Withings Steel HR Sport ist eine vernetzte Hybrid-Uhr, die sich – wie der Name vermuten lässt – an Hobby-Sportler richtet. Im Design hat sich gegenüber der im Jahr 2017 unter Nokia veröffentlichten Steel HR wenig getan. Vor allem das überarbeitete Armband verleiht dem Sport-Modell einen Tick mehr Sportlichkeit.
Das rostfreie Edelstahl-Gehäuse hat einen Durchmesser von 40 mm und ist wasserdicht bis 50 Meter Tiefe. Die Zeiger des analogen Ziffernblattes sind verchromt. Ein zweiter Zeiger veranschaulicht das tägliche Bewegungsziel. Standardmäßig steht es auf 10.000 Schritten. Doch das lässt sich in der dedizierten Health-Mate-App anpassen, auf die wir später eingehen.
Das kleine OLED-Displayfenster misst gerade einmal 11 Millimeter und zeigt Daten aus der Healt-Mate-App an, also Eure Schritte, verbrauchte Kalorien, zurückgelegte Strecke und den Puls. In demselben Fenster erscheinen auch die Benachrichtigungen von Eurem Smartphone, begleitet von einer diskreten Vibration.
Rechts befindet sich der Knopf, mit dem Ihr zwischen den Anzeigen umschaltet. Haltet Ihr den Knopf gedrückt, startet er eine Trainingseinheit; der Sport ist also immer griffbereit. Drückt Ihr den Knopf eine Weile nicht, erlischt auch die OLED-Anzeige und spart so Energie. Anders als bei anderen Smartwatches schaltet sich das Display beim Drehen des Handgelenks nicht automatisch ein, da die Withings Steel HR Sport nicht das dafür oft verwendete Gyroskop besitzt.
Das standardmäßig mitgelieferte, graue Silikonarmband ist schlicht und elegant; sollte daher den meisten Kunden für's Erste genügen. Es wiegt nicht viel, ist abwaschbar und saugt sich nicht voll Schweiß, was in sportlichen Einsatzzwecken genau die richtigen Eigenschaften sind. Falls Euch das Band nicht mehr zusagt, könnt Ihr es durch ein beliebiges anderes mit 20-mm-Steg austauschen. Withings selbst bietet ein Lederarmband zur Alternative an.
Die Hybriduhr fiel mir durch hohen Tragekomfort auf. Das liegt daran, dass das Gehäuse mit 13 Millimetern für Smartwatch-Verhältnisse relativ dünn ist und mit 56 Gramm kaum mehr wiegt als das einer handelsüblichen Armbanduhr. Beim Design hat sich die Withings Steel HR Sport gegenüber dem Nokia-Vorgänger kaum verändert und sie sollte den Geschmack einer breiten Zielgruppe treffen.
Verfolgt Eure Aktivitäten auf Schritt und Tritt
Auch wenn die Withings Steel HR Sport keine vollwertige Smartwatch ist, ist sie eine smarte Uhr. Erfahrt hier, welche vernetzten Features die Hybrid-Uhr bietet.
Herzrhythmus
Für die Pulsmessung nutzt die Withings Steel HR Sport Photoplethysmographie (PPG). Das Licht kommt aus einer grünen LED-Lampe an der Unterseite des Gehäuses. Die in Intervallen aufgezeichneten Sensordaten werden dann zu einem Puls hochgerechnet. Die Daten werden über die App gesammelt und grafisch ausgewertet. Lichtbasierte Messung gilt als umstritten; ernsthafte Sportler setzen stattdessen auf Brustgurte. Für Hobbysportler reicht das System in der Withings Steel HR Sport aber aus.
GPS-Ortung per Smartphone
Die Steel HR Sport kann die GPS-Verbindung Eures Smartphones nutzen, um Euch beim Sport zu orten. Die ermittelten Daten werden in der Health-Mate-App zusammengeführt und ausgewertet. Das erhöht die Genauigkeit Eurer Geschwindigkeitsmessung gegenüber der Schätzung, die aus der Schrittzahl extrapoliert wird.
Die App unterscheidet zwischen 35 Sportarten, deren Einheiten sich durch langes Gedrückthalten des Knopfes starten lassen. Diese Unterscheidung erhöht die Genauigkeit der Schätzung, wie viele Kalorien Ihr bei den Einheiten verbrannt habt.
VO2Max und Schlafmessung
Der Pulsmesser kann auch Eure maximale Sauerstoffaufnahme messen. Sportler nutzen diesen Indikator, um ihren Trainingszustand langfristig zu verbessern. Der Wert wird aus Eurem Puls, dem angegebenen Körpergewicht und dem Grad Eurer Anstrengung ermittelt.
Die Withings-Uhr sei überdies in der Lage, die Qualität Eures Schlafes zu beurteilen. Dies wird vermutlich ebenfalls reineweg anhand der Sensordaten des Pulsmessers extrapoliert.
Benachrichtigungen
Die Withings Steel HR Sport zeigt Euch in dem kleinen OLED-Fenster eintreffende Benachrichtigungen an und vibriert dabei. Dann wisst Ihr, ob Ihr gerade eine SMS, Facebook- oder WhatsApp-Nachricht erhalten habt. Bei eingehenden Anrufen sehr Ihr, wer anruft. Bei Sofortnachrichten seht Ihr Absender und Inhalt der Nachricht.
Health Mate ist noch immer tauglich
Wie schon die Vorgänger könnt Ihr die Stell HR Sport mit der App Health Mate koppeln. Ihr Download ist kostenlos. Sie protokolliert Eure Aktivität und erlaubt eine Übersicht über Eure gesamte gesundheitliche Entwicklung. Da die Uhr bloß Daten von insgesamt fünf Tagen vorhalten kann, solltet Ihr sie regelmäßig mit der App koppeln. Sonst bekommt Euer Protokoll Lücken und die Daten werden schlechter verwertbar.
1 Monat Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit ist das Merkmal, mit dem sich die Hybrid-Uhr Withings Steel HR Sport von der Smartwatch-Konkurrenz abhebt. Der Hersteller verspricht 25 Tage Laufzeit bei normaler Nutzung, also eine Größenordnung mehr als andere Hersteller. Im Sparmodus kommen noch einmal 20 Tage oben drauf. Dann entfallen aber die Smartphone-Benachrichtigungen. Am Ende meines zehntägigen Tests im normalen Modus hatte die Uhr noch 62 Prozent Ladung. Withings erfüllt sein Laufzeit-Versprechen.
Ist der Akku leer, legt Ihr die Uhr in die magnetische Ladeschale. Das Einlegen der Uhr in die Schale wollte mir nicht immer auf Anhieb gelingen, da die richtige Positionierung nicht trivial ist. Wenn die Uhr dann richtig sitzt, ist sie binnen 120 Minuten voll geladen.
Abschließendes Urteil
Withings verteidigt seine Position als Hersteller führender Hybrid-Uhren. Die Steel HR Sport liefert Hobbysportlern eine Menge Smartwatch-Funktionalität und verschont sie von den üblichen Schwächen wie schlechter Akkulaufzeit oder klobigem Design. Wer einen Aktivitäts-Tracker sucht, könnte mit der Steel HR Sport das richtige Produkt für sich finden. Der faire Preis und die gute Akkulaufzeit machen die Withings-Hybrid-Uhr zu einem attraktiven Produkt. Und falls Ihr auf die GPS-Daten beim Sport-Tracking verzichten könnt, lohnt vielleicht sogar der Griff zum fast identischen Nokia-Vorgänger.
Bei den Contra Punkten steht "Hoher Preis" und weiter unten im Text wird der Preis aber als "fair" bezeichnet. Das geht für mich nicht wirklich auf..
Ich habe eine Withings Activé 2015 gekauft und sie tut es immer noch mit den ursprünglich mitgeschickten zweiten Batterie. Jedoch ist der Mechanismus zum resetten defekt. Mir ging es damals darum eine schöne Uhr zu haben (Sie hat ein Schweizer Uhrwerk. Zwar nur ETA aber egal..) und ein paar smarte Funktionen. Ich bekomme noch heute Komplimente weil es eine schöne Uhr sei. Nach zwei Wochen waren mir die Schrittzähler & Co. egal. Das meiste ist eher Spielerei. Womöglich schaue ich mir die Steel an. Ich möchte jedoch zuerst herausfinden wie die Benachrichtigungen gelöst sind und ob es auch mit iOS funktioniert.
Eines ist aber sicher. Meine Activé läuft genauer als meine Tag Heuer Monza 2016 und die hat immerhin fast 4500€ gekostet.
Ich finde den Hybriden wirklichen deutlich schicker (und tragbarer) als z.B. die eckige Kinderuhr von Apple.... Technisch überzeugt sie zweifellos und preislich ist sie wirklich akzeptabel!
Sieht Grotten schlecht aus das teil!