Repeater und Co.: WLAN richtig erweitern
Ihr wollt Euer WLAN-Netz erweitern? Das geht am besten mit zusätzlichen Antennen. Die gibt es in Form von Repeatern oder DLAN-Adaptern. Sie vergrößern den Funkbereich des Routers und machen Verbindungsabbrüchen den Garaus. Erreicht endlich vom Router weit entfernte Zimmer; auch in mehreren Etagen.
Auch der stärkste WLAN-Router muss sich an Grenzwerte für die Strahlung halten. Dies begrenzt seine Reichweite und sorgt vor allem in Haushalten mit dicken Wänden und Decken für Empfangsprobleme. Um also den WLAN-Empfang innerhalb der geltenden Richtlinien zu verstärken, könnt Ihr einfach zusätzliche Antennen strategisch in Eurem Haushalt platzieren.
Um Euer WLAN zu erweitern, könnt Ihr auf zwei Varianten zurückgreifen. Beide kommen ohne Verlegen zusätzlicher Kabel in Eurem Haushalt aus:
Powerline-Brücke
Die Powerline-Brücke nutzt Euer Stromnetz, um zwei entfernte Zimmer miteinander zu vernetzen. Sie besteht aus zwei Adaptern, von denen der erste per LAN-Kabel mit dem Router verbunden wird. Dieser speist ein verschlüsseltes LAN-Signal in Euer Stromnetz ein. Der zweite (und eventuell weitere) Adapter empfängt dieses Signal und gibt es als WLAN-Signal aus.
Das am zweiten D-LAN-Adapter emittierte WLAN hat in modernen, Mesh-fähigen Modellen dieselbe Kombination aus SSID und Passwort wie Euer Router, so dass etwa Euer Smartphone nahtlos von der einen WLAN-Verbindung zur nächsten springen kann. Auf technische Restriktionen eines DLANs geht unser Leser Michael K. in einem Kommentar ein.
WLAN-Repeater
Viele der heute als Repeater verkauften WLAN-Verstärker sind technisch betrachtet gar keine Repeater mehr – und das ist auch gut so! Denn klassische Repeater halbieren die WLAN-Bandbreite und haben auch sonst recht große Nachteile. Moderne Modelle arbeiten als Mesh-Verbund und haben dank Multiple-in-Multiple-out (MIMO) deutlich mehr Performance als ihre ineffizienten Vorgänger.
Wollt Ihr Euer WLAN also richtig verstärken, braucht ihr einen Mesh-fähigen Repeater. Und nicht nur das: Der Repeater muss auch optimal platziert werden. Hierbei hilft Euch die App von Devolo:
Habt Ihr die richtige Position gefunden, braucht Ihr bloß noch das passende Gerät. Für die größtmögliche Kompatibilität und aufeinander abgestimmte Software-Updates sollte der Repeater von demselben Hersteller kommen wie Euer Router. Fritzbox-Hersteller AVM verkauft seine Geräte auch unter 1&1-Branding; Telekom vertreibt Devolo-Hardware. Unabhängig von den Provider-Angeboten könnt Ihr auch Netgear-Hardware verwenden. Die Geräte der Marke Orbi haben in unseren Tests gut abgeschnitten:
Im Schnellvergleich haben wir das Fritz Powerline 546E WLAN Set in den WLAN-Brücken-Modus versetzt und mit einem Devolo-Repeater verglichen. Als Referenzwert haben wir eine Messung direkt neben der Fritzbox gemacht. In beiden fällen sinkt der Durchsatz drastisch, während die Antwortzeit (Ping) erfreulich niedrig bleibt.
Das später eingetroffene Testgerät Fritz WLAN Repeater 1750E hat in diesem Vergleich gesiegt. Der 11ac-fähige Repeater konnte dreimal höhere Werte erzielen als das Devolo-Produkt.
Durch die Standardisierung ist zwar der Mischbetrieb mit Geräten unterschiedlicher Hersteller möglich. Jedoch können manche spezifische Optimierungen für Aussetzer sorgen, die wir auch mit einem WLAN-Speedtest wie im oberen Bild nicht sichtbar machen können.
Fazit
Repeater versprechen eine schnelle und preiswerte Lösung für mehr WLAN-Reichweite, falls Ihr das passende Modell zu Eurem Router findet. Doch zum Erstellen eines großen WLAN-Netztes lohnt eventuell der Blick auf die bestehenden Mesh-Net-Lösungen. Moderne Repeater nutzen vermaschte Netze, um ohne gravierende Tempo-Einbußen die Datenpakete in Euer letztes Zimmer zu befördern.
Falls ein solches System für Euren Router noch nicht verfügbar ist, könnt Ihr schon bald den Spezial-Artikel mit Tipps rund um Mesh-Net bei uns finden. Weitere Tipps zum Optimieren Eures WLAN findet Ihr hier.
Ich habe mit AVM alle Zimmer über 2 Etagen miteinander vernetzt. Leider gibt es immer wieder Verbindungsabbrüche zwischendurch von einigen Minuten. Trotzdem sind sie recht gut. Auch sollte man sie bei nicht benutzen , nicht pausenlose in der Steckdose lassen. Öfters bekommt man keine Internet Verbindung , mit frisch eingesteckten D-Lan passiert es weniger.
Ich überlege mir schon auf eine aktuelle FritzBox und Powerline umzurüsten ( ca 5 Jahre alt), aktuell eine 7360.
Hat wer da eine Erfahrung gemacht ob es sich verbessert hat ?
Einen Repeater mit Powerline vergleichen ist schon sehr schlecht. Die Stärke des Powerline fängt da an, wo ein Repeater versagt.
Könnte man auch anders herum sagen.
Sobald man über zwei Phasen muss, kann es von heute auf morgen überhaupt nicht mehr funktionieren. War bei mir nach vier Wochen Betrieb der Fall. Nachdem mir AVM ne ganze DIN A4 Seite voll möglicher Störquellen geschickt hat, verwende ich lieber Mesh Repeater.
Davon, dass ungeschirmte Stromkabel aus einem Haus, bzw Wohnung eine riesige Antenne macht, was zu diversen Problemen mit u.A. Nachbarn führen kann und jede Menge Elektrosmog produziert, könnte man auch noch ganze Artikel schreiben.
Grundsätzlich guter Ansatz für den Artikel, jedoch für meinen Geschmack recht einseitig auf dlan bezogen. Ebenso ausführliche Infos zu Mesh-Netzen, oder adaptivem WLAN (z.B. Plume) fehlen völlig. Bin auf den kommenden Artikel gespannt.
Gerade mit dem lernfähigem Plume-System gelingt es grosse oder mehrstöckige Häuser super einfach zu vernetzen. Auch mit dem Mesh-Netz von Synology habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Damit erreiche ich in der gesamten Wohnung (ca. 110qm) inkl. Balkon nahezu die volle Bandbreite meines Internet-Abos (Kabelnetz mit 250/50 Mbit/s.). Eines wird aber durch den Artikel deutlich. Ein einfacher "Standard"-Router ist heute nicht mehr für alle ausreichend.
Klasse,danke für das Wissenswerte.