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Xiaomi Smart Band 9 Active im Test: Ist okay, aber bitte nicht kaufen!

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© nextpit

Das Xiaomi Smart Band 9 Active ist ein Fitnesstracker, der nochmals günstiger ist als das auch schon preiswerte Smart Band 9. Welche Kompromisse uns erwarten, haben wir in diesem Test für Euch herausgefunden.

Xiaomi Smart Band 9 Active

Pro

  • Sehr günstig
  • Ausreichender Funktionsumfang für Einsteiger:innen
  • Solide verarbeitet

Contra

  • Überflüssiges Produkt
  • Weniger Funktionen und Sport-Modi
  • Teils ziemlich unpräzises Tracking
  • Zu kurze Akkulaufzeit
  • Plastik-Bomber
  • kein NFC
  • kein GPS
Xiaomi Smart Band 9 Active
Xiaomi Smart Band 9 Active
Xiaomi Smart Band 9 Active: Alle Angebote

Xiaomi Smart Band 9 Active: Preis und Verfügbarkeit

Seit Ende November 2024 gibt es neben dem Smart Band 9 (Test) auch das Smart Band 9 Pro und eben das hier getestete Smart Band 9 Active. Mit einer UVP von 26,99 Euro ist das Fitnessarmband noch einmal günstiger als das Basismodell, das mit knapp 40 Euro ins Rennen geschickt wurde. Das bedeutet, dass der Preis gegenüber dem Vorgänger minimal um zwei Euro erhöht wurde. 

Wollt Ihr zuschlagen, habt Ihr die Wahl zwischen den Farbvarianten Beige White, Black und Pink.

 

Design, Hardware und Display

Das Xiaomi Smart Band 9 Active kommt mit einem breiteren Body daher als das Xiaomi Smart Band 9. Dennoch ist das Display kleiner – statt 1,62 Zoll beim normalen Smart Band bleibt es bei den 1,47 Zoll des Smart Band 8 Active. Davon ab erlaubt sich das Gerät bei Design und Verarbeitung keine wirklichen Schwächen, bleibt aber eben auch klar hinterm Smart Band 9 zurück.

Ich steige direkt mal mit einem Geständnis ein: Ich teste die smarten Fitnessarmbänder von Xiaomi schon seit einigen Jahren, hatte die Active-Variante bislang wirklich komplett ignoriert. Hätte ich diesen Vertreter der Smart-Band-Reihe vorher schon im Blick gehabt, hätte ich mich nicht so darüber gewundert, dass das "Active" hier nicht etwa für eine robuste Variante steht, die sich mehr an Outdoor-Fans oder an Sportler:innen richtet. Stattdessen steht "Active" für: "Komm, lass mal eine günstige Version rausbringen, die wir aber nicht Lite oder so nennen."

Jetzt, mit diesem neuen Wissen ausgestattet, wundere ich mich nicht mehr darüber, dass das Gehäuse im Gegensatz zum Smart Band 9 auf Metall verzichtet. Ihr erhaltet hier also einen reinen Plastikbomber, der zudem auch nicht über die Armbänder verfügt, die Ihr unkompliziert anklippt. Stattdessen drückt Ihr das Gehäuse ins Armband rein, so wie es früher auch mal beim Standardmodell der Fall war. 

Mit 45,9 x 26,94 x 9,99 mm und 16,5 g (ohne Armband) ist das Smart Band 9 Active minimal kürzer und dünner als das Smart Band 9, allerdings mehr als einen halben Zentimeter breiter und 0,7 g schwerer. Ärgerlich, wenn man gleichzeitig ein Display bekommt, das größer wirkt, aber tatsächlich dank der dicken Ränder deutlich kleiner ist als beim Standard-Tracker. 

Und wenn wir schon übers Display sprechen: Auch das ist deutlich schwächer als beim Smart Band 9: LCD statt AMOLED, geringere Auflösung, geringere Helligkeit, kein Umgebungslichtsensor und schwieriger zu bedienen (mehr dazu im nächsten Abschnitt).

Software und Bedienung des Xiaomi Smart Band 9 Active

Im Grunde wird der Fitnesstracker, auf dessen Display beim Start das HyperOS-Logo prankt, ebenso bedient, wie es bei anderen Modellen der Reihe der Fall ist. Es gibt also keine physischen Buttons, alles wird auf dem Touchscreen geregelt. Das heißt, Ihr müsst nach unten wischen, um in die Benachrichtigungen zu gelangen, nach oben wischen für die Apps – und mit seitlichem Wischen erreicht Ihr die Schnelleinstellungen und Widgets. 

Allerdings ist das Display nicht so schön, wie ich es sonst vom Smart Band gewohnt bin. Auf dem Smart Band 9 setze ich irgendwo an und wische auf dem Display nach unten, wenn ich die Benachrichtigungen aufrufen möchte. Will ich das auf dem Smart Band 9 Active tun, muss ich ausdrücklich vom oberen Rand aus nach unten wischen. Ist kein Beinbruch, aber dennoch weniger praktisch, wenn man es anders gewohnt ist. 

Ansonsten läuft die Software rund, Ihr nutzt als Companion-App natürlich wieder Xiaomis Mi-Fitness-App auf dem Handy, sodass wir hierzu nicht viele Worte verlieren müssen. Nur eine kleine Ergänzung noch: Das Einrichten ging sehr unkompliziert und nein, natürlich könnt Ihr mit diesem Tracker erneut nicht via NFC mobil bezahlen.

 

Fitness-, Gesundheits- und sonstige Funktionen

Das ist hier der Teil eines Fitnesstracker-Tests, bei dem man sich austoben kann. Hier kann das Gerät glänzen, mit Funktionsumfang protzen und beweisen, wie viel exakter das Tracking geworden ist. 

Um es kurz zu machen: Davon ist hier ganz sicher nicht die Rede. Das geht schon los, dass – wie beim Smart Band 8 Active – lediglich 50 statt 150 Sport-Modi unterstützt werden. Machen wir uns nichts vor: Der Autor dieser Zeilen ist fernab davon, auch nur einen Bruchteil dieser Modi auszunutzen – egal, ob 50 oder 150. Dennoch wurmt es mich, dass es so signifikant weniger ist. Außerdem werden beim Active-Armband keine Sportaktivitäten automatisch erkannt.

Noch ärgerlicher ist es, dass ich das Gefühl habe, hier wird weniger präzise getrackt. Dazu muss ich sagen, dass ich wenig Zeit hatte, ausgiebige Runden draußen zu marschieren, aber ich hab eine solide Runde "Gehen" absolviert, die folgende Resultate zutage brachte:

  • Mi-Fitness-App: 2,32 km, 3.103 Schritte
  • Samsung-Health-App: 3,71 km, 4.478 Schritte
  • Google-Fit-App:: 3,5 km, 4.501 Schritte

Die Apps von Samsung und Google sind hier einigermaßen identisch, aber Mi Fitness hat was komplett anderes getrackt.

Mag sein, dass das ein Ausrutscher war, ich werde hier daher nochmals nachlegen und alle drei Apps wieder gegeneinander antreten lassen. Sollte das Resultat da stimmiger sein, ergänze ich den Test an dieser Stelle entsprechend. Bedenkt dabei aber, dass alle drei Apps und auch alle Fitnesstracker oder Smartwatches keine Gesundheitsinstrumente sind. Daher sind die ermittelten Ergebnisse eh immer maximal ein Fingerzeig, was auch für Werte wie Puls, Blutsauerstoff oder Stresslevel gilt.

Was ist mir noch aufgefallen? Es gibt keine Kalender-App, aber sonst scheint mir der Funktionsumfang relativ identisch zum Smart Band 9 zu sein. Bei der Gelegenheit noch eine Sache: Vielleicht nervt es Euch, dass ich in diesem Test so viel die beiden Tracker der Smart-Band-9-Reihe miteinander vergleiche, aber da der Preisunterschied so winzig ist, scheint mir das angemessen zu sein. Dazu aber dann mehr im Fazit.

Noch eine Sache, die sicher nicht kriegsentscheidend ist, auf die ich aber hinweisen möchte. Auf der Xiaomi-Produktseite steht: "Zuverlässig wasserdicht bis zu einer Tiefe von 50 Metern." Der Tracker ist ja – wie das Smart Band 9 – auch nach ATM 5 wasserdicht. Dennoch warne ich gerne davor, mit Devices tauchen zu gehen, die nicht wenigstens nach ATM 10 wasserdicht sind. Das erwähne ich deswegen, weil ich weiter unten auf der Produktseite auch noch Folgendes finde: 

Wasserdicht bis 5bar (entspricht einer Tauchtiefe von 50m). Das bedeutet, dass die Uhr im Schwimmbad, beim Schwimmen in Ufernähe und bei anderen Aktivitäten in flachem Wasser getragen werden kann. Nicht geeignet für das Tragen in heißen Duschen, in Saunas oder beim Tauchen.

Wie komme ich denn runter auf 50 m, ohne zu tauchen? Oder anders: Der Tracker funktioniert, wenn ich ihn in 50 m Tiefe nutze, aber ich darf nicht hin tauchen? Ich bin jedenfalls verwirrt und würde Euch zumindest bitten, beim Gebrauch im Wasser vorsichtig zu sein. 

Akku des Xiaomi Smart Band 9 Active: Einfach zu wenig

Gegenüber dem normalen Smart Band hat Xiaomi den Akku auf 300 mAh vergrößert. Klingt eigentlich gut, aber leider performt der Akku spürbar schlechter im Smart Band 9 Active.

Es ist exakt 17:20 Uhr. Das ist insofern interessant, als das bedeutet, dass ich a) gleich Feierabend habe, aber b) vor allem exakt 100 Minuten gebraucht habe, den Akku auf 100 Prozent zu bringen. Das ist mir ehrlich gesagt ein wenig zu lang, aber hey, immerhin ist der Akku ja auch deutlich größer als beim Smart Band 9. 

Allerdings müssen wir darüber sprechen, wieso ein Fitnesstracker trotz kleinerem, weniger hellem und schlechterem Display und weniger Funktion weniger lange durchhält. Xiaomi selbst spricht davon, dass der Akku bis zu 18 Tage durchhalten soll, bzw. bis zu neun Tage bei intensiver Nutzung. Zum Vergleich: Der 233 mAh große Akku beim Smart Band 9 sollte laut Xiaomi bis zu 21 Tage ohne Steckdose auskommen. 

Mein Problem: Ich hab das Teil hier mit 70 Prozent übernommen und musste nach ziemlich exakt 48 Stunden wieder laden. Das bedeutet, dass meine intensive Nutzung statt neun Tage eher drei Tage ergibt. Ich hab zwar alles angeknipst von den Benachrichtigungen über permanentes Puls- und Blutsauerstoff-Messen. Dennoch ist mir das zu wenig. 

Dazu kommt der übliche Ärger über das zu kurze Ladekabel, das per Magnet an den Pins angebracht wird, über das fehlende Ladegerät und über fehlendes Wireless Charging. Da es das aber beim Standardmodell auch nicht gibt, kreide ich das dem noch günstigeren Gerät selbstverständlich nicht an.

Fazit: Kauft das Smart Band 9 Active lieber nicht!

Würde ich Euch zum Ende meines Tests empfehlen, beim Smart Band 9 Active zuzugreifen? Nein, ganz ehrlich nicht. Nicht, weil das Gerät isoliert betrachtet nicht sein Geld wert wäre. Es wäre ein ordentlicher Fitness-Tracker zum kleinen Preis, wenn Xiaomi nicht ein ähnlich günstiges, aber viel besseres Modell im Portfolio hätte. 

Preissuchmaschinen verraten uns, dass der Preis des Smart Band 9 seit über 100 Tagen durchschnittlich unter 35 Euro liegt. Daher sehe ich nicht, wie ich Euch diese Active-Variante empfehlen sollte, die ein kleineres, schlechteres Display besitzt, nur ein Drittel der Sport-Modi anbietet, über die kürzere Akkulaufzeit verfügt, weniger präzise misst und auch beim Material nicht mit dem Smart Band 9 mithalten kann. 

Aktuell bekommt Ihr das Smart Band 9 Active für round about 26 Euro zu haben und ja, für nicht mal zehn Euro mehr solltet Ihr zum Xiaomi Smart Band 9 greifen. Selbst, wenn Ihr in misslicher finanzieller Lage seid, in der jeder Euro zählt, würde ich Euch vom Kauf abraten. Wenn Ihr es nämlich nicht eilig habt, bekommt Ihr auch für das Smart Band 9 immer wieder mal Angebote unterhalb von 30 Euro angezeigt. 

Ein bisschen tut mir das leid, denn grundsätzlich ist der Preis okay und die Technik solide – aber meines Erachtens tut sich Xiaomi hier mit seiner Produktphilosophie keinen Gefallen. Keine Ahnung, ob ich hier so ein typisches Montagsmodell erwischt habe, aber holt Euch bitte lieber das Smart Band 9.

Die besten Fitness-Tracker 2024 im Vergleich und Test

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Carsten Drees

Carsten Drees
Senior Editor

Fing 2008 an zu bloggen und ist irgendwie im Tech-Zirkus hängengeblieben. Schrieb schon für Mobilegeeks, Stadt Bremerhaven, Basic Thinking und Dr. Windows. Liebt Depeche Mode und leidet mit Schalke 04.

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