ZTE Blade V9 im Test: Tolles Smartphone, das nicht zum Bestseller wird
Auf der ZTE-Veranstaltung in Barcelona, kurz vor der offiziellen Eröffnung des Mobile World Congress, präsentierte das chinesische Unternehmen sein neues Midrange-Smartphone, das ZTE Blade V9. Wir hatten schon kurz danach die Möglichkeit das neue Smartphone auf Herz und Nieren zu testen. Wir zeigen Euch, wie sich das Blade V9 geschlagen hat.
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Pro
- Design
- Android 8.1 Oreo
- Schneller Fingerabdrucksensor
- Case wird mitgeliefert
- Kompakte Größe
Contra
- Performance
- Seltsame Anfragen nach Software-Berechtigungen
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ZTE Blade V9: Design und Verarbeitung
Das ZTE Blade V9 hat ein modernes Design, das mittlerweile aber in der Form von vielen anderen Geräten bekannt ist. Eine Metallstruktur mit geschwungenen Kanten, um die Haptik zu verbessern und um die Verbindung der beiden Glasscheiben zu gewährleisten - das ist an sich alles erst mal nichts neues.
Das 2,5D-Glas von ZTE hat eine Krümmung, die nur angedeutet und auf den ersten Blick kaum wahrnehmbar ist. Das Gerät liegt wirklich gut in der Hand. Obwohl das Blade V9 auch auf den zweiten Blick sehr gut aussieht und die Konstruktion gut ist, denkt daran, dass die beiden Scheiben aus Glas sind, schwere Stürze wird es also nicht überstehen. Ob das Glas vor Kratzern geschützt ist, verrät ZTE nicht, ebensowenig, ob es sich um Gorilla Glas oder ähnliches handelt.
Die Rückseite hat ein ähnliches Finish wie das Honor 8 und Honor 9. ZTE nennt es wegen der angenehmen Lichteffekte Aurora Glass. Verfügbare Farben sind Night Black und Papohaku Golden.
Elegantes Design schmeichelt den Augen
Aber der eigentliche Star der Show ist auf der Vorderseite zu finden. Das ZTE Blade V9 verfügt über ein 18:9-Display, das nicht der Mode der abgerundeten Ecken folgt, sondern in der klassischen rechteckigen Form bleibt.
Die Rahmen um das Display herum wurden so weit wie möglich reduziert. Das Screen-to-Body-Verhältnis kommt so auf beachtliche 83,6%, ein Honor 7X kommt hier auf 80,6%, das iPhone 8 Plus auf magere 69,3%. Am auffälligsten sind hierbei die seitlichen Rahmen, die nur 2,9 mm breit sind. Das Smartphone liegt damit sehr gut in der Hand. Durch die sehr schmalen seitlichen Rändern wirkt das Blade V9 durchaus etwas länger als seine Konkurrenz.
Das Panel ist ein wunderschönes 5,7-Zoll-LCD mit Incell-Technologie und FullHD+-Auflösung (2.160 x 1.080 Pixel). Das bedeutet, dass die Hardware, die für die Steuerung der Toucheingabe zuständig ist, in das LCD selbst integriert ist, so dass eine zusätzliche Schicht darüber entfällt.
Das sorgt für wirklich gute Blickwinkel auf dem Display und bringt das LCD selbst näher an den Benutzer heran, wie es bei OLED-Panels der Fall ist.
Die Farben sind kräftig und die Helligkeit gut – wir haben in unserem Test knapp 500 nits gemessen. Wir haben das Display durchgemessen und festgestellt, dass auch Weiß nah an der Perfektion ist, aber ganz leicht ins Blaue abdriftet.
Die Kontrastwerte sind gut, kommen aber nicht an OLED-Werte heran. In unserem Test kommt das Blade V9 auf 1158:1, was wahrlich nicht schlecht ist. Selbstverständlich gibt es bessere Displays auf dem Markt, aber in dieser Preisklasse muss sich das Blade V9 ganz sicher nicht verstecken.
Gute Ausstattung
Das Blade V9 verfügt über den SoC Qualcomm Snapdragon 450, der aus acht ARM Cortex-A53-Kernen mit 1,8 GHz besteht. Die CPU besteht nicht aus zwei verschiedenen Quad-Core-Clustern, sondern alle acht Kerne arbeiten gleichberechtigt nebeneinander, sodass es keine zwei Untereinheiten gibt, die sich auf effiziente oder performante Berechnungen spezialisieren, wie wir sie in den letzten Jahren bei Smartphones üblicherweise gefunden haben.
Das ZTE Blade V9 ist in drei verschiedenen Varianten erhältlich, die sich in der Menge des Arbeitsspeichers und des internen Speichers unterscheiden und in jedem Fall mit einer microSD um bis zu 256 GByte erweiterbar sind. Die Version, die wir ausprobiert haben, kommt mit 3 GByte RAM und 32 GByte internem Speicher, aber es gibt auch ein günstigeres Modell mit 2 GByte Arbeitsspeicher und 16 GByte Speicher und eine preisintensivere Version mit 4 GByte RAM und 64 GByte Speicher.
Performance ist nicht gerade die Stärke des ZTE Blade V9. Für den Alltag reicht es zwar, bei anspruchsvolleren Aufgaben und Multitasking mit mehr als zwei Apps geht ihm aber ab und zu die Luft aus. Spiele laufen grundsätzlich flüssig und die 30 fps werden meist erreicht, aber in leistungshungrigen 3D-Spielen kann es ab und an zu Verzögerungen kommen.
Bei der Verwendung von Browsern, Mail-, Social- und anderen Apps verrichtet das Blade V9 ohne Murren seine Arbeit. Unten seht Ihr in der Tabelle noch die Benchmark-Ergebnisse im Vergleich zu anderen Smartphones dieser Preisklasse.
ZTE Blade V9 im Vergleich zur Konkurrenz
Sony Xperia L2 | Honor 9 Lite | LG Q6 | ZTE Blade V9 | |
---|---|---|---|---|
3D Mark Sling Shot ES 3.1 |
117 | 338 | 230 | 443 |
3D Mark Sling Shot ES 3.0 |
285 | 231 | 470 | 805 |
3D Mark Ice Storm Unlimited ES 2.0 |
6652 | 12170 | 7764 | 12738 |
Geekbench CPU Single core |
683 | 945 | 637 | 769 |
Geekbench CPU Multicore |
1928 | 3712 | 2119 | 3908 |
Erfreulich ist der verbaute 3,5-mm-Klinkenanschluss, aber leider setzt ZTE weiterhin auf Mikro-USB.
Mehr Akku als die neuen Galaxy-Smartphones
Der Akku misst 3200 mAh und in unserem Test war die Akkulaufzeit zufriedenstellend. Damit ist nicht nur die Kapazität höher als z.B. beim neuen Samsung Galaxy S9, sondern auch die Laufzeit ist länger.
Bei normalen Gebrauch sind zwei Tage Laufzeit nicht unrealistisch, bei sehr zurückhaltender Nutzung sind sogar 3 drin. Das ändert sich natürlich, wenn man mit dem Blade V9 spielen will, hier muss der Prozessor dann alles geben. In diesem Fall ist es empfehlenswert, das Smartphone abends wieder aufzuladen, man will am nächsten Tag ja nicht auf einmal ohne Smartphone auskommen müssen.
Ein Versprechen für perfekte Fotos
“Picture perfect dual camera” – so bewirbt ZTE die Kamera des Blade V9. Angesichts des Kaufpreises haben wir natürlich keine Wunder erwartet, aber auf dem Papier verspricht die Kamera so einiges – und mit der Konkurrenz sollte es das Smartphone in diesem Bereich aufnehmen können.
Die Kamera-Einheit setzt sich aus zwei Sensoren zusammen, einer löst mit 16 Megapixel, der andere mit 5 Megapixel auf. Beide nutzen ein 6-Komponenten-Objektiv für weniger Verfälschungen und insgesamt eine bessere Qualität. Nur der 16-Megapixel-Kamera steht ein PDAF-2.0-Autofokus zur Verfügung, während die zweite Kamera einen festen Fokus hat und nur für Bokeh- und Portrait-Aufnahmen verwendet wird. Die Frontkamera hat 13 Megapixel und ebenso einen festen Fokus.
ZTE stattet das Blade V9 mit einer Software mit vielen Funktionen wie Portraitmodus, variabler Blende (nur Software), Nachtmodus, manuellen Modus und weitere aus. Die Ergebnisse lassen einen nicht vor Freude im Dreieck springen, aber vor allem die Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen ist mehr als akzeptabel.
Den Bokeh-Effekt und den Portrait-Modus will ich nicht unbedingt kommentieren - keiner erwartet, dass das wirklich funktioniert, oder? -, ich muss aber zugeben, dass die Aufnahmen der Hauptkamera des Blade V9 wirklich gut sind. Bei Tageslicht beeindrucken die Bilder regelrecht: Die Farben sind naturgetreu und die Details zahlreich.
Träume ich oder ist das das neueste Oreo?
Die größte Überraschung ist die Software. Die Android-Version ist 8.1 Oreo mit den Sicherheitspatches vom Januar 2018. Die ZTE-Oberfläche heißt Stock+ aus einem Grund: Wir finden keine wesentlichen Änderungen an Android im Aussehen, sondern nur in der Funktionalität, was immer sehr willkommen ist!
Zu den zusätzlichen Funktionen gehören die Freischaltung via Gesichtserkennung, Fingerabdrucksensorgesten und einige kleine, nicht zu invasive Apps wie eine Galerie oder ein passwortgeschützter Bereich namens “Sicherer Ordner”. Auf den ersten Blick wirkt das Blade V9 wie ein Pixel 2 oder Nokia-Smartphone, angesichts der cleanen Oberfläche.
Leider gibt es, wie so oft bei Smartphones weniger bekannter Hersteller aus China einige Anwendungen, die Berechtigungen einfordern, die nicht wirklich beruhigend sind. Warum benötigt die Börsen-App Zugriff auf Telefonate? Dank Android 8.1 können diese Berechtigungen zwar blockiert werden, erfreulich ist das Ganze aber sicherlich nicht.
Ich muss gestehen, es nicht die schönste und am besten gepflegte Software, die ich in der letzten Zeit gesehen habe. Es gibt einige Bereiche, in denen ZTE noch nachbessern muss. Mir ist es aber immer lieber eine aktuelle und sich nah an Stock befindliche Oberfläche mit kleinen Fehlern zu nutzen, als eine präzise entwickelte, aber veraltete. ZTE zeigt hier keine perfekte Performance, aber das Engagement gehört honoriert.
Erhältlich ab März zu einem attraktiven Preis
ZTE kämpft in einer wettbewerbsintensiven Preisklasse. Die von uns getestete 3GB/32GB-Version kostet 269 Euro.
Das Unternehmen hat sein Smartphone Anfang März auf den deutschen Markt gebracht. Bisher ist es nur bei Einzelhändlern wie Amazon zu haben, Mobilfunkanbieter haben es bisher nicht im Programm.
ZTE Blade V9: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Meine Zeit mit dem ZTE Blade V9 war sehr positiv. Das Design des Smartphones gefällt auf Anhieb, wenn es auch nicht sehr eigenständig ist. Das Smartphone liegt sehr gut in der Hand. Dass das neue ZTE-Smartphone sogar mit Android 8.1 ausgestattet ist, trägt zum sehr guten Gesamteindruck bei - das schaffen wahrlich nicht viele Hersteller. Kleine Softwarefehler sind zwar zu sehen, haben aber keine Priorität, wenn die Software so aktuell ist und die Fehler im Alltag nicht groß stören.
Der Preis ist im Einklang mit der Konkurrenz von Honor/Huawei, LG und Sony und die Features des Blade V9 wissen zu überzeugen. Die Leistung ist nicht erstklassig, keine Frage, aber der Preisklasse völlig angemessen. Das 18.9-Display und die Dual-Kamera sind bemerkenswert, das elegante Design und die kompakte Größe machen es zu einem wirklich attraktiven Smartphone.
Das ZTE Blade V9 ist wahrlich kein revolutionäres Smartphone, welches die Konkurrenz im Schlaf schlägt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist aber stimmig, man bekommt letztendlich, wofür man bezahlt - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Da ich auf der Suche nach einem neuen Smartphone bin, kam mir dieser Bericht gerade recht. Auch die User Kommentare Runden für mich den Test weiter ab. Dank an dieser Stelle an die Community! Ich werde dieses Smartphone in die engere Wahl ziehen.
Hm, habe den Bericht eben nochmals überflogen, der (oder das?) Screen-To-Body-Ratio ist viel zu hoch ... der dickere untere Rand spricht gegen diesen eErt von 83,6 %. Das Honor 7x ist deutlich schmaler.. GSM-Arena schreibt: ~78.4% S-t-B-Ratio ... und das kommt schon ehr hin.... Die Ränder sind einfach zu breit, vor allem der untere, das trübt den optisch hübschen Gesamteindruck ein wenig. Bin sehr gespannt auf das Gerät in echt!
Tja, ZTE, Xiaomi, Huawei und Co. geben gern komplett falsche Werte an, wenn es zu Dingen wie der Screen-to-body Ratio kommt ^^
Ich erinnere nur mal an das Mi Mi, das angeblich auf 91,3% kommen sollte - in Wahrheit waren es 83,6%
Noch besser ists nur, wenn auf Pressebildern die Ränder DEUTLICH verkleinert werden, sodass ein quasi völlig anderes Smartphone entsteht. So wie es Huawei in der Vergangenheit oftmals gemacht hat
"Tschüss Ränder!" also da hab ich schon Smartphones mit deutlich weniger Rand gesehen. Das Teil ist generell seeeehr langweilig. Achja, eine Dual Kamera ist kein Must-Have. Kann ein nettes Extra sein aber bei dem Preis wird ne Dual-Kamera keinen Unterschied ausmachen.
Mir wäre ein sturzsichere Rückseite wichtiger, genauso wie IP-68. Aber ansonsten machen es Lust auf ZTE. Gerne auch noch größer :-O
Hmm also ich weiß garnicht wie ich das GERÄT einordnen soll so eine zusammensetzung an HARDWARE hab ich ja lange nicht gesehen. Von der CPU her ist es kein flottes Gerät aber vom Display und der Verabreitung ähnelt es einem HighEnd Gerät??
Wurde da etwas an der Hardware gespart ?
Hmm also wenn die Kamera kein Highlight wird dann wirds nichts besonderes.
Ich muss allerdings erwähnen das dass ne echt Klasse Kombi ist mit dem Akku und der CPU das Teil sollte mindestens locker 2 Tage aushalten selbst mit der Auflösung
Die CPU dürfte mit 1,9 GHz doch recht flott sein. Die CPU-Nummer täuscht etwas.
Der alte Micro USB ist für mich kein Problem, geladen wird über Nacht, mit schonenden 1-1,5 Ampere.
Daten wandern grundsätzlich über Wlan aufs Gerät.
"denkt daran, dass die beiden Scheiben aus Glas sind, schwere Stürze wird es also nicht überstehen."
Deshalb verbaut man Glas ja auch nicht, wo's nicht nötig ist. Und auf der Rückseite ist es nicht nötig.
"Eine Dual-Kamera ist ein Must-Have."
Nein. mMn ist das ein Nice-to-have, mehr nicht. Und wenn die Zweitkamera so eingeschränkt ist, wie sich das hier anhört, dann vielleicht nicht einmal das.
Ich hoffe ZTE geht beim künftigen Flaggschiff (Axon 9) nicht den selben Design Weg (Rückseite) und bleibt der Aluminium Linie treu, fand ich sehr interessant beim Axon 7...
Ist echt nicht mehr feierlich, fast bei jedem Hersteller dieses Design auf der Rückseite...
dann gibt es aber keine änderung dann ist es ein Axon wie das vom letzten Jahr nur bessere CPU die Lautsprecher waren ja schon dufte also was sollen die sonst ändern?
micro usb in 2018 und snapy 450 machen es uanttraktiv
Finde ich gar nicht, bedenke das es echte 8x 1,8GHz sind und kein BigLittle Prozessor.
Optisch ist es auf den Bildern ganz nett anzusehen, der Schreiber schreibt sehr positiv über das Gerät, klingt ein wenig zu schmeichelhaft .... stand da einer von ZTE direkt daneben beim schreiben? Ich bin auf den Tesbericht gespannt, noch gespannter bin ich aber auf das ZTE Aixon 9, das ja hoffentlich auch noch vorgestellt wird.....
Klar, ZTE hat Agenten in praktisch allen Redaktionen aller Zeitungen und Online-Magazine der Welt. Genau wie Samsung, Apple, HTC... Es wird manchmal ein wenig eng, bei all den Leuten, die daneben stehen, mit Knarre in der Hand wenn man über deren Produkt schreibt, aber geht noch. Aber schön, dass es mal jemand erkennt!
Dann lieber das Honor 9 Lite, ist preiswerter und technisch ebenbürtig. Besser sieht es auch noch aus.
Da gebe ich mir lieber das saubere Android auf dem ZTE.
Oder gleich das neue Moto G wenns rauskommt. Das wird eh beide übertrumpfen, Motorola ist was günstige Geräte angeht immernoch die Nummer 1
- Unten ein doppelt so dicker Rahmen (+Onscreen-Tasten), als oben
- microUSB
- eine WEIT herausstehende Kamera, die zudem nicht mittig sitzt
Also bei sowas tun mir meine Augen eher weh. Da schmeichelt nichts...
Hört sich gut an, Manko sind veralteteter USB und Rückseite aus Glas.