Xiaomi lädt Handys mit 200 Watt: So schlecht ist das für den Akku!
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Xiaomi lädt seine Smartphones mit 200 Watt auf. Aber wie schlecht ist das eigentlich für den Akku? Dazu hat sich der Hersteller nun geäußert. Spoiler: Hypercharge mit 200 Watt wirkt sich spürbar auf die Lebensdauer des Smartphone-Akkus aus.
- Xiaomi äußert sich in Q&A zur Hypercharge-Technologie
- Nach 800 Ladezyklen bietet der Akku noch 80 Prozent seiner Kapazität
- Das entspricht etwa einer Nutzungszeit von zwei Jahren
Vor einigen Wochen hat uns Xiaomi mit seiner Hypercharge-Ladetechnologie verblüfft: Ein 4.000-mAh-Akku kann damit binnen acht Minuten auf 100 Prozent aufgeladen werden. Das Quick-Charging der Chinesen lädt kabelgebunden mit 200 Watt und kabellos immerhin noch mit 120 Watt. Schnell gab es dazu dann auch Bedenken bezüglich der Langlebigkeit der auf diese Weise geladenen Akkus.
- Weiterlesen: Ladehemmung: Schadet Quick-Charging dem Handy-Akku?
Hypercharge: Akku landet nach zwei Jahren bei 80 Prozent Kapazität
In einem Q&A auf Weibo äußerte sich Xiaomi jetzt zu seiner Schnellladetechnologie und beantwortete auch explizit die Frage nach der Langlebigkeit des Akkus. Dazu muss man wissen, dass die Anforderungen an die Industrie in China wahrlich nicht sonderlich anspruchsvoll sind: Nach 400 Ladezyklen muss dort ein Akku noch mindestens 60 Prozent seiner ursprünglichen Kapazität aufweisen können.
Xiaomi selbst nennt jetzt eine erreichte Kapazität von mehr als 80 Prozent nach 800 Ladevorgängen, was etwa einer Nutzung von zwei Jahren entspricht. Damit überbietet Xiaomi die niedrige Vorgabe immerhin deutlich. Für den bei der Hypercharge-Demo verwendeten 4.000-mAh-Akku bedeutet das aber auch, dass die Kapazität auf 3.200 mAh sänke. Fraglich also, ob wir damit dann immer noch halbwegs über den Tag kommen.
Frage an Euch: Würdet Ihr diesen Verlust der Kapazität in Kauf nehmen, da der Akku ja eh in acht Minuten wieder komplett geladen wäre? Oder reichen Euch die 65 Watt, die beispielsweise das Oppo Find X3 Pro bietet, und die den dort verbauten 4.500-mAh-Akku in immerhin unter 20 Minuten komplett aufladen? Schreibt uns Eure Meinung gerne in die Kommentare!
Quelle: Android Authority
"Dazu muss man wissen, dass die Anforderungen an die Industrie in China wahrlich nicht sonderlich anspruchsvoll sind"
"(...)Damit überbietet Xiaomi die niedrige Vorgabe immerhin deutlich."
Will der Autor das einfach so stehen lassen? Keine Erläuterungen oder Verweise?
Xiaomi wird damit mittel- bis langfristig keinen Erfolg haben. Denn der Trend geht deutlich in Richtung langlebige Produkte und diese Akkutechnologie fördert genau das Gegenteil.
Xiaomi ist bekannt für günstige Hardware, die trotzdem hohe Qualität verspricht. Werden also Akkus verbaut, die nach relativ kurzer Zeit deutlich an Kapazität verlieren, ist davon auszugehen, dass dies zu mehr Neuanschaffungen führen wird.
Es mag zwar durchaus Kunden geben, die einen fest verbauten Akku selber tauschen können. Aber die überwiegende Mehrheit wird dazu professionelle Hilfe benötigen und das wiederum ist mit Kosten verbunden. An genau diesem Punkt wird der Eine oder Andere zweimal überlegen, ob ein neues Gerät nicht doch die bessere Alternative darstellt. Denn auch der neu verbaute Akku wird nicht länger als der vorherige halten.
Hinzu kommt auch ganz entscheidend, dass die meisten USB-C-Ladekabel, die standardmäßig in den Haushalten zu finden sind, keine 200W Leistung unterstützen. Wer also mehr als nur ein Netzteil braucht, muss nicht nur hierfür tiefer in die Tasche greifen, sondern auch ein geeignetes Ladekabel auftreiben.
Insgesamt betrachte ich dieses Feature nur als Werkzeug, um kurzfristig Marktanteile zu gewinnen und zu demonstrieren, was mit aktueller Technologie möglich ist. Jedenfalls ist Xiaomi hier der Gewinner und nicht der Kunde.
Ein wechselbarer Akku wäre ganz klar der richtige Weg gewesen, der obendrein ein deutliches Zeichen in dieser Branche gesetzt hätte. Ganz ehrlich: Als Nutzer habe ich weniger Stress mit 5% Akkukapazität, wenn ich einen Ersatzakku in der Tasche habe und diesen mit zwei Handgriffen wechseln kann. Alles andere, wie z.B. die Sucherei nach der nächsten Steckdose außerhalb der eigenen vier Wände und wie lange muss ich aufladen, damit es noch bis zu Hause reicht, wird dadurch irrelevant.
Mit 200 Watt laden?
Damit kann man schon mal Spiegeleier zubereiten.
Kann man Xiaomi-Smarties jetzt auch als Immerdabei-Induktionskochplatte nutzen?
Ich nutze das Smartie nicht als Telefon, sondern nur, wenn ich es brauche. Das wird bei Nichtbenutzung ausgeschaltet und alle 2 Wochen mal geladen.
Das ergibt nach Eurer Rechnung 30 Jahre Lebenszeit.
Damit komme ich also noch eine Weile hin.
Eswähre viel einfacher mit einem Wechsel Akku. Xiaomi sollte sich lieber auf Firmware konzentrieren. Mit 200 Watt kann vieles in die luftgehen. Ist denn Samsung Note 7 bekannt.
Ein Wechselakku ist die beste Alternarive. Von 0 auf 100 in weniger als einer Minute und zudem kostengünstig. Er kann außerdem praktisch, wie eine etwas dickere Scheckkarte in der Geldbörse mitgenommen werden.
H G
Leider nicht sehr umweltfreundlich weil dadurch eine Masse an Ersatzakkus entstehen würde. Bei Festverbauten Akkus warten die Leute bis es fast nicht mehr geht. Wechselakkus eher „komm ich kaufe 5 dann habe ich Reserve“. Habe ich bei meinem Note 3 damals auch gehabt. 3 Ersatzakkus gekauft aber genutzt nicht wirklich. Wäre der Akku fest gewesen hätte die Umwelt sich 3 Akkus sparen können.
Und du sagst ja selbst 1 Ersatzakkus in der Geldbörse. Lass das Handy sich vlt 100 Mio mal verkaufen und davon nehmen 50 Mio einen 2. Akku hast einen Mehrverbrauch von 50Mio Akkus und die Herstellung ist nicht gerade umweltfreundlich
Ersatzakkus können sehr praktisch sein, wenn sie schon inerhalb ihrer Garantiezeit schwächeln, habe in einem solchen Fall einen kostenlosen Ersatz vom Hersteller bekommen, das Teil funktioniert heute noch, war ca 2011.
,,Schnellladung" ist immer relativ.
Die Watt Angaben sind immer so eine Sache, z.b wird beim s21u gesagt ,,nur 25w"
Der witz dabei ist es läd nur selten und kurz wirklich mit 25w.
Ein vernünftiges Ladekennfeld was gewissen Temperaturen nicht zu lässt halte ich für wesentlich qualitativer als nur viel Strom rein zu ballern.
Wichtig ist besonders das schnellladen zwischen 40 und 80%.
Und das machen viele Geräte schnell.
Da kommt es eigentlich drauf an.
Mal eben einen teil rein knallen ohne die Akku Zelle zu schädigen, das ist eben die Kunst.
Diese qi charge rennen 0-100 sind teils ka sehr realitätsfern.
Realistischer ist es bevor man weg geht mal eben von 40 zu 70% nach zu laden, genau das lässt die zelle weniger Verschleißen.
Also doch! Bisher war man ja bei Nextpit eher der Meinung,
Schnellladung schadet nicht dem Akku:
http://www.nextpit.de/ladehemmungen-schadet-quick-charging-dem-handy-akku
Ich halte die Möglichkeit der Schnellladung trotzdem für vorteilhaft, würde sie aber nur nutzen, wenn es unumgänglich ist.
Braucht man sein Gerät tagsüber und merkt am Morgen, dass man vergessen hat, es zu laden, dann ist es praktisch oder sogar unvermeidlich, den Akku auf die Schnelle zumindest teilweise nachladen zu können, selbst wenn der Preis dafür ein Akkuverschleiß ist, der 1,1 bis 1,5 Normalladungen entspricht.
Wenn genug Zeit ist, ist es natürlich vorzuziehen, den Akku normal zu laden. Doof ist eher, wenn ein Schnellladegerät dann nur Schnellladung kann, wenn das Smartphone das unterstützt und keine Möglichkeit bietet, trotzdem explizit normal, oder beschleunigt (aber noch nicht schnell) zu laden, z.B. über einen Auswahlschalter. Dazu mehrere unterschiedliche Ladegeräte vorzuhalten erscheint nicht zeitgemäß.
Wie so oft gilt auch hier: können, aber nicht müssen ist besser als müssen und nicht zu können.
Eigentlich steht im von Dir verlinkten Artikel wortwörtlich:
"Die Frage, ob dauerhaftes Quick-Charging eine höhere Belastung für Akku und Materialien darstellt, müssen wir also mit “Ja” beantworten. Fraglich ist allerdings, ob die Ladekapazität dabei derart signifikant abnimmt, dass es die Sorgen um die Akku-Hygiene und das Warten durch längere Ladezeiten bei Nichtverwendung rechtfertigt."
Also ja, es ist schädlich, aber zumeist eben nicht so signifikant. Das ändert sich in dem Moment, in dem wir über 200 Watt und eine ganz andere Belastung sprechen. Genau das ist ja der Punkt.
Ich beurteile einen Artikel nicht nur nach einzelnen darin gemachten Aussagen, sondern auch nach dem Gesamteindruck, den er beim Leser hinterlässt. Auch im verlinkten Artikel wird ja eingeräumt, dass ein Akku nach mehr als zwei Jahren Nutzung durchaus einer stärkeren Abnutzung unterliegen kann, insofern unterscheidet er sich nicht allzusehr von aktuellen Artikel.
Die Hauptargumentationslinie im verlinkten Artikel war aber, dass die Schnellladeverfahren Erwärmung unter Kontrolle halten, und Erwärmung ein wesentlicher Grund für Akkualterung wäre. Beides bestreite ich nicht, und habe ich auch in meinem damaligen Kommentar nicht bestritten, aber zu bedenken gegeben, dass es in einem hochkomplexen elektrochemischen Gebilde wie einem Akku weitere nichtthermische Effekte geben könnte, die zur Akkualterung beitragen könnte. Auch eine Nutzung von nur zwei Jahren, die, zumindest unterschwellig, als "normal" unterstellt wurde, habe ich in Frage gestellt, weil festverbaute Akkus in einigen Fällen dann schon lange vor ausbleibenden Updates eine Lebensdauerbegrenzung oder zumindest eine Kostenfalle darstellen.
Ohne selbst Experte für Lithium-Ionen-Akkus zu sein, habe ich zudem einen Artikel von Akkuexperten verlinkt, der eben doch einen Zusammenhang zwischen Schnellladung und einer Reduzierung der möglichen Ladezyklen dadurch herzustellen scheint, und zum Beispiel mit einer verstärkten Dentritenbildung auch begründet.
Der Eindruck der nach Lesen des verlinkten Artikels blieb, vor allem nach Lesen des Fazits ("macht Euch nicht zu viele Sorgen") ist jedoch, dass Schnellladung höchstens bei sehr langer Nutzung des Akkus schadet, im Wesentlichen aber sorglos verwendet werden kann.
Die Überschrift dieses Artikels suggeriert wiederum, dass Schnellladung viel schädlicher ist, als es dem Eindruck entspricht, der nach Lesen des Artikels entsteht. 80% nach 800 Ladungen sind gar nicht so schlecht, allerdings eine Herstelleraussage und nicht die unabhängiger Prüfinstitute.
Die Ladung mit 200 Watt wäre dabei nach Lesen des verlinkten ersten Artikels keine besondere Größe, denn in der ersten Ladephase würde ja diese Leistung vollständig in elektrochemische Energie umgewandelt, würde zu keiner besonderen Erwärmung führen, und demnach bei Absenkung der Ladeleistung in einer späteren Ladephase auch zu keiner besonderen Reduzierung der Lebensdauer führen. Auch ist die Annahme willkürlich, dass dem Hersteller die Ableitung der beim Laden entstehenden Verlustleisung nicht so gut gelingt, dass die Temperaturerhöhung gering bleibt.
Während also die grundsätzlichen Aussagen beider Artikel gar nicht so unterschiedlich sind, und je nach Auslegung eine Lebensdauerreduzierung bestätigen (> 2 Jahre Nutzung) oder verneinen (< 2 Jahre Nutzung), entsteht beim Lesen beider Artikel der Eindruck divergierender Meinungen in der Redaktion über die Schädlichkeit des Schnellladens.
Schlimmer wäre noch, wenn der Eindruck entstünde, das Thema würde je nach Gusto ausgeschlachtet, was nicht dem Anspruch des Magazins entsprechen sollte.
Die Auswahl zum schnellen oder schonenden Laden fände ich auch perfekt.
Ein langlebiger Akku ist immer wichtiger, als absurd schnelles Laden. Wenn das Gerät problemlos - egal was man macht - über den Tag hält, kann es nachts auch ruhig 4-5h laden.
Eine schlechte Laufzeit hingegen kann man mit schnellem Laden nicht kompensieren, da man einfach nicht immer eine Möglichkeit hat, schnell zu laden. Besonders nicht, wenn es ein proprietärer Standard ist und man das Netzteil und teils sogar das Kabel mitnehmen müsste.
80% nach 800 Ladezyklen wäre indes eigentlich ein guter Wert. Und deshalb halte ich es auch für so unwahrscheinlich, dass das stimmt. Gerade wenn man doch die dort nationalen Werte so stark übertrifft, wieso bewirbt Xiaomi das nicht, sondern hat so lange damit gewartet?
"80% nach 800 Ladezyklen wäre indes eigentlich ein guter Wert."
Das sehe ich auch so.
Andere sind da nicht besser - im Gegenteil:
Eine gewöhnliche Batterie behält bei 500 vollständigen Ladezyklen unter normalen Betriebsbedingungen in der Regel bis zu 80 % ihrer ursprünglichen Kapazität.
Quelle: support.apple.com/de-de/HT208387
Die Frage ist nur einfach, wie verlässlich diese Angaben sind. Bei Apple habe ich bisher nur die Erfahrung gemacht, dass die Akkus viel länger weit über 80% bleiben, als nur 500 Zyklen. Habe z.B. erst vor ein paar Monaten das 3 Jahre alte iPhone 8 Plus meiner Schwester für meinen Vater neu aufgesetzt und das war da noch bei 88% - nach rund 900 Ladezyklen.
Und gerade Hersteller wie Xiaomi runden Zahlen gern unrealistisch nach oben oder unten.
Wenn diese Werte stimmen würden, wäre es gut. Nur habe ich bei Xiaomi eben keinerlei Vertrauen darin, dass sie stimmen.
Ich finde das Schnellladen mit 200 Watt zwar auf dem Papier beeindruckend. Es im Video zu sehen, ebenfalls. Aber am Ende ist mir ein gut funktionierender Akkus wichtig.
Nehmen wir das alles - Xiaomi zeigt ein Video mit einem modifizierten Smartphone, welches mit 200 W betankt wird, und etwas später teilt ebenfalls Xiaomi mit, dass die Akkukapazitat nach zwei Jahren noch bei über 80 Prozent liegt - jetzt mal als bare Münze, dann wäre die schädliche Auswirkung des Ultra-Schnellladens tatsächlich weniger stark, als vermutlich nicht nur ich dies angenommen hätte.
Natürlich läuft dies dennoch weiterhin auf den Ex- und hopp-Weg hinaus, welchen die Industrie in Bezug auf Smartphones und besonders auf Akkus längst eingeschlagen hat. Müsste ich mich demnach wie bei eurer Umfrage z. B. zwischen 200 Watt mit zwei Jahren vertretbarer Haltbarkeit und 67 Watt bei drei Jahren ebensolcher entscheiden, meine Wahl fiele wohl auf die 67 Watt. Denn da ich nicht ständig die Welt retten muss, macht es für mich keinen Unterschied, ob nun 20 Minuten bis voll oder lediglich derer acht. Just my two Cents.
Genau das ist doch der Punkt, Olaf! Wir reden ja nicht darüber, ob das Smartphone in 8 Minuten geladen wird oder in vier Stunden. Wir reden darüber, ob wir im Laufe eines Tages irgendwann einmal 20 Minuten in Steckdosen-Nähe verbringen und dafür sorgen, dass der Hobel damit dann locker über den Tag kommt. Ich raffe das auch, dass man weiter forscht und auch, dass man Marketing-Stoff braucht, den man werbewirksam unters Volk jubeln möchte. Aber doch, in diesem Fall nehme ich lieber den haltbareren Akku als eine Druckbetankung, die die 20 Minuten der Konkurrenz nochmal halbiert. Einfach, weil es mir häufiger passiert, dass ich – beispielsweise bei einem Festival – lange auf Achse bin. Da macht es dann schon einen Unterschied, ob man noch annähernd volle Kapazität hat, oder eben 20 Prozent weniger las zwei Jahre zuvor. Und wer eine Steckdose findet, um acht Minuten zu laden, der hat vermutlich auch Zeit, 15-20 Minuten zu laden :)
"Und wer eine Steckdose findet, um acht Minuten zu laden, der hat vermutlich auch Zeit, 15-20 Minuten zu laden :)"
Um voll aufzuladen finde ich das auch fast egal. Aber manchmal hast du halt wirklich nur ein paar Minuten Zeit, weil du los musst und vergessen hast zu laden. Und da bringe ich halt in zwei Minuten mehr Saft ins Gerät wenn ich mit 200 Watt lade. Ich gebe zu, das kommt nicht so oft vor, aber es kommt vor.
Lasst euch abends von eurem Smartphone ans Laden erinnern und die Sache laeuft. Ist doch die kleinste Kunst.