5G, VR und Blockchain statt Smartphones: Ist HTC noch zu retten?
Rote Zahlen, einbrechende Verkaufszahlen, schwindende Marktanteile - HTC durchlebt alles andere als leichte Zeiten, und das seit Jahren. Doch der Smartphone-Hersteller hat sich heimlich, still und leise umgekrempelt, und es könnte sein, dass die Wende zum Guten doch noch gelingt. Das Opfer dafür könnte ausgerechnet das sein, was HTC stark gemacht hat: die Smartphones.
Machen wir uns nichts vor, der Smartphone-Markt hat die Zeiten des rasanten Wachstums erst einmal hinter sich, und das nicht nur bei HTC. Es gibt zwar noch Hersteller, die kräftig wachsen, der gesamte Markt scheint in den meisten Gegenden aber gesättigt. HTC spielt da schon lange keine Hauptrolle mehr, nicht nur in Deutschland. Dass im vergangenen Jahr gut 2.000 Mitarbeiter aus der Smartphone-Sparte von HTC zu Google gewechselt sind, macht die Aussichten auf dem Gebiet nicht viel besser.
Doch noch sind die Lichter bei HTC nicht aus, und es scheint, als ob das erst einmal auch so bleibt. Eine Ankündigung aus Australien lässt aufhorchen, denn dort bietet der Provider Telstra mit dem HTC 5G Hub das erste fertige Gerät für den neuen Mobilfunkstandard an. Eine echte Premiere von HTC, das gab es lange nicht, und dann auch noch beim Zukunftsthema 5G - ein kleiner Hoffnungsschimmer. Wer bei 5G, das im kommenden Jahr so richtig durchstarten dürfte. vorne mit dabei ist, hat mittelfristig gute Chancen auf mehr als ordentliche Geschäfte.
Just announced: We're working with Telstra on a powerful 5G mobile smart hub for Australian customers, coming 2019. With HTC's 5G technology, we'll show customers across Australia the power of a 5G network and connected technology. More details at: https://t.co/rYpOIhoHfb pic.twitter.com/csYzo1yyHX
— HTC Australia (@HTC_Australia) 5. Dezember 2018
Bei 5G hört es aber nicht auf, denn HTC hat noch zwei weitere Themen, die verstärkt in den Fokus rücken. Beim Thema Virtual Reality ist die Vive-Sparte ganz vorne mit dabei, und auch wenn der große Boom im Markt für Privatpersonen vielleicht nie mehr kommt, hat die Technologie doch viele Einsatzbereiche in der Wirtschaft und im Business-Umfeld, die vielversprechende Aussichten für HTC darstellen.
Der nächste Fehltritt wird der letzte sein
Das dritte Thema ist das umstrittenste: die Blockchain. Mit dem Exodus hat HTC als erster Hersteller ein "Blockchain-Smartphone" angekündigt, das besonders sicher sein soll und eine eigene, physisch vom rechtlichen System getrennte Geldbörse für Kryptowährungen zu bieten hat. Dumm nur: Bitcoin und CO. befinden sich seit fast einem Jahr im Sinkflug, haben viel von ihrem Glanz eingebüßt. Und auch die Blockchain-Technologie, noch vor wenigen Monaten als Heilsbringer verkauft, gerät immer mehr aus dem Rampenlicht, einen Mehrwert erkennen viele Experten bei genauen Hinschauen nicht. Erfolgsaussichten auf diesem Gebiet: Ziemlich unsicher.
Trotzdem hat HTC die Chance, den Insolvenzverwalter noch einmal abzuschütteln und wieder in ruhige Fahrwasser zu kommen. Das Unternehmen ist schlanker als zuvor und hat mit 5G und VR zwei der Trendthemen erkannt. Die gilt es zu verfolgen und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Jetzt muss allerdings jeder Schuss ein Treffer sein, denn viele Fehltritte kann sich HTC nicht mehr erlauben, wenn die Zukunft wieder rosig aussehen soll. Smartphones werden dabei, so leid es mir tut, nicht der Heilsbringer sein, egal ob mit Blockchain oder ohne.
Ist HTC noch zu retten? Setzt der Konzern derzeit die richtigen Prioritäten? Verratet mir in den Kommentaren, wie Ihr darüber denkt.
Quelle: Telstra
Lieber Steffen Herget, den folgenden Teil, hätte ich mir reflektierter gewünscht:
"Dumm nur: Bitcoin und CO. befinden sich seit fast einem Jahr im Sinkflug, haben viel von ihrem Glanz eingebüßt."
Die Blockchain, und das sollte ein Tech-Blogger wissen, ist nicht nur Währung - auch wenn letztere den bisher größten Erfolg ausgemacht haben, und nun im Sinken begriffen sind. Die Blockchain kann, und soll in Augen vieler, die Basis für Themen wie digitale Smart Contracts, höhere Datensicherheit, Schutz des Eigentum persönlicher Daten uvm. sein. Und eben darauf will HTC aufbauen, und in diesem Bereich neue Wege schaffen, und gehen. Das Exodus ist kein Ergebnis der Kryptowährung wegen, sondern soll dazu dienen eben genannte Private Keys ebenfalls zu sichern und schützen.
Wenn man das Thema sauber aufbereitet könnte manchem Nutzer eines Smartphones klar werden, dass ein Exodus der Anfang zum besseren Schutz seiner Daten ist, auch vor Datenkraken wie Facebook, Google, Amazon und Co.
HTC sollte sich auf die Geschäftsfelder konzentrieren die Gewinn einbringen, Smartphones gehören aktuell nicht dazu. Es macht keinen Sinn einen Bereich dauerhaft mit zu finanzieren, der keinen Gewinn abwirft. Kann aber verstehen, dass für den Konzern die Smartphones wegen der Bekanntheit sehr wichtig ist
Puh, mir sind das echt zu viele Buzzwords. Fehlt eigentlich nur noch eine KI. Ich wünsche HTC viel Erfolg, glaube aber nicht, dass der neue Kurs ihnen aus dem Tief hilft.
Schlagwörter. Bitte. ;-)
Mit einer KI hat es HTC interessanterweise ja schon mal versucht und ist kläglich gescheitert... :D
Hi Tenten, Frank A. und Tim, danke für eure Meinung zu diesem interessanten Artikel. Bitte nicht vergessen, dass es sich hier noch um kein offizielles Statement handelt, sondern um Gerüchte. Danke @Tenten für deine Erfolgswünsche. Ich kann euch auf jeden Fall versichern, dass HTC auf einem wachsenden Ast ist und so schnell nicht vom Bildschirm verschwunden sein wird.
Die Sicherheitsupdates des HTC U11+ stagnieren bei Dezember 2017. Ein Update auf Pie ist seit langer Zeit "angekündigt". Die Smartphones sind total gut, aber der Support ist grauenvoll.
Grauenhaft ist noch zu nett gesagt.
Bevor man hier von grauenvoll redet, reden wir vielleicht erstmal von der Frage, mit wem ihr HTC vergleicht. Also bitte Butter bei die Fische, um zu verhindern, dass hier wieder manche Äpfel mit Birnen vergleichen.
Der Support ist grauenhaft.
Das ist zu eindimensional. Du musst doch nicht ine Skala haben, auf der Du vergleichst, und auf Basis der Du eben diesen Schluss ziehst...
Hier scheint mal wieder kaum einer eine Ahnung von Sicherheitsupdates zu haben.
Die Farce welche um diese monatlichen Updates herausgekommen ist ist an Dummheit kaum zu überbieten.
Zumindest von Geeks, welche sich hier herumtreiben erwarte ich etwas mehr fundiertes Wissen als das hier.
Ein Sicherheitsupdate sollte doch im Falle Android zu erst dem Anspruch dienen Sicherheitsgefährdende Lücken zu schließen.
Schaut man sich das U11 Plus oder das normale U11 an, so gibt es keine Notwendigkeit eines Updates, da die Sicherheitslücken die Google seitdem geschlossen hat HTC Smartphones nicht betrafen.
Andere Hersteller haben oft versucht zu kaschieren dass sie das neue Update nicht haben und haben einfach den Monat geändert.
Es gibt viele viele Kritikpunkte an HTC, sicherlich kann man da das U Ultra nennen, welches überhaupt keinen Support mehr bekommt.
Jedoch ist das reine Symbolik auf Sicherheitsupdates zu hoffen welche nicht einmal einen Vorteil bringen.
Übrigens ist dies leicht über etwaige Apps nachzuprüfen.
Wieder eine Klinke zu verbauen würde HTC schon nach vorne bringen. Der Fokus auf deren Audioqualitäten war das was viele zu HTC geführt hat bei der M*-Reihe. Durch den Wegfall der Klinke und den Wechsel zur Glasrückseite sind die Besonderheiten nunmal weggefallen, das hat HTC allerdings nie so richtig ausgeglichen. Von der teilweise furchtbaren Updatepolitik mal ganz zu schweigen.
So sehr ich es mir wünschen würde, aber auch die Klinke würde HTC nicht wirklich helfen. In Sachen Hard- und auch Software wird HTC bei Smartphones nichts mehr retten... Selbst wenn sie JEDES Feature (Klinke+HiFi-DAC, IR-Port, SD-Slot, Squeeze, Qi-Charging uvm.) verbauen würden, es würde keinen interessieren, solange das Ding 900+ Euro kostet.
Stimmt, das kommt noch dazu. Kein Wunder dass ich mir HTC nie genauer anschaue, die Preise sind momentan wirklich verdammt hoch nur bekommt man dafür irgendwie nix besonderes. Ich meine dass irgendwas auch immer abgespeckt ist, kann mich aber auch irren. Sony macht eigentlich die selben Fehler, da hat man aber wenigstens eine schnelle, saubere Oberfläche und schnelle Updates und natürlich die Compact-Geräte zu denen es keine wirkliche Konkurrenz gibt.
Naja HTC hat noch das squeeze Feature nach dem keiner gefragt hat
Und auch hier schauen wir einmal von einer anderen Seite drauf. Vergleicht man Absatzzahlen mit anderen Herstellern, ist wohl schnell klar, dass der EK für Hardwarekomponenten für HTC wesentlich höher sein dürfte, als für andere. Sich dann für ein gleichwertiges Smartphone (z.B. Samsung Galaxy S9+ zu HTC U12+) den identischen Preis zu Marktstart zu verlagen ist dann nur gut und recht. Besonders wenn man bedenkt, dass HTC aufgrund obiger Feststellungen sicher auch eine geringere Gewinnmarge erzielen wird.
Ich denke HTC sollte sich (zumindest vorerst) wirklich auf die Marken konzentrieren, die gut laufen oder viel Potential haben. In dem Fall sind das mMn eben der 5G-Markt und Dinge wie die Vive.
Die Smartphone-Sparte frisst bei HTC nur Geld und wirft nichts ab. Es bringt nichts, wenn HTC bei 5G und Co. Vorreiter ist / wird, wenn sie der Smartphone-Markt in den Ruin zieht.
Wenn man mal ehrlich ist, dann wird HTC in Sachen Smartphones keine Kurve mehr kriegen. Außer mit einem enorm guten Preisleistungsverhältnis punktet man heute nicht mehr. Mit der angeblich besten Kamera, einem tollen Display, Gimmicks wie ein Quetsch-Feature oder ähnlichem zieht man heute keine Kunden mehr an Land. Selbst mit allem auf einmal ist das schwer bis unmöglich.
HTC könnte punkten, wenn sie ein High-End U13+ (oder so) für 599€ punkten, aber nicht mit dem besten Display, der besten Kamera, viel Speicher für 900...
Welches HTC hat jemals 900 Euro gekostet oO?
Das nicht, aber es gab schon einige Modelle für 799€ und ich würde mich nicht wundern, wenn ein U13+ bei 849 oder 899€ losgeht.