Mach R1 im Hands-on: Kommt der beste Saugroboter 2024 von Anker?
Der Anker Mach R1 macht vieles anders als bisherige Wisch- und Saugroboter – von der Wischtechnologie über die Navigation bis hin zum Design der Service-Station. nextpit hatte auf der IFA bereits einen ersten Kontakt mit dem Mach R1, der schon jetzt zu den spannendsten Reinigungsrobotern 2024 gehört.
Pro
- Schickes, ausgefallenes Design
- Wirklich vollautomatische Station
- Saugroboter ist sehr flach
- Tank für Schmutzwasser im Roboter
Contra
- Station ist extrem hoch
- Erst 2024 verfügbar
Design und Aufbau
Der Mach R1 sieht komplett anders aus als die anderen Saugroboter der Anker-Marke Eufy. Kein Wunder: Er wird – vom Design bis zur Hardware –von einem komplett separaten Team entwickelt. Das hat einen guten Grund.
Auf den ersten Blick auf den Saugroboter mit Station ist gar nicht so leicht auszumachen: Was ist das überhaupt für ein Ding? Die Station ist extrem hoch und dafür ziemlich schlank. Auch das runde, geschwungene Design ist untypisch. Bei "normalen" Saugrobotern sind die Absaugstationen relativ eckig gebaut.
Ganz vorne oben in der Station sitzt der Tank für sauberes Wasser, der sich mit einem praktischen Griff abnehmen lässt. Dahinter befindet sich ein Einschub für einen Kanister mit Reinigungsmittel, das der Mach R1 automatisch dem Wischwasser zusetzt. Unter dem Wassertank schließlich befindet sich noch eine Klappe, unter der sich der Staubbeutel befindet. Auf der Rückseite der Station schließlich sitzt ein länglicher Tank, in dem das Schmutzwasser landet.
Ihr ahnt es schon anhand der Ausstattung: Der Anker Mach R1 läuft sehr automatisch, was der Hersteller auch mit dem Namenszusatz "Always Clean" unterstreicht. Ähnlich wie beim Narwal Freo (Test) gibt's auf der Oberseite noch einen kleinen Touchscreen zum Starten und Stoppen des Roboters sowie zum Auswählen des Reinigungsprogramms.
Und der Saugroboter?
Weiter geht's mit dem Mach R1, der für einen Highend-Saugroboter ebenfalls untypisch aussieht. Habt Ihr gemerkt, was fehlt? Der LiDAR-Turm – aber dem widmen wir uns gleich noch im Detail. Ansonsten setzt sich beim Saug- und Wischroboter selbst die Designsprache der Station sinnvoll fort. Die Vorderseite des Saugroboters besteht aus halbtransparentem Kunststoff, die Rückseite aus mattgrauem Kunststoff.
Dreht Ihr den Mach R1 um, bekommt Ihr einen ersten Blick auf die Reinigungsfeatures. Vorne gibt's zwei rotierende Bürsten, die Staub und Dreck in die Saugeinheit schaufeln. Diese saugt den Schmutz dann mit 4.000 Pa in den integrierten Tank. Apropos: Im Mach R1 gibt's noch zwei weitere Tanks – einen für sauberes und einen für schmutziges Wasser. Letzteres haben wir bislang bei keinem anderen Wischroboter gesehen.
- Auch interessant: Roborock Zeo One – smarte Waschmaschine mit neuer Technologie
Navigation und Wischleistung
Auch abseits vom Schmutzwassertank setzt der Anker Mach R1 setzt auf ein paar außergewöhnliche technische Lösungen, die wir bislang bei keinem anderen Reinigungsroboter gesehen haben. Das betrifft auch die Navigation: Trotz LiDAR benötigt der Mach R1 keinen Laserturm, der den Roboter daran hindern würde, unter flache Sofas und Schränke zu kriechen.
Kommen wir zunächst zur Wischfunktion: Alle aktuellen Roboter setzen hier entweder auf Platten oder auf zwei rotierende Mopp-Pads. Diese werden entweder durch einen im Roboter integrierten Wassertank oder an der Station befeuchtet und wischen dann feucht den Boden durch.
Der Anker Mach R1 setzt allerdings auf eine Walze, die sich – wie im folgenden Bild gelegen – im Uhrzeigersinn dreht. Auf der linken Seite zwischen den beiden Rädern sitzt der Tank mit sauberem Wasser, der die Walze befeuchtet. Der mit Frischwasser befeuchtete Walzenteil läuft dann über den Boden und anschließend am Schmutzwassertank vorbei. Hier wird das Schmutzwasser dann abgestreift und gesammelt.
Wie ein Anker-Ingenieur gegenüber nextpit erklärt, hat das insbesondere den Vorteil, dass Sand und andere feine Partikel gesammelt und nicht permanent über den Boden gerieben werden. Gerade bei Holzböden oder glänzenden Steinböden soll das ein feines Verkratzen und damit einhergehend eine Trübung des Bodens verhindern.
Nach dem Reinigungsvorgang fährt der Mach R1 zurück an die Station, die das Schmutzwasser absaugt sowie die Bürste noch einmal spült und anschließend trockenföhnt. Das in der Station eingefüllte frische Wischwasser wird übrigens über einen Platinkatalysator mit Ozon angereichert, was eine desinfizierende Wirkung haben soll.
Schließlich saugt die Station natürlich auch die Dreck-Partikel ab, die der Roboter eingesaugt hat. In der Station steckt dafür ein Staubbeutel, den Ihr regelmäßig auswechseln müsst.
Eine Besonderheit am Mach R1 ist auch die Navigation. Wir haben den fehlenden LiDAR-Turm bereits erwähnt – der allerdings gar nicht fehlt, sondern einfach nur nach unten ins Gehäuse des Saugroboters gerutscht ist. Wer sich die Vorderseite des Roboter genau ansieht, wird hier nämlich einen Schlitz entdecken, durch den der LiDAR-Sensor immerhin einen 270-Grad-Blick bekommt.
Dazu befindet sich auf der Vorderseite noch eine Time-of-Flight-Kamera, die kontinuierlich ein Tiefenbild der Umgebung generiert. Als Überwachungskamera eignet sich dieses ToF-Modul übrigens nicht: Das Bild ist sehr niedrig auflösend. Dafür liefert die aktive Kamera auch in absoluter Dunkelheit ein Tiefenbild. Auf eine RGB-Kamera verzichtet der Hersteller übrigens aus Gründen der Privatsphäre.
Soweit wir das auf dem IFA-Aufbau und auf einem Video aus dem Wohnzimmer eines Mach-Ingenieurs sehen konnten, funktioniert die Navigation beeindruckend gut. Wenn der Roboter Kanten und Ecken abfährt, klebt er regelrecht an der Wand. Auf diesem Niveau habe ich das persönlich noch bei keinem anderen Saugroboter gesehen und bin gespannt, ob sich der Mach R1 im Praxistest bei nextpit dann wirklich ebenso gut schlägt.
Im Mach-Team bei Anker arbeiten übrigens zahlreiche Ingenieure, die zuvor bei DJI gearbeitet arbeiten – und zwar nicht bei den Drohnen, sondern am Projekt rund um das selbstfahrende Auto.
Vorläufiges Urteil
Was ist also der Grund dafür, dass der Mach R1 von einem komplett eigenen Team entwickelt wird? Ganz einfach: Anker hat sich vorgenommen, für seine Flagship-Saugroboter die Innovation in den Vordergrund zu stellen und möchte dem Mach-Team die Möglichkeiten an die Hand geben, notfalls auch das Rad neu zu erfinden.
Das Ergebnis ist der Mach R1, einer der spannendsten Saugroboter mit Wischfunktion für das kommende Jahr, so viel steht schon jetzt fest. Vom mit Ozon angereicherten Wasser über die permanent mit Frischwasser befeuchtete Wischrolle bis hin zur beeindruckenden Navigation – der Saugroboter gibt sich in zahlreichen Bereichen größte Mühe, Altbekanntes über Bord zu werfen. Auf unserer Liste der "Wollen wir unbedingt testen!"-Produkte steht der Mach R1 auf jeden Fall sehr weit oben.
Ob die eher quadratische Form zum Erfolg führt wird sich im Testing zeigen. Der ECOVACS DEEBOT X2 hat ja auch diesen Weg eingeschlagen, aber wie man in den Tests sieht hat er ganz schön Probleme, dass er sich etwa bei Stuhlbeinen, etc. im drehen verklemmen kann, wenn die Form nicht rund ist. An den Dreame L20 Ultra muss er erst mal ran kommen, für mich Kauf entscheidend wäre es dann, ob der Mach R1 niedriger ist. Dem Bild nach schwer zu Urteilen, aber sieht auch nicht so aus, wie wenn er wesentlich flacher wie 10cm ist, oder? Und der Mach R1 ist das erste Modell dieser Firma, eigentlich eher unwahrscheinlich, dass sie auf Anhieb einen Reifegrad erreichen der mit der etablierten Konkurrenz mithalten kann.
Ein wirklich beeindruckender Roboter, ein ähnliches Konzept gab es aber schon mit dem Smartmi A1 Vortex Wave, wobei der Mach R1 deutlich ausgereifter scheint und durch die Absaug-/Nachfüllstation für Staub/Wischwasser deutlich mehr Funktionalität bietet. Ich hoffe der Preis folgt dem Trend der Top-Modelle die sich wieder eher weg von den 1500 zu der 1000 Euro Marke bewegen.
Die Grösse / Höhe wäre interessant?
Weg von der 1500 Marke schon, aber in Richtung 2000. :-)
Hoffentlich nicht ^^