Apple iPhone 16 ausprobiert: Sieht alt aus, fühlt sich neu an!
Beim diesjährigen iPhone-Event gab's eine große Ernüchterung: Obwohl iOS 18 auf unzählige Geräte kommt, müssen Apple-Fans in Europa erst einmal ohne Apple Intelligence auskommen. Aber wäre das iPhone 16 nicht gerade deshalb spannend geworden? Und reichen die neue Kamerasteuerung und das neue SoC aus, um vom Vorgängermodell zu wechseln? Ich hab' das iPhone 16 für nextpit ausprobiert!
Pro
- Action-Knopf und Kameraleiste sorgen für anderes "Feeling"
- Spitzen-Leistung des A18 in den ersten Benchmarks
- Kann 3D-Fotos für die Apple Vision Pro aufnehmen
- WiFi 7, Satellitentelefonie und Ultrabreitband
Contra
- Leider noch ohne Apple Intelligence
- Display bietet nur 60 Hz
- Noch immer kein Always-on-Display
Wo kann man das iPhone 16 kaufen?
Offiziell erscheinen wird das iPhone 16 ab dem 20. September 2024 – bis dahin könnt Ihr es bereits vorbestellen. Preislich geht's beim Basis-Modell ab 949 Euro los, mit 256 GB Speicher zahlt Ihr 1.079 Euro und für die vollen 512 GB müsst Ihr 1.329 Euro einplanen. Wie und wo Ihr das iPhone 16 kaufen könnt, erfahrt Ihr im verlinkten Artikel. Seid Ihr schon sicher, könnt Ihr aber auch folgenden Shop-Link nutzen:
Design: Zurück zum iPhone 12
Auf den ersten Blick erinnert das iPhone 16 an das Modell aus dem Jahr 2020. Denn Apple wechselt von einer diagonalen Anordnung der Kamera zurück in die Vertikale. Schauen wir genauer hin, entdecken wir neue Farben, eine neue Kameraleiste und weitere Änderungen. Während das iPhone hier mit der Zeit geht, vertraut Apple beim Display aber leider wieder auf ein 60-Hertz-Panel.
Für dieses Hands-On und meinen späteren Test stellte Apple mir das iPhone 16 in "Ultramarin" zur Verfügung. Die blaue Farbvariante geht dabei von einem etwas blasseren Farbton zur Kamerainsel und an den Seiten in einen dunkleren Farbton über. Das Gerät wirkt dadurch schön bunt und unterstreicht die mutigen Farbakzente, die Apple in den letzten Jahren in seinen günstigeren Geräten immer wieder gesetzt hat.
Das "Handgefühl" ist dank der hochwertigen Verarbeitung wieder erstklassig. Besonders gut gefällt mir aber, dass die Rückseite eine fast "gummihafte" Textur besitzt. Dadurch kann man das iPhone 16 besser festhalten.
Die größte optische Änderung ist der neue Kamerabuckel. Beim iPhone 13 musste Apple aufgrund der größeren Kameras auf eine schräge Anordnung wechseln. Der andere Look verriet einem im Jahr 2021 direkt, wer das neueste iPhone nutzt – und so ist es auch in diesem Jahr. Im Vergleich zum iPhone 12 sind die einzelnen Kameraelemente aber deutlich größer und sorgen dafür, dass Apples iPhone 16 ohne Hülle stark auf dem Tisch kippelt. Ärgerlich!
Wo Apple ebenfalls neue Wege einschlägt, ist in der Bedienung des Basis-iPhones. Auch beim iPhone 16 ersetzt die "Aktionstaste" den legendären Stummschalter und bringt dadurch neue Möglichkeiten direkt per Knopfdruck. Mit der Kameraleiste findet sich zudem ein ganz neues Bedienelement in allen iPhones der 16er-Generation. Die Leiste befindet sich an der rechten Gehäuseseite im unteren Drittel des Gehäuses und erlaubt eine neue Kamerasteuerung – mehr dazu weiter unten in der Kamera-Kategorie.
Displaytechnisch hat sich insgesamt wenig getan. Zwar verbessert Apple die Helligkeit des verbauten OLED-Panels auf 2.000 Nits in der Spitze. Leider kommen das Vanilla- und das Plus-Modell aber noch immer ohne Pro-Motion-Displays – also mit 60 Hertz. Und das sieht im Jahr 2024 einfach wirklich veraltet aus.
Wo Apple dann aber doch mit der Zeit geht, ist eine bessere Nachhaltigkeit der Geräte. Das eingesetzte Crystal-Shield-Glas auf der Rückseite soll 50 Prozent stabiler sein als im Vorjahr. Natürlich ist das Gehäuse des iPhone 16 nach IP68 gegen Staub und Spritzwasser geschützt.
Software: iOS 18 leider ohne Apple Intelligence
Die größte Überraschung nach dem Unboxing des iPhone 16 war bei mir, dass iOS 18 bereits vorinstalliert ist. Dabei kommt man in den Genuss vieler neuer Funktionen in iOS 18 und muss sich vor allem an das neue Kontrollzentrum gewöhnen. Beim Blick auf die Konkurrenz von Samsung und Google fällt vor allem auf, dass Apple Intelligence in Europa noch nicht nutzbar ist.
So fühlt sich das iPhone 16 durchaus "dümmer" an als etwa das Google Pixel 9 (zum Test) oder das Galaxy S24 von Samsung (zum Test). Funktionen wie der Magische Radierer oder KI-gestützte Suchfunktionen, bei denen man Elemente auf dem Display umranden kann, sind hier schon fast langweilig geworden. Apple rollt sie hingegen gerade in den USA aus – und kündigt just zum Erscheinen dieses Artikels an, dass "AI" im Jahr 2025 nach Deutschland kommt.
Kauft Ihr Euch das iPhone 16, ist es aber sehr wahrscheinlich, dass Ihr Apple Intelligence irgendwann nutzen könnt. Denn Apple bietet wieder einen langen Update-Support, der erst tröpfchenweise auch auf Android-Geräten kopiert wird. Da ich noch nicht allzu viele Eindrücke von iOS 18 sammeln konnte, würd' ich hier im finalen Test mehr ausführen. Solange könnt Ihr das neue Apple-Betriebssystem schon selbst ausprobieren – der verlinkte Guide verrät, wie's geht!
Leistung & Technik
Erleichternd: Apple nimmt die Kritik aus dem letzten Jahr an und stattet auch das Basis- und das Plus-Modell mit der neuesten Prozessorgeneration aus. Der A18 Bionic ist im 3-nm-Verfahren gefertigt und kombiniert eine 6-Kern-CPU und eine 5-Kern-GPU mit einer 16-Kern-NPU, die aktuell aber noch weitestgehend die Füße stillhalten soll. Für meinen Ersteindruck habe ich ein paar Benchmarks mitgebracht – schauen wir uns die einmal an!
Die Basis-Variante des iPhone 15 musste im letzten Jahr noch mit dem A16-SoC Vorlieb nehmen. Dass Apple in diesem Jahr eine Generation überspringt und den A18 Bionic integriert, ist insofern spannend, als dass das Fertigungsverfahren von 4 auf 3 nm springt. Das neue SoC sollte also noch einmal effizienter sein, vielleicht kann Apple dadurch auch längere Akkulaufzeiten rauskitzeln.
In den Benchmarks legt das iPhone 16 damit wirklich gehörig vor:
Apple iPhone 16 (A18 Bionic) |
Apple iPhone 15 Pro (A16 Bionic) |
Apple iPhone 15 (A16 Bionic) |
Apple iPhone 15 Plus (A16 Bionic) |
Apple iPhone 14 (A15 Bionic) |
Apple iPhone 14 Pro Max (A16 Bionic) |
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3D Mark Wild Life Extreme | 3.911 | – | 3.036 | - | 2.431 | 3.362 |
3D Mark Wild Life Extreme Stress Test | Bester Loop: 3.643 Schlechtester Loop: 2.082 |
Bester Loop: 3.553 Schlechtester Loop: 2.763 |
Bester Loop: 3.171 Schlechtester Loop: 2.378 |
Bester Loop: 3.253 Schlechtester Loop: 2.271 |
- | - |
Geekbench | Single: 3.099 Multi: 7.638 |
Single: 2.945 Multi: 7.171 |
Single: 2.651 Multi: 6.698 (v6) |
Single: 2.623 Multi: 6.605 (v6) |
Single: 1.699 Multi: 4.817 (v5) |
Single: 1.885 Multi: 5.406 (v5) |
Mit 16 NPU-Kernen bereitet Apple das iPhone 16 zudem auf Apple Intelligence vor. Von diesen Vorteilen merken wir aber aktuell nix. Davon abgesehen muss das iPhone 16 Daten noch immer mit einem USB-2-Anschluss übertragen, der nur 480 Mbit/s leisten kann. Schön zu sehen ist, dass Apple auf WiFi 7 setzt und Bluetooth 5.3 unterstützt. Der Support für Satellitentelefonie aus dem letzten Jahr und Ultrabreitband sind natürlich wieder mit an Bord.
Die Nutzungserfahrung wirkt wie bei jedem neuen Apple-Gerät absolut flüssig und kommt fast immer ohne Ladezeiten aus. Hier bremst wirklich nur das 60-Hz-Display, das eben auch die Flüssigkeit von Mobile Games einschränkt. Kurz ausprobiert habe ich "Call of Duty: Mobile" und hier gab's wirklich nix zu beanstanden!
Kamera
Dank der vertikalen Anordnung der iPhone-Kameras lassen sich räumliche Fotos und Videos mit dem iPhone 16 aufnehmen. Während die Kameramodule nahezu identisch zum Vorgänger sind, fühlt sich das Fotografieren dank der Kameraleiste ganz anders an. Und ich muss sagen: Nach den ersten 30 Fotos bin ich durchaus begeistert von der Art, wie Apple will, dass wir zukünftig Fotos machen!
Das Kamera-Setup im iPhone 16 hat dieses Jahr wirklich nur wenige Änderungen zu bieten. Da wären die bereits angesprochene andere Anordnung der beiden Linsen, die nun die Aufnahme "räumlicher Fotos" erlaubt. Diese könnt Ihr Euch auf der Apple Vision Pro anschauen und genießt dabei einen 3D-Effekt. Klingt durchaus cool, leider habe ich keine Vision Pro – und leider nutzt Apple dieses Feature im iPhone 16 sonst gar nicht aus. Hier hätte man kreativer sein können und etwa einen 3D-Effekt über das Gyroskop der neuen iPhones simulieren können.
Fotos und Videos aufzunehmen, macht mit dem iPhone 16 aber vor allem eins: mehr Spaß! Das liegt einerseits am neuen Objektiv der Ultraweitwinkelkamera. Dieses ist mit einer Offenblende von f/2.2 minimal lichtstärker – f/2.4 beim iPhone 15 – und bietet einen neuen Makromodus. Dieser bringt Euch näher an Motive heran und liegt qualitativ auf dem Level, das man von Smartphone-Makrokameras erwartet. Spaßig, aber nicht wirklich umwerfend.
Was mich zur spannendsten Kamera-Neuerung im iPhone 16 bringt: der Kameraleiste. Die neue Bedienmöglichkeit kann ihre Stärken im horizontalen Modus am besten ausspielen – vertikal funktioniert sie zwar auch, benötigt aber einiges an Handakrobatik, um das Handy nicht fallen zu lassen. Der neue Knopf erlaubt eine von den üblichen Menüs losgelöste Steuerung von:
- Belichtung
- Schärfentiefe im Porträtmodus
- Stufenlose Zoomstufe von 0,5 bis 2 fach
- Kameras (0,5x, 1x und 2x)
- Fotografische Stile
- Farbton
Vor allem die Schärfentiefe und die fotografischen Stile habe ich bei meinem iPhone 13 mini seit der Einrichtung kaum noch verändert. Und da sie jetzt bequemer verfügbar sind, fühle ich mich schon dazu motiviert, mit dem iPhone 16 kreativere und abwechslungsreichere Fotos aufzunehmen. Apple-typisch hat man die Bedienung des neuen Menüs zudem schnell erlernt und findet sich dann gut zurecht.
Über die Kameraqualität kann ich noch keine allzu großen Aussagen treffen. Die Qualität sieht auf den ersten Blick aus wie vom iPhone im letzten Jahr. Einen Eindruck bekommt Ihr in meiner Fotogalerie. Aber wie gesagt: Ich bin gespannt, wie sehr sich meine iPhone-Fotografie dank der neuen Bedienung verändert!
Akku und Aufladen
Apple hält mal wieder hinterm Berg wie groß der Akku des iPhone 16 genau ist. Die Laufzeit soll aber im Vergleich zum Vorgänger um zwei Stunden bei der Wiedergabe von Videos ansteigen. Also 22 statt 20 Stunden – so lange konnte ich das neue iPhone leider noch nicht nutzen. Sowohl das Schnellladen als auch die Lademöglichkeit über MagCharge sollen schneller funktioneren – das iPhone 16 ist zudem mit dem Qi2-Standard kompatibel.
Über das Durchhaltevermögen des iPhone 16 kann ich nach wenigen Stunden der Nutzung noch keine Aussagen treffen. Angeblich soll der Akku aber länger halten – ein Upgrade von zwei Stunden bei der Wiedergabe von Videos im Vergleich zum Vorgänger ist aber gering genug, dass man davon im Alltag wohl wenig mitbekommt. Lasst mir hier noch ein bisschen Zeit – im ausführlichen Review geht's weiter!
Apple iPhone 16: Technische Daten
2024 Basis-Modell | |
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Produkt | |
Bild | |
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SoC |
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Speicher |
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OS |
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Kamera |
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Selfie-Kamera |
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Akku |
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Konnektivität |
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IP-Zertifizierung |
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Abmessungen und Gewicht |
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Angebote* |
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Fazit des Ersteindrucks
Nach der diesjährigen Apple-Keynote zu den neuen iPhone-Modellen war ich wirklich ernüchtert. Irgendwie schien es kaum Neuerungen zu geben, die für mich relevant wären. Dieser Eindruck verflüchtigt sich nach den ersten Stunden mit dem iPhone 16 ein wenig. Denn der Aktionsknopf und die neue Kamerasteuerung verändern die Bedienung des Basis-Modells deutlich. Und rücken gleichzeitig Funktionen in den Vordergrund, die ich bei älteren Modelle nie genutzt habe. Zusammen mit dem neuen iOS 18 ergibt sich eine ganz neue Nutzererfahrung – und ich hab' echt Bock, sie weiter zu erforschen.
Da Apple auf den A18 Bionic setzt, ist diese Nutzererfahrung auch ungemein flüssig und "snappy". Leider gibt's wieder nur ein Panel mit 60 Hz, was in meinem finalen Test sicherlich einer der größten Kritikpunkte am iPhone 16 sein wird. Weniger gut gefällt mir zudem, dass Apple Potenziale wie die räumlichen Aufnahmen und natürlich Apple Intelligence hierzulande noch komplett liegen lässt. Also: Es bleibt spannend mit dem iPhone 16 – ich melde mich bald mit weiteren Testeindrücken!
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