Apple Watch 10 im Test: Die beste Smartwatch wird noch besser
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Die Apple Watch 10 ist Apples Jubiläumsmodell und bringt einige Verbesserungen in Design und Leistung sowie Funktionen mit, ohne die Erfolgsformel zu sehr zu verändern. Auf den ersten Blick erscheinen die Änderungen klein, und man fragt sich vielleicht: Lohnt sich die neue Apple Watch denn für mich? Und wie schlägt sie sich im Vergleich zu Vorgängern, wie der Apple Watch 9 und der günstigeren Apple Watch SE? In unserem Test wollen wir diese Fragen beantworten – und erklären Euch, warum die Apple Watch seit Jahren der Maßstab für Smartwatches ist.
Pro
- Bis zu 2.000 Nits, bessere Blickwinkel
- S10-Chip: Schneller, leistungsstärker, reaktionsfreudiger
- Neue Funktion: Schlafapnoe-Erkennung integriert
- Schnellladung: 30 Minuten für 80 %
- Alte Armbänder und Ladegeräte kompatibel
- Wassersport: Tiefe-, Temperaturmessung, Gezeitenvorhersagen
Contra
- Akkulaufzeit bei intensiver Nutzung begrenzt
- Unterschiede zur Apple Watch 9 minimal
- Keine Android-Unterstützung, iPhone erforderlich
Apple Watch 10: Modelle und Preise
Wie üblich gibt es die Apple Watch 10 in zwei verschiedenen Größen. Beim 2024 vorgestellten Modell sind das: 42 mm und 46 mm, los geht's bei 449 Euro für das kleine Modell ohne Mobilfunk. Neu ist in dieser Generation die Titanversion, die mindestens 350 Euro Aufpreis gegenüber dem günstigsten Alu-Modell kostet. In den Zusatzkosten ist allerdings nicht nur das teurere Material enthalten, sondern auch 4G. Denn die Titanvariante der Watch 10 gibt es nicht ohne Mobilfunk-Modul.
Apple Watch 10: Modelle im Vergleich
Gehäusematerial | Konnektivität | Preis (42 mm) | Preis (46 mm) |
---|---|---|---|
Aluminium | GPS | 449,00 Euro | 479,00 Euro |
Aluminium | GPS + 4G | 569,00 Euro | 599,00 Euro |
Titan | GPS + 4G | 799,00 Euro | 849,00 Euro |
Design und Display: Die Revolution fällt aus
Apple setzt bei der Apple Watch 10 auf Feinschliff. Das Gehäuse ist flacher und leichter. Dies gilt wohl besonders für die Titan-Variante, die bis zu 20 Prozent weniger wiegt als die Edelstahl-Version der Apple Watch 9. Diese Version hatten wir allerdings nicht für unseren Test. Die neuen Farben wie Diamantschwarz und die recycelten Armbänder sehen – wie immer – stylish aus und geben der Uhr eine moderne Note. Apropos Armbänder: Diese bleiben weiterhin kompatibel.
Was ist sonst neu? Das Display ist sicherlich das Highlight der neuen Apple Watch 10: Mit 2.000 Nits maximaler Helligkeit und besseren Blickwinkeln ist die Uhr in jeder Situation klar ablesbar. Im Spätherbst des Jahres 2024, als ich diesen Text verfasse, geizt die Sonne aktuell mit ihren Strahlen. Aber auch im Winter hat das leuchtstärkere Display einen Vorteil: Die Apple Watch 10 auch als Taschenlampe spürbar heller als ihre Vorgänger.
Wie gut sich das Display im Hochsommer bewährt, werden wir in ein paar Monaten klären. Aber auch in der Wintersonne fällt auf: Bei schrägem Betrachtungswinkel ist das Display der Apple Watch 10 deutlich besser ablesbar. Insbesondere, wenn man tagsüber im Freien unauffällig auf den Bildschirm linsen will, ist das cool.
- Zum Vergleich: Hier geht's zum Test der Apple Watch 9
Wie in jedem Jahr gibt es natürlich auch ein paar neue Ziffernblätter, die sich bis zu einem gewissen Grad bei Farbauswahl oder Anzeige der Komplikationen personalisieren lassen. Besonders gelungen finde ich in diesem Jahr "Reflexionen". Das Ziffernblatt verändert sich je nach Handhaltung erzeugt so einen coolen, fast metallischen Spiegeleffekt.
Am Gehäuse selbst gibt's keine Veränderungen. Rechts sitzen nach wie vor die digitale Krone plus der Button. Und obwohl Apple für die Watch 10 die Displays vergrößert und damit die Größenbezeichnungen auf 46 und 42 mm angepasst hat, passen nach wie vor die Armbänder der älteren Generationen.
Gesundheit und Fitness: Ein rundum starkes Paket
Bei den Fitness-Features zeigt Apple, warum der Hersteller seit Jahren bei Gesundheits- und Fitnessfunktionen vorne mit dabei ist. Neu bei der Watch 10 ist die Schlafapnoe-Erkennung, die Atemaussetzer im Schlaf überwacht – ein spannendes Feature, das ich direkt mal ausprobiert habe. Die gute Nachricht: Meine Atmung ist in diesem Kontext unauffällig, wobei ich angeblich dennoch schnarche. Munkelt man.
Man merkt, dass Apple sich mehr und mehr zu einem Unternehmen entwickelt, das sich erfolgreich auf das Thema Gesundheit spezialisiert. Schon seit vielen Jahren sammelt Apple (mit Eurer Erlaubnis und selbstverständlich unter Beachtung von hohen Datenschutzrichtlinien) Eure Gesundheitsdaten. Neben der Apple Watch rücken dabei auch mehr weitere Devices in den Fokus, wie beispielsweise die AirPods Pro, die neuerdings auch einen Hörtest anbieten.
Aber was bietet die Watch 10 an Fitness-Features – und wie gut sind diese? Kurz und knapp:
- Herzfrequenzmessung: Präziser kann's am Handgelenk niemand, und optional unterstützt die Watch 10 auch Brustgurte für die ganz genaue Messung. Standardmäßig dokumentiert die Watch 10 auch Euren Ruhepuls, der Rückschlüsse auf Eure langfristige Cardio-Fitness erlaubt.
- Herzfrequenzvariabilität: Erlaubt Rückschlüsse auf Eure Tagesfitness. Je höher der Wert, desto erholter seid Ihr heute – und desto mehr könnt Ihr psychisch wie physisch ranklotzen.
- Bewegungssensoren: Unter anderem mit Hilfe der Bewegungssensoren zählt die Apple Watch 10 die getanen Schritte und trackt den Schlaf. Und auch komplexere Bewegungen werden erkannt: So kann die Smartwatch beim Laufen beispielsweise Effizienzwerte wie die vertikale Bewegung oder die Bodenkontaktzeit ermitteln.
- EKG: Präzise und zuverlässig, und das in nur 30 Sekunden. Die Daten lassen sich für den Arzt auch als PDF exportieren.
- Blutsauerstoffmessung: Praktisch, aber mit Abweichungen im Vergleich zu medizinischen Geräten. Für die Messung der Sauerstoffsättigung im Schlaf soll es ausreichend genau sein. Wer allerdings lungenkrank, Extrembergsteiger oder Sportpilot ist, sollte doch besser auf medizinische Geräte zurückgreifen.
- Hauttemperatur und damit Zyklustracking für Frauen: Aufgrund der Temperaturänderungen lässt sich der Zyklus und damit beispielsweise die fruchtbaren Tage vorhersagen (hier auch ein Test des Zyklustrackings der Apple Watch im Vergleich zur Samsung Watch)
- GPS: Obwohl die Apple Watch 10 kein Multi-Band-GNSS bietet, ist die Positionsbestimmung erstaunlich genau und braucht sich zumindest hinter günstigeren Smartwatches mit Multi-Band-GPS nicht zu verstecken. Nicht nur die GPS-Chips, auch die GPS-Antennen sind entscheidend.
- Sicherheitsfeatures: Sturzerkennung mit automatischem Notruf und automatische Erkennung von Kammerflimmern.
Ganz viele Metriken trackt die Apple Watch 10 automatisch, beispielsweise Blutsauerstoff, Ruhepuls, Hauttemperatur und natürlich den Schlaf. Die große Herausforderung ist aber wie üblich: Was stellt man mit all diesen Daten an? Und hier hat Apple leider auch im Jahr 2024 noch kein Patentrezept gefunden – wie der Rest der Branche auch nicht. Manche Hersteller wie Whoop oder Amazfit versuchen hier, mit Hilfe der gewonnenen Daten virtuelle Trainer ihre Apps zu integrieren. Aber so richtig überzeugend ist auch das noch nicht.
Wassersport-Sensoren
Die Watch 10 kann Tauchtiefe und Wassertemperatur messen – die Tiefenmessung klappt bis zu sechs Metern. Wasserdicht ist die Uhr allerdings bis 50 Meter Tauchtiefe. Für Schnorcheln & Co. reicht das aus, nicht aber für Gerätetaucher. Zum Vergleich: Die Watch Ultra 2 schafft hier 100 Meter Tauchtiefe und misst die Tiefe bis 40 Meter.
Und wo wir schon im Wasser sind: Ich persönlich finde noch die Gezeiten-App ziemlich cool. Sie zeigt Euch Vorhersagen für Strände und Gewässer. Das ist praktisch, wenn Ihr Euch wie ich manchmal fragt, ob genau jetzt die richtige Zeit ist für die nächste Surf-Session – oder Wattwanderung.
Apple Watch 10: Performance top, Akku flop
Im Inneren werkelt der neue S10-Chip – und ja, der macht sich bemerkbar. Apps starten blitzschnell, Siri reagiert so flott wie nie zuvor, und die gesamte Bedienung fühlt sich einfach geschmeidig an. Besonders fällt mir das beim Diktieren oder Tippen von Text bei Nachrichten auf.
Was steckt noch unter der Haube? Apple hat einen Lautsprecher integriert, mit dem ihr direkt auf der Uhr Musik oder Podcasts hören könnt. Klar, der Sound ist nicht dafür gemacht, die nächste Party zu beschallen, aber für schnelle Hörproben oder zum Freisprechen in ruhigen Umgebungen reicht es allemal.
Apropos: Telefonate über die Apple Watch sind dank der verbesserten Stimmisolation ebenfalls klarer und angenehmer. Für jemanden wie mich, der oft unterwegs ist, ein echter Mehrwert – vor allem dann, wenn das iPhone gerade nicht griffbereit ist und man dennoch den Anruf annehmen möchte.
Übrigens funktioniert das Zusammenspiel zwischen HomePods und Apple Watch nun deutlich besser. Sobald man sich einem aktiven HomePod nähert, erscheint auf der Uhr ein Steuerelement für die entsprechende Kontrolle.
Akku: bestenfalls okay
Viele Funktionen und Möglichkeiten, viel Performance – das hat seinen Preis. Die Akkulaufzeit der Apple Watch 10 beträgt bei durchschnittlicher Nutzung mit Always-on-Display laut Hersteller etwa 30 Stunden. Ohne Always-on verspricht Apple 45 Stunden. Der Akku leert sich in der Praxis aber deutlich schneller, wenn man tagsüber noch längere Trainingszeiten absolviert, insbesondere mit aktivem GPS. Und ganz schwierig wird es, wenn sich die Uhr ohne iPhone in der Nähe in das Mobilfunknetz einloggt: Dann ist der Akku schon in wenigen Stunden leer.
Andere Smartwatches oder Fitnessuhren sind da besser aufgestellt. Allerdings – und das ist in diesem Kontext wichtig zu betonen – kommen die nicht mit diesem Funktionsumfang daher.
Die Schnellladefunktion ist noch etwas verbessert worden und bringt einen leeren Akku binnen von 30 Minuten etwa auf 80 Prozent Ladestand. Schneller geht's aktuell bei keiner anderen Apple Watch.
Apple Watch Series 10: Technische Daten
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SiP / UWB |
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Zum Angebot* |
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Abschließendes Urteil
Die Apple Watch 10 zeigt einmal mehr, warum die Apple-Watch-Reihe mittlerweile die meistverkaufte Uhr der Welt ist. Trotz einiger Schwächen gibt Apple bei Smartwatches nach wie vor den Ton an. Das größere und hellere Display, der schnelle S10-Chip und die erweiterten Gesundheitsfunktionen machen sie zu einer konsequenten Weiterentwicklung. Vor allem die flotteren Reaktionszeiten und die neue Schlafapnoe-Erkennung sind echte Verbesserungen, die für viele Menschen einen echten Unterschied machen können.
Die Akkulaufzeit bleibt ein Schwachpunkt – vor allem bei intensiver Nutzung oder Mobilfunkbetrieb ohne iPhone in der Nähe. Hier sind andere Wearables wie Garmin oder Fitbit überlegen, bieten dafür aber im Smartwatch-Bereich nicht annähernd die gleiche Funktionsvielfalt. Das verbesserte Schnellladen bringt einen leeren Akku in einer halben Stunde von 0 wieder auf 80 Prozent. Zumindest bei mir sorgt das dafür, dass ich immer genügend Strom am Handgelenk habe.
Für wen ist die Apple Watch 10 die Richtige?
Wenn Ihr eine ältere Apple Watch besitzt, beispielsweise die Series 7 oder 8, ist das Upgrade spürbar: Ihr bekommt ein deutlich besseres Display, schnellere Ladezeiten und neue Gesundheitsfeatures. Für Nutzer einer Apple Watch 9 sind die Unterschiede eher gering – hier würde ich den Kauf nur empfehlen, wenn ihr unbedingt das größere Display oder die neuen Funktionen wie die Schlafapnoe-Erkennung wollt.
Einsteiger, die bisher keine Apple Watch hatten, sollten sich genau überlegen, ob sie die zusätzlichen Funktionen der Apple Watch 10 wirklich benötigen. Falls nicht, bietet die Apple Watch SE eine günstigere, aber dennoch leistungsstarke Alternative. Unterm Strich bleibt die Apple Watch 10 die wohl beste Smartwatch auf dem Markt. Vorausgesetzt, Ihr besitzt ein iPhone und Euch ist das Tracking Eurer Gesundheitsdaten wichtig.